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Referat: Expressionismus - Überblick über die Merkmale der Strömung

Alles zu Expressionismus (1910 bis 1925)

Expressionismus - Überblick



Überblick über die Strömung/Stilrichtung:
relativ klar abgrenzbar: 1905 – 1925
„ex“ und „premere“ Ausdruckskunst: innerlich gesehene Wahrheiten und Erlebnisse werden dargestellt

Aufbruch in die Moderne
Im Gegensatz zum Naturalismus, in dem die wahrnehmbare Wirklichkeit nachgebildet wurde und dem Symbolismus, in dem die Wirklichkeit symbolisch erhöht wurde ist der Expressionismus eine experimentell orientierte Strömung. Künstler und Dichter sprengen alte Formen für neue Erfahrungen und die Darstellung inneren Erlebens um einen revolutionären Neuanfang zu wagen. (Quelle: TTS)
radikaler Bruch mit den traditionellen Darstellungsweisen
Kunst und Wirklichkeit passen nicht mehr zusammen
Kunst = „Kampf mit dem Irrsinn“ (H. Ball) der Künstler wird mit Zufall, Unordnung und Disharmonie konfrontiert (Quelle 1)
Wirklichkeit schließt das geistig - seelische mit ein ( Quelle1)
„Die Realität war für sie schon da, es wäre sinnlos sie zu wiederholen.“ (Quelle 2)

Themen:
Großstadt als Ort der Ich-Zerstörung (Großstadtproblematik während der sich noch entwickelnden Industrialisierung) : Wahnsinn, Selbstmord, Krankheit, Tod, Verfall
definieren sich mit der modernen Existenz in Großstädten
- politische Repression(familiäres und gesellschaftliches Patriarchat; Gesellschaft
ohne Rücksicht und Moral; Kritik an sozialen Missständen)
- Nimmt sich als erste Kunstrichtung auch vor allem den gesellschaftlich Benachteiligten, den Ausgestoßenen, Kranken und Hilfsbedürftigen an
Verdeutlicht die Inhaltslosigkeit und die Katastrophenstimmung(aufgrund des nahenden Krieges) in dieser Zeit (Quelle 1)
„Ich weiß auch gewiß nicht, warum ich noch lebe. Ich meine, keine Zeit war bis auf den Tag so inhaltlos wie diese“ (Georg Heym, Tagebuch, 29.9.09);
„Unsere Krankheit ist, in dem Ende eines Welttages zu leben, in einem Abend, der so stickig ward, daß man den Dunst seiner Fäulnis kaum ertragen kann“ (Heym, 1911); „Mein Gott - ich ersticke noch mit meinem brachliegenden Enthusiasmus in dieser banalen Zeit. “ (Tagebuch, 15.9.11) (aus Quelle 5)
Expressionismus war die Antwort der Künstler auf die bedrohlich gewordene Materialisierung und Reglementierung des Lebens. Damit reagierten sie auf die wachsenden Gefährdungen durch soziale Konflikte und Spannungen, welche gerade in Deutschland festzustellen waren( Folgen des raschen Übergangs vom bäuerlichen zum städtischen Leben, von der handwerklichen zur industriellen Produktion)
„Expressionismus war die Empörung des Gefühls gegen den kalten Mechanismus, der begonnen hatte, den Alltag zu bestimmen. “ (Horst Richter 1997, S. 16-17) (aus Quelle 5)

Darstellung:
Ästhetik der Hässlichkeit: schockierende Bilder, präzise Wiedergabe grauenhafter
Details
Metapher als wichtigstes Stilmittel
Farbe als Stimmungsträger
Mittel zur Verfremdung: Collagen/ Montagen
Versuch einer Darstellung der vielschichtigen disparaten Wirklichkeit
Neologismen( Wortneuschöpfungen)
Zerreißen der Syntax: Sprachfetzen, Telegrammstil (kurz, Ellipsen, einzelne Wörter),
Sprachverknappung (Weglassen von Füllwörtern)
- keine direkten Strophen, kein Metrum, kein klares Schema zu erkennen freier Rhythmus, „wodurch die Um-Wirklichkeit zur Un-Wirklichkeit wird“
Enjambements
Personifikationen
(alles aus Quelle 1)

Formen:
- zu Beginn war die Lyrik die vorherrschende Gattung und war geprägt von Traditionsbruch und der Beibehaltung traditioneller lyrischer Formen
- im Spätexpressionismus (ca. 1912) wurde jedoch das Drama zur vorherrschenden Gattung (vor allem bei Büchner und Strindberg)
=>Dabei eignete sich der Typus des Stationendramas hervorragend, um die traditionelle Dramenform aufzubrechen: Der Gang der Handlung verlief nicht mehr in einer geordneten Reihenfolge, sondern setzte sich aus einzelnen Elementen zusammen, was dazu führte, dass es nur noch wenige Ausnahmen gab, welche an der Einheit von Handlung, Ort und Zeit festhielten.

Die expressionistische Prosa kann man in zwei Teile gliedern:
Reflexionsprosa, deren Erzählen auf Reflexion und Selbstreflexion gerichtet ist
Prosa im Zeichen des Messianismus, die versuchte eine aktive Weltverbesserung zu erreichen
Obwohl zahlreiche und umfangreiche epische Texte vorhanden sind, scheinen die epischen Werke des Expressionismus, im Gegensatz zur Lyrik und den Dramen, jedoch nur wenig Beachtung zu finden
(Quelle 2)

Vertreter:
Else Lasker-Schüler (1869-1945): Die Wupper (Drama), Der Siebente Tag, Meine
Wunder, Theben (Gedichtesammlung)
August Stramm (1874-1915): Du; Tropfblut (Gedichtesammlungen)
Georg Kaiser (1878-1945): Die Bürger von Calais; Gas (Dramen)
Ernst Stadler (1883-1914) Der Aufbruch (Gedichtesammlung)
Georg Heym (1887-1912): Der ewige Tag; Umbra vitale (Gedichtesammlung)
Georg Trakl (1887-1914): Gedichte
(Quelle TTS)

Einflüsse allgemein:
auf die Schriftsteller des Expressionismus wirkten drei wichtige Einflüsse: der Darwinismus, der Kulturexpressionismus von Nietsche und die Psychoanalyse Freuds (Quelle 4)

Einfluss des Krieges:
Zuerst begrüßten die Expressionisten den Krieg euphorisch (ohne die Realität zu
erkennen)
sahen diesen zum Aufbruch in die Moderne
später jedoch erkannten sie die Unmenschlichkeit des Krieges und viele von Ihnen
waren unter denen, die bei der Revolution 1918/1919 mitwirkten
die Zielrichtung teilte sich nach der Revolution langsam in den Faschismus und den

Kommunismus auf (Quelle 2)
Später wurde expressionistische Kunst von den Nazis als „entartet“ bezeichnet und den Künstlern wurde das Arbeiten verboten (Quelle 5)

Quellen:
TTS/ Texte, Themen und Strukturen (Epochenüberblick S. 297)
Quelle 1 = http://www.lehrer.uni-karlsruhe.de/~za874/homepage/expressionismus.htm
Quelle 2 = http://www.uni-essen.de/literaturwissenschaft-aktiv/Vorlesungen/literaturge/expressio.htm
Quelle 4 = http://www.literaturwelt.com/epochen/express.html
Quelle 5 = http://www.seilnacht.com/Lexikon/Express.htm
Inhalt
Expressionismus - Überblick über die Merkmale der Strömung
(Notizen für Referat)

* allgemeine Informationen
* Themen
* Darstellung
* Formen
* Vertreter
* Einflüsse (allg. und 1. Weltkrieg)

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