Menu schließen

Ist beten = zweifeln?

Frage: Ist beten = zweifeln?
(58 Antworten)


Autor
Beiträge 8717
33
Ich habe gestern Nacht über Glaube und Zweifel nachgedacht. Ich kam zu dem Entschluss, dass Glaube ohne Zweifel nicht existieren könnte und umgedreht. Als ich meinen Gedanken weiter ausführte, kam mir die Frage auf, ob dann das Gebet ein Ausruck des Zweifels sei. Ein großer Philosoph sagte einmal: "Ich zweifel, also bin ich."


Wäre der Zweifel also der Immunisierung der negativen Seite des Glaubens? Wäre beten dann nicht eigentlich etwas "falsches"? Gott lehrt uns doch voller Nächstenliebe, Glaube und Hoffnung zu sein.. Welche Rolle spielt dabei eigentlich die Hoffnung? Ist sie der Vermittler zwischen Glaube und Zweifel?


Hmm..Fragen über Fragen..
Frage von auslese | am 17.06.2009 - 18:01


Autor
Beiträge 0
13
Antwort von Albert_Einstein (ehem. Mitglied) | 17.06.2009 - 18:31
weil wenn ich nicht zweifel,
dann weiß ich ja und wenn ich weiß, dann glaub ich ja nicht.... also führt auch zweifeln zwangsweise zum glauben


Autor
Beiträge 6266
96
Antwort von Double-T | 17.06.2009 - 18:31
Zitat:
dass Glaube ohne Zweifel nicht existieren könnte und umgedreht.

Worauf stützt du das?
Wenn du an das eine glaubst, zweifelst du nicht daran. Das ist genau das, was auch Gott mit dem Glauben an ihn fordert. -> "Zweifler" war kein Lob.

Ein Gebet ist häufig wirklich ein Ausdruck von Zweifel - allerdings viel mehr von Verzweiflung! In einem Gebet steckt die Hoffnung auf Erhörung und damit der Glaube daran, dass Erhörung möglich ist. Notwendige Bedingungen dafür wären 1.Jemdand der es hört und 2.dass dieser Jemand etwas bewegen kann.
Offen bleibt bei meiner Argumentation allerdings, dass das Gebet (ein "laut werden") vom Zweifel zeugt, dass dieser Jemand alles mitbekommt und seine Pläne und vorhaben fehlerfrei seien - allerdings kann man dagegen noch genügend Argumente finden, die jedoch zu weit von der eigentlichen Thematik wegführen würden.

Die Brücke die du vom "Zweifel" (vorzugsweise an Hypothesen o.Ä.) zum Zweifel an Gott (im Zuge des Gebets) schlägst, ist schmal und brüchig, mein Freund. :)


Autor
Beiträge 8717
33
Antwort von auslese | 17.06.2009 - 18:31
Zitat:
Wenn ich glaube, hoffe ich, wenn ich hoffe bin ich mir nicht sicher, wenn ich mir nicht sicher bin fang ich früher oder später an zu zweifeln.

Ja und wenn man zweifelt, hat man zugleich doch auch die Hoffnung darauf, dass der Glaube an-sich richtig sei.. Daher hat die Hoffnung doch eher eine vermittlende Rolle, oder nicht?

 
Antwort von GAST | 17.06.2009 - 18:31
Andererseits, muss man ja nich umbeding Zweifeln um zu Glauben.

Oder willst du mier jetzt z.B. erzählen, dass der Papst an Gott zweifelt? :D


Autor
Beiträge 8717
33
Antwort von auslese | 17.06.2009 - 18:35
Vllt wäre es ganz hilfreich, würde man "Gott" hierbei nicht als etwas materielles/ eine Person sehen, sondern das personifizierte Gewissen.


Autor
Beiträge 6266
96
Antwort von Double-T | 17.06.2009 - 18:38
Zitat:
Daher hat die Hoffnung doch eher eine vermittlende Rolle, oder nicht?

Man muss dabei zwischen 2 Formen der Hoffnung unterscheiden:
1. Eine Art verspielte Hoffnung.
-Man weiß, dass es schief gehen kann, hofft aber auf ein vorteilhaftes Resultat.
2. Eine verzweifelte Hoffnung.
-Man "weiß" einfach, dass alles ein gutes Ende nehmen wird, weil schon irgendwer dafür sorgt!

Wenn man sich nun beide Versionen ansieht, sollte einem folgendes auffallen:
Eigentlich ist die Hoffnung ein Resultat des Glaubens!
In dem ersten Fall glaubt man, dass es klappen kann.
Im zweiten Fall ist es der reine Glaube an jemanden, der etwas bewegen kann, der die Hoffnung aufleben lässt.


Autor
Beiträge 0
13
Antwort von Tiffy89 (ehem. Mitglied) | 17.06.2009 - 18:39
heidelberger katechismus sagt folgendes:

[quote]Warum ist den Christen das Gebet nötig?

Weil es der wichtigste Teil der Dankbarkeit ist, die Gott von uns fordert (Ps 50,14.15), und weil Gott seine Gnade und Heiligen Geist nur denen geben will, die ihn mit herzlichem Seufzen ohne Unterlaß darum bitten und ihm dafür danken (Mt 7,7.8; 13,12; Lk 11,9-13).


FRAGE 117

Was gehört zu einem solchen Gebet, das Gott gefällt und von ihm erhört wird?

Erstens, daß wir allein den wahren Gott, der sich uns in seinem Wort offenbart hat (Joh 4,22-24), um alles, das er uns zu bitten befohlen hat (Röm 8,26; 1.Joh 5,14), von Herzen anrufen (Joh 4,23.24). Zweitens, daß wir unsere Not und Elend recht gründlich erkennen (2.Chr 20,12), um uns vor dem Angesicht seiner Majestät zu demütigen (Ps 2,11; 34,19; Jes 66,2). Drittens, daß wir diesen festen Grund haben (Röm 10,14; Jak 1,6), daß er unser Gebet, unangesehen, daß wir`s unwürdig sind, doch um des Herrn Christi willen gewiß erhören will (Joh 14,13.14; Dan 9,17.18), wie er uns in seinem Wort verheißen hat (Mt 7,8; Ps 143,1).


FRAGE 118

Was hat uns Gott befohlen, von ihm zu erbitten?

Alles, was geistlich und leiblich nötig ist, (Jak 1,17; Mt 6,33), wie es der Herr Christus zusammengefaßt hat in dem Gebet, das er uns selbst gelehrt hat. [/qoute]


Autor
Beiträge 8717
33
Antwort von auslese | 17.06.2009 - 18:45
Zitat:
In einem Gebet steckt die Hoffnung auf Erhörung und damit der Glaube daran, dass Erhörung möglich ist. Notwendige Bedingungen dafür wären 1.Jemdand der es hört und 2.dass dieser Jemand etwas bewegen kann.

Und ab dem Moment, wo man Hoffnung vor absolutierten Glauben stellt, zweifelt man doch, nicht?
Zitat:
Offen bleibt bei meiner Argumentation allerdings, dass das Gebet (ein "laut werden") vom Zweifel zeugt,

Ja.. genau.
Zitat:
dass dieser Jemand alles mitbekommt und seine Pläne und vorhaben fehlerfrei seien - allerdings kann man dagegen noch genügend Argumente finden, die jedoch zu weit von der eigentlichen Thematik wegführen würden.

Nee, nenn mal einige Argumente.
Zitat:
Andererseits, muss man ja nich umbeding Zweifeln um zu Glauben.

Weshalb "glaubt" man denn sonst? Ich würde sagen, weil man eine Antwort auf nicht beantwortbare Fragen, die allein durch "Denken" und "(An-)Zweifeln" entstanden sind, sucht.
Zitat:
Eigentlich ist die Hoffnung ein Resultat des Glaubens!

..da man zweifelt.

 
Antwort von GAST | 17.06.2009 - 18:46
Bist du gläubig? Wenn ja an was glaubst du denn?


Autor
Beiträge 6266
96
Antwort von Double-T | 17.06.2009 - 18:47
Langsam wird es mir hier zu religiös. oO

Zitat:
Vllt wäre es ganz hilfreich, würde man "Gott" hierbei nicht als etwas materielles/ eine Person sehen, sondern das personifizierte Gewissen.

Dann musst du mir erklären, warum jemand zu seinem personifizierten Gewissen beten sollte.
Mir würde nur die Bitte um Vergebung einfallen - diese hat allerdings keinen Zweifel in sich.


Autor
Beiträge 6266
96
Antwort von Double-T | 17.06.2009 - 18:50
Zitat:
Zitat:
"Eigentlich ist die Hoffnung ein Resultat des Glaubens!"

..da man zweifelt.

Das macht keinen Sinn.

Alles was zugrundeliegen muss, ist eine schlechte Ausgangssituation - diese kann man realistisch erkennen.
Der Glaube an einen Guten Ausgang ist also Keim der Hoffnung - wo darin Zweifel zu finden sein soll, musst du noch zeigen...


Autor
Beiträge 0
13
Antwort von Tiffy89 (ehem. Mitglied) | 17.06.2009 - 18:55
wenn ich auslese richtig verstanden habe, dann glaubt man also nur, weil man zweifelt? an was denn überhaupt?

und kannste das mit der immunisierung nochmal erklären? ich weiß nich was du damit meinst.


Autor
Beiträge 6266
96
Antwort von Double-T | 17.06.2009 - 18:59
Zitat:
Zitat:
"dass dieser Jemand alles mitbekommt und seine Pläne und vorhaben fehlerfrei seien - allerdings kann man dagegen noch genügend Argumente finden, die jedoch zu weit von der eigentlichen Thematik wegführen würden."

Nee, nenn mal einige Argumente.


Spontan fällt mir das übliche Geblubber von "Ehren", "Demut" und "Reflexion des eigenen Handelns/Verstandes" ein.
Das auszuführen fehlt es mir allerdings an Zeit.

Ich bin raus. :)
Viel Spaß noch.


Autor
Beiträge 6266
96
Antwort von Double-T | 17.06.2009 - 19:01
Zitat:
Und ab dem Moment, wo man Hoffnung vor absolutierten Glauben stellt, zweifelt man doch, nicht?

Ach der Punkt noch:
Ich denke, dass hier verschiedene Auffassungen von Hoffnung kursieren.
Definiere!

Nun aber...


Autor
Beiträge 0
13
Antwort von FireStorM (ehem. Mitglied) | 17.06.2009 - 19:04
hmm.... wenn man etwas glaubt.... jetz an religion.... steht man nicht dafuer ein? d.h. man akzeptiert es! dann zweifelt man nicht daran, oder?


Autor
Beiträge 0
13
Antwort von Tiffy89 (ehem. Mitglied) | 17.06.2009 - 19:06
@ firestorm: man zweifelt ja nicht AM glauben, sondern man glaubt weil man zweifelt (wird hier behauptet. ich sage: DAGEGEN!)


Autor
Beiträge 8717
33
Antwort von auslese | 17.06.2009 - 19:10
Zitat:
Dann musst du mir erklären, warum jemand zu seinem personifizierten Gewissen beten sollte.

Das Gebet ist doch im Endeffekt nur ein Selbstgespräch bei dem man seinen Zweifel, seine >Hoffnung< zu irgend etwas versucht seinem "Gewissen" zu verdeutlichen und es mit ihm auszumachen.
Zitat:
Mir würde nur die Bitte um Vergebung einfallen - diese hat allerdings keinen Zweifel in sich.

Die Bitte nach Vergebung rührt doch aus der Diskrepanz zwischen Gewissen (Gott) und dem aktiven Glauben - der den Zweifel an der eigenen Tat durch die innewohnende Hoffnung eben mittels eines Gebetes zu beschwichtigen versucht.
Zitat:
Der Glaube an einen Guten Ausgang ist also Keim der Hoffnung - wo darin Zweifel zu finden sein soll, musst du noch zeigen...

Aber wenn du hoffst, zweifelst du doch an den absoluten Glauben.
Zitat:
wenn ich auslese richtig verstanden habe, dann glaubt man also nur, weil man zweifelt? an was denn überhaupt?

Nein, so meinte ich das nicht. Sondern man kann erst glauben, dadurch dass man auch zweifelt.
Mit der Immunisierung des "Negativen" aus dem Glauben als Zweifel wollte ich zum Ausdruck bringen, dass der Zweifel aus dem Glauben entspringt und zugleich trotzdem an ihn gehaftet ist. Ich kann das schlecht in Worten erklären.
Zitat:
Ich denke, dass hier verschiedene Auffassungen von Hoffnung kursieren.
Definiere!

Nein, das sind keine verschiedene Auffassungen. Es geht ja um die Bedeutung/ die Essenz aus diesen abstrakten Begriffen, wie Glaube, Hoffnung, Gewissen, Zweifel..usw.
Die Aussage bleibt trotzdem bestehen.


Autor
Beiträge 0
13
Antwort von Tiffy89 (ehem. Mitglied) | 17.06.2009 - 19:12
ja aber an was zwiefelt denn ein gläubiger? das verstehe ich nich ganz. ich meine, man kann ja an den verschiedensten dingen zweifeln. aber woran muss man zweifeln um dadurch zum glauben zu kommen, bzw woran zweifelt deiner meinung nach ein gläubiger (wenn doch das eine das andere bedingt, wie du meinst)


Autor
Beiträge 8717
33
Antwort von auslese | 17.06.2009 - 19:14
Na z.B. durch das Gebet..

Entschuldige übrigens für meine Rechtschreibfehler.


Autor
Beiträge 0
13
Antwort von Tiffy89 (ehem. Mitglied) | 17.06.2009 - 19:16
hääääääääääääääää?
__________________

Verstoß melden Thread ist gesperrt
Hast Du eine eigene Frage an unsere Laberecke-Experten?

35 ähnliche Fragen im Forum: 0 passende Dokumente zum Thema:
> Du befindest dich hier: Support-Forum - Laberecke
ÄHNLICHE FRAGEN:
  • 5 Mal beten - Eure Meinung
    Hi, mich würde mal folgendes interessieren Wie ist eure persönliche Meinung dazu: Muslime sind ja verpflichtet 5 mal zu ..
  • islam
    Warum beten Muslime richtung Kaaba? weil das gottes haus ist?
  • Vater Unser
    Mich würde mal interessieren ob Christen und Juden das Vaterunser eigentlich gemeinsam beten können? Es hat ja ein paar ..
  • Freitag der 13.?
    Ist euch an diesem Freitag den 13. auch etwas passiert, was euch daran nicht zweifeln lässt, dass es ein Unglückstag ist? ..
  • Buddhismus
    Da ich in der Schule über den Buddhismus ein Referat halten muss hätte ich mal ein paar Fragen und wäre dankbar über Antworten ..
  • Lasset uns beten.
    Rasta, der du bist in Jamaica. Geraucht werde dein Joint, dein Hasch komme, dein Stone geschehe, wie im Bong so in der ..
  • mehr ...