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Wader, Hannes-Die Meersoldaten:Liedanalyse:Offene Fragen !

Frage: Wader, Hannes-Die Meersoldaten:Liedanalyse:Offene Fragen !
(6 Antworten)


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Hallo ich brauche unbedingt Hilfe für meine Liedanalyse zu Moorsoldaten in Musik.

Hier findet man die Noten:

http://nibis.ni.schule.de/~szcoll/aktiv/projekte/moor/moor1/moor.htm

Könntet ihr mir bitte bitte ein paar Fragen beantworten, da ich eine totale Niete im Notenlesen und co.
bin?

Beginnt das Lied mit einem Auf- oder Volltakt?

Hat es irgendwelche rhythmischen Besonderheiten (Synkope, Triolen) ?

Gibt es Motive (mit Intervall oder Notenname)?

Wiederholen sich Abschnitte?

Wie heißt der Grundton, der höchste und tiefste Ton und wo stehen sie?

Wie heißen die Dreiklänge der einfachen Kadenzen (Tonika usw.) ?

Wie heißen die parallelen Molltonarten?

Ich weiß, dass es sehr viele Fragen sind. Allerdings muss ich diese beantworten für meine Liedanalyse.
Es würde mir auch sehr helfen, wenn jemand nur einzelne Fragen beantworten kann.

Vielen Dank im Voraus!

Bitte, bitte, bitte antwortet bald, da ich die Analyse Mittwoch(1. Juni) abgeben muss.

Nochmal vielen Dank!

PS: Ich kann euch leider keine Belohnung geben. Dafür reicht mein Guthaben (Null) nicht aus.
Frage von jenny06 (ehem. Mitglied) | am 30.05.2011 - 21:21


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Antwort von AlisonWh (ehem. Mitglied) | 30.05.2011 - 21:35
- beginnt mit Volltakt
- Takt 1 + 2 werden in t. 5 + 6 wiederholt ( um ne terz hoch
sequenziert),

- t. 4 wird in t. 8 mit veränderten notenwerten wdh (mit leichter
veränderung). t. 3 wird in t. 13 wiederholt, nur in der 1. Stimme
ist der letzte ton eine terz tiefer.
- Takt/Rhythmik: Es handelt sich um einen Vierviertel-Takt, der den
Begriff "Soldaten" mit diesem Stilmittel unterstützt.
- Harmonik: Sie wechselt zwischen Moll und paralleler Dur-Tonart.
Dadurch wirkt das Lied melancholisch, aber auch hoffnungsvoll und
im Schlussteil auffordernd oder trotzig.
- Melodik: Im Original waren die drei ersten Töne gleich, um die
Trostlosigkeit des Lagers zu symbolisieren. Der Refrain beginnt
mit einem Sextsprung, der emotional-dramatisch wirkt. Die Takte
eins und zwei sowie fünf und sechs sind in der Melodieführung
gleich, nur um zwei Töne nach oben verschoben. Es handelt sich um
eine Sequenzierung, ein Stilmittel, das auch bei Volksliedern und
in der populären Musik angewendet wird.

MfG,
AlisonWh


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Antwort von matata | 30.05.2011 - 21:57
http://bak.lernen-aus-der-geschichte.de/?site=pr_import_A005&lp=de
siehe Musikanalyse

http://geschichte.studienseminar-koblenz.de/seiten/02%20Fachdidaktik/MusikimGU.pdf
siehe Seite 1

http://www.wisskirchen-online.de/downloads/ffl09politischemusik.pdf
siehe Seite 16

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Antwort von jenny06 (ehem. Mitglied) | 31.05.2011 - 21:43
Vielen Dank für eure Antworten, die haben mir schon sehr geholfen.
Ich habe noch meine fertige Liedtextanalyse eingefügt. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mich auf Fehler hinweiden könntet oder mir Verbesserungsmöglichkeiten schreibt. Bitte antwortet mir sehr bald!

Liedanalyse:

Das Moorsoldatenlied, Börgermoorlied oder kurz Moorlied, entstand 1933 im Konzentrationslager Börgermoor bei Papenburg im Emsland. Dieses Konzentrationslager der Nationalsozialisten hatte das Ziel den Widerstandswillen von politischen Gegnern des Hitler-Regimes, vor allem von Kommunisten und Sozialdemokraten, zu brechen. Der Text stammt vom Bergmann Johann Esser und dem Schauspieler bzw. Regisseur Wolfgang Langhoff. Der kaufmännisch Angestellte Rudi Goguel entwickelte dazu die passende Musik. Alle drei waren in der Kommunistischen Partei aktiv. Das Lied wurde erstmals am 27. August 1933 bei einer Veranstaltung, namens „Zirkus Konzentrazani“, von 16 Häftlingen aufgeführt. Durch entlassene oder in andere Lager verlegte Gefangene verbreitete sich das „Moorlied“ sehr schnell und gelangte sogar ins Ausland, unter anderem zu Hans Eisler, der das Lied 1935 in London bearbeitete.
Das Lied umfasst insgesamt sechs Strophen, die jeweils aus sieben Versen bestehen. Dabei reimen sich jeweils der erste und dritte, der zweite und vierte sowie der fünfte und sechste Vers. Der Text ist sehr anschaulich und gut nachvollziehbar. Die Situation der Inhaftierten wird eindeutig zum Ausdruck gebracht. Schon der Titel „Die Moorsoldaten“ gibt Aufschluss über den Aufgabenbereich der Gefangenen. Diese mussten mit einfachen Werkzeugen, wie einem Spaten, das Moor kultivieren. Dies wird ersichtlich in den Versen „Wir sind die Moorsoldaten/ und ziehen mit dem Spaten/ ins Moor“ (Vers 5-7) sowie „Morgens ziehen die Kolonnen/ in das Moor zur Arbeit hin/ graben bei dem Brand der Sonne“ (Vers 15-17). Der Text zeigt eine klare Entwicklungslinie auf. Während das lyrische Ich zu Beginn des Liedes noch seine Verzweiflung über die grausame und freudlose Situation zum Vorschein bringt (siehe Vers 10-11), scheint es zum Ende hin voller Hoffnung auf ein baldiges Ende der Gefangenschaft. Der Textabschnitt „Flucht wird nur das Leben kosten“ (Vers 31) ist ein weiter Ausdruck der ausweglosen Situation. Die gesamte sechste Strophe hingegen ist von tiefster Hoffnung geprägt. So heißt es „ewig kann’s nicht Winter sein/ Einmal werden wir froh sagen/ Heimat du bist wieder mein“ (Vers 37-39). Allerding hat sich diese Vorfreude auf eine baldige Heimkehr oftmals nicht bewährt. Die meisten Gefangenen überlebten den Lagerterror nicht oder starben nach ihrer Entlassung an den Folgen. Allein im Liedtext wird die politische Wirksamkeit des Moorliedes deutlich, indem die Wahrheit über die Situation in den KZ‘s und somit die Durchsetzung des Antisemitismus ans Licht gebracht wird. Somit wurde das Lied zum Symbol des antifaschistischen Widerstandes.
Der Marsch stellt das passende musikalische Genre des Moorliedes dar. Der marschhafte Charakter wird vor allem durch den vierviertel Takt hervorgerufen, welcher gleichzeitig den Begriff „Soldaten“ in seiner Bedeutung hervorhebt. Das Lied beginnt mit einem Volltakt. Notenwerte, die häufig vorkommen sind Viertelnoten und punktierte Noten. Die Folge dieses geringen Umfangs an Notenwerten, ist eine einfache Liedstruktur, die schnell nachvollzogen werden kann und einprägsam ist. Somit kann auch die schnelle Verbreitung des Liedes durch Mundpropaganda erklärt werden. Insgesamt wirkt das Notenbild sehr gleichbleibend. Es gibt kaum wahrnehmbare Senkungen oder Steigungen, wodurch das Lied sehr melancholisch und ausweglos wirkt. Dies ist ein Gestaltungsmittel, das die Stimmung der Soldaten zum Ausdruck bringt. Das Lied weist zudem einen relativ gleichmäßigen Rhythmus auf, der den Marschcharakter verstärkt. Die punktierten Noten hingegen wirken schwerfällig. Die verweisen auf die Anstrengung und den Kraftverlust der Moorsoldaten. Sehr häufig kommen ein Achtel Pausen zu Ende des vierten Taktes vor. Zu Beginn des Liedes liegt ein Quartmotiv vor, welches Aufmerksamkeit erregen soll, um der Botschaft Gehör zu verschaffen. Die ersten beiden Takte werden um einen Terzton sequenziert in den Takten fünf und sechs wiederholt. Weiterhin wird Takt vier in Takt acht mit leicht veränderten Notenwerten imitiert. Takt drei wird ebenfalls in Takt vierzehn erneut wiedergegeben, wobei in der ersten Stimme der letzte Ton eine Terz tiefer ist. Der Refrain beginnt mit einem Sextsprung, der emotional-dramatisch wirkt. Das Lied hat zwei Kreuze als Vorzeichen und steht demnach steht in D-Dur (?). Daher heißt der Grundton d (?). Das Tongeschlecht ist überwiegend Moll, wodurch das Lied einem Trauermarsch ähnelt. Dadurch wird das Schicksal der Soldaten verstärkt wahrgenommen. Allerdings gibt es durch Dur-Passagen eine Aufhellung, die die Hoffnung der Gefangenen zum Ausdruck bringt. Weiterhin ist ein Ansteigen des Melodiebogens bis zum Höhepunkt im Refrain erkennbar. Zum Refrainende findet eine abfallende Melodiebewegung statt. Die Wendung zum Moll-Tongeschlecht rückt, nach Ende der steigenden Hoffnung, nun wieder die Realität in den Vordergrund. Häufige Akkorde sind e-Moll, a-Moll, G-Dur und D-Dur (?). Der höchste Ton ist ein „a“ (?). Während der tiefte Ton ein „e“ (?)ist (Was für ein Intervall ist das dann von e zu a..Prime oder so?). Die Dreiklänge der einfachen Kadenz lauten: Tonika- D-Dur, Subdominante- G-Dur und Dominante- A-Dur(?).
Aus meiner Liedanalyse der Moorsoldaten geht deutlich hervor wie gut die Botschaft des Textes musikalisch umgesetzt wurde. So drückt sich die ausweglose Situation im Konzentrationslager durch wenig Hebungen und Senkungen sowie die Benutzung des Moll-Tongeschlechts aus. Weiterhin geht der Marschcharakter eindeutig aus dem vierviertel Takt hervor. Die Wiederholungen einzelner Taktgruppen dienen der Bekräftigung bestimmter Aussagen bzw. Gefühlslagen. Die insgesamt sehr einfache Liedstruktur verhalf dem Moorlied nicht zuletzt seine internationale Verbreitung. Durch die Einfachheit der musikalischen Gestaltung tritt vielfach die politische Bedeutung des Textes in den Vordergrund. Das Lied kann eindeutig der politischen Musik zugeordnet werden, da es ganz gezielt an Hand von Beispielen das Naziregime und eine seiner Säulen, den Antisemitismus, kritisiert. So bringen die Moorsoldaten zum Beispiel ihre Wut und Trauer über die Gefangenschaft, die freudlose Arbeit und den grausamen Aufenthalt im KZ zum Ausdruck. Somit wird das Lied zum Instrument des Wiederstandes.


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Antwort von sozio-path (ehem. Mitglied) | 31.05.2011 - 23:53
Deine Formanalyse stimmt nicht:

Zitat:
Das Lied umfasst insgesamt sechs Strophen, die jeweils aus sieben Versen bestehen. Dabei reimen sich jeweils der erste und dritte, der zweite und vierte sowie der fünfte und sechste Vers.

Das Lied umfasst sechs Strophen zu vier Versen im Kreuzreim. Nach jeder Strophe wird ein Refrain gesungen, der aus zwei Versen besteht, die aber wiederholt werden, so dass sich auch vier Verse ergeben.

Der Refrain ist im Paarreim gedichtet ("Moorsoldaten - Spaten"), allerdings endet der zweite Vers nicht auf dem Paarreim, sondern es kommt noch ein Nachtrag: "im Moor". Dadurch wird eine Zäsur gesetzt (musikalisch unterstützt durch eine Achtelpause) und der Paarreim wird zum Binnenreim (nach Wiki einem sog. "Mittenreim").

Bei einer Liedtextanalyse müsste man das natürlich interpretieren.^^


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Antwort von sozio-path (ehem. Mitglied) | 01.06.2011 - 00:12
Zitat:
Der Text ist sehr anschaulich und gut nachvollziehbar. Die Situation der Inhaftierten wird eindeutig zum Ausdruck gebracht. Schon der Titel „Die Moorsoldaten“ gibt Aufschluss über den Aufgabenbereich der Gefangenen.

In der Interpretation stand, dass der Begriff "Moorsoldaten" doppeldeutig ist. Ich finde nicht, dass er Aufschluss über den Aufgabenbereich gibt.

Zitat:
Der Text zeigt eine klare Entwicklungslinie auf. Während das lyrische Ich zu Beginn des Liedes noch seine Verzweiflung über die grausame und freudlose Situation zum Vorschein bringt (siehe Vers 10-11), scheint es zum Ende hin voller Hoffnung auf ein baldiges Ende der Gefangenschaft.


Nach meinem Empfinden bleibt die Stimmungslinie in den ersten vier Strophen gradlinig, fällt dann in der 5. Strophe ab und wird geradezu verzweifelt, ehe sie in der 6. Strophe voll Hoffnung aufsteigt.

Ein "lyrisches Ich" sehe ich nicht. Die "freudlose Situation" (Natur als Spiegel der Empfindungen) könnte man noch besser herausarbeiten.

Zitat:
Der Textabschnitt „Flucht wird nur das Leben kosten“ (Vers 31) ist ein weiter Ausdruck der ausweglosen Situation. Die gesamte sechste Strophe hingegen ist von tiefster Hoffnung geprägt. So heißt es „ewig kann’s nicht Winter sein/ Einmal werden wir froh sagen/ Heimat du bist wieder mein“ (Vers 37-39).

In der Interpretation stand ja schon, dass "ewig kann’s nicht Winter sein" verschlüsselt ist. Noch doppeldeutiger finde ich "Heimat, du bist wieder mein!"

Ich hoffe, dir ist nicht entgangen, dass der Refrain sich am Ende verändert hat. ^^

Zitat:
Das Lied wurde erstmals am 27. August 1933 bei einer Veranstaltung, namens „Zirkus Konzentrazani“, von 16 Häftlingen aufgeführt.

Ich sehe es so: Die Häftlinge hatten den Mut, das Lied in einer öffentlichen Veranstaltung der SS vorzusingen. Da mussten sie sich natürlich zurückhalten. Im Grunde ist von kämpferischem Widerstand in den ersten fünf Strophen so gut wie nichts zu spüren. Der Ton ändert sich erst in der letzten Strophe - offenbar war die sechste Strophe auch der Grund, warum das Lied zwei Tage später verboten wurde.


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Antwort von jenny06 (ehem. Mitglied) | 01.06.2011 - 09:00
Hallo,

vielen Dank, dass ihr euch die Mühe gemacht habt meine Liedanalyse durchzulesen und zu korregieren.

Wie ihr vielleicht bemerkt habt, habe ich im unteren Teil viele Fragezeichen gestzt. Bei der Bestimmung des Tongeschlechtes und co. war ich mir sehr unsicher. Könntet ihr mir bitte ein Feedback geben, ob mein Aussagen zu der Musilanalyse richtig sind?

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