Schweiz im 2. Weltkrieg
Die Schweiz im 2. Weltkrieg: Zusammenfassung für eine Geschichtsprüfung
Friedrich T. Wahlen: "Die Aufgaben unserer Landwirtschaft..."
Die Schweiz ist glücklich, noch in Frieden leben zu können. Jedoch sieht es für die Zukunft düster aus, was die Wirtschaft angeht. Alle Zufuhren sind abgeschnitten: Mittelmeerpforte durch den italienisch-griechischen Krieg, Weg über pyrenäische Inseln durch Naturkatastrophen abgeschnitten und im Norden sind die Länder eher auf die Schweiz angewiesen anstatt umgekehrt.
Durch die notwendige Mobilisation, kehrt die Schweiz jeden Monat Ernteeinbusse ein.
Die Schweiz muss sich auf das Schlimmste vorbereiten, indem sie auf eine Nahrungsmittelautarkie umstellen. Bei diesem System achtet man darauf, alles was die Schweiz verbraucht oder gebraucht aus eigenen Ressourcen zu erzeugen und auf alle unnötigen Güter zu verzichten.
Dazu müssen folgende Vorschriften/Regelungen aufgestellt werden:
1. Die Vorräte müssen gut eingeteilt werden. Es wird eine äusserst sparsame Bewirtschaftung aller Vorräte, sodass diese auf eine möglichst lange Zeitdauer erhalten bleiben
2. Alle Rohstoffquellen müssen aufs Maximum ausgeschöpft werden
3. Produktionsmittel müssen dort eingesetzt werden, wo sie am meisten Nutzeffekt erzielen können.
4. Arbeitskräfte müssen ebenso straff organisiert werden, dass sie nur für lebensnotwendige Arbeiten eingesetzt werden
Die Schweiz hat also eine neue Schlacht vor sich, eine Anbauschlacht. Die Schwierigkeit ist es, die kurze Vorbereitung für ein langes Projekt, dies erfordert eine organisierte Führung auf Bundes- und Kantonsebene. Für das Militär wurde bei Gefahr 1 Mio Mann an die Grenze geschickt. Heute, wo wir das Problem in der Landwirtschaft haben, brauchen wir die Einsatzkräfte hier, motiviert und einsatzbereit.
Landwirte werden zu Unteroffiziere. Sie müssen dafür sorgen, dass nicht für die Landwirtschaft ausgebildete Leute trotzdem eine Ahnung von der Arbeit bekommen und motiviert mitarbeiten können.
Nur der bestqualifizierte Mann der Gemeinde ist gut genug die Übrigen von der Gemeinde zu instruieren. Wir müssen allen beibringen, ihr Wissen möglichst schnell in die Tat umzusetzen.
Die Maschinen müssen dort eingesetzt werden, wo sie am meisten bringen und die Landmaschinen-Industrie muss aufgepeppt werden. Es wird eine scharfe Kontrolle über die Innehaltung der bisher auferlegten Verpflichtungen notwendig. Es muss wirklich alles total ausgelastet werden. Auch Sportplätze müssen umgegraben werden. Industrielle Unternehmen sollen den Arbeitern ihr Land vermitteln, um ihnen Eigenanbau, wie Kartoffeln und Gemüse zu sichern.
Schweizer Wirtschaft
Seit dem 19. Jh überwiegte die Vieh- und Milchwirtschaft. Die Schweiz war vom Import von Getreide und anderen Nahrungsmitteln abhängig. Als 1940 der "Plan Wahlen" aufgestellt wurde, wurde die angebaute Fläche vom Ackerbau verdoppelt, der Getreide und Kartoffelertrag verdoppelte sich damit. Der Getreideimport konnte aber leider nicht ganz kompensiert werden. Autark wurde die Schweiz nie, doch der Selbstversorgungsgrad erhöhte sich von 52 auf 59%. Die Nahrungsmittelautarkie stärkte den Durchhaltewillen der Bevölkerung. Es gab jährlich 7Mio zusätzliche Arbeitstage, Alle SchweizerInnen zwischen 16 und 65 Jahren wurden eingeteilt.
Im Gegensatz zum 1. WK war die Kriegswirtschaft gut vorbereitet. Am 01. November 1939 trat die allgemeine Rationierung für Grundnahrungsmittel in Kraft. Jede Person erhielt eine Rationierungskarte, die auf die Person angepasst war. Es gab einen Preissteigerungsstop, der nach der Kriegszeit kompensiert werden soll.
Im Aussenhandel hatte man drei Ziele: überleben der Bevölkerung, Erhaltung der Arbeitsplätze und Wahrung der Verteidigungsfähigkeit. Ohne Handel mit anderen Staaten konnte die Schweiz keines der andere Ziele erfüllen. Die Schweiz führte ausgewogen mit beiden Seiten Handel, bis 1940 Frankreich zusammenbrach. Durch die Einschliessung der Achsenmächte erliess Deutschland eine Kohleblockade, die die Schweiz sehr beeinträchtigt hatte. Ohne Importe von Deutschland gab es keine Exporte, keine Vollbeschäftigung, kein Réduit.
Am 09. August 1940 gelang der Abschluss eines Wirtschaftsabkommens mit Deutschland.
Schweizerische Aussenwirtschaft
Bundesrat Rudolf Minger meinte 1940, dass durch den Sieg Deutschlands die Lieferung von England erschwert sein wird, und die Schweiz von Deutschland abhängig wird und ihnen entgegenkommen müssen. Sie sind aber fest daran interessiert, die Beziehung zu England und den Vereinigten Staaten zu erhalten.
Blockade-Vertrag (April 1940): Abkommen mit Frankreich und Grossbritannien, dass die schweizerischen Exporte nach DE den Durchschnittswert der Jahre 37/78 nicht überschreiten dürfen. Ausserdem dürfen Exportgüter von den Westmächten nicht weiter exportiert werden.
Finanzplatz im Krieg
Die Zahlung zwischen deutschen und schweizer Güter konnte nur über die Zentralbanken der beiden Länder abgewickelt werden. Schweiz exportierte mehr nach Deutschland, als Importe davon entgegenzunehmen. Deutschland drohte sonst damit, die Schweiz nicht mehr zu beliefern, was eine Katastrophe gewesen wäre.
Der CHF war eine beliebte Währung und wurde überall angenommen. Doch stabil war der CHF nicht gerade. Der Schweiz lag aber viel daran, den Schweizer Franken stabil zu halten, damit keine Inflation in der Kriegszeit zustande kommt, ausserdem waren sie für ihre Einkäufe auf dem teuer gewordenen Markt auf eine stabile Währung angewiesen.
Die Stabilitätspolitik machte die Schweiz auch unattraktiv als Angriffsziel, denn dies hätte einen Zusammenbruch des internationalen Frankenkurses verursacht.
Stabil konnte der CHF durch Gold gehalten werden, welches das Inflationsrisiko senkte. Es galt auch als Zahlungsmittel.
Es gab in Europa also zwei Geldmärkte: Den schweizerisch-alliierten und den schweizerisch-kontinentaleuropäischen. Von den Allierten hatten die Schweizer rund 2/3 Goldreserven, die als Stabilitätsmittel hauptsächlich dienten. Im kontinentaleuopäischen Fluss verschwindete der Goldanteil langsam, bis man erkannte, dass der Krieg doch noch länger dauern wird. Das Interesse der Deutschen an Goldverkäufen gegen Franken nahm zu. Mit diesen Franken konnte es bei Drittstaaten strategisch wichtige Güter einkaufen. So machten die Schweizer ein gutes Geschäft (20Mio Fr.)
Doch woher kam das deutsche Gold? Das Gold war durch die Einnahme von Belgien und der Niederlande eingenommen und transferierten das Opfergold in die Schweiz. Als dies publik wurde, nahmen die neutralen Banken zwischenzeitlich das Gold nicht an, fanden sich aber schnell mit einer deutschen Versicherung ab, dass das Gold deutsch sei.
Folgen: Nach dem Krieg forderten die Alliierten das Raubgold von der Schweiz zurück. Im Washingtoner Abkommen von 1946 verpflichtete sich die Schweiz zu einer einmaligen und abschliessenden Zahlung von 250 Millionen Franken in Gold an die Alliierten. Ausserdem mussten die Vermögenswerte von allen Kriegsopfern wieder an die rechtmässigen Besitzer zurückkehren. In den 60iger Jahre kamen nochmals grosse Vorwürfe, die Schweiz hat zu stark mit dem nationalsozialistischem Deutschland zusammengearbeitet. Die Schweiz wurde nochmals 100 Mio Franken an Überlebenden vom Holocaust los. Schlussendlich wurden noch 1.8 Mia Franken ausbezahlt, die auch die Forderungen an die Schweiz schliesste.
Wie viel Anpassung - wie viel Widerstand?
Die Schweiz war umzingelt von den Achsenmächten Deutschland und Italien. Schweiz war ein Kleinstaat, der sich den machtpolitischen Realitäten anpassen musste, um zu überleben. Der Grossteil der schweizer Bevölkerung war fest entschlossen, an der Souveränität und den Grundprinzipien der Verfassung festzuhalten. Es gab einige Bereiche, bei denen man festlegen musste, wie viel Anpassung, wieviel Widerstand nötig sei, um nicht angegriffen zu werden. Viele Fragen und Konflikte ergaben sich, mit denen sich die Schweiz zu auseinandersetzen hatte. Fragen: Armee mobilisieren oder demobilisieren? Luftraum verteidigen, oder Durchgang erschweren? Lieferung von Waffen an Achsenmächte? Sollte man Nahrungslieferanten passieren lassen, oder nicht?
Im Auge des Taifuns: Die Lage der Schweiz
>; Sept 1939 - Juni 1940 direkte Angrenzung an kriegsführende Parteien
o Direkte Gefahr, dass die Schweiz als Flankenangriff oder Abwehr benutzt wird
>; Juni 1940 - September 1944 Umschliessung der Achsenmächte Italien und Deutschland
o Konnten ihre Selbstständigkeit bewahren, diplomatische und wirtschaftliche Beziehung zu anderen Ländern aufrechterhalten
>; September 1944 - Mai 1945
o Angrenzung an kriegsführende Parteien, analog zu 1939 - 1940
Hauptgrund, dass die Schweiz nicht angegriffen wurde, war der, dass die Achsenmächte kein Interesse hatte, die Schweiz einzunehmen. Doch in der Schweiz sah man keine Gefahr, obwohl sie nicht dem Führungsideal entsprach, konnte man bis zum Endsieg warten.
Die Krise im Sommer 1940
1940 ist Frankreich unerwartet zusammengebrochen. Es schien als etabliere sich die Deutsch-Italienische Macht über Europa. Die Schweiz war durch Kohlenbelieferung stark abhängig von Deutschland. Die Frage war, wie die Schweiz auf einen Angriff reagieren würde. In dieser Zeit provozierten die Deutschen die Schweiz sehr und erschwerten die wirtschaftliche Zusammenarbeit.
Die eingeschlossene Schweiz: Die militärische Lage
Das Réduit:
Man konnte nicht um die ganze Schweiz eine Armee aufstellen, darum wurde der hauptsächliche Verteidigungsraum auf das Alpengebiet als Réduit reduziert. Die Eckpfeiler waren Sargans und St. Maurice. Dazwischen sollte ein lückenloses Befestigungssystem entstehen, mit Steilwänden, Schluchten, Eis, Schnele, etc. um zu vermitteln, dass es lang und kostenspielig wäre, gegen die Schweiz zu kämpfen. Die Alpen hatten ebenfalls den Vorteil, dass Panzer und Flugzeuge kaum eine Rolle spielten.
Der Nachteil an diesem System war, dass ein Grossteil der Industrie, dem Land und der Bevölkerung aufgegeben würde.
Die Familien der in den Alpen stationierten Soldaten wäre also in feindlicher Besatzung, was keine gute Stimmung hervorbringen würde. Auch die Vorräte würden nicht für immer halten dort oben. Eine permanente Mobilisierung wäre untragbar gewesen. Die Exportindustrie brauchte Arbeitskräfte, man hatte einen festen Dienstplan, sei dieser an der Grenze, bei der Arbeit oder im Réduit.
Der Luftraum:
Die Schweizer Luftwaffe schoss 11 Flugzeuge ab oder zwang sie zur Landung. Bei deutschen Flugzeugen liessen sie diese zurückfliegen und entschuldigten sich dafür. Die deutschen Flugzeuge wurden also passiert. Es gab aber über 6000 Luftraumverletzungen.
Spionage und "fünfte Kolonne"
Als neutrales Land war die Schweiz eine Plattform für Nachrichtendienste beider Seiten. Solange sich diese Informationen nicht gegen die Schweiz richtete, unternahm diese auch nichts, obwohl die Deutschen Spionage der schweizer militärischen Einrichtungen betrieben. Zur Abschreckung wurden Todesstrafen gegen Landesverrat ausgehängt. Einige Schweizer haben sich dem Nationalsozialismus angeschlossen und für die Deutschen im Krieg gedient. Zu Kriegszeit lebten ca. 80 000 Deutsche in der Schweiz, die die dt. Auslandsorganisation versuchte für die Aussenpolitik einzusetzen. Bei ca. 30% hatten sie Erfolg. Diese "fünfte Kolonne" führte Propaganda im Landesinnere, was die Schweiz gefährdete. Erst bei Kriegsende wurde diese verboten.
Zensur:
Die schweizerischen Medien waren während des Krieges nicht frei, mit folgenden Zielen gab es Zensuren:
Militärische Geheimhaltung, Geschlossenheit des Volkes fördern, Schweiz aus dem Krieg herauszuhalten. Die aussenpolitische Linie, die Neutralität durfte nicht in Frage gestellt werden.
Mobilisierungen 1939 - 1945
>; Herbst 1939: deutscher Angriff auf Polen (ca. 425 000)
>; April 1940: deutscher Angriff im Westen (ca. 275 000)
>; Juli 1940: deutschfranzösischerWaffenstillstand (450 000)
>; Juli-Oktober 1943: Alliierte und deutsche Truppen in Italien (180 000)
>; Oktober 1944: Aliierte Truppen an Schweizer Grenze (225 000)
Friedrich T. Wahlen: "Die Aufgaben unserer Landwirtschaft..."
Die Schweiz ist glücklich, noch in Frieden leben zu können. Jedoch sieht es für die Zukunft düster aus, was die Wirtschaft angeht. Alle Zufuhren sind abgeschnitten: Mittelmeerpforte durch den italienisch-griechischen Krieg, Weg über pyrenäische Inseln durch Naturkatastrophen abgeschnitten und im Norden sind die Länder eher auf die Schweiz angewiesen anstatt umgekehrt.
Durch die notwendige Mobilisation, kehrt die Schweiz jeden Monat Ernteeinbusse ein.
Dazu müssen folgende Vorschriften/Regelungen aufgestellt werden:
1. Die Vorräte müssen gut eingeteilt werden. Es wird eine äusserst sparsame Bewirtschaftung aller Vorräte, sodass diese auf eine möglichst lange Zeitdauer erhalten bleiben
2. Alle Rohstoffquellen müssen aufs Maximum ausgeschöpft werden
3. Produktionsmittel müssen dort eingesetzt werden, wo sie am meisten Nutzeffekt erzielen können.
4. Arbeitskräfte müssen ebenso straff organisiert werden, dass sie nur für lebensnotwendige Arbeiten eingesetzt werden
Die Schweiz hat also eine neue Schlacht vor sich, eine Anbauschlacht. Die Schwierigkeit ist es, die kurze Vorbereitung für ein langes Projekt, dies erfordert eine organisierte Führung auf Bundes- und Kantonsebene. Für das Militär wurde bei Gefahr 1 Mio Mann an die Grenze geschickt. Heute, wo wir das Problem in der Landwirtschaft haben, brauchen wir die Einsatzkräfte hier, motiviert und einsatzbereit.
Nur der bestqualifizierte Mann der Gemeinde ist gut genug die Übrigen von der Gemeinde zu instruieren. Wir müssen allen beibringen, ihr Wissen möglichst schnell in die Tat umzusetzen.
Die Maschinen müssen dort eingesetzt werden, wo sie am meisten bringen und die Landmaschinen-Industrie muss aufgepeppt werden. Es wird eine scharfe Kontrolle über die Innehaltung der bisher auferlegten Verpflichtungen notwendig. Es muss wirklich alles total ausgelastet werden. Auch Sportplätze müssen umgegraben werden. Industrielle Unternehmen sollen den Arbeitern ihr Land vermitteln, um ihnen Eigenanbau, wie Kartoffeln und Gemüse zu sichern.
Schweizer Wirtschaft
Seit dem 19. Jh überwiegte die Vieh- und Milchwirtschaft. Die Schweiz war vom Import von Getreide und anderen Nahrungsmitteln abhängig. Als 1940 der "Plan Wahlen" aufgestellt wurde, wurde die angebaute Fläche vom Ackerbau verdoppelt, der Getreide und Kartoffelertrag verdoppelte sich damit. Der Getreideimport konnte aber leider nicht ganz kompensiert werden. Autark wurde die Schweiz nie, doch der Selbstversorgungsgrad erhöhte sich von 52 auf 59%. Die Nahrungsmittelautarkie stärkte den Durchhaltewillen der Bevölkerung. Es gab jährlich 7Mio zusätzliche Arbeitstage, Alle SchweizerInnen zwischen 16 und 65 Jahren wurden eingeteilt.
Im Gegensatz zum 1. WK war die Kriegswirtschaft gut vorbereitet. Am 01. November 1939 trat die allgemeine Rationierung für Grundnahrungsmittel in Kraft. Jede Person erhielt eine Rationierungskarte, die auf die Person angepasst war. Es gab einen Preissteigerungsstop, der nach der Kriegszeit kompensiert werden soll.
Im Aussenhandel hatte man drei Ziele: überleben der Bevölkerung, Erhaltung der Arbeitsplätze und Wahrung der Verteidigungsfähigkeit. Ohne Handel mit anderen Staaten konnte die Schweiz keines der andere Ziele erfüllen. Die Schweiz führte ausgewogen mit beiden Seiten Handel, bis 1940 Frankreich zusammenbrach. Durch die Einschliessung der Achsenmächte erliess Deutschland eine Kohleblockade, die die Schweiz sehr beeinträchtigt hatte. Ohne Importe von Deutschland gab es keine Exporte, keine Vollbeschäftigung, kein Réduit.
Am 09. August 1940 gelang der Abschluss eines Wirtschaftsabkommens mit Deutschland.
Schweizerische Aussenwirtschaft
Bundesrat Rudolf Minger meinte 1940, dass durch den Sieg Deutschlands die Lieferung von England erschwert sein wird, und die Schweiz von Deutschland abhängig wird und ihnen entgegenkommen müssen. Sie sind aber fest daran interessiert, die Beziehung zu England und den Vereinigten Staaten zu erhalten.
Blockade-Vertrag (April 1940): Abkommen mit Frankreich und Grossbritannien, dass die schweizerischen Exporte nach DE den Durchschnittswert der Jahre 37/78 nicht überschreiten dürfen. Ausserdem dürfen Exportgüter von den Westmächten nicht weiter exportiert werden.
Finanzplatz im Krieg
Die Zahlung zwischen deutschen und schweizer Güter konnte nur über die Zentralbanken der beiden Länder abgewickelt werden. Schweiz exportierte mehr nach Deutschland, als Importe davon entgegenzunehmen. Deutschland drohte sonst damit, die Schweiz nicht mehr zu beliefern, was eine Katastrophe gewesen wäre.
Der CHF war eine beliebte Währung und wurde überall angenommen. Doch stabil war der CHF nicht gerade. Der Schweiz lag aber viel daran, den Schweizer Franken stabil zu halten, damit keine Inflation in der Kriegszeit zustande kommt, ausserdem waren sie für ihre Einkäufe auf dem teuer gewordenen Markt auf eine stabile Währung angewiesen.
Die Stabilitätspolitik machte die Schweiz auch unattraktiv als Angriffsziel, denn dies hätte einen Zusammenbruch des internationalen Frankenkurses verursacht.
Stabil konnte der CHF durch Gold gehalten werden, welches das Inflationsrisiko senkte. Es galt auch als Zahlungsmittel.
Es gab in Europa also zwei Geldmärkte: Den schweizerisch-alliierten und den schweizerisch-kontinentaleuropäischen. Von den Allierten hatten die Schweizer rund 2/3 Goldreserven, die als Stabilitätsmittel hauptsächlich dienten. Im kontinentaleuopäischen Fluss verschwindete der Goldanteil langsam, bis man erkannte, dass der Krieg doch noch länger dauern wird. Das Interesse der Deutschen an Goldverkäufen gegen Franken nahm zu. Mit diesen Franken konnte es bei Drittstaaten strategisch wichtige Güter einkaufen. So machten die Schweizer ein gutes Geschäft (20Mio Fr.)
Doch woher kam das deutsche Gold? Das Gold war durch die Einnahme von Belgien und der Niederlande eingenommen und transferierten das Opfergold in die Schweiz. Als dies publik wurde, nahmen die neutralen Banken zwischenzeitlich das Gold nicht an, fanden sich aber schnell mit einer deutschen Versicherung ab, dass das Gold deutsch sei.
Folgen: Nach dem Krieg forderten die Alliierten das Raubgold von der Schweiz zurück. Im Washingtoner Abkommen von 1946 verpflichtete sich die Schweiz zu einer einmaligen und abschliessenden Zahlung von 250 Millionen Franken in Gold an die Alliierten. Ausserdem mussten die Vermögenswerte von allen Kriegsopfern wieder an die rechtmässigen Besitzer zurückkehren. In den 60iger Jahre kamen nochmals grosse Vorwürfe, die Schweiz hat zu stark mit dem nationalsozialistischem Deutschland zusammengearbeitet. Die Schweiz wurde nochmals 100 Mio Franken an Überlebenden vom Holocaust los. Schlussendlich wurden noch 1.8 Mia Franken ausbezahlt, die auch die Forderungen an die Schweiz schliesste.
Wie viel Anpassung - wie viel Widerstand?
Die Schweiz war umzingelt von den Achsenmächten Deutschland und Italien. Schweiz war ein Kleinstaat, der sich den machtpolitischen Realitäten anpassen musste, um zu überleben. Der Grossteil der schweizer Bevölkerung war fest entschlossen, an der Souveränität und den Grundprinzipien der Verfassung festzuhalten. Es gab einige Bereiche, bei denen man festlegen musste, wie viel Anpassung, wieviel Widerstand nötig sei, um nicht angegriffen zu werden. Viele Fragen und Konflikte ergaben sich, mit denen sich die Schweiz zu auseinandersetzen hatte. Fragen: Armee mobilisieren oder demobilisieren? Luftraum verteidigen, oder Durchgang erschweren? Lieferung von Waffen an Achsenmächte? Sollte man Nahrungslieferanten passieren lassen, oder nicht?
Im Auge des Taifuns: Die Lage der Schweiz
>; Sept 1939 - Juni 1940 direkte Angrenzung an kriegsführende Parteien
o Direkte Gefahr, dass die Schweiz als Flankenangriff oder Abwehr benutzt wird
>; Juni 1940 - September 1944 Umschliessung der Achsenmächte Italien und Deutschland
o Konnten ihre Selbstständigkeit bewahren, diplomatische und wirtschaftliche Beziehung zu anderen Ländern aufrechterhalten
>; September 1944 - Mai 1945
o Angrenzung an kriegsführende Parteien, analog zu 1939 - 1940
Hauptgrund, dass die Schweiz nicht angegriffen wurde, war der, dass die Achsenmächte kein Interesse hatte, die Schweiz einzunehmen. Doch in der Schweiz sah man keine Gefahr, obwohl sie nicht dem Führungsideal entsprach, konnte man bis zum Endsieg warten.
Die Krise im Sommer 1940
1940 ist Frankreich unerwartet zusammengebrochen. Es schien als etabliere sich die Deutsch-Italienische Macht über Europa. Die Schweiz war durch Kohlenbelieferung stark abhängig von Deutschland. Die Frage war, wie die Schweiz auf einen Angriff reagieren würde. In dieser Zeit provozierten die Deutschen die Schweiz sehr und erschwerten die wirtschaftliche Zusammenarbeit.
Die eingeschlossene Schweiz: Die militärische Lage
Das Réduit:
Man konnte nicht um die ganze Schweiz eine Armee aufstellen, darum wurde der hauptsächliche Verteidigungsraum auf das Alpengebiet als Réduit reduziert. Die Eckpfeiler waren Sargans und St. Maurice. Dazwischen sollte ein lückenloses Befestigungssystem entstehen, mit Steilwänden, Schluchten, Eis, Schnele, etc. um zu vermitteln, dass es lang und kostenspielig wäre, gegen die Schweiz zu kämpfen. Die Alpen hatten ebenfalls den Vorteil, dass Panzer und Flugzeuge kaum eine Rolle spielten.
Der Nachteil an diesem System war, dass ein Grossteil der Industrie, dem Land und der Bevölkerung aufgegeben würde.
Die Familien der in den Alpen stationierten Soldaten wäre also in feindlicher Besatzung, was keine gute Stimmung hervorbringen würde. Auch die Vorräte würden nicht für immer halten dort oben. Eine permanente Mobilisierung wäre untragbar gewesen. Die Exportindustrie brauchte Arbeitskräfte, man hatte einen festen Dienstplan, sei dieser an der Grenze, bei der Arbeit oder im Réduit.
Der Luftraum:
Die Schweizer Luftwaffe schoss 11 Flugzeuge ab oder zwang sie zur Landung. Bei deutschen Flugzeugen liessen sie diese zurückfliegen und entschuldigten sich dafür. Die deutschen Flugzeuge wurden also passiert. Es gab aber über 6000 Luftraumverletzungen.
Spionage und "fünfte Kolonne"
Als neutrales Land war die Schweiz eine Plattform für Nachrichtendienste beider Seiten. Solange sich diese Informationen nicht gegen die Schweiz richtete, unternahm diese auch nichts, obwohl die Deutschen Spionage der schweizer militärischen Einrichtungen betrieben. Zur Abschreckung wurden Todesstrafen gegen Landesverrat ausgehängt. Einige Schweizer haben sich dem Nationalsozialismus angeschlossen und für die Deutschen im Krieg gedient. Zu Kriegszeit lebten ca. 80 000 Deutsche in der Schweiz, die die dt. Auslandsorganisation versuchte für die Aussenpolitik einzusetzen. Bei ca. 30% hatten sie Erfolg. Diese "fünfte Kolonne" führte Propaganda im Landesinnere, was die Schweiz gefährdete. Erst bei Kriegsende wurde diese verboten.
Zensur:
Die schweizerischen Medien waren während des Krieges nicht frei, mit folgenden Zielen gab es Zensuren:
Militärische Geheimhaltung, Geschlossenheit des Volkes fördern, Schweiz aus dem Krieg herauszuhalten. Die aussenpolitische Linie, die Neutralität durfte nicht in Frage gestellt werden.
Mobilisierungen 1939 - 1945
>; Herbst 1939: deutscher Angriff auf Polen (ca. 425 000)
>; April 1940: deutscher Angriff im Westen (ca. 275 000)
>; Juli 1940: deutschfranzösischerWaffenstillstand (450 000)
>; Juli-Oktober 1943: Alliierte und deutsche Truppen in Italien (180 000)
>; Oktober 1944: Aliierte Truppen an Schweizer Grenze (225 000)
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Eine kleine Zusammenfassung zur Schweiz im 2. Weltkrieg. Es geht um wirtschaftliche und militärische Sachen. (1699 Wörter)
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Es handelt sich hier um einen fremden, nutzergenerierten Inhalt für den keine Haftung übernommen wird.
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