Unterschiede zwischen rechtlichen und moralischen Normen
Frage: Unterschiede zwischen rechtlichen und moralischen Normen(10 Antworten)
Könntet ihr mir da evtl helfen. Wäre lieb, wenn ihr mir beistehen könntet ;-) |
Frage von Xenator (ehem. Mitglied) | am 01.03.2008 - 19:28 |
Antwort von GAST | 01.03.2008 - 19:33 |
naja.. rechtlich ist halt "was steht im gesetz" und moralisch ist "was sagt mir mein herz sei das richtige". Manchmal koennen moralische und rechtliche zusammen sein, z.B. wenn ich etw. stehle weil ich einfach kein geld habe. Dann kommt ein polizist. Aus rechtlichen Normen sollte er mcih festnehmen. Aber seine moral sagt ihm "nein! Die Person ist arm.. hast du kein herz?" Kapito? |
Antwort von Xenator (ehem. Mitglied) | 01.03.2008 - 19:37 |
Ich denke eher so in die Richtung, dass rechtliche Normen eingehalten werden müssen, da, wenn nich, man eine Strafe bekommt und moralische hingegen können eingehalten werden, aber müssen nicht, da keine Strafe folgt. Und außerdem begrenzen rechtl. Normen die individuelle Freiheit, wobei die moralischen Normen nur eine freiwillige Begrenzung hervorrufen. Also so denke ich jetzt, und bräuchte weitere Gedankengänge. |
Antwort von Briggs | 01.03.2008 - 19:49 |
Rechtliche Normen bzw. Gesetze sind auf jedenfall für alle Menschen bindend sind aber auch veränderbar, d.h. dass Gesetze sich mit der Zeit verändern können. Dagegen sind moralische Normen fest in jedem Menschen verankert und verändern sich auch über längere Zeiträume nicht. So wird z.B. Diebstahl von den meisten Menschen immer als moralisch schlecht angesehen. Dagegen hat sich bei Gesetzen u.a. die Bestrafung von Diebstahl stark verändert (früher Handabschlagen, heute Schadensersatz und/oder Haftstrafen). |
Antwort von GAST | 01.03.2008 - 23:34 |
wie schon gesagt,sind rechtliche normen bindend und es muss sich eigentlich jeder dran halten. moralische normen können von land zu land, von volk zu volk,von mensch zu mensch anders sein. es kann sein,dass 2 geschwister ganz andere vorstellungen haben. als beispiel könnte man sagen, dass es in manchen ländern üblich ist mit den händen zu essen,in anderen aber mit besteck. das sind moralische normen.oder die streitereien über abtreibung.jeder hat halt eine andere ansicht. |
Antwort von Tilman | 22.03.2008 - 20:52 |
Man wird kaum moralische Normen auf rechtlichen Normen aufbauen, umgekehrt aber umsomehr. |
Antwort von GAST | 31.03.2008 - 01:42 |
Man kann aber auch nicht sagen, moralische Norman seien nicht bindend/entbehren einer Strafe. Gesellschaftliche Ächtung ist durchaus eine Form der Strafe. |
Antwort von NB-Phantom (ehem. Mitglied) | 10.04.2008 - 19:30 |
moralische Normen spielen vor allem im Zivilrecht eine große Rolle, also beim Fall Mensch gegen Mensch! |
Antwort von GAST | 10.04.2008 - 22:08 |
Rechtliche Normen entstammen der staatlichen Gesetzgebung, daher finden sie in den meisten Fällen autoritäre Anerkennung. Ihr Ursprung ist daher ein ideoligscher. Daher müssen sie zwangsläufig auch nicht anerkannt werden. Beispiel: "Kauft nicht bei Juden" im dritten Reich. Dieses Gebot wurde eingehalten, weil es staatlich angeordnet wurde. D. h. aber nicht, dass allgemein gutgeheißen wurde. Moralische Normen haben eher einen gesellschaftlichen Ursprung. Die Einstellung und Entwicklung der jeweiligen Kultur hat vorgegeben, was wünschenswert und gut ist. Diese wiederum können allgemein anerkannt sein, aber es muss nicht zwangsläufig eine Beachtung erfolgen, da es eine persönliche Entscheidung ist. Beispiel: Im Christentum war Sexualität verpönnt, dennoch wurde sie weit verbreitet praktiziert. Mir ist aber, als ob es eine Dreiteilung war: - ? : Gewissen - Moral : Gesellschaft - Gesetz : Staat Beim Drübernachdenken stellt sich mir aber die Frage, ob rechtliche Norm = Gesetz Haben wir keinen Jurastudenten zur Hand. Vielleicht sogar einen aus Mannheim? Gruß klaudanus |
Antwort von GAST | 16.04.2008 - 03:43 |
Vorneweg, ich bin kein Jurist, verstehe eine rechtliche Norm jedoch als Gesetz. Ferner könnten wenige rechtliche Normen zu mehreren Gesetzen führen, wenn man es denn auf eine Differenzierung anlegt. Nundenn, meine Ergänzung zum Thema: Nehmen wir die Moral als Grundlage für Gesetze. Moral, sich begründend auf Freiheit, Verständnis und Individualität. Nehmen wir mal Abstand von offensichtlich irrsinnigen Gesetzen (wie dem Judenbeispiel) so stellen wir fest, dass viele rechtliche Normen, also Gesetze moralischen Vorstellungen sehr ähneln. Warum sie sich jedoch nicht gleichen ist einfach zu erklären. Obgleich die menschlische Moral das Fundament vieler Gesetze bildet, entzieht sie sich im gleichen Moment der Beantwortung einiger entscheidener Probleme, die innerhalb einer Gesellschaft auftreten. Anzuführen als einfaches Beispiel wäre hierbei zb die Wirtschaft. Denn wenngleich wir davon ausgehen können, dass alle Menschen die gleichen Moralvorstellungen innehaben, und wir ebenso davon ausgehen müssen, dass es nach dieser Moral `eigentlich` allen gleich `gut` gehen müsste, stellen wir jedoch schon an dieser Aussage die `doppelte Moral` fest, an der das Individuum sein Wohlergehen über das anderer stellt, und so als solches nicht weiter Entscheidungen für Wohlergehen aller fällen kann. Der Staat nimmt sich in diesem Fall dieser grundlegenden Problematik an, ergänzt Moral und regelementiert Freiheit durch Gesetze um Gleichheit vor dem selben zu garantieren (zu suggerieren?). Der Staat behält es sich also stets vor zu jedem Zeitpunkt die - nach sorgfältigen Abwägen - sowohl kurz-, mittel- als auch langfristig beste Entscheidung für das Wohl aller zu bestimmen. Das sind unsere Gesetze. PS: Eine tabellarische Gegenüebrstellung ist in diesem Fall nicht sinnvoll, da diese Fragestellung nur in einem zusammenhängenden Text erklärt werden kann. |
Antwort von Tilman | 16.04.2008 - 07:15 |
Rechtliche Normen müssen nicht nur Gesetze sein. Es können auch Ortsgestaltungssatzungen, Rechtsverordnungen etc. sein. Soweit diese Regelwerke (aufgrund gesetzlicher Ermächtigung) von der Exekutive erlassen werden, kommt man an einen Grenzbereich, wo sich z.B. der RechtsVO-Geber moralischen Instanzen nähert ohne gegen das jew. Gesetz verstoßen zu dürfen. Daß das nicht ganz einfach ist, sieht man daran, daß so manche RechtsVo dann von höheren Gerichten gekillt wurde. Das kann vor allem dann der Fall ein, wenn zu sehr versucht wird, mithilfe der RechtsVO Menschen quasi zu erziehen oder tagespolitische - stellenweise populistische - Ziele durchzusetzen. Ebenfalls werden solche Grenzbereiche erreicht, wenn versucht wird, Gesetzeslücken so zu nutzen, daß es im Grunde dem Sinne des jew. Gesetzes widerspricht. So ist in Rheinland-Pfalz z.B. nicht geregelt, wie lange vor einer Gemeinderatsitzung die Sitzungsunterlagen an die Gemeinderäte übersandt werden müssen, damit sich die Leute auf die Sitzung vorbereiten können. Da haben es dann schon mal Bürgermeister versucht, die Sitzungsunterlagen erst während der Gemeinderatssitzung vorzulegen (sog. Tischvorlagen). Da wäre die Vorbereitungszeit der Gemeinderäte dann fast Null. Denn man kann innerhalb von wenigen Minuten kaum ´zig Seiten einer Beschlußvorlage durchlesen und prüfen (!), bevor man darüber entscheidet. Gerichte haben inzwischen entschieden, daß solche Tischvorlagen dem Sinn der Gemeineordnung zuwiderlaufen, also illegal sein können, wenn sie (wie z.B. Bebauungspläne) tatsächlich eine Vorbereitungszeit erfordern (z.B. 7 Tage o.ä.). . |
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