Interpretation : Heinrich Böll : "Besichtigung"

Halla alle zusammen, also ich würde ich gerne darum bitte mir eine Interpretation zu schreiben:D
ich versuche und versuche aber meine Lehrerin mag meine versuche nicht gerade sehr !:(

also ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen ihr seit meine Letzte Rettung..
ich muss es am donnerstag abgeben und ich hoffe bis dahin
bekomme ich ein par antworten von euch !:)
ich würde mich sehr freuen!..

lg Paul

Text: also es ist ein Auszug ..und eine Kurzgeschichte:D

Heinrich Böll(1917-1985): Besichtigung

Die graue Flanke der Kirche war aufgerissen zwischen zwei Pfeilerstützen, und in der Öffnung stand das Tageslicht wie in einem Tor:Steinbrocken lagen herum wie nach einer Felssprengung,ringsum häufte sich Geröll, aber am Eingang war aufgeräumt, und er ging zwischen aufgehäuften Trümmern darauf zu und drückte die Brettertür auf, die ins innere führte.
Drinnen war es still. Vögel flogen durch den Raum, er hörte sie pfeifen, und irgentwo das Piepsen der Jungen. Die Kette eines verbeulten Leuchters, der noch im Gewölbe verankert war, krächzte leise, und er sah zwei fette Spatzen, die auf dem Metallkranz wippten.Sie flogen auf, alser weiterging.Nur im Umkreis der Tür war aufgeräumt;er kletterte vorsichtig über den Schutt und bliebt im Mittelschiff stehen: aus dem großem Riss fiel das Licht grell in die Zerstörung. Die Heiligen oben waren alle gekippt, ihre Sockel leer; stumpfe,hässliche Reste klebten oben an der Mauer: irgentwo zwei Beine bis zu den Knien, ein einsamer Armstummel, der sorgfältig im Gewölbe befestigt zu sein schien, und ein breiter Mauerriss zeichnet sich scharf und schwarz wie das Schattenbild einer Treppe von oben bis unten ab. Im Gewölbe stand der Himmel wie ein scharfes ausgezacktes Stück grau, und er sah einen zweiten tiefen Riss, der bis in die Flanke unten lief, schmal werdend, mit hellem Licht gefüllt.Der Alltar war verschüttet,das Chorgestühl umgekippt, er sah die breiten, braunen Rückwände wie zu einer höhnischen Anbetung geneigt. Auch die untere Reihe der Säulenheiligen war lückenhaft: zerkratzte Torsi und geschundener Stein,verstümmeln und verzerrt:Manche Gesichter grinsten wie wilde Krüppel, weil ihnen ein Ohr fehlte oder das Kinn, Risse durchschnitten ihre Gesichter,andere waren Kopflos.Schlimm waren die, denen die Hände fehlten:sie schienen fast zu bluten,stumm flehend,und eine barocke Gipsfigur war eingedrückt wie ein Ei: das blasse Gesicht des Heiligen war unversehrt,ein schmales,trauriges Jesuitengesicht,aber Bauch und Brust waren aufgerissen und zerdrückt, der Gips war heruntergebröckelt, er lag in weißen Scheiben zu Füßen der Figur, und aus der düsteren Bauchhöhlung quoll Stroh heraus, mit erhärtetem Gips getränkt.
Er kletterte weiter über die Trümmern,vorbei an der Kommunionbank, in die linke der Conchen: die Fresken waren unversehrt, das Tagslicht viel voll auf die blassen Farben. Auch der Nebenaltar war heil, schien sogar gesäubert zu sein: die Mensa war blank und ein Blumenstrauß stand vor dem steinernen Tabernake, und als er sich umblickte und in das Nebenschiff sah, waren die Beichtstühle leicht vorgeneigt, und endlich sah er ein Licht und ging darauf zu. Die Kerze brannte vor dem Muttergottesbild, und daneben hing das Kruzifix, das früher im Gewölbe vor dem Leuchter gehangen hatte. Die Kerze flackerte unruhig vor dem Gnadenbild, dessen hölzerner Grund sich leicht geworfen hatte und den goldenen Belag abwerfen zu wollen schien. Er war stellweise schon heruntergebröckelt, und es lief wie weißliche Striemen über Mariens Gesicht Nur die Blumen waren frisch und schön, wunderbare große Nelken mit fetten Köpfen, die in prallen Kapseln standen.
Er versuchte zu beten,erschrak aber im gleichem Augenblick: er hörte Gesang unter sich, aus der Erde kam er. Der Schauer war nur kurz: die Krypta fiehl ihm ein, die wohl unbeschädigt war. Die Stimmen klangen dünn, seltsam gefiltert, es schienen nur wenige zu sein.