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Psychische Krankheiten: Wie ist eure Einstellung dazu?

Frage: Psychische Krankheiten: Wie ist eure Einstellung dazu?
(35 Antworten)

 
Ich bin sehr Psychologie-interressiert und beschäftige mich auch sonst viel mit psychischen Krankheiten und Problemen.

Es ist interessiert mich eure Meinung zu den Themen:
- Vorurteile gegenüber psychischen Krankheiten
- Ist die Zunahme dieser Krankheit als Resultat unserer Gesellschaft und des technischen/medizinischen Fortschritts zu sehen?
- Habt ihr schonmal mit Menschen zu tun gehabt, die psychisch krank waren?
- Was haltet ihr von der Phrase: seelisch "behindert"?

Ich freue mich über eure Antworten und bin gespannt eure meinungen zu hören

Liebe Grüße stilles_wasser
GAST stellte diese Frage am 01.12.2007 - 15:07

 
Antwort von GAST | 01.12.2007 - 15:12
kennst
du boderline?

 
Antwort von GAST | 01.12.2007 - 15:12
Vorurteile könnten sein: Menschen, denen man diese Krankheit ansieht, werden als "Freaks" oder ähnliches bezeichnet, obwohl sie nichts dafür können. Ich find das einfach nur idiotisch, niemand denkt daran, dass diese Betroffene nichts dafür können..

Möglich wäre es, dass Krankheiten aufgrund unserer Gesellschaft stark ansteigen...da merkt man doch, wieivel wir doch falsch machen..

Ich finde seelisch "behindert" ist ein unpassendes Wort. Es klingt zu krass. Seelisch erkrankt fände ich passender,obwohl es dafür keinen originellen Ausdruck geben könnte..

 
Antwort von GAST | 01.12.2007 - 15:13
mein natürlich Borderline!

 
Antwort von GAST | 01.12.2007 - 15:14
Ja viv, leider auch sehr persönlich... und du?

 
Antwort von GAST | 01.12.2007 - 15:18
ja und Borderline ohne deine persönlichen dinge anzugreifen ist für mich furchtbar habe ein paar sehr gute bekannte und die habe Borderline in unzählichen richtungen....es ist schlimm wenn ein mensch denn du gern(sehr gern)hast psychisch krank ist...
habe schon dolle schwierigkeiten damit da es ja wie du weißt verschiedene dinge gibt wie es sich ausdrückt...lügen...sucht...ängste...traurigkeit...keine kraft...selbstüberschätzung...ach ich könn schreiben...

 
Antwort von GAST | 02.12.2007 - 09:03
Du hast mich nicht angegriffen, es ist wirklich schlimm, was Menschen, egal welche psychische Krankheit sie haben, durchleiden müssen.
Am schlimmsten finde ich es, dass man die meisten nicht heilen kann, sondern "nur" ihre Symptome bekämpfen kann.
Natürlich bin ich , dass es dramatisiert wird, denn es hilft den Betroffenen nicht, ihre Situation so noch zu verschlimmern, aber zumindest gegen Vorurteile kann man vorgehen.
Schließlich sind wir alle Menschen.
Was mich richtig wütend macht, ist die Tatsache, dass oftmals die Existenz psychischer Krankheiten verleugnet wird, aus dem einfachen grund heraus, weil man sie nicht wie ein gebrochenes Bein sehen kann.

Die Stimmungsschwankungen können eine große Belastung sein, doch du hast vielen etwas voraus, du weißt, psychische krankheiten sind keine Erfindung, sondern Realität.
Ich wünsche dir, du schaffst es damit umzugehen und kannst für deine Freunde ein helfender sein.

 
Antwort von GAST | 02.12.2007 - 09:57
naja ich finds schlimm wenn man auf einen sog. "ulmenhof" (so heißen einige <anstalten> für geisteskranke,wo sich um sie gekümmert wird) geht und sich über die behinderten lustig macht. sehe sowas ziemlich oft und finde es nur daneben.wünsche dann diesen leuten diese behinderungen an den hals,da sie keine ahnung haben wie das ist.
ich bin froh <normal> zu sein in der hinsicht.
vorurteile sollten abgebaut werden definitiv! bestes beispiel ist, dass ein geistig behinderter, dessen namen ich jetzt nicht kenne, ein autonom ist und gleichzeitig aber savant.zwei dinge die sich rein logisch ausschließen würden. aber trotzdem geht es.

 
Antwort von GAST | 02.12.2007 - 19:00
Aber genau das finde ich gut, wenn etwas zusammenpasst, was sich scheinbar ausschließt , denn dadurch werden erst die Möglichkeiten deutlich, die sich uns bieten und die Tatsache, das Vorurteile etwas für Leute sind, die zu faul sind, selbst zu denken.

 
Antwort von GAST | 18.12.2007 - 21:08
*schiebt* dass noch ein paar mehr Leute ihre Meinung sagen

DANKE, ich bin gespannt, was ihr noch so denkt...


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Antwort von LOD667 (ehem. Mitglied) | 18.12.2007 - 21:15
Hm ich hatte lang ne sehr gute Freundin, die Borderline hat und hab damit sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Die Freundschaft wurde immer enger und im Endeffekt ist es ziemlich Katastrophal geendet. Meiner Erfahrung nach ist es einfach unglaublich schwer mit "solchen Menschen" umzugehen(klingt sehr pauschalisierend, aber es ist einfach so).

 
Antwort von GAST | 18.12.2007 - 21:33
naja einen aus meiner klasse kenn ich seit der 1. klasse (bin jetzt in der 9) und der war scho immer etwas komisch..ka wir glaubn halt alle der hat ads, weil der echt i-wie ,,unterentwickelt`` ist.. er wird sogar von lehrern verspottet... er kann keine Gruppenarbeit machn weil er net zuhört.. er wills auch gar net..in den pausen ließt er sachbücher..und der macht auch noch andere sachen, die ich net veröffentlichen sollte..

 
Antwort von GAST | 18.12.2007 - 21:51
@LOD667
Mit Borderlinern habe ich auch meine Erfahrungen, es verlangt einem Menschen sehr viel ab, diese Gefühlsschwankungen und unterschiedlichsten Verhaltensweisen auszuhalten.
Deine Freunde meinte es sicher nicht böse, Borderliner haben oft ein Problem mit Nähe und Distanz - entweder ganz oder gar nicht, aber weiter will ich jetzt nicht zu dem Thema ausholen. Wenn du eine Frage hast, kannst du mir ja eine Nachricht schicken

@tine867
Ich wurde auch mal von Lehrern gemobbt, ist kein schönes Gefühl...
Mit ADS kenne ich mich nicht so aus, aber ich weiß, dass es sehr viel Anstrengung kostet, damit zurechtzukommen. Wird es nicht behandelt, kann das später schwerwiegende Folgen haben.
Für mich klingt das auch nicht sehr objektiv, wenn du sagst, er ist unterentwickelt, Kinder mit ADS haben es extrem schwer still zu sitzen und Dinge zu erfassen, vor allem die, die sie nicht interessieren.
Trotzdem danke für dein Geschriebenes, es zeigt mir, dass noch viel mehr in dieser Richtung gegen Vorurteile unternommen werden muss.


 
Antwort von GAST | 18.12.2007 - 22:08
für mich ist die frage interessant ab wann man als "psychisch gestört" bzw "geisteskrank" gilt...die meisten sagen wenn sich leute nicht "normal" verhalten...aber wer bestimmt was "normal" ist und was nicht?nur weil eine mehrheit sagt dass ein bestimmtes verhalten bzw eine bestimmte einstellung nicht der norm entspricht, also "unnormal" ist, heißt es ja nicht dass dies wirklich der fall ist...klar gibt es menschen, die symptome aufweisen, die man als "krank" bezeichnen könnte...aber grade bei sachen die die psyche betreffen finde ich dass man verstärkt differenzieren müsste, denn auf eine gewisse art und weise weicht jeder der norm ab, also wäre jeder "psychisch krank", einen gewissen grad zumindest...ich möchte jetzt nix runterspielen und jedem der davon betroffen ist und die betroffenen unterstützt zolle ich meinen respekt...ich habe zivi in einem altenpfelegheim gemacht und dort gab es fälle von schizophrenie...das hat mir geholfen diese menschen zu verstehen und "auf sie zuzugehen"...


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Antwort von Rokka (ehem. Mitglied) | 18.12.2007 - 22:13
@stilles_wasser ich würd vorsichtig damit sein dass man ADS behandeln sollte.- Stell dir mal vor du hast n Kind was ADS. Würdest du das behandeln lassen und dem Kind Tabletten geben. Außerdem lässt ADS später stark nach. Man kann es zwar noch merken aber man kann sich unter Kontrolle kriegen wenn man älter ist.
Meine Mutter hat neulich mit mir n Gespräch geführt. Sie meint ich könnte n Grenzfall von ADS sein, das haben viele in meiner Verwandtschaft festgestellt, aber trotzdem war sie froh dass sie nicht auf manche Leute gehört hat die ihr gesagt man soll mich behandeln lassen. Außerdem wenn ich das jetzt weiß, kann ich auch darauf achten.

 
Antwort von GAST | 18.12.2007 - 22:18
ich möchte dir nicht zu nahe treten rokka aber du benutzt solche wörter wie "kann" etc...nicht grade sehr aussagekräftig...und sind deine verwandten experten auf diesem gebiet, dass sie solche "diagnosen" stellen können/konnten?


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Antwort von Rokka (ehem. Mitglied) | 18.12.2007 - 22:26
naja meine Eltern haben gesagt dass alle schon iwie gemerkt haben dass ich iwie "anders" war. Vor n paar monaten war meine Mutter wegen einem Fall aus ihrer Schule bei nem Vortrag über ADS/ADHS und sie hat ziemlich viele Eigenschaften von ADS-Kindern bei mir wieder gefunden. Aber soll halt ein Grenzfall sein.
Gekommen sind wir auf das Thema. Ich wollt mit 17 Führerschein machen aber sie haben mir halt ihre Gründe erzählt und eine davon war die ADS-Geschichte, weil ADS-Kinder sehr schlecht auf Mopeds, Quads, Trikes und diese Motoräder auf Wasser sind. (Vor einem Jahr hatte ich einen Quadunfall) Naja und da hab ich das natürlich sofort verstanden, weil sie sich halt große Sorgen um mich machen und ich mir eigentlich ein Moped kaufen wollte. Naja was solls mach ich den Führerschein halt später...


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Antwort von LOD667 (ehem. Mitglied) | 18.12.2007 - 22:36
@black-seraphimo

"Wer oder was ist eigentlich „normal“? Erforderlich ist die Beantwortung dieser Frage um einen Bewertungsmaßstab menschlichen Verhaltens zu schaffen, also eine Grenze zwischen normalem und abweichendem Verhalten mithilfe einer Vergleichbarkeitsbasis zu ziehen. Hierzu werden drei unterschiedliche Varianten verwendet :
Die funktionale Norm spiegelt die subjektive Meinung des Einzelnen wieder, die von zahlreichen Faktoren, wie z. B. sozialem Umfeld, kulturellen und gesellschaftlichen Aspekten beeinflusst wird. Es spielt hier also nur eine Rolle, wie „normal“ der einzelne Mensch sich selbst und sein soziales Umfeld wahrnimmt. Die zweite Variante, die statistische Norm hat wissenschaftlich ermittelte Durchschnittswerte bestimmter gesellschaftlicher Personengruppen zur Grundlage; entscheidend ist hierbei also wie die Mehrzahl der betrachteten Personengruppe handelt und denkt. Die ideale Norm hingegen ergibt sich aus dem Idealbild des Menschen innerhalb eines Gesellschaftskreises und basiert in erster Linie auf sozialen und kulturellen Vorstellungen eben dieses Gesellschaftskreises.
Von Bedeutung für die Psychologie sind primär die statistische und die ideale Norm.

Um zwischen einer psychischen Störung und einer „Nicht-Störung der Psyche“ zu unterscheiden, reicht allerdings das Kriterium der Normalität bzw. abnormen Verhaltens nicht aus, denn nicht jedes abnorme Verhalten ist gleichermaßen als psychische Störung zu betrachten. Vielmehr müssen für eine genaue Abgrenzung weitere Kriterien gefunden werden. "

Is aus nem Referat von mir, findest du auch hier unter Referaten.


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Antwort von Rokka (ehem. Mitglied) | 18.12.2007 - 22:39
"Sehr wohl gesagt. Sehr wahr." Zitat aus "Des Walsers Raben" (spielen wir gerade inner Theater-AG)

 
Antwort von GAST | 18.12.2007 - 22:42
@black_seraphimo
Die Definition wurde von der Gesellschaft "gemacht", eine Gesellschaft definiert, wann etwas "normal" ist. Natürlich hast du damit Recht, dass jeder anders ist und Symptome aufweisen kann, das Gegenargument ist ja, dass man mit vielen psychischen Krankheiten leben kann, ohne dass sie zu einer Störung werden und denn Alltag massiv beeinflussen, d.h. sie hindern den Menschen daran, frei zu leben und zu handeln, sie schränken den Lebensbereich ein. Erst dann sagen die Ärzte, das es behandelt werden muss.

@Rokka
Das sollte keine Beleidigung sein, ich kenne einige Menschen mit ADS, aber ich bin kein Fachmann. Zu Tabletten rate ich niemandem, ich kenne das Problem mit Tabletten besser als du dir vielleicht vorstellen kannst, sie können nur eine Stütze sein, aber niemals eine Therapie ersetzten.
Außerdem ist das auch von Fall zu Fall unterschiedlich, ich denke, bei manchen Menschen wie zum Beispiel einem ganz kleinen Bekannten von mir, ist es sehr wichtig, das etwas getan wird oder fändest du es okay, wenn dein/e Sohn/Tochter sein Geschwisterchen tyrannisiert, ständig belagert und die Eltern für sich beansprucht, während das andere Kind das Nachsehen hat? Er geht einfach zur Ergotherapie, dort knetet er, bastelt, baut, um zu lernen mit dieser Motorik und der Energie umzugehen. Er schlägt jetzt schon seine Mutter, hört nicht auf sie, lernt nicht, Grenzen zu akzeptieren... Natürlich muss er das lernen, aber geht es so weiter, sehe ich große Gefahr...
Ich schreibe niemandem vor, was er tun oder lassen soll, das muss derjenige selbst entscheiden, soweit es geht, manchmal denke ich, ist es einfach notwendig, etwas zu tun. Was das dann ist, liegt nur in der macht der Betroffenen, hier kann nur ein meinungsaustausch stattfinden.
Mit dem kleinen Jungen, das ist sicher ein krasser Fall, genau wie der eines Freundes, der seit Jahren unter schwerem ADS leidet und unter Borderline - es gibt für ihn kein Medikament, was seine Stimmung einigermaßen kontrollieren kann und wegen ADS wirkt bei ihm kein einziges Antidepressiva, das macht ihn wirklich fertig...
Es kommt immer auf den Menschen an, um den es geht und auf die Sichtweise. Ich habe nicht davon gesprochen, ihn einweisen zu lassen oder ihn mit Tabletten vollstopfen zu lassen, mir geht es einfach um Chancengleichheit und ein Schüler, der wie er dauernd mit etwas anderem beschäftigt ist, wird früher oder später der Verlierer sein (das weiß ich leider aus eigener Erfahrung, aber in einem anderen Bereich). Jemand, der nicht mitmacht, wird ausgegrenzt, wenn es ganz hart kommt auch von den Lehrern und es ist nunmal bewiesen, dass Dinge, die man einmal so gelernt hat, nicht einfach neu zu lernen sind. Blöderweise gibt es in dieser Gesellschaft aber Regeln, die man einhalten muss, zum Beispiel muss man in der Schule sitzen und dem oft noch als Frontalunterricht gehaltenen Schulstunden folgen, der Lehrer würde doch ziemlich entgeistert und irritiert sein, wenn ein Schüler in der Gegend herumläuft oder die ganze Zeit steht, weil er sich bewegen muss, um sich zu konzentrieren... das geht nur durch Aufklärung, ist diese nicht vorhanden, muss man andere Wege einschlagen.

Ich denke, es ist generell so, dass Menschen mit besonderen Begabungen auf der einen Seite bewundert, auf der anderen seite beneidet werden.
Ein Borderliner beispielsweise nimmt Gefühle viel intensiver wahr als ein normaler Mensch, weil im Gehirn ein Botenstoff anders gesendet wird, dadurch können interessante Kunstwerke entstehen, aber es ist auch eine extreme Belastung, denn wenn traurig sein immer der Trauer nach einem Todesfall entspricht oder Wut immer gleich explosive Maße annimmt, kann das sogar sehr gefährlich werden.

 
Antwort von GAST | 18.12.2007 - 22:47
@lod:
"Um zwischen einer psychischen Störung und einer „Nicht-Störung der Psyche“ zu unterscheiden, reicht allerdings das Kriterium der Normalität bzw. abnormen Verhaltens nicht aus, denn nicht jedes abnorme Verhalten ist gleichermaßen als psychische Störung zu betrachten. Vielmehr müssen für eine genaue Abgrenzung weitere Kriterien gefunden werden. "
--> das gleiche habe ich auch geschrieben...

@stilles wasser:
"@black_seraphimo
Die Definition wurde von der Gesellschaft "gemacht", eine Gesellschaft definiert, wann etwas "normal" ist."
-->sag ich ja und grade das ist meiner meinung nach falsch...

nach definition entspreche ich auch nicht der norm, trotzdem bin ich nicht "unnormal"...in meine augen gibt es kein "normal" und "unormal"...ich grenze mich von solchen bezeichnung ab, da jeder ein individuum ist und man so etwas meiner meinung nach nicht verallgemeinern kann...aber jder sieht das anders und ich respektiere auch andere anschaunungsweisen...

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