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Lessing gibt seiner Titelfigur den Beinamen "der Weise". Weshalb?

Alles zu Gotthold Ephraim Lessing  - Nathan der WeiseAufgabe: Ephraim Lessing gibt seiner Titelfigur Nathan den Beinamen "der Weise". Arbeiten Sie heraus inwiefern Denken und Handeln Nathans dieser Charakterisierung entspricht.

Antwort:
Nathan der Weise ist meiner Meinung nach ein Repräsentant der Vorstellung der Erziehbarkeit des Menschen sowie der Aufklärung. Dabei muss man bedenken, dass Lessing das Werk "Nathan der Weise" in der Aufklärungszeit verfasst hat.
Die Schriftsteller in dieser Zeit waren bestrebt, neue Ideen und Gedankenanstöße zu verbreiten und auch zu lehren. Im gesamten Geschehen tritt Nathan sehr dominant als Erzieher seiner Mitmenschen auf. Nathans Weisheit beruht auf einer schrecklichen Erfahrung, den Tod seiner Familie, welche er machen musste.
Obwohl Christen ihm seine Familie genommen haben, nimmt Nathan das Christenkind Recha bei sich auf. Für Nathan ist das Mädchen ein Geschenk. Er zieht Recha wie seine eigene Tochter auf und sie wird schließlich zu seinem Lebensmittelpunkt. Schon durch diese Tat zeigt sich,, wie weise Nathan handelt. Obwohl ihm die Christen so großes Leid angetan haben, nimmt er eine von ihnen auf. Das beweist deutlich, dass Nathan weder die Christen noch andere Menschen bezüglich ihrer Religion verurteilt.
In der Erziehung von Recha achtet Nathan besonders auf Werte wie Bescheidenheit, gutes Handeln und den Gebrauch des Verstandes, typische Idealvorstellungen der Aufklärungszeit.
Sogar Saladin wird von Nathan durch das Erzählen der Ringparabel belehrt. Der Sultan wird anderen Religionen gegenüber toleranter, er sieht sogar Nathan, den Vertreter des Judentums als seinen Freund an. Im Gespräch mit dem Tempelherren, welcher die Schwierigkeiten und problematischen Ansichten der damaligen Zeit widerspiegelt, erteilt Nathan dem jungen Mann eine wichtige Lehre, nämlich das gutes Handeln nicht auf die Religionszugehörigkeit beschränkt werden sollte.
Lessing drückt durch das Denken und Handeln Nathans aus, dass sich jeder als Individuum frei entfalten soll. Man muss friedlich miteinander leben und keine radikalen Unterschiede zwischen den Menschen machen oder sich bekriegen nur wegen der Religionszugehörigkeit.
Durch den zum Schluss aufgeklärten Verwandtschaftsgrad wird dargelegt, dass alle Religionen ineinander übergehen. Es gibt keine richtige oder falsche Religion und es ist auch irrelevant welcher Religion man angehört, denn alle vermitteln die gleiche Botschaft. Religion ist ein Grundsatz des friedvollen Miteinanders, der Nächstenliebe, Menschlichkeit und all der Eigenschaften welche wichtig für das Zusammenleben der Menschen sind.

Autor: Juliane R.
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Lessing gibt seiner Titelfigur den Beinamen "der Weise". Arbeiten Sie heraus inwiefern Denken und Handeln Nathans dieser Charakterisierung entspricht. (384 Wörter)
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