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eHausi-Wochenthema 24: Politisches Interesse

Frage: eHausi-Wochenthema 24: Politisches Interesse
(61 Antworten)


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Hallihallohallöle :)

Diese Woche wollen wir uns mit euch über Politik unterhalten.
Man kann zunehmend beobachten, dass das Interesse von jugendlichen deutlich steigt. Das lässt sich vor allem am Aufschwung der Piratenpartei erkennen.

Seid ihr selbst aktiv in einer Partei? Warum seid ihr zu dieser Entscheidung gekommen?
Habt ihr bereits bei einer Wahl abgestimmt? Wie detailliert habt ihr euch wie informiert? Wie wichtig ist heutzutage die Beteiligung von Jugendlichen?
Die Medien werden zunehmend zu einem großen Gegner oder unterstützer von Politikern. Denkt ihr, dass vieles (zum Beispiel durch die BILD) zu stark in die Öffentlichkeit getragen wird und man meist Skandale provozieren möchte. Wann schadet eine solche Transparenz der Politik? Verliert man nicht so am schnellsten das Vertrauen zu allen Politikern? Wie stark ist euer Vertrauen in Politiker? Wird es durch negative Berichterstattung erschüttert? Wie transparent sollte Politik in den Massenmedien vertreten sein? Wäre es nicht zum Beispiel einfacher, Exklusivberichte oder interviews oder Fakten seriösen Zeitungen anzuvertrauen, damit die Berichterstattung nicht allzu negativ ist? Inwieweit kann man diese sinnvolle Exklusivität mit Meinungs- und Pressefreiheit vereinigen?
Sind Politiker bessere Menschen, weil sie sich für die Rechte ihrer Mitmenschen einsetzen? Oder sind sie nur noch eingebildete Egoisten, die nur noch an ihre eigenen Brieftaschen denken?
Ist Politik nur was für "alte Menschen". Der jüngste Bundestagsabgeordnete war zum Zeitpunkt seiner Wahl gerade mal 22 Jahre.


Wie jede Woche freuen wir uns über eure Berichte, Ideen und Diskussionen.
Viel Spaß! :)
Frage von John_Connor | am 23.01.2012 - 01:06


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Antwort von glubber202 | 29.01.2012 - 12:17
Nun Gut, wo liegt das Problem bei Sachkundigen Experten, die Entscheidungen treffen dürfen ... :


Das Problem ist, dass man Menschen in Machtpositionen kontrollieren muss. Das ist doch die Lehre, die uns unsere Vergangenheit (nicht nur die Deutsche!) sehr sehr nahe gebracht haben sollte.
Wenn es nun schon, meinetwegen die "besten" ( wer bestimmt das ?), Experten in den Entscheidungsgremien, wie auch immer die aussehen sollen, gibt, wer hat dann das "Veto - Recht" ? Wer kann sagen :"So geht das aber nicht!"

Experten der Wirtschaft würden wohl alle Kohlekraftwerke sofort durch Atomkraftwerke ersetzen, der Kosten Nutzen ist gigantisch.
Ebenso ist der Kosten Nutzen von Kohlekraftwerken entgegen beinahe allen Alternativen Energien gigantisch und wird das auch noch lange, selbst bei immer weiter steigenden Rohstoffkosten, bleiben.
Um mal ein sehr umstrittenes Problem anzusprechen.
Umweltschutzexperten werden genau das Gegenteil sagen und schlüssig darstellen können.

Nun ist die Frage wer Recht hat hier doch nicht so ganz einfach ?

Ist es da nicht viel wichtiger es so zu machen, wie die meisten es "wollen" ?
Und nicht wie es aus verschiedenen Sichtweisen her "besser" ist ?

Wer bezahlt die Experten ?
Wer bezahlt sie bevor die Experten werden ?
Würde das nicht jeder Lobby noch mehr Nährböden geben ?


Mir fehlt da die Kontrolle des Volkes, am Ende muss alle Gewalt vom Volke ausgehen.
So ist es, ein weiteres Beispiel, bei Großdemonstrationen mit Ausschreitungen doch logisch sehr restriktiv gegen die "nichtexperten" vorzugehen ... ich sehe da einfach einen Teufelskreis.

Wie wollt ihr es also schaffen, dass das Volk die Kontrolle behält ?

 
Antwort von GAST | 29.01.2012 - 13:46
ich glaube wir verstehen uns nicht so ganz. :)

ich beschreibe kein system, das experten in ämter erhebt. oder ihnen viel macht zukommen lässt. ich beschreibe noch nichtmal ein fertiges system. (obwohl menschen gerne ein konkretes system vor augen haben möchten...)

nur:
jeder kann irgendwas oder ein paar sachen gut. und niemand kann alles gut. warum sollte ich als umweltschützerin nicht vornehmlich über themen entscheiden dürfen, die sich um umweltschutz drehen. und wenn ich gleichzeitig bei der awo tätig bin noch über ein paar soziale themen?

wenn ich jetzt eine einschlägige partei unterstütze (z.b. die grünen), dann muss ich aber auch deren einwanderungspolitik, ihre verkehrspolitik, ihre afghanistan-politik unterstützen. ob ich sie mag, oder nicht.

dann unterstütze ich lieber alle umweltschützer als alle grünen durch mein fachwissen.

das selbe kann ich mir für jeden anderen menschen auch vorstellen:
- hausfrauen wissen eher viel über erziehung / soziales als lagerarbeiter
- lagerarbeiter wissen viel mehr über logistik als ärzte,
- ärzte wissen viel mehr über das gesundheitswesen als bauern
- bauern wissen viel mehr über agrar-politik als taxifahrer
- und so weiter

da muss doch kein bauer bei themen wie logistik und straßenverkehr mitmischen. darf er aber, wenn er (auf einfache weise) nachweisen kann, dass er sachkenntlich ist. die informationen stehen schon jetzt bereit.

in meinen augen ist das immernoch demokratisch. aber eher "klasse als masse".

das ganze geht natürlich nur, wenn das volk dauerhaft eingebunden wird. nicht nur alle 4 jahre. technisch und organisatorisch wird das irgendwie machbar sein. vielleicht nicht in den nächsten 5 jahren...
ein quartals-volksentscheid pro fachgruppe, oder so... ...das ist bestimmt billiger als alle paar jahre riesige faule kompromisse...


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Antwort von cleosulz | 30.01.2012 - 08:00
Ich kann dir zustimmen.
Es wäre sicher wünschenswert, dass sich mehr Bürger für Politik interessieren und vor allem sich auch einbringen- und das nicht nur am Stammtisch.

Und dass nicht alle Bundestagsabgeordnete Experten für alles sind, ist bekannt. Dafür gibt es ja auch die Fachausschüsse, in denen die entsprechenden Experten mitarbeiten.

Schön - und denkbar wäre auch, dass das Volk regelmäßig in Entscheidungen eingebunden wird.
Nur ich könnte mir denken, dass dann Leute über etwas abstimmen, von dem - und über deren Auswirkungen - sie keine Vorstellung haben.
Auch der mündige Bürger kann sich irren und falsch abstimmen oder in Unkenntnis der Verhältnisse einfach mal "Lotto spielen" und ohne nachzudenken mit Ja oder Nein stimmen.
Du kannst nicht davon ausgehen, dass nur die Experten im Volk zu einem Quartals-Volksentscheid gehen.

Und was die Kosten für so einen Volksenscheid betreffen: Sie liegen im Bereich einer Land/Bundestagswahl, je nach dem, auf welcher Ebene er stattfindet.

Aber die Frage lautete je nicht, wie kann das Volk besser an der Regierungsarbeit teilnehmen o
der welche Form der Demokratie besser oder wünschenswerter wäre
sondern

Zitat:
Interessiert sich eigentlich irgendwer noch für Politik?

...... oder seid ihr selbst aktiv in einer Partei? Warum seid ihr zu dieser Entscheidung gekommen?
Habt ihr bereits bei einer Wahl abgestimmt? Wie detailliert habt ihr euch wie informiert? Wie wichtig ist heutzutage die Beteiligung von Jugendlichen?


und da habe ich leider wenig dazu gelesen. Leider.
________________________
 e-Hausaufgaben.de - Team

 
Antwort von GAST | 30.01.2012 - 10:43
Zitat:
Du kannst nicht davon ausgehen, dass nur die Experten im Volk zu einem Quartals-Volksentscheid gehen.
aber mann könnte nur experten zum abstimmungsthema zulassen. andere bürger-experten gehen dann zu anderen volksentscheiden... nicht jeder zu jedem volksentscheid.

bauern zur agrarpolitik, mediziner zur gesundheitspolitik, hausfrauen zur sozialpolitik, und so weiter (wie oben beschrieben)...

...wär zumindest eine möglichkeit : )


Zitat:
- Interessiert sich eigentlich irgendwer noch für Politik?
- oder seid ihr selbst aktiv in einer Partei? -- Warum seid ihr zu dieser Entscheidung gekommen?
- Habt ihr bereits bei einer Wahl abgestimmt?
- Wie detailliert habt ihr euch wie informiert?
- Wie wichtig ist heutzutage die Beteiligung von Jugendlichen?

- ja, im allgemeinen
- nein -- x
- ja
- kaum, stattdessen: wahl nach sympathie
- eine aktive und streitfreudige jugend ist das größte potenzial das wir haben!


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Antwort von cleosulz | 30.01.2012 - 14:20
....... und wer bestimmt dann, zu welcher Abstimmung ich zugelassen werde?
Wer bestimmt, in wie fern ich "Experte" bin? Die Regierung, meine Schulbildung oder mein tatsächliches Wissen, das ich mir angeeignet habe (ohne Abschluss)?
Schwierig, schwierig ...

Zitat:
eine aktive und streitfreudige jugend ist das größte potenzial das wir haben!


Hört sich sehr schön an, fragt sich aber nur, in welche Richtung aktiv und sreitfreudig junge Menschen heutzutage sind.

Vor allem, wenn ich mir die Arbeitsmarktsituation im Blick auf "befristete Arbeitsverträge für junge Menschen" nach ihrer Ausbildungszeit so betrachte und auf der anderen Seite heute wieder mit halbem Ohr) mitbekommen habe, dass das Kündigungsrecht der Arbeitgeber vereinfacht werden soll.

Hier sollte die aktive und streitfreudige Jugend doch mal auf die Straße gehen.
Politische Arbeit kann man auch innerhalb der Gewerkschaften leisten.
________________________
 e-Hausaufgaben.de - Team

 
Antwort von GAST | 30.01.2012 - 17:01
Zitat:
... und wer bestimmt dann, zu welcher Abstimmung ich zugelassen werde?
Wer bestimmt, in wie fern ich "Experte" bin? [...]
du selbst! - indem du einen fakten-check (test) bestehst; so stell ich mir das zumindest vor.
- fakten für alle bereitstellen (pros und cons)
- von einem moderator (o.ä.) bürgerfreundlich präsentieren lassen
- (multiple-choice-)test zur faktenlage: bestanden = wahlberechtigung.


Zitat:
Hört sich sehr schön an, fragt sich aber nur, in welche Richtung aktiv und sreitfreudig junge Menschen heutzutage sind.

(...) ..arbeitsmarktsituation.. (...)

aktiv soll heißen selber machen. nicht sich nahtlos in die strukturen der alten einpassen, wie es überall beschrieben ist:
- "so schreibt man eine richtige bewerbung" war gestern.
- "so setzt du dein wissen für dich und andere ein" ist morgen.
*träum* ...selber machen, nicht nur nach- oder mitmachen...

aber das ist ein komplett neues thema.. : )


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Antwort von Prometheus700 | 01.02.2012 - 00:47
Zitat:
Vor allem, wenn ich mir die Arbeitsmarktsituation im Blick auf "befristete Arbeitsverträge für junge Menschen" nach ihrer Ausbildungszeit so betrachte und auf der anderen Seite heute wieder mit halbem Ohr) mitbekommen habe, dass das Kündigungsrecht der Arbeitgeber vereinfacht werden soll.

Hier sollte die aktive und streitfreudige Jugend doch mal auf die Straße gehen.
Politische Arbeit kann man auch innerhalb der Gewerkschaften leisten.


@ cleosulz

Wer meinst du, macht in Deutschland denn die Gesetze wirklich (Politiker?)und welche Rolle spielen denn die Gewerkschaften wirklich und wer bestimmt was gleichgeschaltete Medien dem "Volk" mitzuteilen haben?

Haben wir wirklich 3 Millionen Arbeitslose? :))) Wer glaubt so etwas wirklich? 1,5 % Inflationsrate? Wie entstehen solche Sta(a)tistiken?
Wird das deutsche Staatsdefizit wirklich durch aufschwungbedingte gigantische Steuermehreinnahmen stark verringert?

Und wer weiß denn, was das Grundgesetz wirklich ist und was in den letzten 20 Jahren dort an Einschränkungen der bürgerlichen Freiheiten verankert wurde?
(Und wer jetzt empört aufschreit, soll sich dieses Grundgesetz mal Artikel für Artikel genau durchlesen!)

Dieses System mag als Schein - oder Postdemokratie bezeichnet werden.
Das Volk kann in einem Land nicht der Souverän sein, dessen Finanzminister im November 2011 in einer Rede unmißverständlich erklärte, Deutschland sei seit 1945 bis heute zu keinem Zeitpunkt voll souverän gewesen.

Zitat:
du selbst! - indem du einen fakten-check (test) bestehst; so stell ich mir das zumindest vor.
- fakten für alle bereitstellen (pros und cons)
- von einem moderator (o.ä.) bürgerfreundlich präsentieren lassen


Und welche Fakten werden in diesem Faktencheck wie manipuliert dem Publikum präsentiert?
Von wem wird der Moderator gesponsert, wen darf er einladen und worüber darf gesprochen werden?
Was geschieht mit "freien" Journalisten, die nicht "liefern" was gefordert wird und gegen Verpflichtungserklärungen verstoßen, die sie vorher unterschreiben mussten?

Auf der Basis welcher Faktenlage entscheidet denn ein deutscher Wähler und welche echten Wahlmöglichkeiten hat er/sie wirklich?

 
Antwort von GAST | 01.02.2012 - 20:40
Zitat:
Und welche Fakten werden in diesem Faktencheck wie manipuliert dem Publikum präsentiert?
Von wem wird der Moderator gesponsert, wen darf er einladen und worüber darf gesprochen werden?
Was geschieht mit "freien" Journalisten, die nicht "liefern" was gefordert wird und gegen Verpflichtungserklärungen verstoßen, die sie vorher unterschreiben mussten?

mit dieser weltsicht kann man sich doch eigentlich nur noch die kugel geben, oder?

welche informationen werden denn momentan verwendet?
fernab der pressemitteilungen werden auch jetzt schon viele informationen öffentlich zugänglich gemacht.

ich selbst arbeite im umweltschutz. entsprechend oft greife ich auf informationen des bmu und des uba zu. dort finden sich in der regel ungeschönte zahlen, werte und fakten.
das liest halt kaum einer. trotzdem glaubt jeder stammtischler, experte zu sein. da darf man sich wirklich fragen, warum unser umweltschutz und unser energiewesen dann nicht schon lichtjahre weiter ist.

- in meinen augen wären wir um lichtjahre weiter, wenn umweltschutz-aktive nicht durch eine träge, ahnungslose, egoistische volksmasse ausgebremst würden. in anderen fachbereichen ist es sicher ganz genauso.

wir haben bestimmt keinen informations-mangel. eher gibt`s zu viele informationen. und jeder einzelne von uns ist überfordert damit, sobald er über seinen "tellerrand" hinaus muss...
-> bei der wahl müssen wir das alle (über den eigenen tellerrand hinaus). niemand kann wissen, was in den nächsten 4 jahren passiert. deshalb finde ich die bisherige mit-mach-form unserer regierung-durch-das-volk auch unpassend.


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Antwort von Prometheus700 | 01.02.2012 - 22:45
Zitat:
- in meinen augen wären wir um lichtjahre weiter, wenn umweltschutz-aktive nicht durch eine träge, ahnungslose, egoistische volksmasse ausgebremst würden. in anderen fachbereichen ist es sicher ganz genauso.


Seit wann bestimmt die "träge, ahnungslose, egoistische volksmasse ... über den Inhalt von Gesetzen?"

Analog dürfte die Volksmasse auch für alle anderen Fehlentwicklungen verantwortlich sein, die Staatsverschuldung("wir haben über unsere Verhältnisse gelebt"), denn Verantwortung tragen schließlich nicht gut bezahlte gewählte Politiker, Konzernchefs und Lobbyisten, sondern die "Volksmassse",nach dem Motto : "Wir bestimmen und kassieren und DU trägst die Verantwortung".

Schließlich möchte ja die Volksmasse für möglichst viel in Schwellenländern produzierten Verpackungsmüll bezahlen(?), während Andere, die hier keine Steuern zahlen, an der Entsorgung verdienen dürfen.
Und selbstverständlich haben diese Leute ein gigantisches Interesse daran, dass möglichst viele "über den Tellerrand blicken"..... :)

Zitat:
wir haben bestimmt keinen informations-mangel. eher gibt`s zu viele informationen. und jeder einzelne von uns ist überfordert damit,


Ein Mangel an relevanten Informationen wird durch den Überfluss an irrelevanten verschleiert... so macht das doch Sinn... wenn Desinformation zur Maxime erhoben wird.

 
Antwort von GAST | 02.02.2012 - 20:37
Zitat:
Seit wann bestimmt die "träge, ahnungslose, egoistische volksmasse ... über den Inhalt von Gesetzen?"

seit die wiederwahl unserer entscheidungsträger von der wählergunst abhängig ist. (deine frage lässt sich nur mit einer gewissen note zynismus beantworten). tatsächlich kann man "der volksmasse" aber nicht böse sein. sie weiß ihre entscheidungen halt nicht besser zu treffen. wir werden von klein auf zu konkurrenzdenken und eigennutz erzogen.

zu deinen nächsten beiden absätzen:
ja, es gibt eine menschengruppe, die (auch schlechte) politische entscheidungen fällt. wesentlich gewichtiger finde ich all diejenigen, die all das zulassen.

Zitat:
Ein Mangel an relevanten Informationen wird durch den Überfluss an irrelevanten verschleiert... so macht das doch Sinn... wenn Desinformation zur Maxime erhoben wird.

was spricht dann gegen eine neutrale oder zumindest ausgeglichene aufarbeitung der informationen? so, wie es z.b. in sendungen wie "hart aber fair" zumindest ansatzweise zu sehen ist. (die moderatoren können ja auch vereidigt sein, oder zufällig aus einem großen pool gefischt werden, so wie schöffen bei gericht. ich empfinde deine sicherheitsbedenken nicht als unlösbar...)


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Antwort von Prometheus700 | 02.02.2012 - 21:59
Zitat:
seit die wiederwahl unserer entscheidungsträger von der wählergunst abhängig ist. (deine frage lässt sich nur mit einer gewissen note zynismus beantworten). tatsächlich kann man "der volksmasse" aber nicht böse sein. sie weiß ihre entscheidungen halt nicht besser zu treffen. wir werden von klein auf zu konkurrenzdenken und eigennutz erzogen.


Diese Masse hat nur eine dumpfe Ahnung von Art, Struktur und Auswirkung der "verabschiedeten" Gesetze --> will sagen (absolut selbstlose)Lobbyisten legen "geneigten" Politikern die Formulare zur Unterzeichnung vor.
Die Wählergunst sich erhalten bedeutet natürlich auch, diese Sympathie auf Pump zu finanzieren.
Und das seit 43 Jahren....
Neu dazu kommen noch Billionengeschenke an die Finanzindustrie als solventesten "Sponsor" und das kostspielige Führen von Angriffskriegen.

Zitat:
wesentlich gewichtiger finde ich all diejenigen, die all das zulassen.


Welche Alternative bleibt denen , wenn ALLE politischen Entscheidungen heute nach Aussagen unserer politischen Elite doch "alternativlos" sind?
Welche Wahl hat dann der "mündige" Bürger? Angriffskriege sind alternativlos... Fischer, Schröder, Merkel, Schäuble etc sagen uns das..

"man darf die Amerikaner nicht kritisieren" , man möchte Freiheit und Demokratie "implementieren" .. in Guantanamo und Abu Graib, alles alternativlos.
Gibt übrigens einen Podcast "alternativlos", in dem 2 Journalisten Klartext reden, was wirklich abgeht...
Alternativlos sind auch der ESM und die Fiskalunion, obwohl 80% der EU-Bevölkerung dagegen sind, wenn "man" mal direkt mit den Menschen in diesen Ländern spricht und nicht den Märchenerzählungen unserer Medien glaubt.
Die Generalstreiks in Belgien und Italien finden in den deutschen Medien nicht statt.
2 Tage lang wird in den deutschen Medien völlig anders und zusammenhanglos falsch als in spanischen, italienischen, französischen oder türkischen Medien über die Havarie der Costa Concordia berichtet. Meinen die, das das hier niemand merkt?

Zitat:
was spricht dann gegen eine neutrale oder zumindest ausgeglichene aufarbeitung der informationen? so, wie es z.b. in sendungen wie "hart aber fair" zumindest ansatzweise zu sehen ist. (die moderatoren können ja auch vereidigt sein, oder zufällig aus einem großen pool gefischt werden, so wie schöffen bei gericht. ich empfinde deine sicherheitsbedenken nicht als unlösbar...)


Was nützt es Schöffen aus einem Pool zu wählen, wenn die Staatsanwälte in dieser Republik weisungsgebunden sind?

Gewaltenteilung? Der Justizminister kann verfügen, welche "Fälle" ein Staatsanwalt zur Anklage bringen darf....

Und wer bestimmt die Zusammensetzung des "großen Pools"? :)

Hast du schon mal mit Politikern persönlich zu tun gehabt und deren "Denke" studieren können?
Und weißt du, wie Entscheidungen in der Praxis(auf höheren Ebenen) getroffen werden und wie Informationen gefiltert werden?


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Antwort von Prometheus700 | 02.02.2012 - 22:02
Zitat:
ich empfinde deine sicherheitsbedenken nicht als unlösbar...)


Die sind nicht unlösbar, sondern nicht lösenswert.

 
Antwort von GAST | 05.02.2012 - 11:02
du scheinst ja echt bescheid zu wissen, über all das was schlecht ist.
wird`s da nicht zeit, mal ein paar lösungsvorschläge zu bringen?

sonst bleibt dir echt nur die oben genannte kugel...

mit dir zu diskutieren ist echt aufwendig, bringt aber null ergebnisse. schade eigentlich. - vor allem weil es an wissen ja nicht mangelt.


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Antwort von Liverpool16 | 06.02.2012 - 18:09
Ich persönlich habe kein Interesse für Politik. Nicht, weil ich das nicht verstehe, sondern es ist zu kompliziert.

Ich glaube das viele Bürger die Politik nicht verstehen. Es ist einfach zu kompliziert.
Deshalb ist das Interesse für Politik leider niedrig, obwohl es sehr, sehr wichtig ist.

Mann muss Politik einfach erklären können. Mache Lehrer können das und mache nicht.


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Antwort von Prometheus700 | 06.02.2012 - 18:59
@ 5

Lösungsvorschläge:

Zunächst, was will ich, was wollen die anderen, was ist für alle oder für viele gut oder schlecht?
Kurz, wir sollten erst mal wissen, was wir überhaupt wollen.

Hedonistische Ziele, Glück.... was braucht der Mensch?

Meine Welt ist voll von Lösungsvorschlägen, aber was möchtet IHR anderen?

 
Antwort von GAST | 06.02.2012 - 20:23
es gibt kein WIR in deutschland. nur viele ICHs.
und die wollen schon seit jahrzehnten nix mehr gemeinsam.

auf ALLE zu warten, bringt ALLEN am wenigsten... *find*

auf gemeinsame lösungsvorschläge können wir noch jahrzehnte warten...

nichtmal die jugend tritt mehr geschlossen gegen die alten an.


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Antwort von auslese | 07.02.2012 - 18:19
Ja und nun?

Willst Du dieselbe "Demokratie"-Suppe weiterköcheln - nur mit der Ausnahme, dass lediglich "Ausgewählte", also die besonders qualifizierten Menschen, die Suppe würzen dürfen..? So oder so ähnlich war doch Dein Konzept..?
Mal ganz davon abgesehen, dass dessen Umsetzung völlig realitätsfern ist: Birgt so etwas nicht die Gefahr einer Bildungs-Selektion..? Die Vorstellung, allen Menschen dieselbe Entscheidungsfreiheit bei gleichzeitig evaluierter Qualifikation beizumessen, gestaltet sich für mich deshalb schwierig, da die Themenfelder, in denen entschieden werden müssen, in dieser hier hochtechnologisierten Moderne, einfach zu wissenschaftlich, zu explizit sind. Dürfen dann nur Wissenschaftler/Akademiker entscheiden? Wie stellst Du es Dir vor, sollte ein einfacher Arbeiter, der ne 80h-Woche hat, sich die Zeit nehmen, um sich bspw in irgendwelche wissenschaftlichen Diskurse der Atompolitik hineinzulesen..? Das Beispiel mag etwas überspitzt sein - trotzdem ist auch der einfache Arbeiter Teil der Gesellschaft.

Demokratie ist Pluralismus und Meinungsvielfalt.

Darber hinaus denke ich auch, dass man zunächst einen Cut machen muss. Dieser Cut wird bald kommen, wenn das Weltwirtschaftssystem zusammenbricht. Dann ergäbe sich tatsächlich eine Chance, etwas wirklich Neues zu erschaffen, mit anderen Maßstäben und Mechanismen.


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Antwort von Prometheus700 | 07.02.2012 - 19:08
Zitat:
Mal ganz davon abgesehen, dass dessen Umsetzung völlig realitätsfern ist: Birgt so etwas nicht die Gefahr einer Bildungs-Selektion..? Die Vorstellung, allen Menschen dieselbe Entscheidungsfreiheit bei gleichzeitig evaluierter Qualifikation beizumessen, gestaltet sich für mich deshalb schwierig, da die Themenfelder, in denen entschieden werden müssen, in dieser hier hochtechnologisierten Moderne, einfach zu wissenschaftlich, zu explizit sind. Dürfen dann nur Wissenschaftler/Akademiker entscheiden? Wie stellst Du es Dir vor, sollte ein einfacher Arbeiter, der ne 80h-Woche hat, sich die Zeit nehmen, um sich bspw in irgendwelche wissenschaftlichen Diskurse der Atompolitik hineinzulesen..? Das Beispiel mag etwas überspitzt sein - trotzdem ist auch der einfache Arbeiter Teil der Gesellschaft.


Zitat:
Demokratie ist Pluralismus und Meinungsvielfalt.


Es entscheiden weder die Arbeiter, noch die Akademiker oder Professoren, noch die gewählten Politiker, sondern die, die die Macht haben.

Und die entscheiden auch, wo und wie der einfache Arbeiter sich seine Meinung
bildet.... oder wie Axel Springer es formulierte:
"Die Wahrheit ist, was morgen in der Zeitung steht".(Also das, was ICH dort reinschreibe....)

Wie im alten Rom... panem et circenses // RTL, Pro7, Sat1, Tagesschau, DSDS etc.

Pluralismus..? Ja, aber welcher? :)


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Antwort von Prometheus700 | 07.02.2012 - 19:11
Zitat:
es gibt kein WIR in deutschland. nur viele ICHs.
und die wollen schon seit jahrzehnten nix mehr gemeinsam.


Richtig!

Und warum glaubst du, ist das so?


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Antwort von auslese | 07.02.2012 - 19:58
Zitat:
Es entscheiden weder die Arbeiter, noch die Akademiker oder Professoren, noch die gewählten Politiker, sondern die, die die Macht haben.

Daher schrieb ich eingangs, dass so ein Konzept "fernab jeglicher Realität" sei.
Ein Machtkonzentrat gibt seine Macht nicht ab - sonst würde es sich ja selbst zerstören..

Doch auch vom Standpunkt einer rein hypothetisch, nüchternen Betrachtung aus, wäre so eine "Fachidiot-Demokratie" nicht umsetzbar - nicht, wenn es seinen eigenen Maßstäben gerecht werden will.

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