Interpretation: Franz Kafka - Die Vorüberlaufenden
Deutschklausur: Interpretation einer literarischen Kurzprosa
Kurzgeschichte: Kafka, Franz - Die Vorüberlaufenden
Franz Kafka thematisiert in seiner Prosaskizze die Gedanken, die einem Menschen aufkommen, der nachts allein durch die Straßen läuft und anderen Menschen begegnet. Auch wird in „Die Vorüberlaufenden“ das Thema der Toleranz, der Zivilcourage behandelt.
Bei genauerem betrachten des Textes lässt sich feststellen, dass es sich um eine Gedankeeskizze handelt. Die „Gasse“(Z.1), durch die der Mann bei Nacht spazieren geht, lässt sich auf den Lebensweg eines Menschen beziehen. „Ein Mann, von weitem schon sichtbar[...]“(Z.1f.), der ihm entgegenkommt, sind seine Mitmenschen unterschiedlichster Art, die er auf seinem Lebensweg trifft. Die Menschen, die einem auf dem Lebensweg entgegenkommen, sind alle auf ihre Weise einzigartig. Sie haben alle ihren eigenen Charakter und ihre eigene Meinung. Doch man kann nicht mit jedem der gleichen Meinung sein. Oft treffen wir auf Menschen, die eine andere Meinung haben, doch ²[...]wir werden ihn nicht anpacken“(Z.3), da wir versuchen seine Meinung zu tolerieren. „[...] selbst wenn er schwach und zerlumpt ist“(Z.3), hieran lässt sich erkennen dass man sich nicht mit den Schwächeren anlegen soll. Doch viele machen das trotzdem. Obwohl es ungerecht ist, wenn man einen Schwächeren angreift, oder Leute einen angreifen.“[...]selbst wenn jemand hinter ihm läuft und schreit, [...] wir werden ihn weiterlaufen lassen.“(Z.4f.). Dieses Zitat beschreibt die Angst eines Menschen, der Zeuge eines Gewaltverbrechens wird. Er sieht, wie zum Beispiel zwei Heranwachsende einen kleinen Jungen überfallen. Obwohl er gerne helfen und den jungen beschützten würde, tut er es nicht, aus Angst davor, dass die Angreifer ihn auch überfallen oder zusammenschlagen. „Denn es ist Nacht, und wir können nicht dafür, dass die Gasse im Vollmond vor uns aufsteigt[...]“(Z.5), hieraus lässt sich die Unschuld des Mannes erkenne, der bei Nacht durch die Gassen läuft. Er kann nichts dafür, dass es Nacht ist, und dass er und der Mann, der ihm entgegen kommt, zufälligerweise die gleiche Straße ausgesucht haben. Dass es Vollmond ist, lässt sich vom Menschen nicht beeinflussen, doch wenn kein Vollmond wäre, hätte der Mann, der die Gasse hoch läuft, den ihm entgegenkommenden Mann gar nicht gesehen. „Vielleicht haben diese zwei die Hetze zu ihrer Unterhaltung veranstaltet[...]“(Z.6f.); hieran lässt sich verdeutlichen, dass man sich nicht in die Dinger anderer Mitmenschen einmischen soll. Wenn man nicht genau weiß, worum es geht, sollte man sich am besten heraushalten und die anderen in Ruhe lassen. „[..] vielleicht verfolgen beide einen Dritten, vielleicht wird der erste unschuldig verfolgt, vielleicht will der Zweite morden[...]“(Z.7f.):Dies verdeutlicht nochmals, dass man sich aus den Dingen andere heraushalten soll, wenn man sich nicht über die Wahrheit sicher ist. Denn wenn man sich nicht sicher ist, kann es passieren, dass man selbst noch mit schuldig wird und sogar noch dafür bestraft wird.(Vlg. Z.8/9) „und endlich, dürfen wir nicht müde sein, haben wir nicht so viel Wein getrunken?“ (Z.11f.) Mit dieser Frage möchte der Mann uns mitteilen, dass er die Gewalt auf den Straßen Leid ist. Der Wein steht für alle Dinge, die auf den Straßen passiert sind, und er ist es leid, dass die Dinger weiterhin passieren. “Wir sind froh, dass wir auch den zweiten nicht mehr sehn“ (Z.12) Hiermit sagt der Erzähler aus, dass er froh war, als die ihm Entgegenkommenden vorüber waren.
Franz Kafka möchte uns mit seiner Prosaskizze mitteilen, dass wir unsere Mitmenschen akzeptieren und tolerieren sollen, und sie nicht fertig machen oder ihnen Schaden zufügen sollen. Auch will er und verdeutlichen, dass auf unseren Straßen zuviel Dinge geschehen, die sich vermeiden lassen. Würden sich die Menschen trotz ihrer verschiedenen Meinungen akzeptieren oder dies wenigstens versuchen, könnte es friedlicher sein. Der Titel der Gedankenskizze sagt aus, dass wir viele der Menschen, die wir auf unserem Lebensweg treffen, nie mehr wiedersehen werden. Wir sehen sie auf uns zulaufen, an uns vorbei und dann nie wieder. Auffällig an dem Test ist, dass in der ersten Zeile nur von einem Mann die Rede ist, der die Straßen hinuntergelaufen kommt. In Zeile sechs sind es dann plötzlich zwei Männer, ohne dass erwähnt wird, dass noch ein weiterer Mann hinzukommt. Auch auffällig ist, dass der Test aus nahezu zwei Sätzen besteht. Von Zeile eins bis fünf ist ein Satz und von Zeile fünf bis zwölf ist ein Satz. Der zweite Satz ist eine Aneinanderreihung von Hauptsätzen, die immer durch „vielleicht“ eingeleitet werden. Ich finde, dass der Text Bezug zur Realität hat, schließlich sieht man heutzutage oft Leute auf der Straße die sich streiten oder nachts alleine durch die Straßen gehen.
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Eine Klausur über die Kurzgeschichte "Die Vorüberlaufenden" von Franz Kafka -> Interpretation des Werkes. (726 Wörter)
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