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Können Medikamente Gewaltverbrechen verhindern?
Textgebundene Erötertung

Im Spiegel Online, unter der Rubrik "Gesundheit", ist ein Artikel mit dem Titel "Studie in Schweden: Psychopharmaka senken offenbar Verbrechensrate" zu finden.
Der Fachtext bezieht sich vorwiegend auf den Zusammenhang von Gewaltverbrechen und einer schweren psychotischen Erkrankung, der Schizophrenie. Aber sind Verbrecher wirklich vorwiegend psychisch krank? Wird hier im Sinne der Gewaltprävention an der richtigen Stelle angesetzt? Kann es möglicherweise sogar sein, dass es der völlig falsche Weg ist, in jedem Verbrecher gleich die psychische Störung zu suchen und diese mit Medikamenten in den Griff bekommen zu wollen? Diesen Fragen möchte ich im folgenden Text nachgehen.

Kernaussage ist, dass laut einer Studie, durchgeführt von einem Team aus schwedischen und britischen Wissenschaftlern in Schweden, die Vermutung nahe läge, die Zahl der Gewaltverbrechen könne durch medikamentöse Einstellung psychisch kranker Menschen gesenkt werden. Untermauern möchte der Verfasser des Artikels die Argumente pro Psychopharmaka mit einer Studie aus Schweden. Ein Team aus schwedischen und britischen Wissenschaftlern hätte über vier Jahre hinweg, von 2006 bis 2009, Zahlen von Verurteilungen verglichen. Sie hätten eine Gegenüberstellung erarbeitet von Perioden, in denen psychisch Kranke Medikamente eingenommen hätten, gegenüber Perioden, in denen sie dies nicht getan hätten. Diese Studie sei im Medizinjournal "The Lancet" veröffentlicht worden. Demnach läge die Vermutung nahe, dass Psychopharmaka die Rate von Gewaltverbrechen sene, denn es habe ermittelt werden können, dass in den Zeiträumen, in denen Patienten medikamentös behandelt wurden, um 45% weniger Gewaltverbrechen verzeichnet worden wären, als in den Phasen, in denen sie keine Medikamente einnahmen. Das Einnehmen von Stimmungsstabilisierern sei mit einer um 24% veringerten Rate von Verurteilungen verknüpft. Zwar wird eingeräumt, eine Studie wie diese könne nicht beweisen, dass tatsächlich ein Zusammenhang zwischen den beiden Beobachtungen stehe, aber der Schluss läge dies nahe. Der Bericht endet mit den Worten der Teamleiterin Seena Fazel: "Gewalt von Patienten mit psychischen Erkrankungen kann zu einem großen Teil verhindert werden."
Psychische Krankheiten könnten das Risiko zur Gewalttätigkeit erhöhen. Diesem Argument des unbekannten Verfassers stimme ich nur teilweise zu. Es ist nicht erwiesen, dass die Gewaltbereitschaft von psychisch kranken Menschen höher ist als von vermeintlich psychisch Gesunden. Es gibt lediglich Aussagen darüber, dass Menschen mit Schizophrenie gewaltbereiter seien als der Durchschnitt der Bevölkerung, aber die größere Gruppe der Gewaltverbrecher stellen Menschen dar, die unter Einfluss von Drogen, Alkohol und/oder Medikamenten Delikte setzen. Diese Argumente bringt auch Prof. Dr. med. Volker Faust, der bekannte deutsche Psychiater, auf seiner Homepage "psychosoziale-gesundheit.net". Nicht vergessen darf man außerdem den Umstand, dass viele psychisch Kranke viel öfter zum Opfer werden, wie auch in dem Artikel "Falsche Darstellung in den Medien schädigt psychisch Kranke" in derstandard.de nachzulesen ist. Dank der Medien werden psychisch Kranke schnell mit Gewaltverbrechen in Verbindung gebracht. Das schürt die Angst der Bevölkerung. Aber eine Lösung bietet es keine.
An diesem Punkt wird schnell klar, dass sich die derzeitige Psychiatrie in eine Diktatur verwandelt hat. Wer überwacht die Psychiatrie? Niemand. Deshalb ist es ja auch für dieses Fachgebiet zurzeit so gefährlich einfach, Diagnosen zu stellen. Es gibt keine wissenschaftliche Disziplin, die beweisen kann, dass der Psychiater Unrecht hat.
Im Bericht stellt der unbekannte Verfasser die Frage, ob Medikamente helfen würden, Verbrechen zu verhindern. Es steht außer Frage, dass sie das tun. Medikamente verhindern Verbrechen, weil sie in den meisten Fällen jegliche Art von Antrieb unterbinden. Schizophrenie werde im Regelfall mit Antipsychotika behandelt und sei "ein wichtiger Baustein der Behandlung", so die Aussage im Text. Laut Wikipedia sind die unerwünschten Nebenwirkungen dieser Neuroleptika unter anderem "sedierende Wirkungen, Depressionen, Antriebslosigkeit, emotionale Verarmung, Verwirrtheit, ...etc.". Natürlich nehmen psychisch Kranke jede Hilfe an, um ihren psychischen Zustand erträglicher zu machen. Es steht auch außer Frage, dass Psychopharmaka einem an Schizophrenie erkrankten Menschen Linderung verschaffen kann. In vielen Fällen hält die richtige Medikation auch, was sie verspricht. Die Patienten bekommen ihr Leben wieder besser in den Griff.
Gefährlich wird es aber dann, wenn solche Medikamente von Ärzten schon vorweg, zur Gewaltprävention, verschrieben werden, egal, ob der Patient diese starken Suchtgifte wirklich braucht oder nicht. An dieser Stelle möchte ich auf ein weiteres Thema eingehen. Auf eine psychische "Modekrankheit" namens "ADHS" - auch Zappelphilip-Syndrom genannt. Laut Wikipedia wird die Zahl der an ADHS leidenden Kinder mit bis zu 7,1% beziffert. Hier werden Menschen bereits im Kindesalter mit einer Krankheit stigmatisiert. Erst einmal mit der Diagnose konfrontiert, gehen Lehrer/innen auf Distanz, sehen in ADHS-Kindern kleine Monster, bei denen es jederzeit zu einem Gewaltausbruch kommen könnte. Der Teufelskreis beginnt. Wehrt sich ein solches Kind, sei es auch nur ein einziges Mal, gegen Lehrer oder andere Schüler, fordert die Schule Medikation unter dem Deckmantel der Gewaltprävention. Ich bezweifle, dass man in diesem Fall, vor allem wenn es um unsere Kinder und somit um die folgende Generation geht, mit Psychopharmaka auf dem richtigen Weg ist. Das Problem sitzt tiefer. Besonders aussagekräftig ist in diesem Zusammenhang der Bericht "ADHS und Co.: Ärzte verschreiben Kindern zunehmend Psychopharmaka" von Christian Gruber, ebenfalls in Spiegel Online nachzulesen, unter der Rubrik "Gesundheit". Nebenbei erwähnen möchte ich noch ein weitere Studie, die besagt, dass die erschreckende Zahl von 40 Prozent aller Europäer psychisch krank seien. Nachzulesen in spiegel.de unter dem Titel "Studie: Fast 40 Prozent der Europäer sind psychisch krank". Hier fragt man sich zurecht: Sind nicht vielleicht Psychiatrie und Pharmakonzerne krank und der Großteil der Menschen völlig normal?

Ich vertrete den Standpunkt, dass die Art der Fragestellung, nämlich ob Medikamente Gewaltverbrechen reduzieren können, moralisch verwerflich ist. Man verfällt zu schnell dem Glauben, die Welt wäre eine Bessere, würde man nur so viele Menschen wie möglich präventiv sedieren. Aber wo bleiben die Verbrecher, die keine psychischen Störungen haben? Wie viel Prozent der Verurteilungen gehen auf ihre Kappe? Ist es vielleicht sogar so, dass Verbrecher sofort einen Stempel aufgedrückt bekommen? Ist im Gefängnis jeder Verbrecher damit konfrontiert, nicht nur ein Delikt sondern auch eine Diagnose zu sein? Wie viele Verbrecher sind ohne Diagnose verurteilt worden und mit Diagnose aus dem Gefängnis entlassen worden? Wird zu willkürlich, zu schnell eine Diagnose gestellt? Und die für mich Wichtigste aller Fragen: Ab welchem Alter des Patienten kann man verantwortungsbewusst eine Diagnose stellen? Meine bescheidene Meinung: Ein verantwortungsbewusster Psychiater dürfte bei einem Kind nur in gravierenden Ausnahmefällen eine Diagnose stellen. Und zwar deshalb, weil das Kind ab Diagnosestellung mit einem Stigmata durch sein Leben läuft und vieler Chancen in seinem Leben beraubt wird. Sonst landen unsere Kinder zukünftig in der Psychopharmakafalle unter dem Deckmantel der "Gewaltprävention" und dem "gesellschaftlichen Nutzens". Wer möchte in solch einer Welt noch leben?
ANONYM stellte diese Frage am 14.05.2014 - 19:40


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6
Antwort von bea18 | 15.05.2014 - 18:49
Im Spiegel Online, unter der Rubrik "Gesundheit", ist ein Artikel mit dem Titel "Studie in Schweden: Psychopharmaka senken offenbar Verbrechensrate" zu finden.
Der Fachtext bezieht sich vorwiegend auf den Zusammenhang von Gewaltverbrechen und einer schweren psychotischen Erkrankung, der Schizophrenie. Aber sind Verbrecher wirklich vorwiegend psychisch krank? Wird hier im Sinne der Gewaltprävention an der richtigen Stelle angesetzt? Möglicherweise(Tipp : Kann und möglicherweise drücken etwa dasselbe aus!)sogar sein, dass es der völlig falsche Weg ist, in jedem Verbrecher gleichdie psychische Störung zu suchen und diese mit Medikamenten in den Griff bekommen zu wollen? Diesen Fragen möchte ich im folgenden Text nachgehen.
Kernaussage ist, dass laut einer Studie, durchgeführt von einem Team aus schwedischen und britischen Wissenschaftlern in Schweden, die Vermutung nahe läge, die Zahl der Gewaltverbrecher könne durch medikamentöse Einstellung psychisch kranker Menschen gesenkt werden. Untermauern möchte der Verfasser des Artikels die Argumente pro Psychopharmaka mit einer Studie aus Schweden. Ein Team aus schwedischen und britischen Wissenschaftlern hätte über vier Jahre hinweg, von 2006 bis 2009, Zahlen von Verurteilungen verglichen. Sie hätten eine Gegenüberstellung erarbeitet von Perioden, in denen psychisch Kranke Medikamente eingenommen hätten,gegenüber Perioden, in denen sie dies nicht getan hätten.Diese Studie sei/ist im Medizinjournal " The Lancet ″ veröffentlicht worden. Demnach läge die Vermutung nahe, dass Psychopharmaka die Rate von Gewaltverbrechen sene(Tippfehler?Was wolltest du schreiben?),denn es habe ermittelt werden können, dass in den Zeiträumen, in denen Patienten medikamentös behandelt wurden, um 45 % weniger Gewaltverbrechen verzeichnet worden wären, als in den Phasen, indenen sie keine Medikamente einnahmen. Das Einnehmen von Stimmungsstabilisierug sei mit einer um 24 % verringerten(immermit doppel „r“ geschrieben)Rate von Verurteilungen verknüpft. Zwar wird eingeräumt, eine Studie wie diese könne nicht beweisen, dass tatsächlich ein Zusammenhang zwischen den beiden Beobachtungen stehe, aber der Schluss läge dies nahe. Der Bericht endet mit den Worten der Teamleiterin Seena Fazel: "Gewalt von Patienten mit psychischen Erkrankungen kann zu einem großen Teil verhindert werden."Psychische Krankheiten könnten das Risiko zur Gewalttätigkeit erhöhen. Diesem Argument des unbekannten Verfassers stimme ich nur teilweise zu. Es ist nicht erwiesen, dass die Gewaltbereitschaft von psychisch kranken Menschen höher ist als von vermeintlich psychisch Gesunden. Es gibt lediglich Aussagen darüber, dass Menschen mit Schizophreniegewaltbereiter seien als der Durchschnitt der Bevölkerung, aber die größere Gruppe der Gewaltverbrecher stellen Menschen dar, die unter Einfluss von Drogen, Alkohol und/oder Medikamenten Delikte setzen.Diese Argumente bringt auch Prof. Dr.med. Volker Faust, der bekannte deutsche Psychiater, auf seiner Homepage"psychosoziale-gesundheit.net". Nicht vergessendarf man außerdem den Umstand, dass viele psychisch Kranke viel öfter zum Opfer werden, wie auch in dem Artikel "Falsche Darstellung in den Medien schädigt psychisch Kranke" inderstandard.de nachzulesen ist. Dank der Medien werden psychisch Kranke schnell mit Gewaltverbrecherin Verbindung gebracht. Das schürt die Angst der Bevölkerung. Abereine Lösung bietet es keine. Andiesem Punkt wird schnell klar, dass sich die derzeitige Psychiatrie in eine Diktatur verwandelt hat. Wer überwacht die Psychiatrie?Niemand. Deshalb ist es ja auch für dieses Fachgebiet zurzeit so gefährlich einfach, Diagnosen zu stellen. Es gibt keine wissenschaftliche Disziplin, die beweisen kann, dass der Psychiater Unrecht hat.Im Bericht stellt der unbekannte Verfasser die Frage, ob Medikamente helfen würden, Verbrechen zu verhindern. Es steht außer Frage, dass sie das tun. Medikamente verhindern Verbrechen, weil sie in den meisten Fällen jegliche Art von Antrieb unterbinden. Schizophrenie werde im Regelfall mit Antipsychotika behandelt und sei "ein wichtiger Baustein der Behandlung", so die Aussage im Text. Laut Wikipedia sind die unerwünschten Nebenwirkungen dieser Neuroleptika unter anderem "sedierende Wirkungen, Depressionen,Antriebslosigkeit, emotionale Verarmung, Verwirrtheit,...etc.".Natürlich nehmen psychisch Kranke jede Hilfe an, um ihren psychischen Zustand erträglicher zu machen. Es steht auch außer Frage, dass Psychopharmaka einem an Schizophrenie erkrankten Menschen Linderung verschaffen kann. In vielen Fällen hält die richtige Medikation auch, was sie verspricht. Die Patienten bekommen ihr Leben wieder besser in den Griff. Gefährlich wird es aber dann, wenn solche Medikamente von Ärzten schon vorweg,zur Gewaltprävention, verschrieben werden, egal, ob der Patient diese starken Suchtgifte(was wolltest du damit sagen?)wirklich braucht oder nicht. An dieser Stelle möchte ich auf ein weiteres Thema eingehen. Auf eine psychische "Modekrankheit" namens "ADHS" –auch Zappelphilipp-Syndrom genannt. Laut Wikipedia wird die Zahl der an ADHS leidenden Kinder mit bis zu 7,1% beziffert. Hier werden Menschen bereits im Kindesalter mit einer Krankheit stigmatisiert. Erst einmal mit der Diagnose konfrontiert, gehen Lehrer/innen auf Distanz,sehen in ADHS-Kindern kleine Monster, bei denen es jederzeit zu Gewaltausbrüche kommen könnte. Der Teufelskreis beginnt. Wehrt sich ein solches Kind, sei es auch nur ein einziges Mal, gegen Lehrer oder andere Schüler, fordert die Schule Medikation unter dem Deckmantel der Gewaltprävention. Ich bezweifle, dass man in diesem Fall, vor allem wenn es um unsere Kinder und somit um die folgende Generation geht, mit Psychopharmaka auf dem richtigen Weg ist. Das Problem sitzt tiefer. Besonders aussagekräftig ist in diesem Zusammenhang der Bericht "ADHS und Co.: Ärzte verschreiben Kindern zunehmend Psychopharmaka" von Christian Gruber, ebenfalls in Spiegel Online nachzulesen, unter der Rubrik "Gesundheit".Nebenbeierwähnen möchte ich noch einweitere Studie(Tipp: Studie ist weiblich!),die besagt, dass die erschreckende Zahl von 40 Prozent aller Europäer psychisch krank seien. Nachzulesen in spiegel.de unter dem Titel"Studie: Fast 40 Prozent der Europäer sind psychisch krank".Hier fragt man sich zurecht: Sind nicht vielleicht Psychiatrie und Pharmakonzerne krank und der Großteil der Menschen völlig normal? Ich vertrete den Standpunkt, dass die Art der Fragestellung, nämlich ob Medikamente Gewaltverbrecher reduzieren können, moralisch verwerflich ist. Man verfällt zu schnell dem Glauben, die Welt wäre besser , wenn man nur so viele Menschen wie möglich präventiv sedieren würde.Aber wo bleiben die Verbrecher, die keine psychischen Störungen haben? Wie viel Prozent der Verurteilungen gehen auf ihre Kappe? ....in der weiteren Sätze habe ich keine Fehler gefunden und wegen die Zeichenbegrenzung habe ich die Passage weggelassen.Was noch wichtig ist bei der Einführungszeichnen immer aufpassen dass du die richtig stellst immer unten-oben.
Alles Gute Bea

 
Antwort von ANONYM | 15.05.2014 - 22:00
Danke für deine Tipps, Bea!

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