Facharbeit: Buddha und sein Leben
Inhaltsverzeichnis:
1. Einleitung 2
2. Hauptteil 3
2.2 Buddhas Erleuchtung 4
2.3 Die Erleuchtung in drei Phasen 4
2.3.1 Der Kreislauf des Lebens (Samsara) 5
2.3.2 Die vier edlen Wahrheiten 5
2.3.3 Der achtfache Pfad zur Befreiung 5
2.4 Buddhas Lehren 6
3. Interview 6
4. Zusammenfassung 7
5. Schlussfolgerung 7
6. Interview zum Thema Buddhismus 8
7. Quellenverzeichnis 10
1. Einleitung
Sicher haben Sie sich schon mal gefragt, wer diese Menschen sind: Meist asiatisches Aussehen, den Kopf kahl rasiert und mit gold-/ roten Gewändern gekleidet. Oder sie haben sich gefragt, was hinter dem modernen Trend Yoga und Meditation steckt. Dies alles hat seinen Ursprung im fernen Land Indien und lässt sich auf den Buddha zurückführen.
Da ich in buddhistischer Tradition aufgewachsen bin, sind mir schon viele Aspekte des buddhistischen Glaubens bekannt. Der Beweggrund für die Wahl meines Themas war das Interesse, die Hintergründe dieser Religion zu erforschen und mich mit Menschen buddhistischen Glaubens näher auseinander zu setzen.
Als erstes möchte ich erfahren, wer Buddha überhaupt ist. Immer wieder sehe ich ihn auf Plakaten, als Dekorationsgegenstand oder er begegnet mir als Gesprächsthema. - Doch wer ist der wirkliche Mensch hinter der Figur? Wie war sein Leben? Durch was kam er zu seiner Bekanntheit?
Im Weiteren möchte ich mehr darüber erfahren, wie Buddha zu seiner Lehre gekommen ist. Oftmals wird von Buddhas Erleuchtung gesprochen. - Was ist genau mit der "Erleuchtung" gemeint?
Ich werde meine Fragen anhand von verschiedenen Büchern und Internetrecherchen zum Thema Budhissmus, in mehreren Kapiteln beantworten. Die verschiedenen Antworten auf meine Forscherfragen möchte ich gezielt durch die gefundenen Quellen heraussuchen, um das Thema gezielt näher kennen zu lernen.
Bild 1: Buddhistischer Tempel
2. Hauptteil
Im folgenden Teil werde ich die Fragen, welche ich der Einleitung erwähnt habe, beantworten.
2.1 Das Leben Buddhas (Biographie)
Im heutigen Nepal wurde vor ca. 2550 Jahren Siddartha Gothama in eine königliche Familie geboren. Wenige Tage nach seiner Geburt starb seine Mutter und so kam es dazu, dass seine Schwester ihn aufgezogen hat. Bereits kurz nach seiner Geburt sagten einige Priester voraus, dass er eines Tages Welterlöser oder Herrscher werden würde. Doch Herrscher würde er nur werden, wenn ihm der Anblick von Leid erspart werden würde. So liess ihn der Vater nur im Palast gross werden und schirmte ihn von der Aussenwelt ab. Mit 16 Jahren wurde Siddartha Gothama mit seiner Cousine verheiratet und dreizehn Jahre darauf wurde ein Sohn aus dieser Ehe heraus geboren. Die Sinnlosigkeit seines luxuriösen, eingesperrten Lebens wurde ihm immer bewusster und so verliess er erste Male die Palastanlage. Bei den Ausflügen bekam er erste Eindrücke der Welt ausserhalb seines Palastes. Dann geschah das, was der Vater ihm sein Leben lang vorenthalten wollte. Mit der ersten bewussten Begegnung von Krankheit, Tod und Alter erkannte er das unaufhaltsame Leid. Je häufiger er den Palast verliess, desto klarer wurde ihm, dass weder sein weltliches Wissen noch sein Reichtum etwas bei der Linderung des menschlichen Leidens beitragen konnte. Eines Tages - als er den Palast wieder verlassen hatte - traf er einen kahlköpfigen Asketen in einem einfachen Gewand an. Der Asket, welcher ihm erklärte, dass er auf der Suche nach der Wahrheit der Welt sei, hinterliess bei Siddartha tiefe Eindrücke. Die Begegnung mit diesem weisen Mann und die tiefen Eindrücke, welche dieser hinterlassen hatte, gaben ihm den Anstoss, seine Familie, all sein Besitz und seinen königlichen Namen aufzugeben. Er entschloss sich dazu, selber ein solcher Asket zu werden und wollte herausfinden, weshalb Menschen leiden und weshalb sie vielfältigen, negativen Gefühlen unterworfen sind. Er wollte herausfinden, wie man dieses Leid aufhalten kann. Sechs Jahre hat seine Suche gedauert, während er sich völliger Askese hingab. Er dachte sich, dass er so an seine Antworten kommen würde. In dieser Zeit lernte er viele berühmte religiöse Lehrer kennen, mit welchen er sich stark auseinandersetzte. Er unterwarf sich strengsten asketischen Übungen, wie zum Beispiel der Verweigerung der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme - bis der Körper auszutrocknen begann. Diese extremen Übungen brachten ihn dem Tod nahe und er sah ein, dass auch dieses Leben ihm seinen Erfolg und die Antworten auf seine Fragen nicht bringen würde. In einem plötzlichen Moment hatte Siddartha eine Erinnerung aus seiner Kindheit. Er erinnerte sich an das Gefühl, in dem er sich in einem meditativen Zustand befand. Es war das Gefühl von innerer Stille, in der ein Gleichgewicht herrschte und er die Welt in ihrer Schönheit wahrnahm - in der die Welt einfach so war, wie sie war und in der er bis in den Körper hinein unmittelbares Glücksgefühl verspürte. Er verspürte das sichere Gefühl, dass Dies der Weg zu seinen Antworten war und er hatte keinen Grund gesehen, dieses gute Gefühl ablehnen zu wollen.
2.2 Buddhas Erleuchtung
Schliesslich erkannte er, dass weder das Leben im Überfluss, noch das Leben in radikaler Askese ihn weiterbringen würde und so entschied er sich für den "mittleren Weg". Mit dem "mittleren Weg" war vor allem gemeint, keine extremen Lebensstile mehr einzugehen. Gleichzeitig begriff er, dass es in seinem geschwächten Körper nicht möglich war, sein Ziel zu verfolgen und beschloss wieder, Nahrung zu sich zu nehmen. Als Siddartha seinen Körper wieder gestärkt hatte, lag ihm alles daran, dieses vergangene Gefühl wieder zu erlangen und er sah das Meditieren als die einzige Möglichkeit, daran zu kommen. Am Ufer des heiligen Nairanjana River in Indien - unter dem bekannten Bodhi-Baum - liess er sich nieder und entschied sich, bis zur vollkommenen Erleuchtung (höchste Erkenntnis) in Meditation zu verweilen. In diesen Wochen seiner tiefen Meditation wurde sein Geist immer klarer. Er erreichte die Erleuchtung und wurde zum Buddha. Buddha bedeutet übersetzt der Erleuchtete, der Erlöste. Auf Tibetisch "Sangye" genannt, bedeutet dies: vollkommene Reinigung von allen Schleiern der Unwissenheit und völlige Entfaltung aller Eigenschafften, die in dem Geist innewohnen.
Noch sieben Wochen blieb Buddha in Meditation unter dem Boddhibaum. Im Wald begegneten ihm fünf Asketen, welche früher gemeinsam mit ihm praktizierten. Zu Beginn waren sie nicht sehr erfreut über das Treffen mit ihm. Sie haben sich durch seine Ablösung vom Asketen-Dasein verraten gefühlt und beschimpften ihn. Als sie ihm jedoch näher kamen und von seiner Ausstrahlung angezogen wurden, verstanden sie, dass etwas Besonderes geschehen war. Sie wurden neugierig und baten Buddha um Erklärungen. So lehrte er ihnen die vier edlen Wahrheiten als Weg und Ziel zur Befreiung und Erleuchtung. Mehr und mehr entfaltete Buddha die buddhistische Lehre. Schon in den ersten Monaten, während er im Wald weilte, wuchs die Gemeinschaft seiner Schüler rasch heran. Unüblich für die damalige Zeit war die gemischte Zusammensetzung der Leute, quer durch alle Schichten des Volkes: Könige, Kaufleute und Bettler gehörten zu den Schülern Buddhas. Buddha zog 45 Jahre lang lehrend durch Nordindien, meist umgeben von mitreisenden Schülern. Obwohl Buddha und seine Schüler niemals Jemanden anstifteten, breitete sich die neue Lehre schnell in Nordindien aus und auch Frauen wurden als Nonnen in seine Gemeinschaft aufgenommen. Buddha lehnte bedeutende Aspekte des Hinduismus ab, z.B. war er strikt gegen die Kastenordnung des Hinduismus, da sich für ihn der Wert eines Menschen nicht nach seinem sozialen Stand richtete.
2.3 Die Erleuchtung in drei Phasen
Buddhas Erleuchtung spielte sich in drei Phasen ab. Zuerst sah er all seine früheren Leben und Existenzen an sich vorbei ziehen und erkannte
1. den Kreislauf des Lebens: Geburt, Tod und Wiedergeburt.
2. die "vier edlen Wahrheiten"
3. den achtfachen Pfad zur Befreiung vom Leiden.
In diesem Kapitel werde ich genauer auf diese drei Erkenntnisse eingehen.
2.3.1 Der Kreislauf des Lebens (Samsara)
Buddha lehrte, dass solange der Mensch die Natur des Geistes nicht erkannt hat, er immer wiedergeboren wird. Samsara bezeichnet diesen nicht befreiten Zustand. Es ist die Bezeichnung für den beständigen Zyklus des Seins. Es ist der Kreislauf von Werden und Vergehen bzw. vom Leben, Sterben und wiedergeboren werden.
2.3.2 Die vier edlen Wahrheiten
Es gibt Leiden. Buddha beschreibt drei Arten von Leid, die je nach Bewusstseinszustand mehr oder weniger stark erlebt werden.
1. Leid des Leidens. Alter, Krankheit und Tod sind unvermeidbar.
2. Leid der Vergänglichkeit. Alles ist vergänglich. Man kann nichts festhalten.
3. Leid der Unwissenheit. Es bedeutet dass solange man keine Erleuchtung hat, man die Dinge nicht so verstehen kann, wie sie eigentlich sind.
Leid hat eine Ursache. Als Ursache des Leids, nennt Buddha die Unwissenheit. Sie ist die Unfähigkeit des nicht erleuchteten Geistes, seine eigene Natur zu erkennen.
Es gibt ein Ende des Leids. Als Ziel sieht Buddha die Erleuchtung und Befreiung. Schlechte Gefühle kommen zur Ruhe und es entsteht Klarheit und Einsicht. Man erkennt, dass der Körper nur die Hülle für den Geist ist. Der Körper wird nur gebraucht, um zu erleben. Es ist ein Zustand des Freiseins von allen Begrenzungen und Einengungen im eigenen Geist.
Es gibt einen Weg zum Ende des Leids. Buddhas Lehre soll hinterfragt werden. Buddha selbst forderte dies von seinen Schülern. Sie müssen selber Verantwortung übernehmen für ihr Denken und Handeln. Er will kein dogmatischer Lehrer sein. Es braucht für Buddha das Wissen, welches hinterfragt werden muss, die Meditation, damit der Mensch vom Kopf zum Herz kommt und es braucht ein Verhalten, damit das Erlernte erfahren und gesichert werden kann.
2.3.3 Der achtfache Pfad zur Befreiung
Der Weg zur Überwindung des Leidens wird durch acht Prinzipien beschrieben.
1. Rechte Anschauung.
Die Dinge so sehen, wie sie sind.
2. Rechte Absicht.
Man sollte zuerst die Absicht von unserem Vorhaben hinterfragen.
3. Rechte Rede.
Man sollte eine Sprache frei von Hass und Negativem benutzen.
4. Rechtes Handeln
Man sollte niemandem Leid antun und achtsam sein.
5. Rechter Lebensunterhalt
Man sollte eine Tätigkeit ausüben, bei der kein Lebewesen zu Schaden kommt.
6. Rechtes Streben
Man sollte Seelenhygiene bewahren. Man sollte Mitgefühl zu anderen haben.
7. Rechte Achtsamkeit
Man sollte sich allen Sinnesreizen und Denkinhalten bewusst sein.
8. Rechte Sammlung
Man sollte die Kontrolle über den abschweifenden Geist haben
2.4 Buddhas Lehren
Die Regenzeiten verbrachten Buddha und seine Schüler zurückgezogen mit intensiver Meditationspraxis, während die anderen Jahreszeiten für Reisen und Lehrtätigkeit genutzt wurden. In 45 Jahren gab er 84.000 Belehrungen, die heute in den 108 Bänden überliefert sind. Im Alter von 80 Jahren starb der Buddha mit den letzten Worten: "Jetzt kann ich glücklich sterben. Ich habe keine einzige Belehrung in einer geschlossenen Hand gehalten. Alles, was euch nützt, habe ich schon gegeben. Glaubt mir nichts, nur weil ich Buddha bin, sondern prüft, ob es eurer Erfahrung entspricht. Seid euer eigenes Licht". (Lama Ole Nydahl, Von Tod und Wiedergeburt, S. 29).
Weil von Buddha keine schriftlichen Quellen existierten, behielten seine Schüler die Lehren im Gedächtnis und trafen sich nach seinem Tod, um die Lehren und die Mönchsregeln gemeinsam zu besprechen und um sie auf Palmblätter festzuhalten. Auf diese Weise wurde die Lehre Buddhas für die Zukunft bewahrt.
3. Interview
Mein Interview habe ich mit einem Mitarbeiter vom Lehrlingshaus Eidmatt durchgeführt. Marco, 41 Jahre alt ist in der Schweiz als Christ aufgewachsen und hat mit 28 Jahren seinen Glauben zum Buddhismus gewechselt.
Nachfolgend werde ich die wichtigsten Aussagen von ihm zusammenfassen.
Marco ist in einer christlichen Familie und Kultur aufgewachsen. Auf der Suche nach sich selbst und dem Sinn seines Lebens suchte er nach Antworten. Die Antworten welche er von der Kirche erhalten hat, halfen ihm auf seiner Suche nicht. Er empfand sie als unlogisch und widersprüchlich. Durch Reisen in asiatische Länder und durch Freunde entdeckte er das Interesse am buddhistischen Glauben. Die Aussagen und Lehren des buddhistischen Glaubens überzeugen Marco, denn sie sind für ihn logisch und nachvollziehbar. Das regelmässige Meditieren hat er als Kraftquelle und für den inneren Ausgleich für sich gefunden. In Bezug auf das Thema Leid ist für ihn klar, dass wenn man sich gut und friedvoll verhält, man so Leid vermeidet. Mit dieser buddhistischen Einstellung geht Marco durchs Leben und lässt sich seit seinem Wechsel durch nichts seinem Weg ablenken. Marco sieht im Buddhismus seinen Weg zum Glück und wünscht auch anderen Menschen die Erfahrung mit diesem Glauben zu machen. Seit dem er sich zum Buddhismus bekannt hat, fühlt er sich gestärkt und nichts mehr lässt ihn so schnell von seinem Weg abschweifen. Um diese Stärken und den Ausgleich zu haben, hilft ihm bis heute das regelmässige meditieren sehr gut.
4. Zusammenfassung
Siddartha Gothama war der Sohn einer königlichen Familie. Bei seiner Geburt wurde prophezeit, dass er eines Tages Herrscher werden würde, wen ihm der Anblick von Leid erspart bleiben würde. Weil dies stark im Interesse des Vaters war, schirmte er Siddartha von der Aussenwelt ab und lies ihn im Palast aufwachsen.
Mit 29 Jahren hinterfragte Siddartha sein luxuriöses Leben und wollte die Umgebung kennenlernen. Auf seinen Ausflügen wurde ihm die Unaufhaltsamkeit von Leid bewusst und er wollte herausfinden wie er diesem Leid ein Ende setzen kann. Er dachte sich, dass er als Asket die Antworten auf seine Fragen finden würde. Sechs Jahre lang lebte Siddartha als strenger Asket, bis er merkte, dass auch dieses Leben ihm keinen Erfolg herbringt. Er entschied sich für den "mittleren Weg". Siddartha folgte seiner Intuition und entschloss sich unter den Bodhi-Baum, bis zu seiner Erleuchtung, in Meditation zu verweilen. Nach mehreren Wochen in tiefster Meditation erlangte er in einer Vollmondnacht die Erleuchtung und wurde somit zum "Buddha". Seine Erleuchtung war in 3 Phasen aufgeteilt, in denen er die Antworten auf seine Fragen bekommen hat. Ihm wurde klar, dass man immer wiedergeboren wird, um zu ernten, was man gesät hat. Damit ist gemeint, dass das Verhalten von letzten Leben sich auf nächste Leben auswirken und dies immer weitergeht, bis man die Natur seines Geistes erkennt hat und somit die Erleuchtung erlangt hat. In der zweiten Phase erkannte er die vier edlen Wahrheiten über das Leid und in der dritten Phase wurde ihm der achtfache Weg zur Befreiung aufgezeigt. Nach der Erleuchtung zog er viele, verschiedenste Menschen an, welchen er seine Lehre weitergab. Mit 80 Jahren starb Buddha. 45 Jahre lang gab Buddha seinen Schülern etwa 84.000 Belehrungen, welche heute in 108 Bändern überliefert sind. Bis zum heutigen Tag entstand aus seiner Lehre eine Tradition, die je nach Quelle mit weltweit etwa 230 bis 500 Millionen Gläubigen, die viertgrößte Religion der Erde bildet.
5. Schlussfolgerung
Als Mensch, welcher in buddhistischer Religion aufgewachsen ist, war ich mit vielen Aspekten dieser Lehre bereits vertraut. Das Thema Tod und Wiedergeburt, welches ich ursprünglich behandeln wollte, konnte kaum ergründet werden, ohne dass ich mich zuerst mit den Ursprüngen dieser Lehre befasst hätte. Aus diesem Grund hatte ich mich in letzter Sekunde für den Buddha selbst entschieden. Für mich persönlich ist es bereichernd, meinem eigenen Glauben näher gekommen zu sein. Ich fühle mich sicherer und weiss nun besser Bescheid. Gewissen Aspekten begegne ich heute mit einer anderen Sichtweise - beispielsweise achte ich vermehrt auf meine eigene innere Gefühlswelt. Auch betrachte ich Praktizierende aus einem anderen, neuen und nicht mehr oberflächlichen Blickwinkel. Darüber hinaus war es neu für mich, mit Menschen gesprochen zu haben, welche aus einem anderen (z.B. christlichem Umfeld) kommen und sich bewusst dem Buddhismus zugewandt haben. Es war interessant, für mich zu sehen, wo die Unterschiede zwischen den verschiedenen Glaubensrichtungen liegen und was der Grund ist wieso sich Menschen zum Buddhismus bekennen. Die Arbeit hat mir Freude gemacht und ich bin motiviert in Zukunft auf dem gewonnenen Wissen aufzubauen.
6. Interview zum Thema Buddhismus
Wie bist du zum Buddhismus gekommen?
Ohne zu wissen, warum, war ich schon als Kind von Buddha-Statuen fasziniert. Auf der Suche nach dem Sinn meines Lebens, lernte ich auf Reisen in Asien die Kultur näher kennen und kam so zum Buddhismus.
Was waren die Gründe dafür, dass du dich dem Buddhismus angeschlossen hast?
Viele Antworten, die ich von der "Kirche, Pfarrer" bekommen habe, waren für mich weder nachvollziehbar noch logisch. Ich war nicht mehr bereit, Dinge zu glauben, hinter denen ich nicht stehen kann. Buddhismus steht mit nichts im absoluten Widerspruch. Das bedeutet, dass man nichts ablehnen muss, um buddhistische Mittel anzuwenden. Ich habe für mich etwas gefunden, das tolerant, dogmenfrei und auf gesundem Menschenverstand aufbauend ist.
Welche Aspekte vom Buddhismus haben dich überzeugt?
Buddha belastet den gesunden Menschenverstand weder mit Dogmen noch mit schwangeren Jungfrauen. All seine Aussagen sind logisch, erfahrbar und nachvollziehbar. Auch dass Buddha auf die Selbständigkeit der Leute vertraut. Jeder ist für sein eigenes Leben verantwortlich: "Ursache und Wirkung" - "was man sät erntet man auch". Dieses Verständnis ermöglicht den bewussten Aufbau von guten Eindrücken, die zum Glück führen und Leid vermeiden. Es gibt noch viele andere Aspekte, die mich überzeugt haben.
Zusammenfassend: Buddha lehrt uns "Wie die Dinge sind".
Inwiefern hat sich dein Lebensstil, seitdem du Buddhist bist, verändert?
Mein Leben hat durch die Veränderung der Sichtweise eine ganz andere Qualität bekommen. Heute erlebe ich schwierige Situationen, die mich früher aus der Bahn geworfen hätten, als weniger schlimm. Früher war mein Leben wie ein Film. Mal war der Film gut, an einem anderen Tag war er schlecht und langweilig. Heute versuche ich nicht mehr, der Film zu sein, sondern der Regisseur des Films zu sein.
Machst du auch buddhistische Gebete oder Rituale?
Bei uns heisst es nicht Gebete, sondern Meditation. Wir meditieren auch in Gruppen. Dazu treffen wir uns oft im Buddhistischen Zentrum in Gretzenbach. Ansonsten meditiere ich auch täglich zu Hause. Das meditieren gleicht mich aus und gibt mir viel Kraft und Energie.
Wie ist deine Stellungnahme zum Thema "Leid"?
Was wird überhaupt unter Leid verstanden? Der Streit mit der Freundin, der gebrochene Fuss oder der Lehrer, der mir für meine Arbeit schon wieder eine 3 gegeben hat. Vielleicht relativiert sich diese Art von Leid, wenn wir an die Opfer im Krieg, die Vergewaltigungen, die unterdrückten Frauen oder eine neue Naturkatastrophe denken. Wir denken, unser Leid sei von anderen verursacht worden, vergessen aber, dass nur wir dafür verantwortlich sind. Unser schlechtes Reden, Denken und Handeln - auch in früheren Leben - bestimmt unsere Zukunft. Trotzdem ist es wichtig, dass wir nicht denken "du bist selber schuld, wenn du Leid erfährst" sondern, dass wir diesen Wesen (Mensch und Tier) helfen und dabei Mitgefühl entwickeln.
Zum Schluss: Was ist dein Ziel in diesem Leben als Buddhist?
Ich möchte möglichst vielen Menschen und anderen Lebewesen Freude bereiten. Mein Leben soll Sinn gemacht haben und nicht für Nebensächlichkeiten verschwendet worden sein. Natürlich strebe ich auch danach, Erleuchtung zu erlangen. Und als letztes wünsche ich mir, dass auch andere Menschen wie ich die spirituelle Welt des Buddhismus kennenlernen dürfen.
7. Quellenverzeichnis
Bücher
Peter Gäng, Campus Verlag, 13. Mai 2002: Buddhismus, Campus Einführung
Lama Ole Nydahl, Knaur Verlag, 2011: Von Tod und Wiedergeburt
Orlandi, Enzo: Buddha und seine Zeit, Emil Vollmer, Wiesbaden, 1967.
Internet
Web 1: http://www.buddhas.ch/die-geschichte-buddhas ,by "SNC." , 12.12.12
Web 2:http://www.reinold-online.de/Buddhismus/geschichte.htm, Michael Reinold, 10.12.12
Bilder
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Bild 2:
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