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Sozialismus in der DDR

Frage: Sozialismus in der DDR
(10 Antworten)

 
hallo,
ich schreibe im moment meine Facharbeit in Geschichte über die DDR und es taucht immer wieder auf , dass es ein "sozialistisches Erziehungsziel" gibt.

Habs auch schon gegoogelt und auch hier gesucht aber es kommt immer nur grob dabei rum, dass es sich um gerechtigkeit und freiheit handelt.
Was genau ist denn dann damit auf die DDR und auf die Erziehung bezogen gemeint?
Würde mich sehr über antworten freuen ;-)
lg, lena
GAST stellte diese Frage am 21.02.2010 - 11:48

 
Antwort von GAST | 21.02.2010 - 11:57
Hallo..
Gemint ist damit das sie die alten Ideale,
die in der Kriegszeit geleehrt wurden abstreiften..
Sie sollten alle zu Kommunisten erzogen werden.
Was ein Kommunist ist weißt du sicherlich.
Sie sollten halt alle das machen was der Staat für richtig hält und nicht das was sie für richtig halten und dafür hatten die Eltern, Lehrer, etc zu sorgen.
Die DDR hatte auch keinen wirklich Kommunismus. zumindestens war es nicht nicht das was der Grundgedanke des Kommunismus eigentlich war.
Da ja beim Kommunismus gleichheit herrschen sollte und das war ja auf gar keinen fall der fall..
ich hoffe ich konnte dir jetzt wenigstens etwas helfen ;9
wenn nicht schreib mich einfach noch mal an..
ich hatte die ddr erst grade wieder im Unterricht

 
Antwort von GAST | 21.02.2010 - 12:22
Ok also hoffe ich hab das soweit richtig verstanden:
Sie sollten sozusagen "für den Staat" erzogen werden und halt die Ideale der SED verkörpern, da diese ja auch hinter der erziehung in der Schule steckten.
Vielen lieben dank :) hoffe mal ich habs so richtig verstanden`?
lg:)

 
Antwort von GAST | 21.02.2010 - 12:23
Ja so hast du es richtig Verstanden..
Aber jetzt da du ne Facharbeit schreibst und die ja auch verteidigen musst solltest du die Ideale der SED auf jedenfall mit reinnehmen..
oder dich zumindestesn wenn due sie verteidigst wissen

 
Antwort von GAST | 21.02.2010 - 12:40
hab jetzt in meiner F.A. als fußnote eine kurze definition des sozialismus geschrieben,kannst du mir vllt kurz sagen, ob ich das so stehen lassen kann:
Sozialismus bezeichnet die klassenlose Gesellschaft, in der alle Menschen gleichermaßen für den Staat handeln sollten.


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Antwort von auslese | 21.02.2010 - 17:27
Zitat:
Sozialismus bezeichnet die klassenlose Gesellschaft, in der alle Menschen gleichermaßen für den Staat handeln sollten.

Ja nee, eben nicht. Dass alle Menschen für den Staat (und de facto ist der Staat die Wirtschaft) "gleich" handeln sollen, ist im Kapitalismus so. Der Sozialismus versucht, indem er dem Arbeitnehmer mehr Einfluss für die Verwendung der (kollektivierten gesellschaftlichen) Produktionsmittel gibt, eine größere persönliche Unabhängigkeit zu schaffen. Erst der Kommunismus wäre eine Gesellschaftsform, in der es kein Privateigentum mehr gäbe und alle Menschen gleichgestellt - im Sinne einer gemeinschaftlichen Lebensführung - wären.

 
Antwort von GAST | 21.02.2010 - 17:31
In Bezug auf "sozialistische Erziehung" sollte für dich ein wichtiges Stichwort "polytechnische Erziehung" sein: Es sollten nämlich nicht geistige - von der realität abgehobene - Eliten herangezogen werden, sondern Menschen, die gleichzeitig eine eher praktische Arbeit erlernen mussten.

ha.lo

 
Antwort von GAST | 21.02.2010 - 17:52
@ ha.lo danke, darauf bin ich schon in meiner F.A. eingegangen.

Jetzt nochmal zum Sozialismus (Verstehe die Grundidee irgendwie immernoch nicht) habe im Internet folgendes gefunden:
"Sozialismus
(lat.) S. ist eine politische Weltanschauung, die darauf abzielt, eine solidarische Gesellschaft zu schaffen, in der die Grundwerte Freiheit und Gleichheit verwirklicht werden."
aber das ist doch so aehnlich wie ich es oben beschrieben habe?o. nicht?
lg


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Antwort von auslese | 21.02.2010 - 23:32
Du bist ja auch hart. Schreibst ne Facharbeit über den Sozialismus (in der DDR) und willst diesen Begriff in einer Fußnote (!) definieren...
An sich ist gegen deine Definition bis zum ersten Relativsatz nichts einzuwenden, aber was meinst du mit:
"in der alle Menschen gleichermaßen für den Staat handeln sollten."
..?

 
Antwort von GAST | 22.02.2010 - 16:58
schreibe nicht über sozialismus sondern über:"Das Schulwesen der DDR- Erfolgreiche Beeinflussung und umerziehung der Jugend?"
mein leherer meinte halt, dass ich nicht weiter auf den staat ddr eingehen darf sondern mich nur auf das bildungswesen konzentrieren soll ebenfalls das gleiche mit sozialistische erziehung (daher fußnote:sozialismus ;) )
Damit meinte ich, dass alle Menschen so erzogen werden sollten, für den staat zu "arbeiten" und bereit sind diesen auch zu verteidigen.


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Beiträge 8717
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Antwort von auslese | 23.02.2010 - 18:34
Zitat:
sondern mich nur auf das bildungswesen konzentrieren soll ebenfalls das gleiche mit sozialistische erziehung (daher fußnote:sozialismus ;) )

Ok, klingt für mich dennoch irgendwo unlogisch, da das Eine ja mit dem Anderen zwangsläufig zusammenhängt. Aber nun gut, wenn dein Lehrer sagt, er wolle keine nähere Erläuterung zum politschen System, dann eben nicht.
Zitat:
Damit meinte ich, dass alle Menschen so erzogen werden sollten, für den staat zu "arbeiten" und bereit sind diesen auch zu verteidigen.

Um den Sozialismus zu verstehen, muss man etwas weiter ausholen. Nach Marx ist dieser nämlich nur ein temporärer Zustand, sozusagen das Bindeglied zwischen dem zu überwindenen Kapitalismus und dem zu erstrebenen Kommunismus. Diesen Zustand nennt er "Diktatur des Proletariats". U.a. deswegen, da die neuen Machthaber, die ProletarierInnen, sich gegenüber der alten, entmachteten politischen Klasse durchsetzen müssen, ja "ihre" Revolution verteidigen sollen. Dies rechtfertigte auch das Einsetzen staatlicher Institutionen, wie bspw einen Militärapparat, welche allerdings nach erfolgreichem Abschluss wieder abgeschafft werden bzw von alleine "absterben".
Das ist der Grundgedanke.
In der DDR (als auch den Ostblockstaaten) lief es nun aber nicht wirklich nach diesem Muster ab, sondern knüpfte an den Prinzipien der Oktoberrevolution bzw der bolschewistischen Ideologien Lenins an, die einen "demokratischen Zentralismus" befürworteten. Er forderte eine "Partei neuen Typs", was de facto in eine autoritäre Herrschaft (zumindest später unter Stalin) bzw den Realsozialismus (DDR und Co.) münden musste.
Dieser kleine (und nur dieser) Parteizirkel hatte nun die Legitimation, da politische Macht, Herrschaftsinstrumente zu nutzen und, wenn es sein muss, auch gegen das Volk auszuspielen. Begründet wurde diese Machtstruktur gemeinhin über die "Diktatur des Proletariats" - auch wenn sie eher einer Diktatur der Parteibürokratie glich.
Um auf die Frage zurückzukommen, inwiefern sich die politischen Rahmenbedingungen des Realsozialismus im Alltag der Menschen spiegelten, muss man auch auf dessen Wirtschaft eingehen. Kommunismus ist ja nicht nur eine politische Idee, sondern auch ein ökonomisches Konzept, welches grundsätzlich ohne Konkurrenzprinzip und Ausbeutung (so läufts im Kapitalismus) auskommen soll.
Die Realität sah leider anders aus.
Die Mechanismen kapitalistischer Wirtschafts- und Produktionsweise wurden von den Machthabern mehr oder weniger adaptiert; Kriterien wie Lohn und Profit übernommen. Selbst realsozialistische Staaten untereinander standen in Konkurrenz, führten Kriege, kämpften um Einflussgebiete...
Für die Menschen hieß das: Soviel arbeiten wie vorher im Kapitalismus auch, was sich in einem regelrechten "Arbeitsfetischismus" äußerte. Allerdings nicht, um die durch Arbeit zu sichernden lebensnotwendigen Güter - die sich der Bedürfnisse der Menschen und NICHT der Verwertbarkeit auf dem Markt orientierend anpassen - zu produzieren, sondern um den Reichtum des Staates und NICHT der Bevölkerung zu vergrößern.
Das hieß u.a. auch vollkommen sinnfreier Beschäftigung nachgehen, nur damit keine Arbeitslosigkeit aufkommt und mensch "vollbeschäftigt" war - einer von vielen Gründen, weshalb das ganze Ding zum Scheitern verurteilt war.

So, und um jetzt endlich mal auf das Zitat einzugehen:
Es ist schon richtig, dass die Menschen zu sozialistischen ArbeiterInnen ausgebildet werden sollten. Es wäre auch noch richtig, dies unter dem Banner einer "sozialistischen Erziehung in der DDR" zu postulieren. Aber es ist falsch, dieses stattgefundene Stück Zeitgeschehen als Sozialismus zu definieren - dementsprechend wäre es auch falsch, die Erziehung als grundsätzlich "sozialistisch" darzustellen, denn wenn die innere Triebfeder ungleich des äußerlichen tatsächlichen (politischen) Handlungsraumes ist, ensteht eine Diskrepanz der Begriffe. Oder ums mal bildhaft zu sagen: Wenn man Apfelsaat streut, kann kein Birnenbaum draus wachsen bzw kann man nicht die Dreistigkeit besitzen, diesen als Apfelbaum zu verkaufen.

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