Lebenslauf als Zeitleiste
Lebenslauf / Zeitleiste des Lebens von Johann Wolfgang von Goethe
Johann Wolfgang von Goethe gilt als der bedeutendste deutsche Schriftsteller überhaupt. Daher ist es umso wichtiger ein paar Informationen über sein Leben zu haben:
1749 Johann Wolfgang Goethe wird am 28. August in Frankfurt am Main geboren. Seine Eltern sind der Kaiserliche Rat ohne Amt Johann Kaspar Goethe und die Schultheißentochter Katharina Elisabeth Textor aus dem Frankfurter Partiziat. Am 29. August wird Goethe protestantisch getauft. 1750 Geburt der Schwester Cornelia. 1755 Zunächst Unterricht auf einer öffentlichen Schule, dann durch Privatlehrer im Haus der Familie am Großen Hirschgraben 1759 Während des Siebenjährigen Krieges besetzen französische Truppen Frankfurt; im Haus Goethes wird der französische Stadtkommandant Königsleutnant Graf Thornac einquartiert. Während der Besatzungszeit (bis 1763) besucht der junge Goethe häufig das Theather. 1765 Auf Wunsch des Vaters nimmt Goethe in Leipzig das Jurastudium auf. Er selbst hätte lieber die "Schönen Wissenschaften" (Rhetorik und Poetik) studiert. 1766 Liebe zu der Leipziger Gastwirtstochter Anna Katharina (Käthchen) Schönkopf. Die anakreontische (beherrscht von Heiterkeit) Gedichtsammlung "Annette" ent- steht. Abdruck des Gedichtes "Poetische Gedanken über die Höllenfahrt Jesu Christi in der Frankfurter Zeitschrift "Die Sichtbaren" ohne Goethes Zustimmung. 1768 Lösung der Beziehung zu Käthchen Schönkopf. Psychischer und physischer Zu- sammenbruch Goethes, schwere Krankheit (Blutsturz, Lungenaffektion). "Leipziger Liederbuch": zehn Gedichte zu Kompositionen Bernhard Theodor Breitkopf. Rückkehr nach Frankfurt. 1769 Während der langen Krankheit Pflege durch Susanne Katharina von Klettenberg, eine Verwandte seiner Mutter, die ihn in die religiöse Vorstellungswelt des Pie- tismus einführt und zur Lektüre pansophisch-alchimistischer Schriften in neopla- tonischer Tradition anregt (Paracelsus, Basilius Valentinus, Georg v. Welling u.a.). 1770 Fortsetzung des Jurastudiums in Straßburg. Besuch von Vorlesungen in Geschichte, Staatswissenschaft, Anatomie, Chirurgie und Chemie. Bekanntschaft mit dem fünf Jahre älteren Dichter, Philosophen und Theologen Johann Gottfried Herder, Weg- bereiter des STURM & DRANG; zwischen September 1770 und April 1771 fast tägliche Treffen. Im Oktober Begegnung mit der Sessenheimer Pfarrerstochter Friederike Brion, die Liebe zu ihr findet 1770/71 in der sog. Sesenheimer Lyrik ihren Niederschlag. "Neue Lieder in Melodien gesetzt von B.T.Breitkopf", erste gedruckte Gedicht- sammlung Goethes. 1771 Für Herder sammelt Goethe elsässische Volkslieder nach mündlicher Überlieferung. Nach seiner Promotion zum "licentitatus juris" Rückkehr nach Frankfurt; dort Vor- bereitung auf die Anwaltstätigkeit in den folgenden Jahren. 1772 Rezensionen für den "Frankfurter Gelehrte Anzeigen" auf den Gebieten Rechtswissen- schaft, Rhetorik und Poetik. Aufnahme in den Darmstädter Kreis der Empfindsamen ("Gemeinschaft der Heiligen", so à la Club der toten Dichter) unter dem Pseudonym "Der Wanderer". Bekanntschaft mit der Erzählerin Sophie von La Roche und ihrer Tochter Maximiliane. Während der Praktikantenzeit am Reichskammergericht in Wetzlar, lernt er Charlotte Buff kennen. (siehe "Werther" ) Entstehung der großen Hymnen "Wanderers Sturmlied" und "Der Wanderer". 1773 "Götz von Berlichingen", erste Fassung des Schauspiels in fünf Akten (Prosa) über den Ritter Götz v. Berlichinge, der als urwüchsige Persönlichkeit der kraft und charak- terlosen Gegenwart gegenübergestellt wird. Selbstverlag, uraufgeführt 14. April 1774 durch Kochsche Gesellschaft in Berlin; erstes Werk des STURM & DRANG. 1774 Goethe verkehrt häufig im Haus der unterdessen verheirateten, von ihm leidenschaft- lich verehrten Maximiliane von La Roche. Es kommt zum Streit zwischen ihm und ihrem Mann. Die Hymnen "Prometheus" und "Ganymed" entstehen. Lahn-Rhein-Reise mit dem Schweizer Dichter J.K. Lavater und dem Pädagogen J.B. Basedow. Die Satire "Götter, Helden und Wieland" auf den Aufklärungsdichter Christoph Martin Wieland erscheint, ebenso "Clavigo", ein Trauerspiel in fünf Aufzügen (Prosa) über Ehe und Treue; der junge Schriftsteller Clavigo meint die "Pflichten gemeiner Menschen" gel- ten für ihn nicht, durch seinen Treuebruch verursacht er den Tod seiner Geliebten Marie und wird von ihrem Bruder erschossen. Uraufführung 23. August in Hamburg. "Die Leiden des jungen Werthers", ein monologischer Briefroman erscheint und wird ein Welterfolg, Goethe wird auf einen Schlag berühmt und begehrt.Die Sturm & Drang Epoche ist auf ihrem Höhepunkt. Er wird von vielen berühmten Persönlichkeiten besucht, u.a. von den Prinzen Karl Au- gust und Konstantin von Sachsen-Weimar. 1775 Verlobung mit der Frankfurter Bankierstochter Lili Schönemann, Lösung der Verlobung nach einem halben Jahr. Reise in die Schweiz. Weimar-Besuch auf Einladung des neuen Herzogs Karl August von Sachsen-Weimar (s.o.). "Erwin und Elmire. Ein Schauspiel mit Gesang" , Singspiel. 1776 Beginn der engen Freundschaft mit Charlotte von Stein, der Gattin des herzoglichen Stall- meisters. Übersiedlung nach Weimar, in das Gartenhaus am Stern, das Goethe vom Her- zog geschenkt bekommt. Erhalt des Weimarer Bürgerrechts und Ernennung zum Geheimen Legationsrat mit Sitz und Stimme in der obersten Landesbehörde. Dadurch ist der Unter- halt Goethes gesichert. Goethe holt auch Herder an den Weimarer Hof. "Claudine von Villa Bella. Ein Schauspiel mit Gesang" , Singspiel. "Stella. Ein Schauspiel für Liebende", Drama in fünf Akten um eine Dreierbeziehung, Skandal und Verbot des Stückes in Hamburg. "Die Geschwister", Schauspiel in einem Akt um vermeintliche Geschwisterliebe. 1777 Tod der Schwester Cornelia. Reise in den Harz. 1778 Reise nach Potsdam und Berlin mit Herzog Karl August. 1779 Berufung zum Leiter der Kriegskommission und des Straßenbauwesens. Zweite Reise in die Schweiz in begleitung des Herzogs. "Iphigenie", Erstfassung (Prosa) des 1787 unter dem Titel "Ipigenie auf Tauris" veröffent- lichten Schauspiels über einen Stoff der griechischen Mythologie: die Königstochter Iphigenie ist im Exil auf Tauris als Tempelpriesterin, von dort wird sie von ihrem Bruder Orest gerettet und in die Heimat geholt. 1781 Mineralogische Studien und Vorträge über Anatomie an der von ihm gegründeten "Freien Zeichen-Schule" in Weimar. 1782 Erhebung in den Adelsstand ("von Goethe"!) durch Kaiser Joseph II. Tod seines Vaters. Umzug in das Haus am Frauenplan, in dem er bis zu seinem Tode wohnen bleibt. Leitende Funktion in der obersten Finanzbehörde. Die Ballade "Erlkönig" entsteht. 1783 Beitritt zum Illuminatenorden (Geheimbund à la Freimaurer). Zweite Harzreise. 1784 Goethe entdeckt den Zwischenkieferknochen am menschlichen Schädel. Dritte Harzreise. 1785 Naturwissenschaftliche Studien. Erster Aufenthalt in Karlsbad. 1786 Erste italienische Reise: Von Karlsbad nach Rom. Dort Kontakt zu einem Kreis deutscher Künstler. Beginn der Epoche der KLASSIK unter dem Eindruck der antiken Kunst und Literatur. 1787 Karneval in Rom. Gesteins- und Pflanzenstudien in Neapel und Sizilien, Besteigung des Vesuvs, Rückkehr nach Rom. "Iphigenie auf Tauris", Jambenfassung des Schauspiels von 1779, erstes Werk der Deu- schen Klassik. 1788 Rückkehr nach Weimar. Bruch mit Charlotte von Stein. Beginn der Lebensgemeinschaft mit Christiane Vulpius. Erste Begegnung mit Friedrich Schiller, dem er eine Berufung auf den Lehrstuhl für Geschichte an der Universität Jena vermittelt. "Egmont", Trauerspiel in fünf Aufzügen über den Grafen Egmont, der 1568 für die nie- derländische Unabhängigkeit kämpft und von den Spaniern hingerichtet wird. 1790 Zweite italienische Reise nach Venedig, dort Entstehung der "Venetianischen Epigramme". "Torquato Tasso", Schauspiel in fünf Akten. Am Beispiel des italienischen Dichters Tor- quato Tasso (1544-95) werden die Konflikte zwischen schöpferischem Menschen und der Gesellschaft dargestellt. Tasso scheitert an der Wirklichkeit, findet aber Trost in seiner Dichtung. "Faust. Ein Fragment", Dramenfragment (Urfaust bereits 1774 verfaßt). 1792 Teilnahme am Feldzug gegen die französischen Revolutionstruppen mit dem Herzog. 1793 Auf Wunsch des Herzogs Teilnahme an der Belagerung von Mainz, wo mit Hilfe franzö- sischer Revolutionstruppen eine jakobinische Republik errichtet wurde. "Der Bürgergeneral", Lustspiel in einem Aufzug. Kritik an der Franz . Revolution. 1794 Beginn der Freundschaft mit Friedrich Schiller nach einem Gespräch über Naturbetrachtung und die Trennung von Idee und Erfahrung. 1795 Zweite Reise nach Karlsbad. "Wilhelm Meisters Lehrjahre", Entwicklungs- u. Bildungsroman. Das klassische Lebens- ideal: Ausbuldung des Individuums als Glied der Gemeinschaft, erschienen in vier Bänden. "Römische Elegien", Gedichtzyklus in formaler und inhaltlicher Annäherung an die antike Elegiendichtung, zentrales Thema ist die Liebe - Amor = Roma. 1797 Mehrmaliges Zusammentreffen mit dem Ästhetiker und Dichter Friedrich von Schlegel. Dritte Schweiz-Reise. Leitung der herzoglichen Bibliotheken in Jena und Weimar. "Musen-Almanach für das Jahr 1798" von Schiller herausgegebene Anthologie, viele im Dichterwettstreit mit Schiller entstandene Balladen, u.a. "Der Zauberlehrling". 1798 Die erste Nummer der von Goethe herausgegebenen "Propyläen. Eine periodische Schrift" erscheint bei Cotta. Sie wird mit Schillers literarischer Zeitschrift "Die Horen" das wichtigste Organ für die Anschauungen der WEIMARER KLASSIK. 1799 Schiller übersiedelt nach Weimar, Beginn der sog. HOCHKLASSIK. Vierzehntägliche Treffen im Hause Goethes. 1805 Tod Schillers. "Winckelmann und sein Jahrhundert. In Briefen und Aufsätzen herausgegeben von Goethe" Sammelband der Weimarer Kunstfreunde mit Artikeln des Archäologen und Kunstgelehrten Johann Joachim Winckelmann, der das Schönheitsideal der Deutschen Klassik geprägt hatte. 1806 Heirat mit Christiane Vulpius. Während wiederholter Aufenthalte bei einem Jenaer Buchhändler wandelt sich Goethes väterliche Zuneigung zu dessen achtzehnjähriger Pflegetochter Minna Herzlieb in leiden- schaftliche Liebe. Sie ist wahrscheinlich das Vorbild für Ottilie in dem Roman "Die Wahl- verwandschaften" (1809) 1808 Tod der Mutter. Während des Erfurter Fürstenkongresses trifft Goethe mehrmals auf Napoleon I., der ihn auffordert nach Paris zu kommen. "Faust. Der Tragödie erster Teil" Das Schicksal Fausts, eines tatenkräftigen Genies, ercheint als Teil eines Welthandelszwischen Gott und Mephistopheles, der Verkör- perung des Bösen, dem verneinden Prinzip. Goethes Meisterwerk. 1809 "Die Wahlverwandschaften", Roman, bei dem die Bindungseigenschaften chemischer Elemente auf zwei Paare übertragen werden. 1811 "Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit", Autobiographie, erschienen in vier Teilen (1811, 1812, 1814, 1831 und posthum 1833) 1812/14 Mehrmaliges Zusammentreffen mit Ludwig van Beethoven, Beginn des Briefwechsels mit dem Dichter Friedrich de la Motte Fouqué (bis 1828). Erste Reise an Rhein, Main und Neckar: starker Eindruck der Boisserée-Sammlung altdeutscher Gemälde in Heidelberg. 1815 Zweite Reise an Rhein, Main und Neckar: mit dem preußischen Reformer Karl von und zum Stein Besichtigung des Kölner Doms und der Wallraf-Kunstsammlung; Zusammen- treffen mit den Brüdern Grimm, den Familien Brentano und Städel; Ernennung zum Staats- minister. "Shakespeare und kein Ende", literaturkritischer Essay über die Shakespeare-Rezeption in Deutschland. 1816 Tod seiner Frau Christiane. "Italiänische Reise", autobiographische Schrift über die Italienreise 1786-88, erchienen in zwei Teilen als Fortsetzung der Autobiographie unter dem Titel "Aus meinem Leben. Zweiter Abteilung Erster und Zweiter Teil". 1819 Ehrenmitglied der von Freiherr von und zum Stein gegründeten "Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde", die er in der Folgezeit durch mehrere Beiträge für die Quellen- sammlung "Monumenta Germaniae" unterstützt. "West-östlicher Divan", Gedichtzyklus unter dem Eindruck persisch-islamischer Lektüre. "Ergeben in den unergründlichen Willen Gottes, [...], Liebe, Neigung, [...], alles Reale ge- läutert, sich symbolisch auflösend." 1821 Beschäftigung mit indischer Dichtung. Reise nach Marienbad: Begegnung mit Amalie von Levetzow und ihren drei Töchtern, darunter die 18jährige Ulrike, der Goethe (72 Jahre alt!!!) einen Heiratsantrag macht; sie lehnt ihn jedoch ab, nachdem sie ihn zuerst als Scherz aufgefaßt hat. "Wilhelm Meisters Wanderjahre oder Die Entsagenden", Roman, eine "Odysee der Bildung": Wilhelm wird Chirurg, er findet seinen Platz als Individuum in der Gesellschaft. 1825 Franz Schubert schickt seine Vertonungen der Gedichte "An Schwager Kronos", "An Mignon" und "Ganymed", Goethe läßt die Sendung unbeantwortet. Verleihung der Ehren- doktorwürde der Juristischen Fakultät der Universität Jena. 1828 Großherzog Karl August stirbt. "Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe in den Jahren 1794 bis 1805", herausge- geben von Goethe, gewidmet König Ludwig I. von Bayern. Zentrales Thema ist die Kon- zeption einer umfassenden Kunsttheorie. 1829 Erste vollständige Aufführung von "Faust. Der Tragödie erster Teil" am Nationaltheater in Braunschweig. 1830 Goethes Sohn August stirbt in Rom an den Blattern. Goethe erleidet einen Lungenblutsturz und erkrankt schwer. 1831 Er vollendet den "Faust (Zweiter Teil)", versiegelt das Manuskript und bestimmt, daß es erst nach seinem Tod veröffentlicht wird. Zur Herausgabe seines literarischen Nachlasses bevollmächtigt er u.a. seinen Sekretär Eckermann. 1832 Goethe stirbt am 22. März in Weimar und wird in der Fürstengruft beigesetzt.
Johann Wolfgang von Goethe gilt als der bedeutendste deutsche Schriftsteller überhaupt. Daher ist es umso wichtiger ein paar Informationen über sein Leben zu haben:
1749 Johann Wolfgang Goethe wird am 28. August in Frankfurt am Main geboren. Seine Eltern sind der Kaiserliche Rat ohne Amt Johann Kaspar Goethe und die Schultheißentochter Katharina Elisabeth Textor aus dem Frankfurter Partiziat. Am 29. August wird Goethe protestantisch getauft. 1750 Geburt der Schwester Cornelia. 1755 Zunächst Unterricht auf einer öffentlichen Schule, dann durch Privatlehrer im Haus der Familie am Großen Hirschgraben 1759 Während des Siebenjährigen Krieges besetzen französische Truppen Frankfurt; im Haus Goethes wird der französische Stadtkommandant Königsleutnant Graf Thornac einquartiert. Während der Besatzungszeit (bis 1763) besucht der junge Goethe häufig das Theather. 1765 Auf Wunsch des Vaters nimmt Goethe in Leipzig das Jurastudium auf. Er selbst hätte lieber die "Schönen Wissenschaften" (Rhetorik und Poetik) studiert. 1766 Liebe zu der Leipziger Gastwirtstochter Anna Katharina (Käthchen) Schönkopf. Die anakreontische (beherrscht von Heiterkeit) Gedichtsammlung "Annette" ent- steht. Abdruck des Gedichtes "Poetische Gedanken über die Höllenfahrt Jesu Christi in der Frankfurter Zeitschrift "Die Sichtbaren" ohne Goethes Zustimmung. 1768 Lösung der Beziehung zu Käthchen Schönkopf. Psychischer und physischer Zu- sammenbruch Goethes, schwere Krankheit (Blutsturz, Lungenaffektion). "Leipziger Liederbuch": zehn Gedichte zu Kompositionen Bernhard Theodor Breitkopf. Rückkehr nach Frankfurt. 1769 Während der langen Krankheit Pflege durch Susanne Katharina von Klettenberg, eine Verwandte seiner Mutter, die ihn in die religiöse Vorstellungswelt des Pie- tismus einführt und zur Lektüre pansophisch-alchimistischer Schriften in neopla- tonischer Tradition anregt (Paracelsus, Basilius Valentinus, Georg v. Welling u.a.). 1770 Fortsetzung des Jurastudiums in Straßburg. Besuch von Vorlesungen in Geschichte, Staatswissenschaft, Anatomie, Chirurgie und Chemie. Bekanntschaft mit dem fünf Jahre älteren Dichter, Philosophen und Theologen Johann Gottfried Herder, Weg- bereiter des STURM & DRANG; zwischen September 1770 und April 1771 fast tägliche Treffen. Im Oktober Begegnung mit der Sessenheimer Pfarrerstochter Friederike Brion, die Liebe zu ihr findet 1770/71 in der sog. Sesenheimer Lyrik ihren Niederschlag. "Neue Lieder in Melodien gesetzt von B.T.Breitkopf", erste gedruckte Gedicht- sammlung Goethes. 1771 Für Herder sammelt Goethe elsässische Volkslieder nach mündlicher Überlieferung. Nach seiner Promotion zum "licentitatus juris" Rückkehr nach Frankfurt; dort Vor- bereitung auf die Anwaltstätigkeit in den folgenden Jahren. 1772 Rezensionen für den "Frankfurter Gelehrte Anzeigen" auf den Gebieten Rechtswissen- schaft, Rhetorik und Poetik. Aufnahme in den Darmstädter Kreis der Empfindsamen ("Gemeinschaft der Heiligen", so à la Club der toten Dichter) unter dem Pseudonym "Der Wanderer". Bekanntschaft mit der Erzählerin Sophie von La Roche und ihrer Tochter Maximiliane. Während der Praktikantenzeit am Reichskammergericht in Wetzlar, lernt er Charlotte Buff kennen. (siehe "Werther" ) Entstehung der großen Hymnen "Wanderers Sturmlied" und "Der Wanderer". 1773 "Götz von Berlichingen", erste Fassung des Schauspiels in fünf Akten (Prosa) über den Ritter Götz v. Berlichinge, der als urwüchsige Persönlichkeit der kraft und charak- terlosen Gegenwart gegenübergestellt wird. Selbstverlag, uraufgeführt 14. April 1774 durch Kochsche Gesellschaft in Berlin; erstes Werk des STURM & DRANG. 1774 Goethe verkehrt häufig im Haus der unterdessen verheirateten, von ihm leidenschaft- lich verehrten Maximiliane von La Roche. Es kommt zum Streit zwischen ihm und ihrem Mann. Die Hymnen "Prometheus" und "Ganymed" entstehen. Lahn-Rhein-Reise mit dem Schweizer Dichter J.K. Lavater und dem Pädagogen J.B. Basedow. Die Satire "Götter, Helden und Wieland" auf den Aufklärungsdichter Christoph Martin Wieland erscheint, ebenso "Clavigo", ein Trauerspiel in fünf Aufzügen (Prosa) über Ehe und Treue; der junge Schriftsteller Clavigo meint die "Pflichten gemeiner Menschen" gel- ten für ihn nicht, durch seinen Treuebruch verursacht er den Tod seiner Geliebten Marie und wird von ihrem Bruder erschossen. Uraufführung 23. August in Hamburg. "Die Leiden des jungen Werthers", ein monologischer Briefroman erscheint und wird ein Welterfolg, Goethe wird auf einen Schlag berühmt und begehrt.Die Sturm & Drang Epoche ist auf ihrem Höhepunkt. Er wird von vielen berühmten Persönlichkeiten besucht, u.a. von den Prinzen Karl Au- gust und Konstantin von Sachsen-Weimar. 1775 Verlobung mit der Frankfurter Bankierstochter Lili Schönemann, Lösung der Verlobung nach einem halben Jahr. Reise in die Schweiz. Weimar-Besuch auf Einladung des neuen Herzogs Karl August von Sachsen-Weimar (s.o.). "Erwin und Elmire. Ein Schauspiel mit Gesang" , Singspiel. 1776 Beginn der engen Freundschaft mit Charlotte von Stein, der Gattin des herzoglichen Stall- meisters. Übersiedlung nach Weimar, in das Gartenhaus am Stern, das Goethe vom Her- zog geschenkt bekommt. Erhalt des Weimarer Bürgerrechts und Ernennung zum Geheimen Legationsrat mit Sitz und Stimme in der obersten Landesbehörde. Dadurch ist der Unter- halt Goethes gesichert. Goethe holt auch Herder an den Weimarer Hof. "Claudine von Villa Bella. Ein Schauspiel mit Gesang" , Singspiel. "Stella. Ein Schauspiel für Liebende", Drama in fünf Akten um eine Dreierbeziehung, Skandal und Verbot des Stückes in Hamburg. "Die Geschwister", Schauspiel in einem Akt um vermeintliche Geschwisterliebe. 1777 Tod der Schwester Cornelia. Reise in den Harz. 1778 Reise nach Potsdam und Berlin mit Herzog Karl August. 1779 Berufung zum Leiter der Kriegskommission und des Straßenbauwesens. Zweite Reise in die Schweiz in begleitung des Herzogs. "Iphigenie", Erstfassung (Prosa) des 1787 unter dem Titel "Ipigenie auf Tauris" veröffent- lichten Schauspiels über einen Stoff der griechischen Mythologie: die Königstochter Iphigenie ist im Exil auf Tauris als Tempelpriesterin, von dort wird sie von ihrem Bruder Orest gerettet und in die Heimat geholt. 1781 Mineralogische Studien und Vorträge über Anatomie an der von ihm gegründeten "Freien Zeichen-Schule" in Weimar. 1782 Erhebung in den Adelsstand ("von Goethe"!) durch Kaiser Joseph II. Tod seines Vaters. Umzug in das Haus am Frauenplan, in dem er bis zu seinem Tode wohnen bleibt. Leitende Funktion in der obersten Finanzbehörde. Die Ballade "Erlkönig" entsteht. 1783 Beitritt zum Illuminatenorden (Geheimbund à la Freimaurer). Zweite Harzreise. 1784 Goethe entdeckt den Zwischenkieferknochen am menschlichen Schädel. Dritte Harzreise. 1785 Naturwissenschaftliche Studien. Erster Aufenthalt in Karlsbad. 1786 Erste italienische Reise: Von Karlsbad nach Rom. Dort Kontakt zu einem Kreis deutscher Künstler. Beginn der Epoche der KLASSIK unter dem Eindruck der antiken Kunst und Literatur. 1787 Karneval in Rom. Gesteins- und Pflanzenstudien in Neapel und Sizilien, Besteigung des Vesuvs, Rückkehr nach Rom. "Iphigenie auf Tauris", Jambenfassung des Schauspiels von 1779, erstes Werk der Deu- schen Klassik. 1788 Rückkehr nach Weimar. Bruch mit Charlotte von Stein. Beginn der Lebensgemeinschaft mit Christiane Vulpius. Erste Begegnung mit Friedrich Schiller, dem er eine Berufung auf den Lehrstuhl für Geschichte an der Universität Jena vermittelt. "Egmont", Trauerspiel in fünf Aufzügen über den Grafen Egmont, der 1568 für die nie- derländische Unabhängigkeit kämpft und von den Spaniern hingerichtet wird. 1790 Zweite italienische Reise nach Venedig, dort Entstehung der "Venetianischen Epigramme". "Torquato Tasso", Schauspiel in fünf Akten. Am Beispiel des italienischen Dichters Tor- quato Tasso (1544-95) werden die Konflikte zwischen schöpferischem Menschen und der Gesellschaft dargestellt. Tasso scheitert an der Wirklichkeit, findet aber Trost in seiner Dichtung. "Faust. Ein Fragment", Dramenfragment (Urfaust bereits 1774 verfaßt). 1792 Teilnahme am Feldzug gegen die französischen Revolutionstruppen mit dem Herzog. 1793 Auf Wunsch des Herzogs Teilnahme an der Belagerung von Mainz, wo mit Hilfe franzö- sischer Revolutionstruppen eine jakobinische Republik errichtet wurde. "Der Bürgergeneral", Lustspiel in einem Aufzug. Kritik an der Franz . Revolution. 1794 Beginn der Freundschaft mit Friedrich Schiller nach einem Gespräch über Naturbetrachtung und die Trennung von Idee und Erfahrung. 1795 Zweite Reise nach Karlsbad. "Wilhelm Meisters Lehrjahre", Entwicklungs- u. Bildungsroman. Das klassische Lebens- ideal: Ausbuldung des Individuums als Glied der Gemeinschaft, erschienen in vier Bänden. "Römische Elegien", Gedichtzyklus in formaler und inhaltlicher Annäherung an die antike Elegiendichtung, zentrales Thema ist die Liebe - Amor = Roma. 1797 Mehrmaliges Zusammentreffen mit dem Ästhetiker und Dichter Friedrich von Schlegel. Dritte Schweiz-Reise. Leitung der herzoglichen Bibliotheken in Jena und Weimar. "Musen-Almanach für das Jahr 1798" von Schiller herausgegebene Anthologie, viele im Dichterwettstreit mit Schiller entstandene Balladen, u.a. "Der Zauberlehrling". 1798 Die erste Nummer der von Goethe herausgegebenen "Propyläen. Eine periodische Schrift" erscheint bei Cotta. Sie wird mit Schillers literarischer Zeitschrift "Die Horen" das wichtigste Organ für die Anschauungen der WEIMARER KLASSIK. 1799 Schiller übersiedelt nach Weimar, Beginn der sog. HOCHKLASSIK. Vierzehntägliche Treffen im Hause Goethes. 1805 Tod Schillers. "Winckelmann und sein Jahrhundert. In Briefen und Aufsätzen herausgegeben von Goethe" Sammelband der Weimarer Kunstfreunde mit Artikeln des Archäologen und Kunstgelehrten Johann Joachim Winckelmann, der das Schönheitsideal der Deutschen Klassik geprägt hatte. 1806 Heirat mit Christiane Vulpius. Während wiederholter Aufenthalte bei einem Jenaer Buchhändler wandelt sich Goethes väterliche Zuneigung zu dessen achtzehnjähriger Pflegetochter Minna Herzlieb in leiden- schaftliche Liebe. Sie ist wahrscheinlich das Vorbild für Ottilie in dem Roman "Die Wahl- verwandschaften" (1809) 1808 Tod der Mutter. Während des Erfurter Fürstenkongresses trifft Goethe mehrmals auf Napoleon I., der ihn auffordert nach Paris zu kommen. "Faust. Der Tragödie erster Teil" Das Schicksal Fausts, eines tatenkräftigen Genies, ercheint als Teil eines Welthandelszwischen Gott und Mephistopheles, der Verkör- perung des Bösen, dem verneinden Prinzip. Goethes Meisterwerk. 1809 "Die Wahlverwandschaften", Roman, bei dem die Bindungseigenschaften chemischer Elemente auf zwei Paare übertragen werden. 1811 "Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit", Autobiographie, erschienen in vier Teilen (1811, 1812, 1814, 1831 und posthum 1833) 1812/14 Mehrmaliges Zusammentreffen mit Ludwig van Beethoven, Beginn des Briefwechsels mit dem Dichter Friedrich de la Motte Fouqué (bis 1828). Erste Reise an Rhein, Main und Neckar: starker Eindruck der Boisserée-Sammlung altdeutscher Gemälde in Heidelberg. 1815 Zweite Reise an Rhein, Main und Neckar: mit dem preußischen Reformer Karl von und zum Stein Besichtigung des Kölner Doms und der Wallraf-Kunstsammlung; Zusammen- treffen mit den Brüdern Grimm, den Familien Brentano und Städel; Ernennung zum Staats- minister. "Shakespeare und kein Ende", literaturkritischer Essay über die Shakespeare-Rezeption in Deutschland. 1816 Tod seiner Frau Christiane. "Italiänische Reise", autobiographische Schrift über die Italienreise 1786-88, erchienen in zwei Teilen als Fortsetzung der Autobiographie unter dem Titel "Aus meinem Leben. Zweiter Abteilung Erster und Zweiter Teil". 1819 Ehrenmitglied der von Freiherr von und zum Stein gegründeten "Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde", die er in der Folgezeit durch mehrere Beiträge für die Quellen- sammlung "Monumenta Germaniae" unterstützt. "West-östlicher Divan", Gedichtzyklus unter dem Eindruck persisch-islamischer Lektüre. "Ergeben in den unergründlichen Willen Gottes, [...], Liebe, Neigung, [...], alles Reale ge- läutert, sich symbolisch auflösend." 1821 Beschäftigung mit indischer Dichtung. Reise nach Marienbad: Begegnung mit Amalie von Levetzow und ihren drei Töchtern, darunter die 18jährige Ulrike, der Goethe (72 Jahre alt!!!) einen Heiratsantrag macht; sie lehnt ihn jedoch ab, nachdem sie ihn zuerst als Scherz aufgefaßt hat. "Wilhelm Meisters Wanderjahre oder Die Entsagenden", Roman, eine "Odysee der Bildung": Wilhelm wird Chirurg, er findet seinen Platz als Individuum in der Gesellschaft. 1825 Franz Schubert schickt seine Vertonungen der Gedichte "An Schwager Kronos", "An Mignon" und "Ganymed", Goethe läßt die Sendung unbeantwortet. Verleihung der Ehren- doktorwürde der Juristischen Fakultät der Universität Jena. 1828 Großherzog Karl August stirbt. "Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe in den Jahren 1794 bis 1805", herausge- geben von Goethe, gewidmet König Ludwig I. von Bayern. Zentrales Thema ist die Kon- zeption einer umfassenden Kunsttheorie. 1829 Erste vollständige Aufführung von "Faust. Der Tragödie erster Teil" am Nationaltheater in Braunschweig. 1830 Goethes Sohn August stirbt in Rom an den Blattern. Goethe erleidet einen Lungenblutsturz und erkrankt schwer. 1831 Er vollendet den "Faust (Zweiter Teil)", versiegelt das Manuskript und bestimmt, daß es erst nach seinem Tod veröffentlicht wird. Zur Herausgabe seines literarischen Nachlasses bevollmächtigt er u.a. seinen Sekretär Eckermann. 1832 Goethe stirbt am 22. März in Weimar und wird in der Fürstengruft beigesetzt.
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Dies ist der Lebenslauf von Johann Wolfgang von Goethe in Form einer Zeitleiste (1984 Wörter)
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Lebenslauf | Biographie | Zeitleiste | Werke | Erziehung | Eindrücke | Johann Wolfgang von Goethe | Göthe | Geschwister | Familie | Herkunft | Hintergründe
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