Ist eine wissentschaftliche Erklärung des menschlichen Verhaltens mit der Anahme der Freiheit verein
Ist eine wissentschaftliche Erklärung des menschlichen Verhaltens mit der Anahme der Freiheit vereinbar?
Die Frage, ob eine wissentschaftliche Erklärung des menschlichen Verhaltens mit der Annahme der Freiheit zu vereinbaren ist, setzt gewisse Erklärungen voraus:
Was ist der Mensch für die Wissenschaft und was bedeutet Freiheit?
Wissenschaftlich definiert ist der Mensch ein Wesen, das den Wirbeltieren angehört, wobei er ein Säugetier ist und wie die Affen den Primaten angehört. Der Mensch ist ein lernfähiges, soziales, intelligentes jedoch auch, und das ist sicherlich seit Freud bewiesen , triebgesteuertes Wesen.
Freuds Ansichten nach ist der Mensch sogar hauptsächlich triebgesteuert. Und seit der modernen Gen-Forschung scheint immer mehr im Menschen von Geburt an in den Genen vorgegeben zu sein und so die körperliche Existenz quasi durch- und vorprogrammiert, vom ersten bis zum letzten Atemzug.Wo ist hier noch Platz für die Freiheit? Um zu versuchen eine Antwort zu geben müssen wir uns die Frage nach der Erklärung des Begriffs Freiheit stellen.
Einleuchtend erscheint es, und vor allem gerade durch die wissenschaftliche Verhaltensforschung, dass Freiheit eine Erfindung des Menschen ist. Denn der Mensch ist bisher das einzige Wesen, das Begriffe in einer Sprache formulieren konnte. Er schuf also den Begriff "Freiheit". Doch was bedeutet er?
Für Jean-Paul Sartre und die Existenzialisten bedeutet es dazu verurteilt zu sein sein Leben lang Entscheidungen treffen zu müssen. Freiheit also die "Qual der Wahl?". Hier erhebt jedoch die Wissenschaft Einspruch, denn wir meinen wohl oft Entscheidungen bewusst und frei zu treffen, doch spielen unbewusste Faktoren und bio-chemische Faktoren eine Rolle, auf die wir keinen Einfluss haben.
Anarchisten würden in der Freiheit sehen, dass jeder tun und lassen kann, was ihm gefällt und es kein Gesetz gibt, doch wiederum ist heir die Freiheit eingeschränkt allein schon durch den Körper, denn bisher hat es der Mensch noch nicht geschafft sich von seinem Körper zu lösen und der Körper scheint ja dem Bewusstsein gegenüber eher "unfrei".
Die wirkliche Freiheit scheint sich auf unser bewusstes Denken zu reduzieren, das nach Freud den kleinsten Teil unseres psychischen Apparats ausmacht. Doch liegt wohl hier unsere Freiheit, denn in unserer Gedankenwelt können wir über die physikalischen Gesetze hinweg denken, wir können uns Dinge vorstellen , die nicht existieren. Diese Freiheit in der Vorstellung ist nicht makellos, da sie durch unsere Umwelt und SInne beeinflusst ist, jedoch erlaubt sie uns kreatives Schaffen.
Durch dieses kreative Schaffen hat es der Mensch geschafft die Natur zu beherrschen.
Doch hat er damit nicht seine Freiheit vergrössert. Denn zwar kann sich ein Jäger frei auswählen mit welcher Waffe er seine Beute erlegt, wie er sich an sie heranpirscht und wann er sie schiesst, jedoch steht dahinter der Drang des Körpers nach Nahrung.
Wenn einer ein Brücke über einen Fluss bauen will, kann er sich rein theoretisch die Stelle aussuchen, um seine Brücke konstruiren. Die Tatsache jedoch, dass er eine Brücke errichten will, ist auch von einem tieferen Drängen gewollt: Er will sich das Leben vereinfachen.
Hier kann man also die Freiheit noch weiter einschränken, denn selbst das Schaffen ist von den Trieben beeinflusst. Das Schaffen verläuft wohl so, wie Freud es mit seiner Libido-Ökonomie beschreibt. Der Mensch wählt vielleicht frei den Weg, den er geht, das Ziel ist aber schon vorgegeben:
Die bestmöglichste Befriedigung der Triebe.
Die Freiheit scheint nun eigentlich inexistent, rein wissentschaftlich betrachtet.
Aber ist nicht gerade die Tatsache, dass wir uns mit der Freiheit auseinandersetzten, ein Beweis dafür, dass sie existiert. ist die F reihit nicht da, wo Körper, Realität und Wissenschaft nicht hinreichen? Was ist Freiheit? Wer sind wir? Wohin gehen wir? Gibt es einen Sinn hinter allem? Wir können diese Fragen frei und unabhängig von unserer körperlichen Existenz stellen, vielleicht gerade deshalb weil es auf sie keine klare wissentschaftliche Antwort gibt.
Unsere Freiheit liegt im Glauben und Glaube ist wissentschaftlich nicht erfassbar. Die Wissenschaft hat sogar die Freiheit in deisem Bereich erhöht, da ihre des kritischen Analysierens uns dazu veranlasst genauer zu untersuchen an welche Antwort wir auf die grossen Fragen glauben. Doch die Freiheit, wenn überhaupt, ist dort zu finden wo die Wissenschaft nicht hinreicht.
Freiheit ist als Begriff selbst schon sehr schwer zu definieren und nur schwer mit der wissenschaftlichen Erklärung des menschlichen Verhaltens eu vereinbaren. Da der Begriff "Freiheit" aber nicht genau und universel wissentschaftlich erfassbar und erklärbar ist, ist schon der Glaube oder Nicht-Glaube ein Beweis ihrer Existenz. Denn wir sind frei zu glauben.
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Dissertation; Philosophie; Freud; Siegmund Freud; Aufklärung | Annahme der Freiheit | Klausur
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