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Bestimmung des Phosphatgehaltes in Fruchtsaft

Frage: Bestimmung des Phosphatgehaltes in Fruchtsaft
(2 Antworten)


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In einem Praktikum hatten wir die Aufgabe, wie bereits im Titel zu lesen ist, den Phosphatgehalt von Fruchtsaft zu messen. Leider habe ich die chemischen Abläufe nicht recht verstanden und wäre über eine genaue Erklärung sehr dankbar. Allgemein bin ich kein Chemiegenie.....


Es wäre auch gut, wenn jemand bestätigen könnte, was ich noch so geschrieben habe und notfalls korrigieren würde.

Eingangs steht in unsere Anleitung, dass:
"Phosphate und Molybdate in saurer Lösung reagiert unter Bindung von Molybdatophospahten".
Heißt das jetzt, dass die Molybdate und Phosphate in saurer Lösung zu Molybdatophspaht reagieren?

"Durch ausschließliche Reduktion der Molybdatophosphate mit Ascorbinsäure wird Molybdän zu Molybdänblau." Ok, die Ascorbinsäure reduziert, aber reduziert sie jetzt das Molybdatophosphat oder das Molybdän. Eigentlich müsst sie ja das Molybdän zu Molybdänblau reduzieren, aber was hat denn das Molybdatophosphat da zu suchen?

"Das Molybdänblau wird photometrisch gemessen und ist direkt proportional zur Phosphatkonzentration"
(nur der Vollständigkeit halber)

In unsere Durchführung haben wir nun Na2HPO4 in Wasser gelöst, ich denke mal, um einen bekannten Phosphatgehalt für die Titrationskurve zu haben. Die Lösung haben wir mit verschieden Verdünnungsfaktoren gestreckt und die Titrationskurve aufgestellt.
Anschließend haben wir den Fruchtsaft verascht und eine HCL - Lösung hinzugegeben, um einen saure Lösung zu erhalten, aber warum muss die denn sauer sein? Nun wird zu der Lösung Ammoniumheptamolybdat und die Ascorbinsäure hinzugegeben.

Nun wird die Absorption von dem Molybdänblau gemessen, aber warum brauche ich jetzt noch die Kurve?

Ich hoffe es kann mir jemand helfen und würde eventuell auch noch die Reaktionsgleichungen posten.
Vielen Dank schon mal
Frage von Gracious (ehem. Mitglied) | am 16.06.2012 - 19:00


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Antwort von Taliban (ehem. Mitglied) | 02.10.2012 - 15:07
So ähnlich: Es entsteht eine ganze Reihe von (miteinander in dynamischen Gleichgewichten stehenden) Verbindungen, welche man unter der Sammelbezeichnung "Molybdatophosphate" zusammenfasst.


"Durch ausschließliche Reduktion der Molybdatophosphate mit Ascorbinsäure wird Molybdän zu Molybdänblau."

Diese Formulierung schwächelt etwas, zugegeben.
Die eigentliche Meinung ist:
- es reagieren nur Species, welche Teil dieser "Molybdatophosphat-Gleichgewichte" sind (d.h. überschüssige Molybdänspecies, welche nicht in solche Zusammenhänge involviert sind, reagieren auch nicht --> was immer die Ascorbinsäure anrichtet, nur in Molybdatophosphaten eingebundenes Molybdän reagiert).

"Ok, die Ascorbinsäure reduziert, aber reduziert sie jetzt das Molybdatophosphat oder das Molybdän. (...)"

Sie reagiert nur und ausschließlich mit dem in Molybdatophosphaten eingebundenen Molybdän, hingegen mit überschüssigem Molybdat nicht.
--> das durch Reaktion mit Ascorbinsäure generierte "Molybdänblau" ist der vorherigen Konzentration an Molybdatophosphaten proportional, welche ihrerseits der Konzentration an (ehemaligem) Phosphat proportional ist.

"Eigentlich müsst sie ja das Molybdän zu Molybdänblau reduzieren, aber was hat denn das Molybdatophosphat da zu suchen?"

Ist hoffe ich jetzt geklärt, dass es nur auf diejenigen Molybdäns losgehen kann, welche als Molybdatophosphate eingebunden rum lungern?

"Anschließend haben wir den Fruchtsaft verascht und eine HCl - Lösung hinzu gegeben, um einen saure Lösung zu erhalten, aber warum muss die denn sauer sein?"

Die aus Veraschung verbleibenden Rückstände sind ihrem pH nach zunächst unbestimmt (meist sind die alkalisch). Damit die gewünschte Bildungsreaktion stattfindet, benötigst du jedoch definitiv eine saure Matrix:

"Phosphate und Molybdate in "saurer" Lösung reagiert unter Bindung von Molybdatophospahten".

Um also "sauer" sicherzustellen säurerst du deine Sosse halt an.

"Nun wird die Absorption von dem Molybdänblau gemessen, aber warum brauche ich jetzt noch die Kurve?"

Letztendlich willst du aus "Farbtiefe" auf "Konzentration" rückschließen. Dazu benötigst du eine Vergleichstabelle "Farbtiefe --> Konzentration".
Deine Kalibrationskurve stellt eine solche "Tabelle" dar, denn in ihr ist der Funktionsgraph "Farbtiefe gegen Konzentration" wiedergegeben.

Gruß

Taliban


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Antwort von Prometheus700 | 02.10.2012 - 22:53
Hier noch ein Link zu den (recht komplexen) Strukturen:


http://www.agnespockelslabor.de/download/salze/phosphat.pdf

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