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eHausi-Wochenthema 24: Politisches Interesse

Frage: eHausi-Wochenthema 24: Politisches Interesse
(61 Antworten)


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Hallihallohallöle :)

Diese Woche wollen wir uns mit euch über Politik unterhalten.
Man kann zunehmend beobachten, dass das Interesse von jugendlichen deutlich steigt. Das lässt sich vor allem am Aufschwung der Piratenpartei erkennen.

Seid ihr selbst aktiv in einer Partei? Warum seid ihr zu dieser Entscheidung gekommen?
Habt ihr bereits bei einer Wahl abgestimmt? Wie detailliert habt ihr euch wie informiert? Wie wichtig ist heutzutage die Beteiligung von Jugendlichen?
Die Medien werden zunehmend zu einem großen Gegner oder unterstützer von Politikern. Denkt ihr, dass vieles (zum Beispiel durch die BILD) zu stark in die Öffentlichkeit getragen wird und man meist Skandale provozieren möchte. Wann schadet eine solche Transparenz der Politik? Verliert man nicht so am schnellsten das Vertrauen zu allen Politikern? Wie stark ist euer Vertrauen in Politiker? Wird es durch negative Berichterstattung erschüttert? Wie transparent sollte Politik in den Massenmedien vertreten sein? Wäre es nicht zum Beispiel einfacher, Exklusivberichte oder interviews oder Fakten seriösen Zeitungen anzuvertrauen, damit die Berichterstattung nicht allzu negativ ist? Inwieweit kann man diese sinnvolle Exklusivität mit Meinungs- und Pressefreiheit vereinigen?
Sind Politiker bessere Menschen, weil sie sich für die Rechte ihrer Mitmenschen einsetzen? Oder sind sie nur noch eingebildete Egoisten, die nur noch an ihre eigenen Brieftaschen denken?
Ist Politik nur was für "alte Menschen". Der jüngste Bundestagsabgeordnete war zum Zeitpunkt seiner Wahl gerade mal 22 Jahre.


Wie jede Woche freuen wir uns über eure Berichte, Ideen und Diskussionen.
Viel Spaß! :)
Frage von John_Connor | am 23.01.2012 - 01:06


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Antwort von Harvard (ehem. Mitglied) | 23.01.2012 - 12:26
Zitat:
Wäre es nicht zum Beispiel einfacher, Exklusivberichte oder interviews oder Fakten seriösen Zeitungen anzuvertrauen, damit die Berichterstattung nicht allzu negativ ist?


Neutral schreiben ist sehr schwierig.
Die meisten Leute in einem Staat sind Dorftrottel, die verstehen die BILD, weil die BILD sagt, was sie denken sollen.

Was das Hauptproblem ist, meiner Meinung nach, ist, dass ihr gar keine Demokratie habt. Der Wille des Volkes wird wie in der USA gar nicht umgesetzt. Wenn ich den Politikern genug Geld zahle, habt ihr gar nichts mehr zu sagen, und er macht das, was ich will.


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Antwort von glubber202 | 23.01.2012 - 12:51
Harvard, das kann man so nicht stehen lassen, solch ein Unfug !

Die meisten Menschen in einem Staat sind sicherlich keine "Dorftrottel".
Wohl aber sind, bedauerlicher Weise, sicher nicht alle politisch interessiert oder vielleicht auch zu sehr verunsichert.


Wir haben keine Demokratie ?
Du zahlst Politikern Geld, damit sie tun, was du sagst ?

Davon abgesehen, dass wir alle unseren Politikern Geld zahlen, damit sie tun, was wir wollen (Steuern nennt man das glaube ich), bezweifle ich doch sehr stark, dass du dir erlauben kannst über die Bestechlichkeit deutscher Politiker zu urteilen.


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Antwort von Harvard (ehem. Mitglied) | 23.01.2012 - 13:02
Zitat:
Die meisten Menschen in einem Staat sind sicherlich keine "Dorftrottel".
Wohl aber sind, bedauerlicher Weise, sicher nicht alle politisch interessiert oder vielleicht auch zu sehr verunsichert.

Doch, der Durchschnitt ist dumm. Ist in jedem Land so, Statistik halt.

Zitat:
Wir haben keine Demokratie ?

Scheindemokratie, ja.

Zitat:
Davon abgesehen, dass wir alle unseren Politikern Geld zahlen, damit sie tun, was wir wollen (Steuern nennt man das glaube ich), bezweifle ich doch sehr stark, dass du dir erlauben kannst über die Bestechlichkeit deutscher Politiker zu urteilen.


Nene, rede nicht von steuern. Das Problem ist, dass wenn einer gewählt wurde, die Kontrolle auch mit geht.


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Antwort von glubber202 | 23.01.2012 - 13:07
Nein, das ist sicherlich nicht in jedem Land so.
Wenn du solche Behauptungen aufstellst und dazu sagst du könntest das mit Statistiken belegen (die ich persönlich wahnsinnig interessant fände), dann nenne doch bitte auch die Quellen aus denen du das schließt ;-)

Welche Kontrolle "geht mit", wenn jemand in ein politisches Amt gewählt wurde ?
Da musst du genauer werden, sonst läufst du Gefahr, dass dir einige hier deine plakativen Äußerungen ohne Hinterfragen glauben ;-)

Sonst betreibst du hier genau die Meinungsmache, die viele der "Bildzeitung" vorwerfen, dein Profilname lässt da auf höheren Anspruch schließen ;-)


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Antwort von Harvard (ehem. Mitglied) | 23.01.2012 - 14:08
Ich nenne den Durchschnittsbürger dumm, weil er Durchschnitt ist. Der standard IQ liegt bei 100 Punkten. Dann gibt es manche die drüber und manche die weiter unten punkten. Wenn die Kurve normal verteilt ist, gäbe es pro Einheit "höherer IQ" auch auf der anderen Seite die selbe Einheit "tieferer IQ". Das Problem ist, dass jene, die genau in der Mitte liegen weder "Fisch noch Vogel" sind. Sie müssen ihre Meinung irgendwie beschaffen. In der Stammkneipe tendiert man zu Gesprächen in den unteren Regionen während man an einer öffentlichen Veranstaltung etwas mehr erwarten dürfte ( gibt auch Ausnahmen :) ). Aber eine eigene Meinung zu bilden ist erschwert, da sie nicht zu dumm und nicht zu intelligent sind. Sie sind beinflussbar. Die breite Masse. Die Pseudo-Zeitungen locken mit roten Schlagzeilen "HEIDI KLUM - JETZT REDET SIE ÜBER IHR SEXLEBEN" den Durchschnittstypen an. Wer hat schon nicht gerne Sex, ne? Du verstehst. Wenn man die Zeitung schon gekauft hat, liest man doch gleich noch der neuste Bericht zum Asylwesen - mit hohen Prozentzahlen werden uns die Asylanten aus unserem Land vertreiben und unsere Frauen und Kinder vergewaltigen!

Danach darf man lesen wie Peter Muster aus Bayern schreibt: "die spinnen doch! NICHT MIT UNS, wir müssen uns wehren... wo sind wir denn hier gelandet?!?!?! Ich hör wohl nicht recht! Ich mit meinem Mindestlohn bezahl doch nicht für die!"

Darum behaupte ich jetzt, dass der Durchschnittsbürger eher auf die "dumme" Seite abrutscht, weil es einfacher ist, als dagegen zu kämpfen. Quelle kann ich dir natürlich nicht geben, da dies meine eigene Kreation ist.

Zitat:

Welche Kontrolle "geht mit", wenn jemand in ein politisches Amt gewählt wurde ?
Da musst du genauer werden, sonst läufst du Gefahr, dass dir einige hier deine plakativen Äußerungen ohne Hinterfragen glauben ;-)

Zitat:
http://www.googlefight.com/index.php?lang=en_GB&word1=Ist+Schweiz+eine+Demokratie&word2=Ist+Deutschland+eine+Demokratie


Folgenden Artikel habe ich nur kurz überflogen
Zitat:
http://www.buergerstimme.com/Design2/2009-12/warum-deutschland-keine-demokratie-ist/


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Antwort von cleosulz | 23.01.2012 - 15:12
@Harvard ich hätte da ein paar Fragen:

Wo liegt ein IQ? Bist du Über-Durchschnitt?
Betätigst du dich politisch - oder schmierst du nur Politiker?
Und wenn Letzteres, mit wessen Geld?
Du bist nicht beinflussbar und beschaffst dir deine Meinung aus seriösen Zeitungen und I-Net-Seiten?

Und offenbar hast du deine Ohren und Augen auch nicht verschlossen, als über die Ticker lief, dass Heidi Klum sich scheiden lassen will? Vermutlich kennst du auch die Ergebnisse der Bundesliga oder die Lottozahlen?
Muss daraus geschlossen werden, dass du politisch desinteressiert bist und womöglich einen IQ unter der Durchschnittsgrenze besitzt?
Nein ...?! Aha!
Und dass eine breite Masse beinflussbar ist, hat uns schon die Geschichte im letzten Jahrhundert bewiesen.

Was mich interessieren würde ist, ob du dich politisch betätigst - Mitglied in einer politischen Parteibist. Bist du wenigstens in einem Verein oder in einer (gememinnützigen) Organisation im Vorstand tätig, wo du dich für deine Mitmenschen unentgeltlich einsetzt?
Nein? Warum nicht?
Du hast doch so intelligente Ideen ^^ und so eine gute Meinung von deinen durchschnittlich dummen Mitbürgern.

Wo lebst du z. Zt. - in welchem politischen System?
Schweiz - Deutschland - USA?

Wenn du die Demokratie hier so anzweifelst, dann empfehle ich dir, eine Zeitlang in ein Land zu gehen, wo die von dir so angezweifelten demokratischen Grundsätze fehlen.
Vielleicht würdest du dann einen anderen Blickwinkel bekommen.

Was die Umsetzung des Bürgerwillens betrifft.
Ein Staat ist nicht nur ein oder eine Handvoll Bürger und da kann nicht jeder einzelne Bürgerwille umgesetzt werden. Da ist es durchaus so, dass man Mehrheiten akzeptieren muss. Das ist überall so, egal ob in D/CH/USA.

Zu den wichtigen Kennzeichen einer Demokratie gehören regelmäßig wiederkehrende freie, allgemeine, gleiche und geheime Wahlen. Alle Entscheidungen werden unter dem Mehrheitsprinzip getroffen. Minderheiten werden anerkannt und genießen den Schutz der Demokratie.

Wahlen sind dazu da, dass man wählen geht. Ich wähle meinen Vertreter - natürlich hoffend, dass er an der Regierung beteiligt ist. Aber auch die Opposition ist wichtig.
Entscheidungen der Bundesregierung muss ich akzepieren, wenn sie von der Mehrheit so getroffen wurde.

Wenn es mir nicht passt, dann habe ich in einer Demokratie immer noch die Möglichkeit zu gehen (auszuwandern) oder mich selbst politisch zu engagieren.

Meckern ist zwar einfacher, nützt aber nicht wirklich.
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Antwort von Harvard (ehem. Mitglied) | 23.01.2012 - 15:42
Zitat:
Wo liegt ein IQ? Bist du Über-Durchschnitt?

Keine Ahnung, habe nie einen Test gemacht

Zitat:
Betätigst du dich politisch - oder schmierst du nur Politiker?

Ja. Zum schmieren fehlt mir das Geld.

Zitat:
Du bist nicht beinflussbar und beschaffst dir deine Meinung aus seriösen Zeitungen und I-Net-Seiten?
Jeder wird beeinflusst, bin da keine Ausnahme. Viele wissen aber nicht, dass sie beeinflusst werden. Ich lese eigentlich nur Zeitungen die halbwegs neutral sind, Internetseiten für die tag tägliche Information zum schauen, was gerade so passiert.

Zitat:
Muss daraus geschlossen werden, dass du politisch desinteressiert bist und womöglich einen IQ unter der Durchschnittsgrenze besitzt?
Nein ...?! Aha!

Nein, die Frage ist, wie man damit umgeht / umgehen kann

Zitat:
Was mich interessieren würde ist, ob du dich politisch betätigst - Mitglied in einer politischen Parteibist. Bist du wenigstens in einem Verein oder in einer (gememinnützigen) Organisation im Vorstand tätig, wo du dich für deine Mitmenschen unentgeltlich einsetzt?
Nein? Warum nicht?
Du hast doch so intelligente Ideen ^^ und so eine gute Meinung von deinen durchschnittlich dummen Mitbürgern.

Ja, ich bin in einer politischen Partei Mitglied, aber nicht im Vorstand. Ich bin in einem Sportverein und in zwei Musikvereinen. Bei einem davon im Vorstand. Ich gehe seit neustem auch 1x in der Woche Gymnastik mit behinderten Erwachsenen machen ( Geht wohl eher unter freiwilligen Arbeit ).

Zitat:
Wo lebst du z. Zt. - in welchem politischen System?
Schweiz - Deutschland - USA?

Lebe in der Schweiz noch, im Sommer dann USA

Zitat:
Wenn du die Demokratie hier so anzweifelst, dann empfehle ich dir, eine Zeitlang in ein Land zu gehen, wo die von dir so angezweifelten demokratischen Grundsätze fehlen.
Vielleicht würdest du dann einen anderen Blickwinkel bekommen.


Natürlich. Aber wenn Fritz ein Fenster einschlägt und sagt, dass Peter zwei eingeschlagen hat, ist die Scheibe immer noch kaputt.

Was die Umsetzung des Bürgerwillens betrifft.
Zitat:
Ein Staat ist nicht nur ein oder eine Handvoll Bürger und da kann nicht jeder einzelne Bürgerwille umgesetzt werden. Da ist es durchaus so, dass man Mehrheiten akzeptieren muss. Das ist überall so, egal ob in D/CH/USA.


Kommt drauf an welche Mehrheit. Für mich muss in einer Demokratie die Mehrheit des Volkes zählen. Egal wer in Bern sitzt oder in Berlin.

Zitat:
Meckern ist zwar einfacher, nützt aber nicht wirklich.

Natürlich. Aber wer fragt bekommt eine Antwort.


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Antwort von glubber202 | 23.01.2012 - 16:49
ohne dich angreifen zu wollen scheinen mir deine Gedanken, Harvard, wenig faktisch hinterlegt.
Ich glaube es ist wichtig, dass du nun auch selbst herausgestellt hast, dass es sich um deine "Kreation" (schönes Wort in dem Zusammenhang) handelt und keinesfalls um ein mit bestätigten Tatsachen hinterlegtes Modell :-)


Ich muss dir in einem Punkt zustimmen, das Volk ist beeinflussbar.

Trotzdem hat deine Vorposterin die Funktion einer Demokratie doch sehr klar erläutert ?
Ich zweifle auch gar nicht daran, dass du das vorher wusstest ...

wie stellst du dir denn eine "echte" Demokratie ( die dazu auch noch funktionsfähig ist ) vor ?
das würde mich interessieren.

Deine Argumentation führt für mich zu keiner eindeutigen Richtung ... zum einen scheinst du eher Liberale Gedanken zu haben ... andererseits traust du den wenigsten Bürgern ein selbstbestimmtes Leben zu. Wie schaut denn dein Wunschsystem aus ?

 
Antwort von GAST | 23.01.2012 - 17:34
harvard hat hier ne echte harte position.

ich finde es nicht wichtig, dass er all seine meinungen hier mit fakten belegt. politik und gerechtigkeit fühlen die meisten menschen. daraufhin entscheiden sie auch.

tatsächlich glaube auch ich, dass unser (deutsches) politisches system zwar überdurchschnittlich, aber nicht sehr gut ist. der vergleich mit anderen staatsformen hinkt sehr.

ich glaube, dass mehrheitsentscheidungen - anders als entscheidungen von experten - sehr unscharf sind. und zwar weil die meinungung eines einzelnen nicht zu allen themen objektiv sein können. seine wahlbefugnis unterstellt das aber.

auch unsere stimmberechtigten sind keine total-experten auf allen fachgebieten. aber: pro abgeordneten in berlin kommen etwa 5 lobbyisten (in brüssel sind`s 20 pro abgeordneten).
da lässt sich leicht behaupten, dass so keine objektiven oder fairen entscheidungen möglich sind. (bestechung kann auch ein nettes abendessen, ein opernbesuch, oder ein grillabend sein...)

die piraten-partei nutzt das phänomen, dass sich einige bürger eine viel direktere demokratie wünschen und fordert totale transparenz.
ich wette, dass auch die traditionellen parteien in zukunft nicht umhin kommen werden, ihre interessen öfter als alle 4 jahre deutlich zu machen. nicht bei so einem emotionalen thema...

 
Antwort von GAST | 23.01.2012 - 21:47
Zitat:
Wo liegt ein IQ? Bist du Über-Durchschnitt?
Betätigst du dich politisch - oder schmierst du nur Politiker?
Und wenn Letzteres, mit wessen Geld?
Du bist nicht beinflussbar und beschaffst dir deine Meinung aus seriösen Zeitungen und I-Net-Seiten?

soll sowas eine diskussion voranbringen? oder leute bloß stellen?
bei nem profi (als angehende lehrerin ist man hoffentlich profi), muss doch eigentlich ein besseres händchen für sowas zu erwarten sein. (das empfinde ich zumindest so...)


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Antwort von Harvard (ehem. Mitglied) | 24.01.2012 - 08:25
Zitat:
ohne dich angreifen zu wollen scheinen mir deine Gedanken, Harvard, wenig faktisch hinterlegt.
Ich glaube es ist wichtig, dass du nun auch selbst herausgestellt hast, dass es sich um deine "Kreation" (schönes Wort in dem Zusammenhang) handelt und keinesfalls um ein mit bestätigten Tatsachen hinterlegtes Modell :-)

Natürlich gibt es keine Fakten und langjährigen Studien. Wer macht schon mit wenn man als dumm bezeichnet wird? Es geht weder um Brüste noch um Fussball.

Zitat:
Trotzdem hat deine Vorposterin die Funktion einer Demokratie doch sehr klar erläutert ?


Ich gehe nochmals kurz drauf ein.

Zitat:
Ein Staat ist nicht nur ein oder eine Handvoll Bürger und da kann nicht jeder einzelne Bürgerwille umgesetzt werden.

Wenn der Bürgerwille eines einzelnen genug Stimmen erhält, wird darüber abgestummen. Das ist für mich Demokratie. Wenn ich nicht abhänging bin von einem Vertreter eines Bezirkes, der meinen Wunsch durchpaukt. Vergesst nicht, auch der Vertreter hat seine eigene Meinung.

Zitat:
Entscheidungen werden unter dem Mehrheitsprinzip getroffen.

Ja, die Frage ist nur, welche Mehrheit. Aber für mich besagt Demokratie, dass am Schluss die Mehrheit des Volkes zählen muss. Nicht die Mehrheit von 300 Bezirksbeamten die mal gewählt wurden. Nicht diese Mehrheit sollte zählen, sondern die Mehrheit des Volkes des gesammten Landes ( oder des Bundeslandes natürlich ).

Zitat:
Ich wähle meinen Vertreter - natürlich hoffend, dass er an der Regierung beteiligt ist


Wenn ich das so lese, fällt es mir sehr schwer, wie du das System in Deutschland rechtzufertigen versuchst. du hoffst, dass du doch keinen Gauner gewählt hast. Und das er deine Anliegen mit aller Kraft vertritt.

1) Hat diese Person eine eigene Meinung und ein eigenes Ziel. Er ist ein Mensch und kein Roboter, und es braucht ganz schön Charakterstärke, dass zu tun, was er sollte. Wir sind uns sicher einig, dass dementsprechend nicht alle diese Stärke besitzen.

2) Will mir jemand widersprechen, dass Politiker geschmiert werden?

Zitat:
Entscheidungen der Bundesregierung muss ich akzepieren, wenn sie von der Mehrheit so getroffen wurde.

Nein. Nein, gar nichts solltest du müssen. Das Volk hat das letzte Wort. Nicht die Mehrheit des Bundeskanzlers und der Bundesminister.
Das ist das Problem bei "Vertretern".

Hier in der Schweiz stimmen wir zwar über jeden Mist ab, aber immerhin können wir doch unser Land verändern. Keine Minarette? Stimmen wir drüber ab. Wer will 6 Wochen Ferien? Stimmen wir drüber ab.

Wenn ich mich recht erinnere, hat der Bundesrat empfohlen, die 6 Wochen Ferien Initiative abzulehnen. Und trotzdem stimmen wir drüber ab. Wieso? Weil anscheinend genügend Leute diese Initiative unterschrieben haben.

Zitat:
ich glaube, dass mehrheitsentscheidungen - anders als entscheidungen von experten - sehr unscharf sind. und zwar weil die meinungung eines einzelnen nicht zu allen themen objektiv sein können. seine wahlbefugnis unterstellt das aber.

Natürlich. Nicht jeder hat die Kompetenz, über Atomausstiege abzustimmen. Und trotzdem tun es manche, die vielleicht nicht sollten oder sich genaustens informieren müssten.

Wenn man hier sieht, mit welchem Niveau die SVP "Propaganda" macht, liegt das schon nahe an der BILD. Das Problem ist, wenn man die Öffentlichkeit ausschliesst, und Experten abstimmen lässt, gibt es wieder das Problem, dass das Volk nicht regiert. Und das sollte der Hauptpunkt sein.


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Antwort von cleosulz | 24.01.2012 - 14:23
Zunächst einmal zur Klärung hin Bezug auf den Beitrag von fuenf*:
Zitat:

soll sowas eine diskussion voranbringen? oder leute bloß stellen?


Ich wollte und will hier niemanden bloß stellen. Aber es darf doch erlaubt sein, einem User auf seinen Beitrag hin den Spiegel vorzuhalten. Nicht mehr und nicht weniger war meine Absicht.

Solle ich dabei irgendwelche Gefühle verletzt haben, so tut mir das aufrichtig leid.

Und falls mit "angehende Pädagogin" fuenf+ sich selbst gemeint hat ...? okay = ich bin jedenfalls keine.

Zitat:
Nein. Nein, gar nichts solltest du müssen. Das Volk hat das letzte Wort. Nicht die Mehrheit des Bundeskanzlers und der Bundesminister.
Das ist das Problem bei "Vertretern".


Wir haben nunmal diese Form der Demokratie.
Deutschland hat rd. 81 Mio. Einwohner im Vergleich von 7,9 Mio in der Schweiz.

In der BRD sind Volksentscheide die Ausnahme. Das kannst du so nicht mit der Schweiz vergleichen.

Es lässt sich sicher trefflich darüber streiten, welches die bessere Demokratieform ist.
- Daran möchte ich mich jedoch nicht beteiligen. Ich lebe nicht in der Schweiz.
Vielleicht hat der Schweizer Bürger eher das Gefühl, sich an der Regierung (egal auf welcher Ebene) besser vertreten/beteiligt zu zu sein.
Wobei die Wahlbeteiligung in der Schweiz im letzten Jahrzehnt auch nur bei knapp unter 50 % lag.
(Quelle: Wikipedia/Wahlbeteiligung)

Des Volkes Meinung spiegeln die Entscheidungen daher in der Schweiz auch nicht vollständig wider.
Und auch der Schweizer Bürger, der dagegen gestimmt hat, muss im Falle einer Annahme auch mit der Mehrheitsentscheidung leben. Also nur ein Teil der Schweizer nimmt sein Wahlrecht wahr, bzw. "regiert/entscheidet" aktiv.
Die Tatsache, dass über viele Vorlagen abgestimmt werden muss oder kann, verzögert in der Schweiz oft die Einführung von Neuerungen oder Änderungen. Das ist auch nicht immer sinnvoll.

Dass Volkabstimmungen auch nicht das Gelbe vom Ei sind, hat man ja in Baden-Württemberg gesehen. Das Volk hat abgestimmt, – hat „nein“ zum Austritt und Ja zu S21 gesagt und trotzdem wird weiter demonstriert und müssen Millionen für Polizeieinsätze bezahlt werden.
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Antwort von Harvard (ehem. Mitglied) | 24.01.2012 - 14:44
Ja, aber wer nicht stimmt zählt weder zur Mehrheit noch zur Minderheit. Er zählt einfach nicht.
Es wird niemand gehindert zu stimmen.

Die Leute akzeptieren eher einen Entscheid, den sie gemeinsam herbeigeführt haben und nicht die "überbezahlten, doofen Politiker, die eigentlich gar nichts tun".

Das mit den Einwohner sehe ich aber nicht wirklich ein Problem. Klar, ein 30`000 Seelen Kanton zählt man in einem Tag schnell aus. Aber auch Zürich und Bern werden in einem Tag ausgezählt.

Man bricht halt Berlin in Bezirke und diese wiederum in Teile auf, bis es nicht mehr so aufwändig ist, auszuzählen. Dann geht es gar nicht so lange. Und sonst zählt man halt 2 Tage aus? 3 Tage? Eine Woche? Wen kümmerts? Ich denke aber nicht, dass dies ein Problem ist.

Zitat:

Die Tatsache, dass über viele Vorlagen abgestimmt werden muss oder kann, verzögert in der Schweiz oft die Einführung von Neuerungen oder Änderungen. Das ist auch nicht immer sinnvoll.


Stimmt. Nur was ist das kleinere Übel? Auf eine Umsetzung einer Initiative zu warten, die das Volk will oder einen Entscheid von Volksvertretern zu akzeptieren und auf den zu warten? Schlussendlich geht es um den Faktor Zeit und Faktor Zufriedenheit.

Ich gehe mal davon aus, dass das Volk lieber einen langsamen, gewollten Entscheid befürwortet als einen nicht gewollten, erzwungenen Entscheid von Vertretern, der schneller umgesetzt wird.


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Antwort von auslese | 24.01.2012 - 14:47
Weshalb darf Harvard ne Mehrheitsdemokratie nicht mit ner KOnkordanzdemokratie vergleichen?

Ich finde die Regierungsform der Schweiz übrigens auch besser. Und zur S21-Abstimmung muss man fairerweise auch sagen, dass nicht ALLE stimmberechtigten abgestimmt haben.


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Antwort von cleosulz | 24.01.2012 - 16:30
Zitat:
Und zur S21-Abstimmung muss man fairerweise auch sagen, dass nicht ALLE stimmberechtigten abgestimmt haben.


Stimmbeteiligung 100 % - gibt es auch nicht in der Schweiz.
Da lag die Wahlbeteiligung in den letzten 10 Jahren auch immer knapp unter 50 %.

Ob die, die nicht gewählt haben, dafür oder dagegen waren, ist nicht bekannt.
Aber akzeptieren müssen die Entscheidung alle, auch die, die mit Ja gestimmt haben und gegen S21 waren.
Das Volk hat abgestimmt und entchieden. Dann muss das Volk das akzepieren. Wer nicht an der Abstimmng teilgenommen hat, muss trotzdem den Mehrheitsentscheid akzeptieren.
Wer das nicht will oder kann, muss sich halt seine einsame Insel in der Südsee suchen, wo sein Wille dann die Staatsform darstellt.
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Antwort von Harvard (ehem. Mitglied) | 24.01.2012 - 16:43
Zitat:
Stimmbeteiligung 100 % - gibt es auch nicht in der Schweiz.


Wie bitte? Ich muss dich jetzt wohl falsch verstanden haben ... denn:

Zitat:
http://de.wikipedia.org/wiki/Volksabstimmung_zu_Stuttgart_21


Zitat:
Die Wahlbeteiligung[11] lag bei 48,3 Prozent und damit um 12,1 Prozentpunkte niedriger als bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg am 27. März 2011.[12][13] Am niedrigsten war die Beteiligung im badischen Oberrheingraben in Mannheim, Landkreis Rastatt, Pforzheim, Ortenaukreis und Landkreis Lörrach, am höchsten in Stuttgart und Umgebung (Landkreis Esslingen, Landkreis Ludwigsburg, Rems-Murr-Kreis).[14] Die höchste Wahlbeteiligung gab es in der Gemeinde Seekirch im Landkreis Biberach mit 96,4 Prozent, die geringste in der Gemeinde Hügelsheim mit 25,7 Prozent.


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Antwort von cleosulz | 24.01.2012 - 17:11
Ich wollte damit ausdrücken, dass die Beteiligung bei solchen Wahlen/Abstimmungen nicht bei 100 % liegt.

Es kann dann auch nicht als Argument angeführt werden, dass nicht ALLE abgestimmt haben.

Wobei die Wahlbeteiligung in Seekirch lt. deinem Zitat ja immerhin bei 96,4 % lag, und das ist schon recht ordentlich. =

Was ich auch noch zum Ausdruck bringen wollte, dass auch bei dieser Art von Demokratie es immer Leute gibt, deren Meinung nicht umgesetzt wird. Und wenn die Wahlbeteiligung bei unter 50 % liegt, dann kann -theoretisch- ja auch etwas umgesetzt werden, das eigentlich nicht der Mehrheit der Bevölkerung entspricht (= weil ein Großteil ja gar nicht abgestimmt hat).

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Antwort von glubber202 | 24.01.2012 - 17:20
@ Fuenf

nein, seine Meinungen muss man nicht mit Fakten hinterlegen, übrigens auch eine Errungenschaft der Demokratie :-)
ABER man muss seine MEINUNGEN auch als solche kennzeichnen, das ist der Grundsatz von jeder funktionierenden Diskussion, die sich von den benannten "Stammtischdiskussionen" absetzen will.

@Topic

Mich würde immernoch interessieren wie denn die IDeale Demokratie ausschaut in der die Menschen "zu blöde" sind alles zu verstehen, da sie die Bildzeitung oder sonstige Blätter lesen ... gleichzeitig aber mehr mitentscheiden sollen. Sehe nur ich da das Problem ?


Volksentscheide auf Bundesebene, da darf man glatt die Frage aufwerfen :"wer soll das bezahlen?"
besser noch, um demokratisch zu bleiben : "wer WILL das bezahlen?"

 
Antwort von GAST | 24.01.2012 - 18:52
@cleo: ich dachte du wirst lehrerin. da muss ich dich mit jemanden verwechselt haben, der ähnlich lange beiträge schreibt. entschuldigung dafür.
(trotzdem bleibe ich ein fan von "geradeaus" mitgeiteilten meinungen. implizite botschaften kommen oft nicht an. dann lieber direkt sagen, was nicht passt.)

@glubber: stimmt. es ist vielleicht wirklich besser, ne eigene meinung kenntlich zu machen.

zum thema:
Zitat:
Mich würde immernoch interessieren wie denn die IDeale Demokratie ausschaut

vielleicht kann man ja deine frage neu stellen: wie sieht die ideale staatsform aus? es steht nicht in stein gemeißelt, dass demokratie die beste staatsform ist. (wir haben uns halt nur dran gewöhnt).
die demokratie wäre dann unschlagbar, wenn alle wähler immer richtige entscheidungen für sich treffen - und die tragweite ihrer wahl korrekt einschätzen können.
- dazu sind wir aber als einzelpersonen - und als volk im gesamten - bei weitem (noch) nicht clever genug. (vielleicht meint harvard das, wenn er die menschen als "zu blöde" bezeichnet.)

zu den kosten der volksentscheide:
wenn man es möchte - und wenn es den nutzen bringt, den wir erwarten, dann rechnet sich das auch. technisch ist sowas sicher schon lange möglich. (der eurovision song contest, dsds und co sind letztlich auch volksentscheide, auch wenn sie sich selbst finanzieren und stör-anfällig sind. technologisch sind diese abstimmungen aber sicher nur ein bruchteil des möglichen.)

allgemein:
ich würde mich lieber von 10 kompetenten menschen regieren lassen, als von millionen unwissenden...


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Antwort von nerd_ftw | 24.01.2012 - 19:26
das problem, dass ich in der politik sehe, ist transparenz. man hat einfach das gefühl, dass entscheidungen getroffen werden ohne informiert zu werden in punkten:
-alternativen
-warum war diese entscheidung gerade jetzt an der reihe
-welche auswirkungen können folgen
...etc
politik spielt sich einfach irgendwo "da oben" ab. politiker sind mehr damit bemüht sich immer ins gute licht zu rücken und wahlkampf zu machen, als das etwas für unser land getan wird.
es heißt ja dann immer man solle sich informieren und intresse an der politik zeigen, ich sehe aber den politiker in der bring-schuld. wir wählen ihn, er regiert repräsentativ fürs volk und eben als "stimme des volkes" hat er sich meiner meinung nach über jede entscheidung zu rechtfertigen. so ne art powerpoint präsentation 1x im monat würde doch schon reichen. und im zeitalter von youtube und streaming kann mir da auch keiner erzählen, dass dafür haufen von steuergeldern drauf gehen.
zweites problem ist die opposition. auch diese betreibt nur wahlkampf und tut echt nen dreck fürs land. natürlich ist sie wichtig damit die regierung nicht macht was sie wollen aber immer alles schlecht machen und, was mir echt fehlt, auch mal der regierung unterstützung zeigen in manchen entscheidungen.
das konzept der piraten ist nicht schlecht, sogar gut. ich würde aber eine partei bevorzugen die:
-politisch aufklärt weil sie sich in der bring-schuld sehen
-einsicht gibt in haushaltsbücher
-konzepte anderer parteien auch mal unterstützen und hilfe annehmen
-denen das Wohl DE`s wichtiger ist als der wahlkampf
und was mir ganz besonders am herzen liegt: die unterstützung des handwerks!
unser ganzes system stützt sich auf die handwerksbetriebe und das wird in keinster weise gewürdigt in hinsicht auf rente oder lohn. eher schufften die ihr leben lang, werden frührentner weil der körper nicht bis 67 will und dürfen dann noch als rentner harzIV beantragen. das kann es nicht sein.
so das wars fürs erste :D

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