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Lothar Krappmann

Frage: Lothar Krappmann
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Hey Leuts :)

Haben letztens eine Aufgabe in Pädagogik bekommen, und zwar was man unter Lothar Krappmanns Rollenkonzept versteht.
Habe auch im Lehrbuch genug stehen und es auch gelesen, sogar mehmals, aber ich verstehe es nicht wirklich, da Krappmann eigentlich nur Mead und andere zitiert und kritisiert.

Könnte mir jemand versuchen, Krappmanns Rollenkonzept verdeutlichen, sodass es verständlich ist?^^
Wäre echt super, weil ich es überhaupt gar nicht auf die Reihe bekomme...

Vielen Dank schon im Vorraus!
Lieben Gruß!
Frage von elo90 (ehem. Mitglied) | am 10.12.2008 - 16:27

 
Antwort von GAST | 12.12.2008 - 00:46
Hallo und sorry, sehe deine Frage leider erst jetzt. :)

Was genau verstehst du am Rollenkonzept nicht? Die allgemeine Idee oder etwas Konkretes?

Der Begriff "Rollenspiel" ist hier etwas missverständlich, da Krappmanns Konzept der sozialen Rollen nichts mit Live- oder Online-"Rollenspielen" zu tun hat. In allgemeinsprachlichen "Rollenspielen" schauspielert man, tut so als wäre man jemand anderes. Das ist in Krappmanns Konzept nicht der Fall. (Kann aber - führt vielleicht hier ein bisschen weit.) Das heißt: Krappmanns Theorie des Rollenkonzepts hat als solches NICHTS(!) mit der Unterrichtsmethode "Rollenspiel" zu tun - das ist eine Erweiterung bzw. der Versuch, sein Rollenkonzept zu verdeutlichen.

Ein Kind, das aufwächst, wächst in eine Gesellschaft hinein (mitsamt ihren Werten, Normen, Erwartungshaltungen etc.) - es wird "sozialisiert", d.h. zum Teil dieser Gesellschaft. Als Erwachsene müssen wir in der Gesellschaft bestimmte soziale "Rollen" übernehmen: als Frau beispielweise bist du nicht einfach nur "Frau Müller", sondern du bist die beste Freundin von Eva, die Ehefrau von Herrn Müller, die Mutter von Lisa Müller... usw.
In jeder dieser "Rollen" hat die Gesellschaft bestimmte Erwartungen an dich, die sich herleiten aus den allgemeinen Werten und Normen, die in unserer Gesellschaft existieren: als gute Freundin sollst du vertrauenswürdig und verschwiegen sein, als Ehefrau treu und liebevoll, als Mutter fürsorglich und erziehend usw. Wenn du diese Eigenschaften/Erwartungen erfüllst, dann erfüllst du deine soziale Rolle.

Das Interagieren zweier Personen kann man sich dann so vorstellen, als ob zwei Schauspieler sich gegenüberstehen und sich so verhalten, wie es das Drehbuch vorsieht. Der Unterschied ist, dass du z.B. als Mutter keinen Text auswendig lernst. Du weißt allerdings schon, was die Gesellschaft als Mutter von dir erwartet und verhältst dich entsprechend (eher unbewusst als bewusst). Du weißt vielleicht selber, wie das ist, wenn sich jemand irgendwie "komisch" verhält, da sagen wir ja umgangssprachlich auch mal "der fällt aber ganz schön aus der Rolle" (!). Das ist genau das, was Krappmann (und viele andere außer ihm) beschreibt: wenn wir finden, dass sich jemand "komisch" verhält, liegt das häufig daran, dass er sich nicht so verhält, wie wir es von ihm (in seiner Rolle) erwarten würden.

Ist das jetzt schon ein bisschen klarer? Wenn nicht, hak gerne nochmal nach. :)

PS: Krappmann formuliert sechs Postulate, damit Rollenhandeln erfolgreich sein kann. Die hab ich dir oben quasi in Alltagsdeutsch zusammengefasst.


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Antwort von elo90 (ehem. Mitglied) | 10.12.2008 - 16:52
Kann echt KEINER helfen? :(
Oder ist die Frage zu schwer/zu unverständlich?


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Antwort von elo90 (ehem. Mitglied) | 10.12.2008 - 17:04
Hmm...anscheinend ist die Frage unlösbar.. schade. :(
hat denn einer von euch dieses Konzept im Unterricht durchgenommen und weiß wenigstenbs ein bisschen darüber?

BITTE! :D

 
Antwort von GAST | 11.12.2008 - 23:56
hey dachte ich nehme mich der sache mal an...
habe leider kaum noch zeit und eigentlich auch anderes was wichtiger ist zu tun aber das interessiert mich grad mal (habe kein pädagogik (gehabt))
hab erst mal geschaut was man dazu finden kann:

http://books.google.de/books?id=cYqwuT8BlBEC&pg=PA15&lpg=PA15&dq=Lothar+Krappmanns+Rollenkonzept&source=web&ots=QaLPE8lwnW&sig=O2Zz5wmPgA0uCuWsQRELBS6EOHI&hl=de&sa=X&oi=book_result&resnum=2&ct=result#PPA15,M1

hoffe der link lässt sich noch öffnen ansonsten "Lothar Krappmanns Rollenkonzept" eingeben ;D
da wird soweit ich dass erfassen konnte, auch ein vergleich zu anderen "modellen" gezogen

hoffe es bringt was

 
Antwort von GAST | 12.12.2008 - 00:11
vielleicht musst du dir sonst auch literatur besorgen (Bibliothek?)
und...
http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/26692.html

http://methodenpool.uni-koeln.de/rollenspiel/rollenspiel_beispiel.html

was dort unter dem dritten link steht ("Kommentar: Die Methode des Rollenspiels...") weist auf einen interessanten link hin

http://www2.rz.hu-berlin.de/mikrosoz/inhalte/lit/Krappman.html

bitte schön

werd mir das ganze auch nochmal bei gelegenheit anschauen ;)
LG BB

 
Antwort von GAST | 12.12.2008 - 00:46
Hallo und sorry, sehe deine Frage leider erst jetzt. :)

Was genau verstehst du am Rollenkonzept nicht? Die allgemeine Idee oder etwas Konkretes?

Der Begriff "Rollenspiel" ist hier etwas missverständlich, da Krappmanns Konzept der sozialen Rollen nichts mit Live- oder Online-"Rollenspielen" zu tun hat. In allgemeinsprachlichen "Rollenspielen" schauspielert man, tut so als wäre man jemand anderes. Das ist in Krappmanns Konzept nicht der Fall. (Kann aber - führt vielleicht hier ein bisschen weit.) Das heißt: Krappmanns Theorie des Rollenkonzepts hat als solches NICHTS(!) mit der Unterrichtsmethode "Rollenspiel" zu tun - das ist eine Erweiterung bzw. der Versuch, sein Rollenkonzept zu verdeutlichen.

Ein Kind, das aufwächst, wächst in eine Gesellschaft hinein (mitsamt ihren Werten, Normen, Erwartungshaltungen etc.) - es wird "sozialisiert", d.h. zum Teil dieser Gesellschaft. Als Erwachsene müssen wir in der Gesellschaft bestimmte soziale "Rollen" übernehmen: als Frau beispielweise bist du nicht einfach nur "Frau Müller", sondern du bist die beste Freundin von Eva, die Ehefrau von Herrn Müller, die Mutter von Lisa Müller... usw.
In jeder dieser "Rollen" hat die Gesellschaft bestimmte Erwartungen an dich, die sich herleiten aus den allgemeinen Werten und Normen, die in unserer Gesellschaft existieren: als gute Freundin sollst du vertrauenswürdig und verschwiegen sein, als Ehefrau treu und liebevoll, als Mutter fürsorglich und erziehend usw. Wenn du diese Eigenschaften/Erwartungen erfüllst, dann erfüllst du deine soziale Rolle.

Das Interagieren zweier Personen kann man sich dann so vorstellen, als ob zwei Schauspieler sich gegenüberstehen und sich so verhalten, wie es das Drehbuch vorsieht. Der Unterschied ist, dass du z.B. als Mutter keinen Text auswendig lernst. Du weißt allerdings schon, was die Gesellschaft als Mutter von dir erwartet und verhältst dich entsprechend (eher unbewusst als bewusst). Du weißt vielleicht selber, wie das ist, wenn sich jemand irgendwie "komisch" verhält, da sagen wir ja umgangssprachlich auch mal "der fällt aber ganz schön aus der Rolle" (!). Das ist genau das, was Krappmann (und viele andere außer ihm) beschreibt: wenn wir finden, dass sich jemand "komisch" verhält, liegt das häufig daran, dass er sich nicht so verhält, wie wir es von ihm (in seiner Rolle) erwarten würden.

Ist das jetzt schon ein bisschen klarer? Wenn nicht, hak gerne nochmal nach. :)

PS: Krappmann formuliert sechs Postulate, damit Rollenhandeln erfolgreich sein kann. Die hab ich dir oben quasi in Alltagsdeutsch zusammengefasst.

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