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Faust Interpretation von Prolog "im Himmel"

Frage: Faust Interpretation von Prolog "im Himmel"
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Hallo brauche eure Hilfe.
Also ich soll das Prolog im Himmel interpretieren jedoch kann ich keine einzige Information herausfiltern vllt könnt ihr mir helfen.

Bitte keine Links schicken sonst sagt mein Lehrer dass ich es wieder ausm I-net habe.


Danke im vorraus!
Frage von dercoolejunge (ehem. Mitglied) | am 31.05.2010 - 19:27


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Antwort von Maud123 (ehem. Mitglied) | 31.05.2010 - 20:19
Hallo :)

Ich bin französin und habe was über Prolog im Himmel geschrieben.
Sorry für die Fehler...

Der „Prolog im Himmel“ stellt neben der „Zueignung“ und dem „Vorspiel auf dem Theater“ die Exposition von Faust 1 dar.
Diese hat die Funktion die Hauptpersonen und den Hauptkonflikt vorzustellen.

Metrische Formen :
Das hatten wir schon im Unterricht gesprochen.
Wir hatten gesagt,
•dass die Versen eine Wechseln männlich/weiblich sind,
•dass sie 4-Hebig sind (betont-unbetont-betont-unbetont),
•dass es eine Verringerung der Hebungen Versen 296 bis 298 gibt,
•dass man von Versen 300 bis 303 einen Zeilenstil bemerkt,
•dass wenn Mephistopheles spricht, sind die Versen 5-Hebig mit Kreuz- und Paarreime und dann, gibt es Madrigal die 6-Hebig sind.


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Antwort von Maud123 (ehem. Mitglied) | 31.05.2010 - 20:19
Es handelt sich im ersten Teil von den drei Erzengeln, die die Schöpfung des Herrn loben und im zweiten Teil über ein Gespräch zwischen dem Herrn und Mephistopheles, die sich von den Menschen ein Bild machen.
Mit dem Herr ist nicht der allmächtige Gott gemeint, sondern die schöpferische und gütige Kraft, deshalb benutzt der Dichter diesen Herrn als Re-quisit für sein Schauspiel. Als Fürsprecher des Menschen tritt selbstverständlich der Herr ein, während Mephistopheles als Vertreter des Bösen natürlich als Gegner auftritt.
Ich sollte den „Prolog im Himmel“ nur ab Vers 292 analysieren aber ich glaube, es ist wichtig zu sagen, dass vorher beschwert sich Mephistopheles bei Gott. Er empfindet, dass es die Menschen auf der Erde schwer haben und, dass sie es einfacher hätten, wenn Gott ihnen keinen Glauben gegeben hätte.
Daraufhin fragt der Herr ihn, ob er sich immer nur beschweren könne und er sagt dazu, dass ihm die Erde nicht gefalle. Mephistopheles sieht im Dasein des Menschen und in seiner Vernunft nur Plage und Last.
Nun kommen sie auf Faust zu sprechen. Der Herr bezeichnet Faust als seinen „Knecht“ (Vers 299). Er betrachtet die Menschen als seine Knechte.
Mephistopheles meint, dass „des Toren Trank noch Speise [nicht irdisch]“ (Vers 301) sei. Faust „treibt die Gährung in die Ferne“ (Vers 302). Laut ihm hat Faust keine irdischen Interessen mehr, da er wissen will, was der Sinn des Lebens ist. Seine Antworten findet er aber nur in den überirdischen Dingen, wie Magie, weil er die andere Methode der Wissensanhäufung schon ausprobiert hat.
„Wenn er mir jetzt verworren dient, /So wird‘ ich ihn bald in die Klarheit führen./Weiß doch der Gärtner, wenn das Bäumchen grünt./Das Blüt‘ und Frucht die künft’gen Jahre zieren.“ (Vers 308) Gott geht von der idealistischen Vorstellung aus, dass jeder Mensch in seinem Innersten einen guten Kern besitzt. Mit großer Zuversicht glaubt er, dass der Mensch zur positiven Entwicklung fähig ist. Den geistigen Reifungsprozess der menschlichen Erkenntnis macht Gott im Vergleich mit seiner Gärtner-Baum Metaphorik klar. Wie der Baum im Laufe der Zeit immer größer, kräftiger und stabiler wird, so erstarkt auch der Mensch und kommt durch Gott und den Glauben an ihn letztendlich zur „Klarheit“.

Mephisto widerstrebt dieser positivistische Glauben Gottes. Die Entwicklungsfähigkeit, wie sie Gott beschreibt, zweifelt er im menschlichen Sein an. Fausts Erkenntnisstreben bewirken seiner Meinung nach nur dessen geistige Tollheit und sein Wissensdrang. Die Charakterisierung Fausts durch Mephisto verdeutlicht schon jetzt Fausts Seelenkonflikt, da ist auf der einen Seite die weltliche Begierde, und auf der anderen die metaphysische Sehnsucht. „Ihn treibt die Gärung in die Ferne,/Er ist sich seiner Tollheit halb bewusst,/Vom Himmel fordert er die schönsten Sterne,/Und von der Erde jede höchste Lust,/Und alle Näh‘ und alle Ferne/Befriedigt nicht die tiefbewegte Brust.“ (Vers 302)

Mephistopheles allerdings wettet und glaubt, dass Gott der Wette verlieren wird und, dass er Faust auf seine Seite ziehen kann. Deshalb bittet er um die „Erlaubnis“ (Vers 313) ihn in sein „Straße sacht zu führen“ (Vers 314). Das heißt, dass er versuchen möchte Fausts Interesse zu wecken, damit er nicht zu Gott findet und, dass er glaubt, dass er es auch bewältigen wird. Um das Gegensätzliche zu beschreiben, das Faust zu vereinen sucht, stellt Mephisto die himmlische und irdische Ebene antithetisch gegenüber.

Mephistopheles glaubt an das Menschenbild der Verführung. Er meint Faust auf seine Seite ziehen zu können, weil der Mensch den Genuss und die Faulheit liebt. Der Herr dagegen äußert, dass die Menschen immer den Weg zu ihm finden. Er glaubt an das Gute im Menschen, auch wenn sie die meiste Zeit ihres Lebens irren.
Trotz dieser Drohung Mephistopheles, bleibt Gott unbeeindruckt und lässt er gewähren. „Solang‘ er [Faust] auf der Erde lebt, /Solange sei dir’s nicht verboten/Es irrt der Mensch, solang‘ er strebt.“ (Vers 315) Er gibt Mephistopheles eine Chance sein aufgestelltes Menschenbild zu beweisen. Die Betonung liegt auf dem dreimal wiederholten „solang“. Die Zeit spielt demnach in diesem Zusammenhang keine Rolle. Das „solang“ unterstreicht nur die Tatsache, dass der Mensch sich immer, während seines ganzen Lebens irrt, sündigt und Fehler begeht. Nie wird er vollkommen sein, stets aber sich bemühen Gutes zu tun.
Der Teufel meint, dass er „mit den Todten“ (Vers 318) nicht gut klar kommt, weil es ihm so geht „wie der Katze mit der Maus“ (Vers 322). Er spielt gerne mit den Lebendigen und lässt sie ein wenig zappeln, um weiter mit ihnen Spaß zu haben. Erst ganz zum Schluss tötet er sie. An dieser Stelle wird ein Vergleich aus dem Tierreich benutzt, damit seine Absicht leichter zu verstehen ist.
Daraufhin antwortet der Herr, dass er „diesen Geist von seinem Urquell ab“ (Vers 324) ziehen darf und ihn „auf [seinem] Wege mit herab“ (Vers 326) nehmen kann. Aber er soll nicht „beschämt“ (Vers 327) sein, wenn er erkennt, dass Fausts trotz „seinem dunklen Drange sich des rechten Weges wohl bewusst [ist]“ (Vers 328). Gott erlaubt Mephistopheles, dass er versuchen darf ihn auf die „dunkle“ (Vers 328) Seite zu ziehen. Weiterhin geht er davon aus, dass sich Faust trotz seines Dranges am Ende doch für den Herrn entscheidet und nicht für Mephistopheles, der keine Chance gegen Gott zu gewinnen hat. Voller Enthusiasmus glaubt sich der Teufel jetzt sicher Faust vom Weg der Einsicht und des allumfassenden theoretischen Bewusstsein, abbringen zu können. „Mir ist für meine Wette gar nicht bange./Wenn ich zu meinem Zweck gelange, / Erlaubt Ihr mir Triumph aus voller Brust./ Staub soll er fressen, und mit Lust, /Wie meine Muhme, die berühmte Schlange.“ (Vers 331). Mephisto hat sich also die Verführung Fausts zum Ziel gesetzt. Mit allen Mittel wird er jetzt versuchen Faust zu stürzten um ihn Gottes Einfluss zu entziehen. Bewusst setzt Goethe auch hier eine poetische Formel ein. Die „Schlange“ steht symbolisch in der theologischen Sinnvorstellung. Sie verweist auf die biblische Paradiesesgeschichte im Buch Genesis. Wie Gott danach die Schlange zum kriechen verurteilt hat, so will Mephisto auch Faust stürzen, damit dieser „Staub [...] fressen“ muss.

Auch dazu erteilt ihm Gott die Erlaubnis, weil er „frei erscheinen“ (Vers 336) darf. Der Herr, als Stellvertreter des Guten, verzeiht sogar dem Bösen und steht Mephisto ohne Hass und Abneigung, ja sogar freundschaftlich gegenüber: „Ich habe deinesgleichen [= das Böse] nie gehasst.“ (Vers 337). Ihm „ist [...] der Schalk am wenigsten zur Last“ (Vers 340). Damit bezeichnet er ihn als ein Schalk, der jemand ist, der versucht die Leute, vor allem den König, zum Lachen zu bringen. Der Herr verspottet ihn und sagt damit aus, dass er über Mephistopheles lachen wird und dass er sich selbst zum Gespött macht.
Zum Schluss, sagt Mephistopheles zu sich allein, dass er sich „hütet“ (Vers 350) mit dem Herrn zu verscherzen. Er benennt ihn als „Alten“ (Vers 349), was abwertend klingt und ist ein weinig erstaunt, dass sich der Herr mit dem „Teufel“ (Vers 353) abgibt.
Die Szene „Prolog im Himmel“ ist sehr bedeutend für die weitere Dramenhandlung. Die Funktion der Szene „Prolog im Himmel“ ist, dass der Zusammenhang zwischen Mephistopheles und Faust vom Leser verstanden wird. Durch die Wette des Mephistopheles mit dem Herrn um Faust wird die fortlaufende Handlung klar und logisch nachvollziehbar. Sie erklärt, warum der Teufel gerade zu Faust kommt und sich in seine Dienste stellt. Ohne diese Szene stellt sich die Frage, warum Mephistopheles bei Faust erscheint und nicht bei einer anderen Person. Die ganze Dramenhandlung ist ohne diese Szene brüchig und nicht verständlich. Es würde ein wichtiger Teil fehlen, da Gott auch noch einige Fehler der Menschen aufzeigt und reflektiert, was Mephistopheles ebenfalls macht.

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