Facharbeit: Morton Rhue - Die Welle
Morton Rhue: Die Welle
I) Vorwort
Ich habe mich entschieden, mich im Rahmen der Monatsarbeit mit dem Roman „Die Welle“ von Morton Rhue zu beschäftigen. Als mir das Buch von meiner Schwester empfohlen wurde, war ich erst skeptisch, doch als ich es zu lesen begann, zog es mich in vollkommen in seinen Bann. Die Tatsache, dass ich mich auch für die Zeit des NS-Regimes interessiere, hat mir die Entscheidung erleichtert. Ich finde es sehr erschreckend, wie schnell sich solch eine „Organisation“, wie die Welle verbreiten und außer Kontrolle geraten kann. In meiner Arbeit möchte ich mich mit dem Inhalt des Romans und den Charakteren, die darin auftreten auseinandersetzen. Außerdem werde ich einen Vergleich zwischen dem Roman und der Wirklichkeit anstellen, um zu zeigen, wie aktuell dieses Thema noch immer ist.II) Über den Autor
Todd Strasser (Todd Strasser schreibt unter dem Pseudonym Morton Rhue) wird am 5.5. 1950 in New York City geboren und wächst auf Long Island, New York, auf. 1974 beginnt er mit 24 Jahren am Beloit College zu studieren und macht seinen Abschluss als „Bachelor of Arts“. Zunächst arbeitet er in verschiedenen Berufen, als Reporter, als Werbetexter, und als Mitarbeiter der Magazine „Magazine Esquire, New Yorker“ und „Village Voice“, bevor er sich ganz dem Schreiben zuwendet. Im Alter von 29 Jahren erscheint 1979 sein erster Roman „Angel Dust Blues“. In dieser Zeit entwickelt Strasser eine spezielle Literatur für Jugendliche. Seine Romane sind realistische, unterhaltsame Bücher, die meist von Jugendlichen und ihren Problemen handeln. Im Jahre 1981 heiratet er. Im gleichen Jahr erscheint der Roman „Die Welle“ (Originaltitel: „The Wave“). Im Verlauf der 90er Jahre etabliert sich Strasser im Bereich der Jugendliteratur.Viele seiner Romane wurden mit Preisen ausgezeichnet. Insgesamt schrieb er bisher über 100 Romane für Kinder, Teenager und Erwachsene. Seine Bücher wurden in mehr als 12 sprachen übersetzt.
III) Die „wahre“ Geschichte des Experiments
Der Roman entstand nicht aus der Fantasie des Autors, sondern basiert auf einer wahren Begebenheit, die sich im Herbst 1968 an der Cubberley High School in Palo Alto ereignete.1972 entsteht ein kurzer Artikel von Ron Jones unter dem Titel „The Tird Wave“ und
Jahre später fasst Jones seine Erfahrungen in dem Buch „No Substitute for Madness: A Teacher, His Kids, and the Lessons of Real Life“ zusammen.
IV) Zeitgeschichlicher Hintergrund des Experiments
Die Ereignisse der ursprünglichen Idee der “Dritten Welle” (das Experiment fand 1968 statt) passen in das von politischen und gesellschaftlichen Veränderungen geprägte Jahrzehnt. Die 60er Jahre waren das Jahrzehnt der Hippie- und Bürgerrechtsbewegung. Die junge neue Nachkriegsgeneration versuchte ihren eigenen Weg zu finden. So kam es zu vielen alternativen Lebensentwürfen (Make Love, Not War), in denen Individualität, Liebe, Frieden die zentralen Ideen waren. Es war auch die Zeit der gesellschaftlichen Revolution, so kämpfte Martin Luther King Jr. sein gesamtes Leben für die Gleichberechtigung zwischen Schwarzen und Weißen und gegen den Rassismus, der in den USA stark verbreitet war. Das Experiment hat sicher allen Beteiligten gezeigt, wie der Nationalsozialismus in Europa entstehen konnte. Es hat den Schülern die Augen geöffnet, wie sehr man aufpassen muss und dass etwas wie Nationalsozialismus nie mehr geschehen darf.V) Inhaltsangabe des Buches
Der Roman„ Die Welle“ (Orginaltitel: „The Wave“) handelt von einem Geschichtslehrer an einer amerikanischen Highschool, der mit seiner Klasse ein Experiment durchführt, dass zeigen soll, wie der Nationalsozialismus entstehen konnte. Das Buch ist in 17 Kapitel unterteilt.Es beginnt im Redaktionsbüro der Gordon High School, wo die Chefredakteurin Laurie Sanders versucht, einen Artikel für die „Ente“ (Schülerzeitung der Gordon High), zu schreiben. Bei ihr ist ihre beste Freundin Amy Smith.
Danach beginnt die Geschichtsstunde bei Mr. Ross. Er möchte seinen Schülern einen Film, über das NS-Regime zeigen. Bei der Rückgabe der Hausaufgaben regt er sich über die schlechte Arbeitshaltung mancher Schüler auf. Der Film handelt von den Verbrechen der Nazis, insbesondere von den Vernichtungslagern. Nach Ende des Filmes bleiben die Schüler verstört auf ihren Plätzen, anstatt wie sonst einfach den Klassenraum zu verlassen. Es kommen Fragen auf, zum Beispiel, wie die Menschen behaupten können, dass sie alle nichts gewusst haben. Ben Ross versucht ,das Verhalten zu erklären und stößt dabei nur auf Ablehnung und Unverständnis. Nach dem Unterricht gehen die Schüler in die Cafeteria. Laurie möchte mit ihrem Freund David über den Film reden, doch er blockt dieses Gespräch ab.
Am Abend denkt Ben Ross noch lange über die Fragen der Schüler nach, kann aber keine zufrieden stellenden Antworten darauf finden. Plötzlich kommt er auf die Idee, mit den Schülern ein Experiment durchzuführen, das ihnen ein Gefühl für eine Situation wie im dritten Reich geben soll.
Am nächsten Morgen schreibt Ben Ross in großen Buchstaben „ MACHT DURCH DISZIPLIN“ an die Tafel. Er erläutert seiner Klasse, dass Erfolg und Macht nur durch absolute Disziplin erreicht werden können. Der erste Schritt sei eine aufrechte Haltung. Er lässt Amy die gewünschte aufrechte Haltung demonstrieren. Danach sollen alle die Haltung einnehmen. Sogar Robert Billings, der Klassenschwächste, der eigentlich nie dem Unterricht folgt, macht mit Begeisterung mit. Nachdem sie die richtige Haltung erlernt haben, müssen die Schüler lernen, präzise Befehle ihres Lehrers möglichst schnell durchzuführen. Außerdem werden Verhaltensregeln aufgestellt. Zum Beispiel müssen sich die Schüler bei jeder Antwort, die sie geben müssen, neben ihrem Pult gerade hinstellen und der Lehrer darf nur noch mit Mister Ross angeredet werden. Die meisten der Schüler sind begeistert von den Methoden, die ihr Lehrer anwendet. David ist ganz ergriffen von dem, für ihn neuen, Gruppengefühl. Er möchte versuchen, dieses Gruppengefühl der eigentlich sehr unerfolgreichen Football-Mannschaft zu übermitteln. Am Abend erzählt Ben Ross seiner Frau von dem Erfolg, den sein Experiment hatte.
Als Ben Ross am nächsten Morgen die Klasse betritt, wundert er sich über die Ruhe und die Aufmerksamkeit seiner Schüler, spontan entscheidet er das Experiment weiterzuführen. Er ergänzt seinen Tafelanschrieb der letzten Stunde durch die Worte „MACHT DURCH GEMEINSCHAFT“. Nach der Erläuterung des Mottos führt Ross seine Klasse in den Gruß und das Symbol der Welle ein. Nachdem Unterricht ist David wieder so begeistert, dass er meint, dass die Grundsätze der Welle die Leistungen der Mannschaft verbessern könnten. Deshalb erklärt er seinen Mannschaftsmitgliedern die Slogans der Welle.
Beim Abendessen erzählt Laurie Saunders ihren Eltern von den drastischen Veränderungen der Welle. Ihre Mutter ist sehr skeptisch und hält die neuen Methoden der Welle für Manipulation. Ihr Vater dagegen findet die Welle gut, da er meint, dass eine Verbesserung der Arbeitshaltung gut für die Kinder sei. Laurie verteidigt zwar ihren Geschichtslehrer noch, dennoch hat die Kritik ihrer Mutter Zweifel an dem Experiment in ihr hervorgerufen.
Als Ben Ross am Abend mit seiner Frau über die Welle redet, warnt sie ihn, nicht ein Opfer seines eigenen Experiments zu werden.
Am nächsten Morgen treffen sich Laurie und David, wie jeden Morgen, auf dem Schulweg. David erzählt begeistert von den Chancen der Football-Mannschaft, die sie durch die Welle hat. Laurie erläutert ihm jedoch die Kritik, die ihre Mutter geäußert hat. Darauf reagiert David sehr gereizt. Um keinen Streit hervorzurufen, versucht Laurie vom Thema abzulenken.
In der Geschichtsstunde verteilt Ben Ross der Klasse Mitgliederkarten. Einige, die „Helferkarten“, sind mit einem Roten X gekennzeichnet. Laurie ist verärgert über die Einteilung und möchte dafür eine Erklärung. Mr. Ross sieht darin einen Regelverstoß und schreibt danach noch ein neues Motto an die Tafel. „MACHT DURCH HANDELN“ Außerdem erzählt er den Schülern, dass die Welle nun eine selbstständige Organisation sei. Langsam spürt Ben Ross, dass aus seinem Spiel nun purer Ernst geworden ist und, dass durch das hohe Engagement der Schüler die Zahl der Mitglieder steigen wird.
Ben Ross bemerkt außerdem, dass sich die Arbeitshaltung seiner Geschichtsklasse enorm verändert hat. Alle seiner Schüler versuchen, möglichst gut und diszipliniert zu arbeiten.
Die Welle bekommt immer mehr Mitglieder. Viele Schüler nehmen freiwillig am Geschichtsunterricht von Ben Ross teil. Dadurch fühlt sich der Lehrer in seiner Unterrichtsmethode bestätigt und denkt, er habe einen Weg zur Lösung von Verhaltensproblemen entdeckt.
Als Laurie zu Hause ist, fragt ihre Mutter besorgt nach dem Fortschritt der Welle. Mrs. Saunders erzählt, dass sie Mrs. Billings getroffen habe und sie habe ihr erzählt, wie glücklich sie über die Veränderung ihres Sohnes Robert, die die Welle hervorgerufen habe, sei. Lauries Mutter ist besorgt, dass sich die Welle zu einer Art Sekte entwickeln würde.
Am nächsten Tag wird Ben Ross zum Schuldirektor Owens gerufen, der mehr über die Welle erfahren möchte. Ross erzählt ihm stolz von den positiven Veränderungen der Schüler. Er versichert gegenüber dem Direktor, der Proteste der Eltern befürchtet, dass er alles unter Kontrolle habe.
Im Redaktionsbüro der „Ente“ findet Laurie einen anonymen Brief. Darin schildert ein jüngerer Schüler, wie Mitglieder der Welle ihn mit Drohungen für die Bewegung zu werben versucht haben. Seine Freunde seien auch schon beigetreten und sie nötigen ihn auch beizutreten.
Überall in der Schule laufen Vorbereitungen für eine Versammlung, die am Nachmittag stattfinden soll. Viele Mitglieder der Welle werben mit Postern, Flugblättern und Fahnen für die Organisation. Plötzlich bemerkt Mr. Ross, dass Robert Billings ihn ständig verfolgt. Als Ross ihn darauf anspricht, bietet Robert ihm seine Dienste als Leibwächter an. Nach kurzem Zögern willigt Ben Ross dem Angebot ein.
Laurie denkt am Nachmittag immer noch darüber nach, ob sie zu der Versammlung am Nachmittag gehen soll. Auf einmal hört sie einen heftigen Kampf zweier Jungen. Als ein Lehrer sie trennt brüllt einer der Jungen wütend die Mottos der Welle. Von David erfährt sie, dass es ein Junge namens Deutsch war, der verprügelt wurde, weil er ein Außenseiter und im Football-Team ein Rivale von Brian sei. Laurie ist gegen Davids Glauben an die Welle. Sie beginnen wieder zu streiten.
Plötzlich weiß Laurie genau, dass sie nicht zu der Versammlung gehen will. Um dem Lärm der Versammlung zu entkommen, flieht sie sich in das Redaktionsbüro der Ente. Dort trifft die Alex und Carl, zwei weitere Gegner der Welle, die sie aufheitern wollen, indem sie die Welle ins Lächerliche ziehen.
Am Abend erfährt Laurie von ihrem Vater, dass nach der Veranstaltung ein Junge zusammengeschlagen wurde, der sich kritisch gegenüber der Welle geäußert hatte und ihr nicht beitreten wollte, außerdem ist er Jude. Laurie ist über diesen schrecklichen Vorfall entsetzt und verspricht ihrem Vater, das sie etwas gegen die Welle tun werde.
Laurie hat es eilig ihre Freundin Amy am Nachmittag beim Football-Spiel zu treffen, um mit ihr über Davids Verhalten zu sprechen. Auf ihrem Weg zur Tribüne wird sie aufgehalten und dazu aufgefordert, den Gruß der Welle zu machen. Anstatt dies zu tun, verlässt sie lieber den Platzt und schreibt zu Hause einen Artikel über die Welle.
Beim Redaktionstreffen der Ente sind nur Alex, Carl und Laurie anwesend, alle anderen sind Mitglieder der Welle geworden. Sie tragen Material zusammen und beschließen die Zeitung sofort drucken zu lassen.
Als sie Amy am nächsten Morgen in der Bibliothek trifft und ihr den Artikel über die Welle zum Lesen gibt, ist ihre Freundin empört darüber und fordert Laurie dazu auf den Artikel nicht zu veröffentlichen. Kurz nach dem Erscheinen der Zeitung ist sie schon vergriffen und der Inhalt hat sich schnell über die gesamte Schule verteilt. Ben Ross ist schockiert über den Artikel, indem von den Überfällen auf die Nicht-Mitglieder der Welle die Rede ist.
Plötzlich fragt er sich selber, ob er der Diktator seines eigenen Experimentes geworden sei. Die Mitglieder sind ebenfalls empört und sehr verärgert über die Kritik, die Laurie äußert.
Am Nachmittag dieses Tages findet Ben Ross Frau Christy ihren Mann wieder vertieft in Büchern über das NS-Regime. Sie wirft ihm vor, er nehme die gesamte Aufruhe in der Schule, die die Welle verursacht hat, nicht war. Außerdem sei er beim Direktor vorgeladen sei.
Nachdem Laurie und die anderen den Erfolg der Zeitung gefeiert haben will sie nach Hause gehen. Ihr ist unwohl in den dunklen und leeren Fluren. Als sie an ihrem Schrank angekommen ist, kann sie deutlich erkennen, dass jemand mit roter Farbe das Wort „Feindin“ an ihren Schrank geschmiert hat. Sie glaubt, verfolgt zu werden und verlässt panisch die Schule durch den Notausgang. Auf ihrem Weg nach Hause folgt ihr auf einmal David und möchte mit ihr reden, doch Laurie blockt ab.
Als er sie nicht in Ruhe lässt, schreit sie ihm ins Gesicht, sie hasse die Welle und alle ihre Mitglieder und Anhänger. Daraufhin stößt David sie voller Zorn auf den Boden. Als er sie inmitten ihrer auf dem Boden verstreuten Bücher sieht, realisiert er erst, was er getan hat. Voller Reue hilft er ihr wieder auf die Beine und bittet sie um Verzeihung.
Am späten Abend versucht Christy Ross ihrem Mann die Augen zu öffnen, dass er die Welle umgehend beenden muss. Ihre Warnung, dass der Direktor auf ein sofortiges Ende bestehen wird und dass vielleicht sogar sein Job auf dem Spiel steht, leuchtet ihm ein das Experiment so schnell wie möglich zu beenden. Da erscheinen am späten Abend Laurie und David bei Mr. Ross. Sie bitten ihn, die Welle zu beenden, da sie schon viel Schaden angerichtet hat und nicht noch mehr anrichten soll. Sie willigen zögernd ein, als Ben Ross um ihr Vertrauen bittet und sie auffordert normal den Unterricht zu besuchen. Sie nennen ihm die Namen von Alex und Carl, weil er zwei Nicht-Mitglieder der Welle für seinen Plan benötigt.
Am nächsten Morgen wird Ben Ross, wie erwartet, zum Direktor gerufen. Dieser kritisiert ihn heftig, dass er das Experiment zu weit getrieben habe. Der Direktor stellt ihm ein Ultimatum, dass er das Experiment noch am selben Tag beenden solle. Ben Ross bittet seine Schüler nach dem Unterricht zu einer Versammlung, bei der der Führer der Bewegung mit ihnen sprechen wolle. David und Laurie sind entsetzt über den scheinbaren Verrat ihres Lehrers. Sie wollen die anderen Schüler warnen. Anstatt sie reden zu lassen, bringt Ross Laurie und David zu Direktor Owens. Als die beiden am Nachmittag noch einmal über die Situation nachdenken, wird ihnen klar, wie isoliert sie sind.
Laurie erinnert David an den Tag, an dem sie den Film geschaut haben und sie meinten, so etwas könne sich nicht wiederholen. Jetzt ist Laurie voll entschlossen, zu der Versammlung zu gehen und überredet David auch dazu.
Am Nachmittag findet die Versammlung statt und der Saal ist voll. Ben Ross kündigt den Führer an. Die Bildschirme bleiben lange leer. Der Protest eines Jungen, dass es ja gar keinen Führer gäbe, wird sofort unterdrückt und der Junge aus dem Saal geschleift.
Doch mit dem Stichwort, dass sie doch einen Führer haben, öffnet Carl den Vorhang und Alex schaltet den Projektor ein. Es erscheint ein großes Bild von Adolf Hitler. Die Schüler können es nicht fassen, als Ben Ross ihnen den Zusammenhang zwischen der Welle und der Hitler-Jugend erklärt. Er entschuldigt sich bei seinen Schülern für diese schmerzhafte Erfahrung, die erleiden mussten und die auch er erleiden musste. Die Schüler sind erschüttert und erschrocken über die Vorfälle der letzten 5 Tage. David versucht, seinen Freunden über den Schock hinwegzuhelfen.
Ben Ross weiß, dass es einen Jungen gibt, den es wirklich schwer getroffen hat. Er kümmert sich um Robert Billings, und will auch für ihn in Zukunft da sein, da es für Robert schwer ist von der Welle loszulassen, da er das erste Mal Gefühl hatte dazuzugehören.
VI) Personencharakterisierungen
Um das Handeln der Hauptpersonen besser zu verstehen, werde ich hier die Hauptcharaktere etwas näher beleuchten.Ben Ross
Ben Ross ist ein junger idealistischer Lehrer, der an der Gordon High School Geschichte unterrichtet. Er ist ein sehr engagiert und versucht auf jeden Schüler einzeln einzugehen. Sein großes Engagement führt ihn schließlich zu dem Experiment der Welle. Er nutzt seine Autorität und baut sie zu der Person des „Führers“ aus. Er bekommt Macht, die er aber als guten Einfluss auf die Schüler interpretiert. Seine Anweisungen und Urteile werden immer wichtiger für seine Schüler. Er glaubt, trotz aller Veränderungen und Warnungen seiner Frau, dass er alles im Griff habe. Er weißt die Warnungen seiner Frau stets zurück und klammert sich an das Gute. Obwohl er einen Machtmissbrauch bloßstellen wollte, zeigt sich bei ihm im Laufe des Experiments ein gefährlicher „Durchhaltewillen“, der sich darin zeigt, dass er das ende bis zum letzten herausgezögert hat.Laurie Saunders und David Collins
Laurie Saunders ist eine sehr ehrgeizige und strebsame Schülerin. Sie glaubt an sich selber, an ihre Freunde und an ihre Familie. Sie ist sehr pflichtbewusst und fühlt sich für jeden verantwortlich. Bisher wurde sie als Vorbild und als Musterschülerin von den anderen Schülern respektiert. Sie hat jede Autorität der Erwachsenen anerkannt, deswegen ist sie auch verunsichert durch die neuen Mottos und Methoden der Welle. Da sie Journalistin (bei der Schülerzeitung) ist, versucht sie alle Details wahrzunehmen und in allem das Positive zu sehen. Sie will weder das Vertrauen in ihre Freunde, noch das Vertrauen in Mr. Ross verlieren, jedoch kann sie ihre „innere Stimme“ nicht mehr unterdrücken. Sie hat den Drang ihre Mitschüler über die Welle aufzuklären. Dadurch grenzt sie sich selber aus, bis sie sogar von David angegriffen wird. Ihr Drang den anderen Schülern die Vorgänge mitzuteilen hilft ihr, die Geschehnisse distanziert und kritisch zu sehen.David Collins ist der Freund von Laurie. Er ist begeistert von dem neuen Gruppengefühl und dem vorher nicht vorhandenen Teamgeist. Er glaubt, dass durch die Welle und ihre neuen Methoden das Football-Team gestärkt werden könnte. Er erkennt erst, dass die Welle etwas Schlechtes ist, als er seine eigene Freundin zu Boden stößt, als sie Kritik an der Welle äußert.
Robert Billings
Ein weiterer erwähnenswerter Charakter ist Robert Billings, da er durch das Experiment das erste Mal das Gefühl hatte zu einer Gruppe dazuzugehören. Robert ist durch seine Passivität und seine ablehnende Haltung zu einem Außenseiter und Klassenversager geworden. Er lebt in Rivalität zu seinem erfolgreicheren, größeren Bruder. Da er aber nie das Niveau seines Bruders erreichen wird, hat er aufgehört, sich anzustrengen. Er befindet sich in einer Art Teufelskreis, da seine negative Haltung nur auf immer mehr Ablehnung stößt. Die Welle durchbricht diesen Teufelskreis. Er folgt jetzt den Anweisungen des Führers, er identifiziert sich mit ihm. Dadurch bekommt er neues Selbstvertrauen. Er engagiert sich für die Welle, wird „befördert“ und gewinnt an Autorität. Dadurch wird er zu einem fanatischen Anhänger der Welle, der auf konsequente Durchsetzung der Regeln besteht. Umso schlimmer ist es für ihn, als er erfährt, dass die Welle beendet ist und er wieder der Außenseiter und Versager sein soll. Für ihn persönlich hatte die Welle viele Vorteile.VII) Vergleich mit der heutigen Situation
Es ist schwer, finde ich, diese konzentrierte Handlung (das Experiment dauerte nur 5 Tage) mit der heutigen politischen Situation zu vergleichen, doch sind gewisse Parallelen zu erkennen. Zwar nicht in diesem Maße, wie in dem Roman, doch ist es nicht zu übersehen, dass die rechten Parteien wieder zunehmen. So konnte die NPD bei den Landtagswahlen in Sachsen am 19.9.2004 mit 9,2% der Stimmen in den Landtag einziehen. Ebenso konnte die auch rechts ausgerichtete Partei DVU in Brandenburg mit 6, 1% in den Brandenburger Landtag einziehen.Ich persönlich finde es schlimm, dass die rechten Parteien wieder an Macht gewinnen. Zwar wurde es schon versucht die NPD zu verbieten, doch das war bisher erfolglos. Ein aktuelles Beispiel ist der geplant Neo-Nazi Aufmarsch in Berlin. Die NPD hat vor, am 60. Jahrestag des Kriegsendes am Holocaust-Mahnmal und durch das Brandenburger Tor ziehen. Das Berliner Oberverwaltungsgericht entschied jedoch schon am Mittwoch, dass die Rechtsextremen nicht am Holocaust-Mahnmal vorbeiziehen dürfen.
Die Begründung war, dass durch die Demonstration vorbei am Denkmal für die ermordeten Juden Europas beeinträchtigt die Würde der Opfer. «Damit ist klar, dass Neonazis nicht das Andenken an die ermordeten Juden schänden dürfen, indem sie Parolen am Holocaust-Denkmal brüllen», sagte Innenminister Otto Schily. Am Freitag scheiterte Die NPD mit einer Beschwerde vor dem Bundesverfassungsgericht.
Außerdem möchte Ein Bündnis linker Gruppen will die geplante NPD-Demonstration ganz verhindern. So solle den Neonazis am Alexanderplatz der Weg versperrt werden.
Auch in anderen Städten wurden Aufmärsche rechtsextremer Gruppen verboten oder eingeschränkt. So darf in München eine Neonazi-Mahnwache am 8. Mai nur auf dem Marienplatz stattfinden.
VIII) Nachwort
Nachdem ich das Buch gelesen hatte, fiel mir erst auf, wie gefährlich z.B. Mitläufer wie Robert Billings sein können. Er fühlte sich durch die strengen Regeln innerhalb der Welle sicher und hatte zum ersten Mal einen festen Platz und das Gefühl, zu etwas nützlich zu sein. Was er damit anrichtet, hat er nicht gesehen. Genau dieses Beispiel lässt sich auf Heute übertragen, denn wie viele von den NPD- Mitgliedern, die am Holocaust-Mahnmal vorbeiziehen wollen, sind auch nur Mitläufer, die keinen festen Platz in der Gesellschaft und im Leben haben.Bei den immer wieder vorkommenden rassistischen Angriffen auf Ausländer und vermeintlich „Andere“ müssen wir aufpassen, dass Menschen wie z.B. Laurie Saunders und Alex und Carl auch weiterhin gegen die Meinung der Mehrheit stimmen. Jeder für sich muss versuchen, seine eigene Meinung frei und offen zu vertreten, um solchem Unrecht gegenüberzutreten.
Abschließend kann ich sagen, dass mir die Arbeit an der Monatsarbeit viel Spaß gemacht hat, auch weil das Buch sehr empfehlenswert ist. Es hat mir persönlich erst die Augen geöffnet, wie schnell solch etwas, wie Nationalsozialismus entstehen und viele Anhänger finden kann und wie wichtig es ist so etwas schon wenn es noch in der Entstehungsphase ist zu bekämpfen.
IX) Quellenverzeichnis
Buchquellen
Rhue, M.: Die Welle (The Wave), Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH, Ravensburg 1987
Internetquellen
http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Welle
http://www.rp-online.de/layout/fotos/303x240/075024_LL_LITERATUR_STRASSENKINDER_LL5014047618ed26b.jpg
http://www.bookcrossing.com/journalpics/1263076.jpg?date=11%2F15%2F2003+4%3A45%3A48+AM
Inhalt
Ausführliche Inhaltsangabe zum Werk "Die Welle" von Morton Rhue, Chakterisierung der Hauptpersonen des Buches, außerdem die echte Geschichte des Experiments, zeitgeschichtlicher Hintergrund, Vor- und Nachwort und ein Bezug auf die heutige politische Situation, sowie eine Biographie des Autors Morton Rhue. (3624 Wörter)
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