Revolutionstheorie und Ereignis...(Pariser Kommune)
Untersuchen Sie ein historisches Ereignis Ihrer Wahl, das umgangssprachlich oder als Eigenbezeichnung mit dem Begriff Revolution bezeichnet wird, mit Hilfe Ihrer erworbenen Theoriekenntnisse und diskutieren Sie die fachliche Richtigkeit dieser Bezeichnung!
…Revolution!...Revolution? – Heute wird dieses Wort zuweilen überdehnt und geradezu inflationär gebraucht, wenn bestimmte Ereignisse als „Studentenrevolution“, als „sexuelle Revolution“ oder bestimmte Innovationen in den Bereichen von Kunst und Kommerz als „Revolution der Malerei“, als „Revolution der Mode“ etc. bezeichnet werden. Auch Theodor Schieder scheint sich, was den größer werdenden Anwendungsbereich anbelangt und m.E. (meines Erachtens) insbesondere im politischen Bereich, schwer zu tun, um die eindeutige Bestimmtheit des Begriffes und seines spezifischen Gehaltes zu analysieren.
„Revolutionen sind die Lokomotiven der Geschichte“… dieser sehr einfache Satz von Karl Marx und Hinweis meines Vaters als „sekundäre Quelle“, lässt mich anders als bei Schieder fragen: Was kann, soll und/oder muss eine Revolution leisten? Wer handelt wie, wann und warum bei diesem historischen Ereignis? Und der Fahrt der „Lokomotive“ (Bewegung, Richtung) folgend, nicht unbeachtlich die Frage nach dem „Woher?“ und „Wohin?“. Nicht zuletzt auch die Frage, anders als Schieder in seinem scheinbar abstrakt allgemeinen Wandel in „… allen Bereichen des geschichtlichen Daseins“, nach der sehr praktischen Rolle und Bedeutung in allen Bereichen des gesellschaftlichen Daseins der menschlichen Gesellschaft.
Das historische Ereignis meiner Wahl als Untersuchungsgegenstand, wiederum als Hinweis meiner „sekundären Quelle“, und anders als bei ihm bei mir kein Schullehrstoff der 8. Klasse, ist die Errichtung der „Pariser Kommune“ 1871 von der Karl Marx sagte, das war „…die erste Revolution in der die Arbeiterklasse offen anerkannt wurde…“ und die später als die bedeutendste proletarische Bewegung des 19. Jahrhunderts charakterisiert wurde.
Ganz im Sinne von Th. Schieder möchte ich, die Ereignisse und den „Geschehensablauf“ anhand bekannter „Daten und Datenketten“ markieren, um die Theorie der Revolution oder „Revolutionstheorie“ nach Schieder oder populärwissenschaftlich darzustellen.
Die „Pariser Kommune“ vom 18. März 1871 bis 28. Mai 1871, im Übrigen durch Karl Marx nahezu journalistisch zeitnah - fast tagebuchartig - aufgezeichnet, kommentiert und beurteilt, bedarf zu ihrer abrissartigen Darstellung auch eines kurzen historischen Bogens bis dahin.
Die grundlegende Umwälzung in Frankreich durch die „Große französische bürgerliche Revolution“ 1789 mit der Herausbildung und Etablierung der sog. Bourgeoisie und ihrer grundlegenden Rechte und Interessen in der Republik, die Rückkehr zur Monarchie durch Napoleon, ohne die ökonomischen Grundinteressen der Bourgeoisie wesentlich zu beschneiden, die Entwicklung Frankreichs nach dem Wiener Kongress 1815 über die markanten Ereignisse 1830, 1848 und schließlich 1851, als scheinbar stetes Wechselspiel zwischen Republik und Monarchie (1851 „Staatsstreich“ durch Napoleon III.) führte Frankreich erneut auch zur außenpolitischen Auseinandersetzung mit seinem „Erbfeind“ Preußen (-Deutschland). Letztlich die Staatsform, ob nun royalistisch oder republikanisch geprägt, immer nur bedeutete – Minoritäten für und mit Minoritäten gegen Majoritäten sowohl sozial, ökonomisch, fiskalisch, kulturell wie auch unter Anwendung von Gewalt. Die einhergehende „industrielle Revolution“, mit der zunehmenden Herausbildung von werktätigen Massen dem sog. Proletariat, welchem partiell nur ungenügende soziale und ökonomische Rechte durch ihre unmittelbaren „Herren“ zugebilligt wurde, schuf im inneren des Landes ein enorm existentielles und damit sozial-ökonomisches Spannungsverhältnis (Streikbewegungen). Nicht unwichtig scheint mir, auch zu erwähnen, dass es zu dieser Zeit neben der zunehmenden zahlenmäßig erstarkenden Arbeiterklasse, auch für die Durchsetzung ihrer vorwiegend sozial-ökonomischen Interessen, einen zunehmenden Organisiertheitsgrad gab, sich Arbeitervereine und –parteien bildeten und mit dem „Kommunistischen Manifest“ nicht nur ihre Lage analysiert war, sondern auch der politische Ausblick umrissen wurde.
Eine Provokation Preußens (-Deutschlands) führte Frankreich in den Krieg. Mit der Schlacht von Sedan und der Niederlage am 2. September 1870 war am 4. September 1870 der Weg frei, durch die Abdankung Napoleon III. die Monarchie zu beseitigen und wiederum die Republik zu errichten. Aber mit der „Regierung der nationalen Verteidigung“ waren die „neuen Herren“ auch die unmittelbar „alten Herren“, die sog. Bourgeoisie. Und statt einer gewünschten demokratischen Republik entstand eine großbürgerliche Republik. Gegen die Notwendigkeit der Verteidigung und Entschlossenheit der Mehrheit des Pariser Volkes zur Verteidigung gegen die militärisch überlegenen preußischen Truppen stand die Angst vor einer allgemeinen Volksbewaffnung. War doch auch die bisherige Pariser Nationalgarde eher eine Bürgerwehr als Machtinstrument der Bourgeoisie. Um Kapitulationsbestrebungen vorzubeugen wurde auch mit finanziellen Mitteln des Volkes die Nationalgarde neu formiert, in ihren Reihen nun Arbeiter und Handwerker. Im vom preußischen Heer bedrohten Paris sollten Hunger und sinnlose militärische Ausfälle den Boden für die Kapitulation bereiten. Die Beschießung der Nationalgarde durch regierungstreue Truppen, die Waffenstillstandsverhandlungen mit Preußen (-Deutschland), die kampflose Besetzung von Paris durch die feindlichen Truppen, der Versuch und der Wille der Bourgeoisie die finanziellen Kriegslasten der Mehrheit des Volkes zur Last zu legen und schlussendlich der Verrat und Versuch der Entwaffnung der neu formierten Nationalgarde (heimlicher Abtransport von Geschützen) führte am 18. März 1871 zur letztlich spontanen Gegenwehr (=> ungeplanter u. eruptiver Charakter) der Pariser Volksmassen. In deren Ergebnis die Nationalgarde die Besetzung strategisch wichtiger Bereiche, wie Polizeipräsidium, Rathaus, Ministerien etc. und das im Vorfeld gebildete Zentralkomitee der Nationalgarde die Verwaltung (Regierung) der Stadt übernahm.
Soweit eine m.E. unverzichtbare grobe Darstellung der bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse (politisch, sozial-ökonomisch, personelles Kräfte- u. Interessenverhältniss etc.) und der Situation in ihrem relativen Zeitverhältnis sowie die innere wie äußere Situation dieser französischen Bewegungsform, was letztlich im Vorfeld bereits den komplexen Charakter andeutet.
Anhand der folgenden, nur noch punktuellen (keine Datenkette, da insgesamt nur 2 Monate) Darstellung des Verlaufes der „Pariser Kommune“, soll sich mit dem unmittelbaren Hinweis auf den jeweils grundlegend gewandelten Bereich der Kontinuitätsabbruch der personellen, institutionellen, rechtlichen Gesellschaftsform bzw. -struktur, als Wesensmerkmal, der Charakter der Revolution wie auch ihre Komplexität abzeichnen.
Übernahme der politischen Macht durch das Zentralkomitee der Nationalgarde, Wahlen zur Kommune, Übergabe der Macht an die gewählten Vertreter (Mehrheit: Arbeiter und demokratische Angestellte, Minderheit: bürgerliche Vertreter; Rechenschaftspflicht), Organisation der politischen Macht (Kommunekommissionen), Dekret über die Trennung von Staat und Kirche => erstmalige und tatsächliche politische Emanzipation und Vertretung der Mehrheit der Gesellschaft
Auflösung des alten Heeres und Polizeiapparates und Einführung eines Volksheeres => militärischer Machtapparat für den inneren wie äußeren Schutz der Mehrheit der Gesellschaft (1871 in erster Linie unmittelbare Verteidigung)
Übergabe der von den geflohenen Vertretern der Bourgeoisie verlassenen Fabriken und Werkstätten an die Arbeitergenossenschaften, Dekrete über die Einziehung des Vermögens der alten Regierung, Dekrete über die Beschlagnahme der leeren Wohnungen, Lieferaufträge an die Arbeitergenossenschaften => in Verbindung mit den Eigentumsverhältnissen Versuch der ökonomischen Emanzipation der gesellschaftlichen Mehrheit für die Mehrheit
Dekrete zur Arbeitszeitregelung (Nachtarbeit), zu Minimallöhnen, zur Festlegung der Brotpreise, zu aufgelaufenen Mietschulden etc. => Soziale Emanzipation im Interesse der Mehrheit des Volkes
Verbot reaktionärer Zeitungen, Trennung von Staat und Kirche, unentgeltlicher Schulbesuch, Gleichberechtigung der Frauen => Versuch der Emanzipation im kulturellen Bereich für die Mehrheit der Gesellschaft
Die „Konterrevolution“ unter Thiers hat in den Maitagen 1871 die „Pariser Kommune“ nach heldenhafter Verteidigung innerhalb weniger Tage brutal und blutig niedergeschlagen.
Für mich bleibt festzuhalten, dass, trotz der relativ kurzen Zeitspanne, der zunächst begrenzten nationalen Wirkung, der sich erst später abzeichnenden epochalen Bedeutung, ohne selbst unmittelbar eine neue Epoche begründet zuhaben, die Errichtung der Pariser Kommune eine bedeutsame Revolution und im Sinne von Schieder jedoch keine Total- sondern nur eine Teilrevolution war. Das es m.E. wichtig ist, nicht nur die theoretisch stark verallgemeinernden Merkmale, welche sich unter „praktischen“ Aspekten verwässernd darstellen, bei der Einschätzung zu berücksichtigen, sondern ausgehend von einer historischen Situation, der komplexen gesellschaftlichen Lage und der jeweiligen Interessenvertreter auch die Frage nach dem „Wem nützt es“ zu stellen, um den tatsächlichen Charakter und den historischen Stellenwert beurteilen zu können. Nach meinem bisherigen Wissen und Verständnis verdienen sich damit nur solche „Revolutionen“ diesen Status, die den gesellschaftlichen und eruptiven Wandel im überwiegenden Interesse der Mehrheit vollziehen und in dessen weiteren revolutionären, evolutionären, reformerischen Verlauf nachhaltig diese Interessen im Vordergrund stehen.
Jacob Nehler, Oktober 2006
Literatur (Quellen-)angaben:
Karl Marx „Klassenkämpfe in Frankreich 1848 bis 1850“ (MEAW Bd. I, u.a. S. 98, Dietz-Verlag 1986)
Karl Marx „Der Bürgerkrieg in Frankreich“ (MEAW Bd. IV, u.a. S. 51-105, Dietz-Verlag 1986)
W.I. Lenin „Die Lehren der Kommune“ (AW Bd. II, S. 256-260 , Dietz-Verlag 1986)
Geschichte der Klasse 8 (Verlag Volk und Wissen 1987, u.a. S. 94-107)
Geschichte in Übersichten (Verlag Volk und Wissen 1982, u.a. S. 259-265)
und meine unverzichtbare „Sekundärquelle“ , der ich für die hilfreichen Anregungen danke.
…Revolution!...Revolution? – Heute wird dieses Wort zuweilen überdehnt und geradezu inflationär gebraucht, wenn bestimmte Ereignisse als „Studentenrevolution“, als „sexuelle Revolution“ oder bestimmte Innovationen in den Bereichen von Kunst und Kommerz als „Revolution der Malerei“, als „Revolution der Mode“ etc. bezeichnet werden. Auch Theodor Schieder scheint sich, was den größer werdenden Anwendungsbereich anbelangt und m.E. (meines Erachtens) insbesondere im politischen Bereich, schwer zu tun, um die eindeutige Bestimmtheit des Begriffes und seines spezifischen Gehaltes zu analysieren.
„Revolutionen sind die Lokomotiven der Geschichte“… dieser sehr einfache Satz von Karl Marx und Hinweis meines Vaters als „sekundäre Quelle“, lässt mich anders als bei Schieder fragen: Was kann, soll und/oder muss eine Revolution leisten? Wer handelt wie, wann und warum bei diesem historischen Ereignis? Und der Fahrt der „Lokomotive“ (Bewegung, Richtung) folgend, nicht unbeachtlich die Frage nach dem „Woher?“ und „Wohin?“. Nicht zuletzt auch die Frage, anders als Schieder in seinem scheinbar abstrakt allgemeinen Wandel in „… allen Bereichen des geschichtlichen Daseins“, nach der sehr praktischen Rolle und Bedeutung in allen Bereichen des gesellschaftlichen Daseins der menschlichen Gesellschaft.
Ganz im Sinne von Th. Schieder möchte ich, die Ereignisse und den „Geschehensablauf“ anhand bekannter „Daten und Datenketten“ markieren, um die Theorie der Revolution oder „Revolutionstheorie“ nach Schieder oder populärwissenschaftlich darzustellen.
Die „Pariser Kommune“ vom 18. März 1871 bis 28. Mai 1871, im Übrigen durch Karl Marx nahezu journalistisch zeitnah - fast tagebuchartig - aufgezeichnet, kommentiert und beurteilt, bedarf zu ihrer abrissartigen Darstellung auch eines kurzen historischen Bogens bis dahin.
Die grundlegende Umwälzung in Frankreich durch die „Große französische bürgerliche Revolution“ 1789 mit der Herausbildung und Etablierung der sog. Bourgeoisie und ihrer grundlegenden Rechte und Interessen in der Republik, die Rückkehr zur Monarchie durch Napoleon, ohne die ökonomischen Grundinteressen der Bourgeoisie wesentlich zu beschneiden, die Entwicklung Frankreichs nach dem Wiener Kongress 1815 über die markanten Ereignisse 1830, 1848 und schließlich 1851, als scheinbar stetes Wechselspiel zwischen Republik und Monarchie (1851 „Staatsstreich“ durch Napoleon III.) führte Frankreich erneut auch zur außenpolitischen Auseinandersetzung mit seinem „Erbfeind“ Preußen (-Deutschland). Letztlich die Staatsform, ob nun royalistisch oder republikanisch geprägt, immer nur bedeutete – Minoritäten für und mit Minoritäten gegen Majoritäten sowohl sozial, ökonomisch, fiskalisch, kulturell wie auch unter Anwendung von Gewalt. Die einhergehende „industrielle Revolution“, mit der zunehmenden Herausbildung von werktätigen Massen dem sog. Proletariat, welchem partiell nur ungenügende soziale und ökonomische Rechte durch ihre unmittelbaren „Herren“ zugebilligt wurde, schuf im inneren des Landes ein enorm existentielles und damit sozial-ökonomisches Spannungsverhältnis (Streikbewegungen). Nicht unwichtig scheint mir, auch zu erwähnen, dass es zu dieser Zeit neben der zunehmenden zahlenmäßig erstarkenden Arbeiterklasse, auch für die Durchsetzung ihrer vorwiegend sozial-ökonomischen Interessen, einen zunehmenden Organisiertheitsgrad gab, sich Arbeitervereine und –parteien bildeten und mit dem „Kommunistischen Manifest“ nicht nur ihre Lage analysiert war, sondern auch der politische Ausblick umrissen wurde.
Soweit eine m.E. unverzichtbare grobe Darstellung der bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse (politisch, sozial-ökonomisch, personelles Kräfte- u. Interessenverhältniss etc.) und der Situation in ihrem relativen Zeitverhältnis sowie die innere wie äußere Situation dieser französischen Bewegungsform, was letztlich im Vorfeld bereits den komplexen Charakter andeutet.
Anhand der folgenden, nur noch punktuellen (keine Datenkette, da insgesamt nur 2 Monate) Darstellung des Verlaufes der „Pariser Kommune“, soll sich mit dem unmittelbaren Hinweis auf den jeweils grundlegend gewandelten Bereich der Kontinuitätsabbruch der personellen, institutionellen, rechtlichen Gesellschaftsform bzw. -struktur, als Wesensmerkmal, der Charakter der Revolution wie auch ihre Komplexität abzeichnen.
Übernahme der politischen Macht durch das Zentralkomitee der Nationalgarde, Wahlen zur Kommune, Übergabe der Macht an die gewählten Vertreter (Mehrheit: Arbeiter und demokratische Angestellte, Minderheit: bürgerliche Vertreter; Rechenschaftspflicht), Organisation der politischen Macht (Kommunekommissionen), Dekret über die Trennung von Staat und Kirche => erstmalige und tatsächliche politische Emanzipation und Vertretung der Mehrheit der Gesellschaft
Auflösung des alten Heeres und Polizeiapparates und Einführung eines Volksheeres => militärischer Machtapparat für den inneren wie äußeren Schutz der Mehrheit der Gesellschaft (1871 in erster Linie unmittelbare Verteidigung)
Übergabe der von den geflohenen Vertretern der Bourgeoisie verlassenen Fabriken und Werkstätten an die Arbeitergenossenschaften, Dekrete über die Einziehung des Vermögens der alten Regierung, Dekrete über die Beschlagnahme der leeren Wohnungen, Lieferaufträge an die Arbeitergenossenschaften => in Verbindung mit den Eigentumsverhältnissen Versuch der ökonomischen Emanzipation der gesellschaftlichen Mehrheit für die Mehrheit
Dekrete zur Arbeitszeitregelung (Nachtarbeit), zu Minimallöhnen, zur Festlegung der Brotpreise, zu aufgelaufenen Mietschulden etc. => Soziale Emanzipation im Interesse der Mehrheit des Volkes
Verbot reaktionärer Zeitungen, Trennung von Staat und Kirche, unentgeltlicher Schulbesuch, Gleichberechtigung der Frauen => Versuch der Emanzipation im kulturellen Bereich für die Mehrheit der Gesellschaft
Die „Konterrevolution“ unter Thiers hat in den Maitagen 1871 die „Pariser Kommune“ nach heldenhafter Verteidigung innerhalb weniger Tage brutal und blutig niedergeschlagen.
Für mich bleibt festzuhalten, dass, trotz der relativ kurzen Zeitspanne, der zunächst begrenzten nationalen Wirkung, der sich erst später abzeichnenden epochalen Bedeutung, ohne selbst unmittelbar eine neue Epoche begründet zuhaben, die Errichtung der Pariser Kommune eine bedeutsame Revolution und im Sinne von Schieder jedoch keine Total- sondern nur eine Teilrevolution war. Das es m.E. wichtig ist, nicht nur die theoretisch stark verallgemeinernden Merkmale, welche sich unter „praktischen“ Aspekten verwässernd darstellen, bei der Einschätzung zu berücksichtigen, sondern ausgehend von einer historischen Situation, der komplexen gesellschaftlichen Lage und der jeweiligen Interessenvertreter auch die Frage nach dem „Wem nützt es“ zu stellen, um den tatsächlichen Charakter und den historischen Stellenwert beurteilen zu können. Nach meinem bisherigen Wissen und Verständnis verdienen sich damit nur solche „Revolutionen“ diesen Status, die den gesellschaftlichen und eruptiven Wandel im überwiegenden Interesse der Mehrheit vollziehen und in dessen weiteren revolutionären, evolutionären, reformerischen Verlauf nachhaltig diese Interessen im Vordergrund stehen.
Jacob Nehler, Oktober 2006
Literatur (Quellen-)angaben:
Karl Marx „Klassenkämpfe in Frankreich 1848 bis 1850“ (MEAW Bd. I, u.a. S. 98, Dietz-Verlag 1986)
Karl Marx „Der Bürgerkrieg in Frankreich“ (MEAW Bd. IV, u.a. S. 51-105, Dietz-Verlag 1986)
W.I. Lenin „Die Lehren der Kommune“ (AW Bd. II, S. 256-260 , Dietz-Verlag 1986)
Geschichte der Klasse 8 (Verlag Volk und Wissen 1987, u.a. S. 94-107)
Geschichte in Übersichten (Verlag Volk und Wissen 1982, u.a. S. 259-265)
und meine unverzichtbare „Sekundärquelle“ , der ich für die hilfreichen Anregungen danke.
Inhalt
Begriff REVOLUTION
THEMA: "Untersuchen Sie ein historisches Ereignis Ihrer Wahl(>Pariser Kommune), das umgangssprachlich oder als Eigenbezeichnung mit dem Begriff Revolution bezeichnet wird, mit Hilfe Ihrer erworbenen Theoriekenntnisse (Klasse 11/Th. Schieder bzw. populärwiss....) und diskutieren Sie die fachliche Richtigkeit dieser Bezeichnung!" (1334 Wörter)
THEMA: "Untersuchen Sie ein historisches Ereignis Ihrer Wahl(>Pariser Kommune), das umgangssprachlich oder als Eigenbezeichnung mit dem Begriff Revolution bezeichnet wird, mit Hilfe Ihrer erworbenen Theoriekenntnisse (Klasse 11/Th. Schieder bzw. populärwiss....) und diskutieren Sie die fachliche Richtigkeit dieser Bezeichnung!" (1334 Wörter)
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