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Kirsch, Sarah - Bei den weissen Stiefmütterchen: Gedichtinterpretation

Alles zu Sarah Kirsch

Gedichtinterpretation


"Bei den weißen Stiefmütterchen" von Sarah Kirsch

Das Gedicht "Bei den weißen Stiefmütterchen" von Sarah Kirsch aus dem Jahre 1967 handelt von einer Frau die ihrem Geliebten vor lauter Liebe nur noch Gutes wünscht obwohl er sie verlässt.
Das Gedicht wird durchgängig aus der Sicht des lyrischen Ichs erzählt, hat jedoch auch Stellen in direkter Rede, die dann durch das lyrische Du erzählt werden.
Es besitzt 3 Strophen mit je 5 Versen, welche reimlos dargestellt werden. Das Metrum ist unregelmäßig. Das Gedicht besitzt kaum Satzzeichen.
Das Liebesgedicht von Sarah Kirsch handelt von einer Frau, die in einem Park auf ihren Geliebten wartet, welcher aber nicht erscheint. Sie fängt dann an mit einer Weide neben ihr über ihre Gefühle und Ängste zu reden und denkt sich Gründe aus, warum er nicht erscheint. Aus lauter Liebe hofft sie dann das ihm nichts Schreckliches passiert ist, sondern das er sie nicht einfach nicht mehr liebt.
Im Folgenden werde ich Sarah Kirschs Gedicht "Bei den weißen Stiefmütterchen" näher betrachten und analysieren.
In der ersten Strophe wird gezeigt, dass das lyrische Ich seinem Geliebten unterworfen ist "Bei den weißen Steifmütterchen im Park wie ers mir auftrug" (Vers 1-2) Dies zeigt, dass der Mann oder der Geliebte die Macht über deren Beziehung besitzt, denn er fordert sie auf an einem bestimmten Ort zu sein. In Vers 3 wird das erste Mal die Weide in Betracht gezogen "stehe ich unter der Weide" (Vers 3) Im weiteren Verlauf des Gedichtes wird die Funktion der Weide deutlich, nämlich dass die Frau über ihre Gedanken spricht, sich die Frau jedoch einbildet, dass die Weide mit ihr spricht. Dass die Frau gekränkt ist, weil ihr Geliebter nicht erscheint, zeigt das lyrische Ich in Vers 4 "ungekämmte Alte", damit macht sie nämlich negativ die Vergänglichkeit der Weide deutlich und die Enttäuschung der Frau, allerdings findet hierdurch auch eine Personifikation der Weide statt. "Siehst du, sagt sie, er kommt nicht" (Vers 5) ist das erste Mal wo sich die Frau einbildet, dass die Weide mit ihr spricht, für den Leser hingegen wird klar, dass die Weide eben nicht spricht, sondern das lyrische Ich die Funktion der Weide nutzt um die Gefühle der Frau zu verdeutlichen. Außerdem wird hier auch die Naivität der Frau gezeigt, denn sie bildet sich ein, dass die Weide mit ihr spricht und der gleichen Meinung ist, somit wird die Weide personifiziert.
In der zweiten Strophe findet man eine Aufzählung von Gründen, die die das lyrische Ich aufzählt, warum ihr Geliebter nicht erscheint "er hat sich den Fuß gebrochen eine Gräte verschluckt, eine Straße wurde plötzlich verlegt oder er kann seiner Frau nicht entkommen" (Vers 6-9) Dies macht deutlich wie sehr sich die Frau wünscht, dass er doch noch zur Verabredung kommt und wie sehr sie darauf hofft. Auch das "Ach" in Vers 6 stellt dar, wie verzweifelt und verwirrt die Frau schon ist. Erst in Vers 9 wird dem Leser klar, dass der Geliebte des lyrischen Ichs noch eine Frau hat "er kann seiner Frau nicht entkommen" (Vers 9) Wie vorher angenommen, dass der Mann die Macht über die Beziehung des lyrischen Ichs hatte, wird jetzt klar, dass die Frau des Mannes das Sagen hat.
In der dritten Strophe wird in Vers 11 die direkte Rede durch eine Alliteration eingeleitet "die Weide wiegt". Die Weide versucht dann das lyrische Ich von seiner Meinung zu überzeugen und versucht dem lyrischen Ich die Hoffnungen auszureden "kann auch sein er ist schon tot, sah blaß aus als er dich untern Mantel küsste" (Vers 12-13) Schließlich gibt das lyrische Ich durch eine Wiederholung die Hoffnung auf "kann sein Weide kann sein" (Vers 14) und hofft darauf das ihrem Geliebten nichts Schreckliches zugestoßen ist sondern das er sie einfach nicht mehr liebt "so wollen wir hoffen, er liebt mich nicht mehr" (Vers 15) Durch das "wir" wird außerde die Verbundenheit zwischen Weide und lyrischem Ich gezeigt.
In Sarah Kirschs Gedicht "Bei den weißen Stiefmütterchen" (1967) wird gezeigt, dass echte und wahre Liebe nicht immer auf Gegenseitigkeit beruht und wie sehr man nur aus Liebe darauf hofft, dass einem Menschen nichts passiert ist, sondern das man einfach nicht mehr geliebt wird und somit den Schmerz auf sich selber nimmt.
Inhalt
Bei diesem Dokument handelt es sich um eine Gedichtintepreation des Gedichtes "Bei den weißen Stiefmütterchen" von Sarah Kirsch. (723 Wörter)
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