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Facharbeit: Das griechische Theater

Alles zu Griechenland und Griechische Mythologie

Das griechische Theater



1. Einleitung
2. Geschichtliche Entwicklung
3. Art und Aufbau
3.1 Komödien
3.2 Tragödien
3.3 Genereller Handlungsverlauf
3.4 Bühnenhaus und Bühnenbild
4. Struktur
4.1 Rahmen
4.2 Organisation
4.3 Schauspieler und Chor
5. Beispiele griechischen Theaters
5.1 Bekannte Dichter
5.2 Bekannte Werke
5.3 Theaterstätten
6. Zusammenfassung und Ausblick
7. Literaturverzeichnis



1. Einleitung

Die Entscheidung zugunsten des griechischen Theaters als Thema für meine GFS fiel bei mir, weil ich mich sehr für die Ursprünge des heutigen Theaters interessiere. Den Schwerpunkt habe ich vor allem auf das Drama, also die Arten des Theaterspiels, und nicht so sehr auf die baulichen Elemente von Theaterstätten gelegt. Das griechische Theater ist auch heute noch ein sehr aktuelles Thema, da viele Merkmale des antiken Theaterspiels auch noch in der Neuzeit zu finden sind. Deshalb stellt sich die Frage: "Was macht das Theaterspiel aus, dass es bis heute so interessant ist?"
Es ist die menschliche Sehnsucht nach "Verbildlichung" gesellschaftlicher Probleme, die nicht immer einfach so auf der Straße diskutiert werden. Das Theater ist die perfekte Fläche, diese Tabus zu brechen. Die Dichter der Antike griffen solche Themen auf und umwickelten sie mit einer Geschichte. Dies geschah entweder in ernster oder lustiger Art und Weise. Somit entstanden im Theater der griechischen Antike zwei Hauptformen, die uns bis heute bekannt sind und unter anderem auch das tägliche ("Fernseh"-)Bild prägen: Die Tragödie einerseits und die Komödie andererseits.

2. Geschichtliche Entwicklung
Der Ursprung des griechischen Theaters ist in einem religiösen Dankesfest zu Ehren des Dionysos zu finden. Dieses Fest fand vor den Toren Athens meist im Frühjahr statt und dauerte mehrere Tage. Es wurde ca. 600 v. Chr. durch den Tyrann Peisistratos ins Leben gerufen. Der Höhepunkt dieses auch Dionysien genannten Festes waren die von Chören in einem Wettbewerb vorgetragenen Loblieder. Thespis, der als Gründer des Dramas gilt, fügte ca. 534 v. Chr. dem Chor einen einzelnen Schauspieler hinzu. Im Laufe der Zeit wurde durch Aischylos und Sophokles ein zweiter bzw. dritter Schauspieler hinzugefügt. So wurden die Theateraufführungen und -wettbewerbe ein wichtiger Bestandteil der Dionysien und der allgemeinen Kultur im antiken Griechenland. Sie erreichten ca. 500 v. Chr. ihre Blütezeit, in welcher auch das Dionysostheater in Athen entstand. Die Beliebtheit des Theaterspiels fand jedoch mit dem Niedergang der klassischen Polis Athen und der Gründung der hellenistischen Königreiche ca. 336 v. Chr. sein jähes Ende.

3. Art und Aufbau
3.1 Komödie
Häufig wird in der Komödie ein Konflikt dargestellt, der menschliche Schwächen oder vermeintliche gesellschaftliche Werte offenlegt. Als Beispiel werden hierzu oft berühmte Persönlichkeit oder auch das Leben einfacher Bürger der "polis" dargestellt. Das Ziel der Komödie ist die Anregung zum Lachen und die Vermittlung bestimmter Werte durch Humor. Am Schluss steht meist ein positives Ende. Die Komödie kann man in der geschichtlichen Entwicklung in alte bzw. neue Komödie einordnen. Für die Forschung gestaltete es sich als großes Problem, die szenische Darstellung der Komödie zu ergründen, da nur einzelne Dialoge überliefert wurden. So treten in vielen Dialogen im Originaltext regelrechte Handlungssprünge auf, weil die dazwischenliegenden Szenen (noch) nicht erforscht werden konnten.
3.2 Tragödie
Die griechische Tragödie ist vielfältig, hat jedoch eine bestimmte Charakteristik, nach welcher die Dichter verfahren. Meist wird die Verstrickung der Protagonisten in eine ausweglose Lage beschrieben, in welche sie durch ihre Aktivitäten immer weiter hineinrutschen und dabei Schuld auf sich laden. Die Personen können die sich immer weiter abzeichnende Katastrophe, trotz größter Anstrengungen, nicht verhindern. Dies zieht letztlich einen inneren und äußeren Zusammenbruch nach sich. Im Inhalt wird oft ein tieferer Sinn behandelt, wie z.B. Seinsfragen sowie Schuld und Sühne. Manchmal werden auch religiöse Themen und die Kraft der Götter ins Blickfeld genommen.
3.3 Genereller Handlungsverlauf
Der Aufbau eines griechisch Theaterstücks folgt einem bestimmten Grundschema, das im Folgenden näher erläutert wird: Am Anfang steht der Prolog, der erste Teil des Stückes, welcher vor dem Einzug des Chores abläuft. Der zweite Teil wird Episode genannt, dies ist der Teil zwischen ganzen Chorliedern. Der dritte und letzte Teil wird Exodos genannt. Dabei handelt es sich um den Teil nach dem letzten Chorlied. Zudem gibt es zwei verschiedene Arten von Chorpartien: Das Parodos (der erste ganze Teil des Chorauftritts) und das Stasimon (ein von Chor und Solosänger gemeinsam gesungenes Chorlied).
3.4 Bühnenhaus und Bühnenbild
Theater im antiken Griechenland waren vor allem Freilufttheater. In den meisten Theatern sind identische Bauelemente bzw. -merkmale erkennbar. Das allgemeine Bühnenhaus ("skene") war aus Holz, zudem gab es eine Spielfläche für Chor und Schauspieler, die sogenannte "orchestra". Seitlich davon befanden sich Zugänge zur Spielfläche. In vielen Theatern konnten die Regisseure auch die Funktion der "ekkyklema" nutzen. Mit Hilfe dieser konnte man eine Plattform aus dem Haus rollen, um Szenen innerhalb des Hauses darzustellen. Ein Kran ("mechane") konnte zudem bei Bedarf das Auftauchen eines Gottes inszenieren.

4. Struktur
4.1 Rahmen
Aufführungen von Theaterstücken im antiken Griechenland waren oft als Wettbewerb aufgebaut und fanden im Rahmen des Dankesfestes zu Ehren des Dionysios statt. Später entwickelte sich dies jedoch auch unabhängig von dieser religiösen Veranstaltung. Außer den Schauspielern war auf der Bühne auch ein Chor zu finden, der die Szenen gesanglich untermalte. Als Zuschauer waren Männer und Frauen zugelassen, lediglich Sklaven durften die Vorstellungen nicht besuchen.
4.2 Organisation
Die Organisation der Theateraufführungen lag in staatlicher Hand. Die Vorbereitung auf den Wettbewerb dauerte rund ein halbes Jahr, denn aus vielen Bewerbungen musste man drei Dichter auswählen. Die Dichter, welche am Tragödienwettbewerb teilnahmen, mussten eine sogenannte "Tetralogie", einen Komplex aus vier Stücken, vorlegen, mit welcher sie antraten. Für den Komödienwettbewerb reichte es, wenn man ausschließlich ein Werk vorlegte. Zudem wurden für jeden Wettbewerb Schiedsrichter bestimmt, die die verschiedenen Auftritte bewerten sollten und am Ende den Sieger kürten.
4.3 Schauspieler und Chor
Auf der Bühne standen höchstens drei männliche Schauspieler. Auch Frauenrollen wurden von Männern gespielt. Kamen in der Handlung mehrere Personen vor, so stellte ein Schauspieler gleich mehrere Rollen dar. Dies war kein Problem, da der Gebrauch von Masken und Kostümen üblich war. Die Masken waren aus Holz geschnitzt. Alternativ arbeitete man auch mit bemalter Leinwand. In jedem Falle trugen die Protagonisten jeweils unterschiedliche Perücken.
Der Chor bestand aus 12-15 Männern, auch hier waren Frauen nicht erlaubt.





Maske aus dem antiken Theater
(Quelle: http://file1.npage.de/009000/17/bilder/maske_2.jpg)

5. Beispiele griechischen Theaters
5.1 Bekannte Dichter
Aristophanes (450 - 380 v.Chr.) ist der bis heute berühmteste Komödiendichter der griechischen Antike. Er griff viele politische und gesellschaftliche Themen auf und verarbeitete sie auf lustige Art und Weise. Von seinen ca. 40 Stücken sind 11 erhalten geblieben.

Aischylos (525 - 456 v. Chr.) ist neben Sophokles und Euripides der bekannteste Tragödiendichter. In seinen Stücken tauchten am Ende oft Götter auf, welche das menschliche Schicksal in einen Sinnzusammenhang brachten. Sieben seiner insgesamt ca. 90 Stücke wurden überliefert.

Sophokles (497 - 406 v. Chr.) schrieb mit 120 Stücken am meisten unter den bekannten Dichtern. Sieben seiner Tragödien sind erhalten geblieben. In seinen Stücken behandelte er vor allem die Mythologie.

Euripides (485 - 406 v. Chr.) gilt als Autor von ca. 80 Tragödien, von welchen noch 17 überliefert wurden. Auch er greift oft auf mythologische Stoffe zurück, mit welchen die handelnde Person beim Lösen eines schicksalhaften Problems konfrontiert wird.

5.2 Bekannte Werke
Das Werk "Orestie" von Aischylos handelt von Agamemnon. Die Geschichte zeigt eine Racheorgie auf, welche von Agamemnon selbst durch die Opferung seiner Tochter Iphigenie ausgelöst wird. Infolge dessen tötet die Mutter jener, Klytaimnestra, ihren eigenen Mann Agamemnon und seine Geliebte Kassandra. Der Sohn Agamemnons und Klytaimnestras, Orestes, ermordete dann seine eigene Mutter und deren Geliebten Aigisthos. Der Fluch wurde erst gebrochen, nachdem Orestes überraschenderweise nicht ermordet wurde.

Ein weiteres berühmtes Stück ist "Ödipus" von Sophokles. Die Geschichte erzählt von Laios, welchem durch ein Orakel verkündet wird, dass sein eigener Sohn ihn umbringen werde. Deshalb setzt er seinen Sohn und den späteren thebanischen König Ödipus als kleines Kind aus. Nach einiger Zeit erfährt auch Ödipus durch ein anderes Orakel, dass er seinen Vater umbringen und mit seiner Mutter in Schande leben werde. Daraufhin verlässt er von seiner Familie, welche ihn bis dahin großgezogen hatte. Auf dem Weg trifft Ödipus auf Laios, es kommt zum Kampf und Laios stirbt. Später kommt er nach Theben, verliebt sich in die dortige Königin, ohne zu wissen, dass sie seine eigene Mutter ist. Eine furchtbare Pest bricht aus und Ödipus erkennt die Last, welche ihm durch die Götter gegeben wurde. Daraufhin sticht er sich selbst die Augen aus.

5.3 Theaterstätten
Das Dionysostheater in Athen war das wichtigste und berühmteste Theater im antiken Griechenland. Es ist eines der ersten Theaterstätten, die je erbaut wurden. Das Dionysostheater wurde ca. 500 v. Chr. gebaut und ist ein Freilufttheater. Der Grund der Erbauung ist auch hier beim Kult der Feierlichkeit zu Ehren des Dionysos zu finden. Denn man brauchte eine Stätte, in welcher die Theaterwettbewerbe oder auch die Feierlichkeiten und Bräuche allgemein abgehalten werden konnten. Geographisch gesehen liegt das Dionysostheater südlich der Akropolis an einem Hang in Athen. Insgesamt verfügte das Theater über eine Kapazität von 17.000 Plätzen. Auf der Spielfläche des Theaters stand ein großer Altar, auf welchem Dionysos Opfer dargebracht werden konnten. Zurzeit wird das Theater für mehrere Millionen Euro restauriert. Die Bauarbeiten sollen bis 2015 abgeschlossen sein.

6. Zusammenfassung und Ausblick
Zusammenfassend kann man sagen, dass sich aus einem religiösen Fest heraus eine bemerkenswerte Kultur entwickelt hat, die die Menschheit bis heute noch bewegt: Das Theater. Dieses hat viele Facetten, die man auf den ersten Blick gar nicht zu erkennen vermag. Das Interessante beim Schreiben einer GFS ist, dass man immer wieder auf neue Themen stößt, mit welchen man in diesem Zusammenhang gar nicht gerechnet hat. So war die Entstehung des Theaters ein sehr spannendes Gebiet, bei welchem ich mir völlig neues Wissen angeeignet habe und an welchem mir es Freude bereitet hat, zu arbeiten. Aber auch allgemein stieß ich beim Schreiben dieser GFS immer wieder auf Themen, deren Inhalt man auch gut auf das Theaterspiel der heutigen Zeit übertragen kann.

7. Literaturverzeichnis

> Moraw, S. (2002): Die Geburt des Theaters in der griechischen Antike. Mainz: Philipp von Zabern GmbH
> http://griechischestheater.npage.de/ (zuletzt geladen am 2.1.2014)
> http://www.wissen.de/thema/antikes-theater (zuletzt geladen am 2.1.2014)
> http://www.theater-info.de/griechisches_theater.html (zuletzt geladen am 2.1.2014
> http://www.navigator-allgemeinwissen.de/die-wichtigsten-fragen-und-antworten-zu-literatur-und-theater/theater/antikes-griechisches-theater.html (zuletzt geladen am 2.1.2014)
> http://file1.npage.de/009000/17/bilder/maske_2.jpg (zuletzt geladen am 2.1.2014)
> https://plus.google.com/100658761745914123746/about (zuletzt geladen am 2.1.2014)
Inhalt
Es handelt um das alte griechische Theater. Es geht näher um Theaterarten und Bauarten. (1778 Wörter)
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