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Referat: Das Ministerium für Staatssicherheit und die Gedenkstätte Hohenschönhausen

Alles zu Deutsche Geschichte

1. Das Ministerium für Staatssicherheit



1.1 Allgemeines:
Definition: Das Ministerium für Staatssicherheit (Abkürzung: MfS, umgangsprachig "Stasi") war der
Inlands- und Auslandsgeheimdienst der DDR und zugleich Ermittlungsbehörde
(Untersuchungsorgan) für "politische Straftaten".
Eine innerhalb und außerhalb der DDR gebräuchliche Bezeichnung für das Ministerium war
auch "Staatssicherheit".

Gründung des MfS am 08.02.1950
territorial:
weitere Geheimdienste in der DDR: die Verwaltung/ Aufklärung der NVA (Nationale- Volks-
Armee)

1.2 Geschichte des MfS:

Vorläufer/ Gründung:
1945/46: Gründung der DVP (Deutsche Volkspolizei) mit den Kommissariaten K5 der
Kriminalpolizei -> Vorläufer
Hauptaufgaben der DVP: Bekämpfung des Widerstandes gegen die neuentstehende Diktatur,
Aufklärung von Sabotageakten, Aufspüren von NS- Verbrechern
1946: Bildung der DVdI ( Deutsche Verwaltung des Innern), Vizepräsident Erich Mielke
1948: Bildung eines Ausschusses zum Schutz des Volkseigentums (DVdI) -> Vorläufer
1949: 07.10. Gründung der DDR, aus dem Ausschuss zum Schutz des Volkseigentums wird die
Hauptverwaltung zum Schutz der Volkswirtschaft innerhalb des Ministerium des Innern (MdI)
1950: 24.01. Politbüro der SED wollte die Bildung des MfS
26.1.empfal die Regierung der DDR ebenfalls die Bildung des MfS
--> 08.02.1950 bestätigte die Volkskammer der DDR die Bildung des MfS
-->Minister: Wilhelm Zaisser, Stellvertreter Erich Mielke

"Stasi":

1951: Gründung der IWF (Institut für wirtschaftliche Forschung)
1953: 17.Juni Volksaufstand -> Krise im MfS
1955: Umgestaltung des SfS
1957: Erich Mielke wird Leiter des SfS und Minister des MfS
1950er: Kampf gegen die Republikflucht und das Vorantreiben der Kollektivierung der Landwirtschaft
1961: Mauerbau, MfS übernimmt die Überwachung des Reiseverkehrs und die Passkontrolle.
1970er: Kontroll- und Unterdrückungsapparat ausgebaut
1985: Michail Gorbatschow kommt an die Macht, die Stasi versuchte "die Zügel" zu straffen
1989: Massenflucht von Ostdeutschen über Ungarn und die Tschechoslowakei in die Bundesrepublik, Demonstrationen gegen das SED-Regime
--> am 9. November fällt die Mauer -> Vereinigung beider deutscher Staaten
im Dezember tritt das Politbüro der DDR zurück

1.3 Aufgaben/Auftrag:

Kampf gegen die "Republikflucht" und das Vorantreiben der Kollektivierung der Landwirtschaft, Überwachung des Reiseverkehrs und die Passkontrolle, Kontroll- und Unterdrückungsapparat, Kontakte von DDR-Bürgern mit dem Westen werden überwacht
MfS handelt im Auftrag der SED
Auslandsaufklärung
Abwehr gegen Anderstdenkende, "feindlich-negative" Kräfte
umfassende Kontrolle, Beeinflussung und Bearbeitung der Bevölkerung der DDR


1.4 Organisation:

Schätzung: 1989 : 910,000 hauptamtliche Mitarbeiter
Formal dem Ministerrat der DDR unterstellt, führte wie jeder Geheimdienst ein internes Eigenleben
"IM": hauptamtliche Polizisten, Staatsbedienstete, Armeeoffiziere, Privatpersonen(Kollegen, Mitarbeiter, Familienangehörige)
Mfs unterstütze ihm nützlich erscheinende Kräfte:
Deckname Gruppe Ralf Förster(GRF): ausgewähltes Kader der DKP im Nahkampf & Sprengstoffeinsatz ausgebildet
Rote Armee Fraktion(RAF): in 80er Jahren im Umgang mit Waffen & Sprengstoff ausgebildet, Aussteiger fanden Unterschlupf in der DDR, Schutz vor westlicher Verfolgung und neue Identitäten

Wie wurde man "IM":

körperliche, intellektuelle, mentale, fachliche Vorausetzungen, politische Zuverlässigkeit
Man suchte: sozial. Persönlichkeit mit klaren Klassenstandpunkt
Meistens Kinder von Mitarbeiten fanden in Dienst:
vor ersten Kontakt: 2 Jahre Überprüfung
Sichtung der Schulakte, Befragung der Lehrer, Überprüfung der gesellschaftliche Aktivitäten(FDJ und GST)
Vor Gespräch: Unterschreibung Verschwiegenheitserklärung( Nichteinhaltung--> Anklage Landesverrat)

normaler Bürger: konnte auch ins Visier der Stasi kommen --> man konnte sich nicht freiwillig melden
1. Aktion: Anlegung eines Netzes zur Informationsbeschaffung, durch Nachbarn, Kollegen
zusätzliche Infos über persönliche Dinge: Freundschaften, Liebesbeziehungen
"IM" geworden: Deckname --> Versuch Defizite aus Vergangenheit auszugleichen

Rosenholz- Dateien:

381 CD- Roms mit Angaben über ehemalige Mitarbeiter der Stasi
Wendezeit: Unterlagen gelangten in die Hände der CIA
KGB-Offizier(sowj. Geheimdienst) bot Filme einer amerikanischen Botschaft in Osteuropa an
während Zusammenbruch der SU: Filme gelangten in USA
2003 an Deutschland übergeben
Rosenholz: Name für Vorgang bei Herausgabe der Daten
Seit März 2004: Daten stehen für Bevölkerung offen

1.5 Geräte:
1.) Heißluftgebläse zum öffnen von Briefen der Abteilung M -Postkontrolle der Mfs
2.) Automatische Schließmaschine der Abteilung M
3.) Fototisch
- Ziel: Aufspürung Decknamen fremder Geheimdienste ; Erkennung von Personen die "unerlaubte" Westkontakte hielten
4.)Wanzen mit magnetischen Mikrophonen und teilweise mit Verstärkern oder Sendern



1.6 Heute
heute noch arbeiten Ex-Stasi-Mitarbeiter unter uns
Berliner Zeitung: zwei Spionageakten von Journalisten gefunden
einer davon: Thomas Leinkauf (leitender Redakteur)
schrieb in vergangener Zeit über Stasi-Themen
Berliner Zeitung nun an Glaubwürdigkeit verloren
betroffenen Journalisten nicht mehr tätig

Internetüberwachung:

weltweite Überwachung im Internet nimmt zu
Menschenrechtsorganisation hat die Situation der Pressefreiheit im Internet in 60 Ländern untersucht
Ergebnis: Rechte von Internetnutzern, Website-Betreibern und Online-Journalisten werden zunehmend eingeschränkt
In Deutschland soll die Internet-Überwachung deutlich ausgebaut werde

Tricks: 1. Manipulation bekannter Webseiten 2. Ausspähen persönlicher Daten auf Communitys
aktuell 1: Nutzung der Nachfrage nach EM-Tickets um Fans auf verseuchte Ticketbörsen zu leiten
aktuell 2:Kaufhaus: Mitarbeiter sorgten dafür, das USB- Sticks, Mp3-Player mit verseuchter Betriebssoftware ausgeliefert wurden
aktuell 3: Studenten (Uni Saarland) gelang es durch Reflexion auf Teekannen, Kaffeetassen , Brillen Passwörter herauszubekommen





2.Gedenkstätte "Berlin Hohenschönhausen"

2.1 Einführung
bedeutender Ort der 44jährigen Geschichte politischer Verfolgung in SBZ & DDR
nach Kriegsende sowjetisches Speziallager errichtet
danach im Keller zentrales sowjetisches Untersuchungsgefängnis für Ostdeutschland
50er übernahm MfS Gefängnis
nutzte bis 1989 als zentrale Untersuchungshaftanstalt

2.2 Speziallager Nr.3
Mai 1945 Großküche von Sowjets beschlagnahmt
Diente als Sammel- & Durchgangslager
Lebensbedingungen katastrophal (Hygiene/Verpflegung unzureichend)
Häftlinge jahrelang festgehalten, ohne Gericht vorgeführt
Oktober 1946 Lager aufgelöst

2.3 Das "U-Boot"
1946/47 entstand im Keller Trakt mit fensterlosen bunkerartigen Zellen
über 60 Kammern > keine Fenster, feucht kalt, nur mit Holzpritsche & Kübel ausgestattet
Verhöre vor allem nachts, waren von Drohungen & körperlicher Gewalt begleitet
meisten Gefangenen zu langjähriger Zwangsarbeit verurteilt

2.4 Untersuchungsgefängnis der Staatssicherheit
MfS übernahm 1951 Kellergefängnis als zentrale Untersuchungshaftanstalt
nach Mauerbau diente u.a. als Haftanstalt Flüchtlinge/SED Kritiker
Ende 50er errichteten Häftlinge neues Gefängnis
U-förmiges, dreigeschossige Gebäude diente als zentrale Untersuchungshaftanstalt
besteht aus Zellen-/Vernehmertrakt (103 Zellen & 120 Vernehmerräume)
Haftbedingungen qualitativ verbessert

Zellentrakt
Einlieferung der Häftlinge über spezielle Fahrzeugschleusen
wurden in getarnte Fahrzeuge mit "Obst und Gemüse" gebracht
man war völlig orientierungslos
Häftlinge wurden ausgestatten mit Nr. (nur Vernehmeroffizier kannte Namen),man bekam neue Kleidung
ganze Gebäude mit Ampelsystem versehen > verhinderte Begegnung der Inhaftierten
Strippen an Wänden > Alarmsystem mit Stromkreis
103 Zellen dienten zur Unterbringung von 1-3 Häftlingen
Einrichtung: Holzpritsche, Tisch, Hocker, Toilette, später Waschbecken
wenn Häftling durchgedreht ist, randalierte > wurde in Ruhigstellungsverwahrräume gebracht > Gummizelle
für Häftlinge besonders belastend: ständige Überwachung durch Türspion, Isolierung, gestörte Nachtruhe

Vernehmertrakt
60er Jahre errichtet, durch Gitterschleusen mit Zellentrakt verbunden
120 Vernehmerzimmer > wochenlange, mehrstündige Verhöre
Ziel: Häftlingen zu belastenden Aussagen zu bewegen > Verurteilung ermöglichten

Hofgangzellen
zellenähnliche von außen verschlossene Boxen ohne Überdachung
durch Alarmanlage, Stacheldraht, Kameraüberwachung gesichert
Gefangenen war verboten stehen zu bleiben, Sprechen, Singen

Sperrgebiet
neben Untersuchungsgefängnis auf Sperrgebiet weiterer MfS Einrichtungen
auf Standplänen als weißer Fleck dargestellt
außerhalb Sperrgebiets Wohnungen angelegt für vorrangig MfS Mitarbeitern
3. Oktober 1990 Haftanstalt in Berlin-Hohenschönhausen geschlossen

2.5 Häftlinge:

Vorwurf: Spionage, Mitgliedschaft in der NS- Organisation
bloßer Verdacht, Denunziation(häufig anonyme und/oder öffentliche) Beschuldigung oder Anzeige einer Person aus niederen Beweggründen) genügte
3000 kamen in ersten Nachkriegsmonaten an Krankheit, Unterernährung, Unterkühlung um

Prominente Häftlinge:

Heinriche George ( Sohn: Götz George)
Intendant des Schillertheaters : nahm er Künstler unter Vertrag, die dem NS-Regime "unerwünscht" waren
Juni 1945: nach Denunziation verhaftet
1946: nach Sachsenhausen verlegt und starb am 25.90.1946 an Herzversageb nach Blinddarmoperation

Nach Mfs Übernahme:

Herkunft der Häftlinge wird vielfältiger: Zeugen Jehovas, Spione, Saboteure, Kommunisten,
Entführung ausländsicher Staatsbürger:
Walter Linse: Westberliner Jurist , dokumentierte Menschenrechtsverletzungen der DDR
1952: von Mfs - Mitarbeitern vor seiner Wohnung entführt ; nach Moskau verlegt und erschossen
Entführungen innerhalb der DDR von Bevölkerung kritisiert --> Wollten nicht länger ausufernde Willkür hinnehmen

Gerechtigkeit

kurz vor Schließung des Gefängnisses: Stasichef Eriche Mielke ins Haftkrankenhaus eingeliefert
Nicht wegen seiner Verbrechen als Stasichef, sondern wegen Doppelmord an 2 Polizisten(1991) verurteilt
1995: Entlassung wegen Haftunfähigkeit



2.6 Gedenkstätte heute

ehemalige Häftlinge setzten zu Erschaffung einer Gedenkstätte
seit 1992 Gefängnisareal unter Denkmalschutz
1994 Gedenkstätte errichtet
seit Juli 2000 selbstständige Stiftung
gesetzliche Aufgabe die Geschichte der Haftanstalt HSH weiterzugeben
größte Teile der Gebäude bis heute fast unversehrt erhalten geblieben
wichtigster Erinnerungsort für Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft
Inhalt
Es handelt sich bei der Datei um eine Zusammenfassung zum oben genannten Thema. Es beinhaltet, Geschichtliches, Aufgaben, Organisation, Stasimethoden heute und eine genaue Beschreibung der Gedenkstätte in Hohenschönhausen. (1409 Wörter)
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