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Deutsch: Bertolt Brecht Leben des Galilei

Frage: Deutsch: Bertolt Brecht Leben des Galilei
(1 Antwort)

 
Hat jemand das schon mal gelesen oder unterricht gehabt?

Ich finde die Antwort auf meine Frage nicht!
Könnt ihr mir villt helfen oder beantworten?


Frage:
Warum will der kleine Mönch nichts mehr mit der Astronomie zu tun haben? (8.Szene)

Außerdem muss ich irgendwie kurz zusammen fassen, aber nur 8.Szene, damit habe ich ein Problem, weil ich in Deutsch nicht halt die beste bin!
Naja :-(
Würde mich sehr freuen, wenn ihr mir hilft!Danke!
GAST stellte diese Frage am 14.03.2007 - 19:10

 
Antwort von GAST | 14.03.2007 - 19:13
Inhaltsangabe Bild 8
Der kleine Mönch – Wissenschaftsabstinenz aus Verantwortung?

Im Bild 8 des Schauspiels bekommt Galilei Besuch von einem kleinen Mönch, der im Zwiespalt zwischen Kirche und Wissenschaft steht.

Am Anfang des Bildes wird sein innerer Konflikt deutlich, indem er sich als studierter Mathematiker vorstellt.
Seine Verantwortung zur kirchlichen Lehre und die zu der wissenschaftlichen befinden sich somit im ständigen Widerstreit, sodass der kleine Mönch, um diesen zu beenden, sich für eine Lehre entscheiden muss. Im Folgenden erklärt der kleine Mönch, der Wissenschaft abschwören zu wollen. Der Grund seines Besuches bei Galilei ist in diesem Zusammenhang, die Beweggründe seines Handelns darzulegen.

Der kleine Mönch stellt die These auf, dass „ein allzu hemmungsloses Forschen“ (S.74) für die Menschen Gefahren bürge. Um seine Aussage zu belegen, erzählt er von seiner Familie, die einfache Bauern vom Lande sind. Er schildert die kräfteraubende Arbeit, die Geduld, den Hunger und die Unterwerfung, die sie nur ertragen können, wenn sie in ihrem Elend einen höheren Sinn erkennen können. Dieser höhere Sinn ist für die einfachen Leute ihr Glaube an Gott. Ihre Lebenskraft schöpfen sie somit aus dem Glauben an einen Gott, der nach der Bibel und den Sonntagspredigten über sie wacht, sie beschützt und bei dem sie sich bewähren müssen. Würde man diese Leute davon überzeugen wollen, dass es keine höhere Macht gebe, sondern nur einen unendlichen und leeren Raum, in dem sie unbeachtete Wesen auf einem unbedeutenden Planeten neben vielen anderen seien, führe dies zu einer enormen Sinnkrise und schließlich zu einem Sinnverlust. Durch diese Erkenntnis kommt der kleine Mönch zu dem Schluss, dass die Kirche mit ihrer Lehre aus „mütterlichem Mitleid“ (S. 76) und „großer Seelengüte“ (S.76) handle und aus diesem Grund in der Welt eine wichtigere Rolle spielen sollte als die Wissenschaft. An dieser Stelle wird deutlich dargelegt, dass der kleine Mönch ein inniges Verhältnis zu den Bauern hat, da er sogar selbst einer von ihnen war.

In diesem Abschnitt wird klar, dass der kleine Mönch und Galilei beide den einfachen Leuten ein glückliches Leben ermöglichen wollen, doch um dies zu erreichen unterschiedliche Wege als den richtigen betrachten. Galileis Abneigung gegenüber der Kirche wird in seiner verachtenden Art und Weise und Sarkasmus („[...] der Wein ist weggetrunken, ihre Lippen vertrocknen, mögen sie die Soutane küssen!“, S.76; „Ihre Campagnabauern bezahlen die Kriege, die der Stellvertreter des milden Jesus [...] führt.“, S.76), in der er über sie spricht, deutlich. Er möchte das arme Volk von der Repression der Kirche erlösen, indem er durch seine Forschung die vielen Missstände und Ungereimtheiten kirchlicher Regeln und Wahrheiten anprangert.

Der kleine Mönch bestreitet im Gegensatz zu seinen geistlichen Brüdern nicht die Glaubwürdigkeit Galileis Forschungsergebnisse. Er erkennt im Gegenteil die Existenz der Trabanten des Jupiters sogar an und doch möchte er die Welt nicht darüber informieren. Um die Menschen zu schützen, hält er es für seine Pflicht, der Welt neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu verschweigen und sie auf diese Weise vor Enttäuschungen oder Sinnverlust zu bewahren. Er geht dabei sogar so weit, die Kirche im Kampf gegen die Wissenschaft zu unterstützen.

Im weiteren Verlauf des Dialogs gewinnt Galilei immer mehr an Dominanz. Mit seinen Anklagen gegen die Kirche und Bekenntnis zu Wahrheit und Vernunft drängt er den Geistlichen zugunsten des Naturwissenschaftlers im kleinen Mönchen immer mehr in den Hintergrund. Zudem weckt Galilei das physikalische Interesse des Mönchs, indem er ihm eine Erklärung über etwas noch Unerforschtes zu lesen gibt.

Aus der Tatsache, dass der Mönch sich am Ende des Gesprächs ganz in den Aufzeichnungen Galileis verliert und sie sich sogar von ihm erklären lässt, seine zuvor erklärte Wissenschaftsabstinenz somit völlig vergessen zu haben scheint, lässt sich schließen, dass er sich zuvor mehr aus Verantwortungsgefühl gegenüber Kirche und Familie als aus wirklicher Überzeugung gegen die Wissenschaft stellte.

Quelle: www.wikipedia.de - dein Freund und Helfer

Na ja, damit wäre wohl auch deine Frage beantwortet.

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