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CASTOR-Tranport ins Wendland

Frage: CASTOR-Tranport ins Wendland
(31 Antworten)


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Hallo Leutz!

Da hier ja überwiegend Jugendliche sind würde mich mal eure Meinung zu diesem Thema interessieren.
Oder ob ihr überhaupt wißt was das ist und was dahinter steckt, denn ich denke wer nicht regelmäßig Nachrichten guckt oder Zeitung liest wird von dem Thema kaum was mitgekriegt haben. Denn das Thema wird bestimmt nicht in der Schule von den Lehrern angesprochen, könnt ich mir vorstellen.

Also worum geht es bei einem CASTOR-Transport?

Und wenn ihr es wißt, wie steht ihr dazu?
Frage von the_wolfi | am 03.11.2008 - 12:43

 
Antwort von GAST | 09.11.2010 - 14:19
zwar bin ich kein fan vom wiederaufbereiten uralter threads*, trotzdem interessiert es mich, wie die sache hier 2 jahre spaeter aussieht. der eine oder andere hardliner hat seine meinung vielleicht schon etwas gelockert, oder sich weitergebildet...


[dann mach ich mal den anfang:]

ich bin der meinung, dass proteste, solange sie friedlich verlaufen, natuerlich absolut in ordnung sind. und dass kosten, die durch demonstrationen entstehen zu kosten der umstrittenen technologie gehen muessen. "beliebtere" technologien haben schliesslich mehr konsens und der kostenfaktor "demonstration" tritt garnicht erst auf.

schaeden am personal (auch an polizisten) sind, egal in welchem zusammenhang natuerlich zu verurteilen.

atomkraftwerke sind nur unter ganz bestimmten (fast schon betruegerischen!) randbedinungen wirtschaftlich. ein wachruetteln der gesellschaft kann nicht verkehrt sein.


* an aufbereitung sollten wir uns wohl gewoehnen :(


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Antwort von 1349 (ehem. Mitglied) | 09.11.2010 - 14:31
ich stimme dir in fast allen punkten zu, vorallem was demonstrationen angeht. der bürger hat ein grundrecht darauf, doch dass diese demonstrationen auf kosten der umstrittenen technologien gehen müssen, kann ich so nicht unterstützen.

jetzt mal weg von dem beispiel atomenergie und mal angenommen proteste gegen eine solche technologie beruhen nicht auf fakten, sondern missverständnissen, wäre es dann gerechtfertigt die kosten der demonstrationen dieser zu unrecht umstrittenen technologie anzulasten?

über die wirtschftlichkeit habe ich mich in letzter zeit nicht großartig informiert, zumal ja jetzt noch gewisse steuern hinzugekommen sind und ich nicht weiß wie sie sich genau wirtschaftlich auswirken. dennoch kann ich nicht ganz glauben, dass atomkraftwerke nur unter von dir angerissenen bedingungen wirtschaftlich seien. vll könntest du das nochmal genauer darlegen oder ein paar links posten unter denen ich mich informieren kann.

des weiteren bin ich immer noch gegen einen sofortigen ausstieg aus der atomenergie. wir brauchen sie einfach als brückentechnologie, um selbstständig auf alternative energien umzurüsten. wir können uns einfach nicht von jetzt auf morgen ohne die atomenergie selbst mit strom versorgen! das führt dazu, dass wir mehr strom importieren müssen und was machen dann unsere nachbarn, von denen wir den strom beziehen? sie bauen neue atomkraftwerke, oder nehmen wieder vermehrt welche ans netz, um den erhöhten bedarf zu decken und uns billigeren strom anbieten zu können.
diese kraftwerke und zwischen-/endlager, die dann in unseren nachbarländern genutzt werden, können wir aber nicht kontrollieren, sind für uns aber eine ebenso große gefahr wie akws und lager im eigenen land.
dass wir deutschen für unsere strengen sicherheitsvorschriften bekannt sind, muss ich nicht erst erwähnen. das sieht im ausland oft ganz anders aus! vertrauen ist zwar gut, kontrolle aber besser.


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Antwort von Peter | 09.11.2010 - 14:44
mal ganz davon abgesehen, wie ich über atomenergie denke:

es kann nicht sein, dass demonstranten so eine blockade aufstellen, dass man 20-25 millionen euro (zahlen sind ja noch nicht bestätigt!) investieren muss, um einen zug, der von a nach b fährt, zu sichern. wenn man sich auf die schienen kettet oder sonst iwie im weg davon steht, sollte man mMn zu diesen nötigen kosten stehen. von mir aus könnten der betrag unter den demonstranten aufgeteilt werden (werden diese überhaupt belangt/festgenommen?). ich kann ja auch nicht nach berlin fahren und den kompletten reichstag absperren, weil mir die politik von frau merkel nicht gefällt...o_O
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Antwort von 1349 (ehem. Mitglied) | 09.11.2010 - 14:47
ganz genau! friedliche demonstration ja, gleisbette untergraben, sich an die gleise ketten und blockaden errichten fällt mMn definitiv nicht mehr unter friedliche demonstration und wegen mir dürfte jeder dieser "demonstranten" wegen gefährlichen eingriffes in den schienen- bzw straßenverkehr belangt werden.

 
Antwort von GAST | 13.11.2010 - 19:44
Zitat:
mal angenommen proteste gegen eine solche technologie beruhen nicht auf fakten, sondern missverständnissen, wäre es dann gerechtfertigt die kosten der demonstrationen dieser zu unrecht umstrittenen technologie anzulasten?


... meiner meinung nach ist beim betrieb zweifelhafter technologien damit zu rechnen, dass widerstand entsteht. wenn der widerstand (friedlich oder nicht) zu volkswirtschaftlichem schaden fuehrt, dann muss jemand dafuer aufkommen.

ich verstehe die zusammenhaenge selber nicht wirklich, drum hilft ja eine solche diskussion...

meine ansaetze sind:

- nicht allen schaeden koennen verursacher zugeordnet werden, die dann dafuer belangt werden. der schaden muss also von der gemeinschaft (versicherungen, steuerzahler, (akw-betreibern?), ...) behoben werden.

- schadensverursacher die nicht in der lage sind, entstanden schaden zu reparieren oder auszugleichen, verursachen auch kosten, die die allgemeinheit zu tragen hat.

- unwissen / missverstaendnisse hin oder her, der schaden ist entstanden und muss behoben werden.

- die gemeinschaft (steuerzahler, wahlberechtigte, etc.) hat sich fuer den betrieb der zweifelhaften technologie entschieden. moechte sie die entstandenen schaeden nicht ersetzen, kann sie ihre technologie nicht weiterbetreiben, und wuerde sich den demonstranten geschlagen geben.

- die gemeinschaft haette sich (zum beispiel bei der letzten wahl, aber auch schon vor jahrzehnten, als die selben probleme wie heute schon bekannnt waren) auch gegen die technologie entscheiden koennen. unruhen und proteste muessten dann nicht mit ihren mitteln finanziert werden.

- als privatperson ist man verpflichtet transportgut (und fahrzeuge) so zu sichern, dass schaeden ausgeschlossen sind und sich so zu versichern (!), dass zu erwartende schaeden eindeutig gedeckt werden. junge fahrer, nicht-garagen-wagen, vielfahrer, (eben risikogruppen!) sind dann teurer. freiwillige versicherungen (gegen vandalismus, wetterphaenomene, wildschaden, etc.) helfen, nicht vorauszusagende schaeden beheben zu koennen.

- wie ist ein castor-transport gegen vandalismus ge- und versichert? - und wer zahlt das!?

- der vorletzte punkt tangiert schon das thema wirtschaftlichkeit: akws sind z.b. nicht gegen GAUe versichert. auch nicht gegen schaeden, die durch terrorismus entstehen (weil der versicherungsbeitrag so hoch waere, dass die gesamte technologie unwirtschaftlich waere.)

Zitat:
über die wirtschftlichkeit habe ich mich in letzter zeit nicht großartig informiert, zumal ja jetzt noch gewisse steuern hinzugekommen sind und ich nicht weiß wie sie sich genau wirtschaftlich auswirken. dennoch kann ich nicht ganz glauben, dass atomkraftwerke nur unter von dir angerissenen bedingungen wirtschaftlich seien. vll könntest du das nochmal genauer darlegen oder ein paar links posten unter denen ich mich informieren kann.


ich habe noch nicht alle folgenden quellen selber gecheckt. ich wuerde sie mir aber zum einstieg ins thema vornehmen.

http://www.glocalist.com/news/kategorie/oekologie/titel/atomstrom-teuer-ist-er/

http://www.eurosolar.de/de/index.php?option=com_content&task=view&id=514&Itemid=8

http://www.energieblog24.de/atomenergie-teil-2-chronik-und-kosten/

www.kernenergie.ch/upload/cms/user/Bericht_Postulat_Ory_Version_BR_061214.pdf

schade ist, dass nichteinmal das bundesministerium fuer wirtschaft vernuenftige daten ausgibt. zumindest nicht auf den ersten blick. die entscheidungen muessen ja irgendwann einmal aufgrund irgendwelcher daten getroffen worden sein!?
(--> so kommt es meiner meinung nach ziemlich schnell zu missverstaendnissen, die in ("unfriedlichen") demonstrationen enden)

ich freue mich ueber weitere (faire) anregungen / stimmen zum thema. an einem saubereren ueberblick am thema bin ich jedenfalls interessiert.


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Antwort von Metall-Punk-Wuschel (ehem. Mitglied) | 13.11.2010 - 20:12
Die Reaktion von den Leuten kann man nachvollziehn und ist völlig richtig!

Zitat:
Union fordert Strafen für Demonstranten
Unionsminister verlangen nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung ein härteres rechtliches Vorgehen gegen Castor-Demonstranten. Bayerns Innenminister plädiert zudem für deren Beteiligung an den Einsatzkosten.


http://www.faz.net/s/Rub594835B672714A1DB1A121534F010EE1/Doc~E1D944A4AD2F24A54A626E9CCFC747E79~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Also wenn man sowas liest dann kriegt man schon Wut..


Geld ist halt wichtiger, als die Gesundheit der Bevölkerung..
-.-
Angela Merkel muss ja dort nicht wohnen ^^ der ist es ja völlig egal


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Antwort von Metall-Punk-Wuschel (ehem. Mitglied) | 13.11.2010 - 20:19
Freezy ... Atomkraftwerke können auch irgendwann kaputt gehen .. es ist die Frage der Zeit ^^
und dann ist die Umgebung nicht mehr bewohnbar und was weiß ich noch alles..
Ich möchte nicht gern in so einer Umgebung leben ^^
und du musst auch weiter denken.. was wird den mit deinen Enkelkindern und die Kinder von denen und so weiter..? Man kann den Generationen nicht noch mehr Müll hinterlassen.


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Antwort von Briggs | 13.11.2010 - 20:49
Zitat:
in deutsche atomkraftwerken kann es physikalisch keine kernschmelze geben, da es bremsmaterial brauch um fortzulaufen, und wenn dieser weg ist stoppt es unmittelbar danch, andererseites wenn diese stopper voll eingefahren sind wird es auch weiger.

Über Sinn und Unsinn dieser Aussage braucht man wohl nicht streiten. Bei einer Kernschmelze gerät die Kettenreaktion, welche man normalerweise reguliert zur Wassererwärmung einsetzt, außer Kontrolle, sodass das Brennmaterial zusammenschmilzt, was die Reaktivität steigert. Mit Bremsmaterialien (merkwürdiges Wort...) hat das nichts zu tun. Die Reaktion kann man durchaus stoppen, indem man die Reaktivität durch die Senkung der Regulierungstäbe senkt, aber das kann, wie z.B. im US-amerikanischen Three Miles Island, auch schief gehen.

Zitat:
bei einer kernschmelze würde desweiteren keine strahlung aus dem reaktor gebäude austrten, da diese die stabielsten gebäude der welt sind. kannste die aussuchen was du dadrauf explodieren lässt, oder welches flugzeug da rein fliegt, diese wände halten eine atombombe von innen und außen aus die direkt neben der wand gezündet wird.

Armes Propaganda-Opfer... Die Bauten sind keineswegs so sicher, wie du glaubst. Zum einen sind sie nicht die stabilsten Gebäude der Welt, in Wahrheit sind sie nicht einmal dafür gedacht. Die Prämisse bei diesen Gebäuden ist der Einschluss der Radioaktivität und nicht, unabsichtlich oder absichtlich gesprengt zu werden. Die Internationale Länderkommission Kerntechnik kommt da zu einem ähnlichen Ergebnis. Darin heißt es: " Bei allen anderen Kraftwerken ist bei einem Aufprall auf das Reaktorgebäude mit schweren bis katastrophalen Freisetzungen radioaktiver Stoffe zu rechnen. Weiterhin ist eine bauliche Ertüchtigung dieser Reaktorgebäude aus technischen und wirtschaftlichen Gründen nicht machbar bzw. nicht sinnvoll." (Quelle: http://arm.in/lKN)

Zitat:
(tschernobil war nen dritte welt atomkraftwerk, das bei einer notsituationsübung außer kotrolle geriet)

Welches sog. "Dritte-Welt-Land" baut bitte Atomkraftwerke? Und qualitativ war der Reaktor von Tschernobyleiner der modernsten in Russland. Heute geht man ja ohnehin davon aus, dass der Unfall auf menschliches Versagen zurückzuführen ist, da dem leitenden Chefingenieur und den verantwortlichen Angestellten massive Sicherheitsverstöße nachgewiesen wurden.

 
Antwort von ANONYM | 13.11.2010 - 21:05
Frage: Wer von euch tritt nun in die Pedale, damit er seinen PC betreiben kann? Und wer hofft, dass es ein anderer tut?
Wer hat heute im Laufe des Tages auf seinem Hausdach so viel Sonne eingefangen, dass er seinen Bedarf mehr als eingespiesen hat ins Netz und auch mit gutem Gewissen wieder komsumieren kann?
Solange nicht alle bereit sind zu verzichten auf gewisse Annehmlichkeiten, müssen wir über die Aufhebung oder Abschaffung der Atomkraftwerke gar nicht diskutieren.

 
Antwort von GAST | 13.11.2010 - 21:34
"Welches sog. "Dritte-Welt-Land" baut bitte Atomkraftwerke?"

wie wärs mit dem iran? (auch nicht das einzige)

 
Antwort von GAST | 15.11.2010 - 16:26
VDI nachrichten vom 12. Nov. 2010:

Zitat:
Mit seinen Kernkraftwerken vom Netz gehen würde EnBW-Chef Villis tatsächlich. (...) EnBW werde durch das Energiekonzept mit jährlich 450 Mio. € zur Kasse gebeten. Wenn zusätzlich noch Sicherungsmaßnahmen für mögliche Flugzeugabstürze hinzukämen, dann "schalten wir ab", sagte Villis - und fügte hinzu: "wir werden die Kraftwerke dann im Ausland bauen."


...zeigt noch einmal recht deutlich auf, dass wirtschaftlichkeit von den rahmenbedingungen abhaengig ist, die lokal vorherrschen.

dem herrn villis kann man immerhin anrechnen, dass er das auch noch ehrlich zugibt. das nuetzt nur leider weder uns noch dem ausland etwas. :|

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