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Referat: Der Zerfall Jugoslawiens ab 1991

Alles zu Jugoslawien Kriege (Kosovo-Krieg)

Der Zerfall Jugoslawiens ab 1991


Aleksandar Veljovic
8RR
Der Zerfall Jugoslawiens ab 1991

Vorgeschichte:
Josip Broz Titos Tod am 4. Mai 1980 und schwere ökonomische Probleme in den 80er Jahren führen an vielen Orten zu Autonomieanstrebungen, welche nicht unbedingt friedlich Verlaufen. Teile Jugoslawiens wollen sich selbstständig machen (Kroatien, Mazedonien, Bosnien u. Herzegowina und Slowenien) und schaffen es, andere Teile kämpfen heute noch um ihre Unabhängigkeit.

Zerfall und Kriegsverlauf:

1991:
Am 25. Juni erklären sich Kroatien und Slowenien unabhängig. Der Krieg beginnt als die serbische Bundesarmee mit Waffengewalt auf die Sezession reagiert. Die Slowenen besiegen die Serben ziemlich schnell während in Kroatien ein lang anhaltender Bürgerkrieg zwischen kroatischen Regierungstruppen und serbischen Kräften beginnt.
Mit Hilfe der Bundesarmee wird von den dortigen Serben die „Republik Serbische Krajina“ gegründet.
Als Hauptkonflikt wird die Verselbstständigung der Staaten gesehen, welche von den Serben nicht akzeptiert wurde. Unter welchen Bedingungen sollte die Verselbstständigung ablaufen? Wo sollten die Grenzen zwischen den Staaten verlaufen? Wie sollten Schulden und Vermögen aufgeteilt werden?
Das sind alles Fragen welche den Krieg einleiteten.
Am 15. September und am 15. Oktober erklären auch Mazedonien und Bosnien u. Herzegowina ihre Unabhängigkeit. Krieg breitet sich dann auch auf Bosnien u. Herzegowina aus, wobei Mazedonien eher „verschont“ bleibt.
Ende des Jahres (Dezember) folgt die Internationale Anerkennung der Unabhängigkeit Sloweniens.

1992:
Im Jänner folgt auch in Kroatien die Internationale Anerkennung und es werden darauf hin UNO-Truppen dort Stationiert. Am 21. Februar beschließt der UNO-Sicherheitsrat, Friedenstruppen nach Jugoslawien zu entsenden.
Am 1. März gibt es ein Referendum in Bosnien u. Herzegowina wo bosnische Muslime und Kroaten mehrheitlich für eine Unabhängigkeit sind. Der Großteil der dort lebenden Serben boykottiert diese Abstimmung.
Am 7. April wird auch Bosnien u. Herzegowina International anerkannt, was am nächsten Tag zu Ausschreitungen.
Bosnische Serben starten eine Offensive und rufen eine „Serbische Republik“ aus, die getrennt von Bosnien u. Herzegowina ist.
Es folgen Luftangriffe auf Bosnien was in einer lang anhaltenden Auseinandersetzung zwischen der vorwiegend bosniakischen Regierung von Bosnien u. Herzegowina und serbischen Truppen endet.
Zwischen 1993 und 1994 müssen sich bosniakische Truppen auch zeitweise kroatischen Truppen stellen.
Am 27. April entscheidet sich die Mehrheit der Montenegroschen Bevölkerung bei Jugoslawien zu bleiben. Zusammen mit Serbien wird die Bundesrepublik Jugoslawien gebildet. Es wird zwar ein Präsident gewählt aber die Macht hat immer noch Slobodan Milosevic.
Am 30. Mai wird aufgrund der Kriegsführung in Bosnien u. Herzegowina versucht man Jugoslawien zu isolieren indem man ein Wirtschafts- und Waffenembargo verhängt.

1993:
Kroatien hat Mittlerweile ca. 45% seiner Wirtschaftskraft verloren. Eine Besserung gibt es erst ein Jahr später als Staatsausgaben gesenkt werden und internationale Finanzhilfe bewilligt wird.
Bosnische Serben verbieten ethnisch gemischte Ehen gesetzlich. Auch vom bosnischen Präsident Alija Izetbegovic bekommt man davon etwas zu hören.
Im Herbst toben heftige Kämpfe in Zentrum Bosniens zwischen bosniakischen Einheiten und der HVO („Kroatischer Verteidigungsrat“). Die Zivilbevölkerung wird massakriert und weiter Angriffe folgen von bosnischen Serben in den nördlichen Gebieten und an ostbosnischen Enklaven.
Am 9. November wird die Altstadt von Mostar durch Geschütze von Kroaten zerstört, darunter auch die Brücke „Stari Most“ („Alte Brücke“). UNESCO wollte sie gerade zu einem Weltkulturerbe erklären. (2002 finanzieren Kroaten den Wiederaufbau der Brücke.)

1994:
NATO greift am 28. Februar in den Krieg ein, vier serbische Kampfflugzeuge werden bei Banja Luka abgeschossen.
Gorazde wird vom NATO-Rat zu einer militärischen Ausschlusszone erklärt. Mit Bihac, Srebrenica, Tuzla und Zepa soll das gleiche passieren, falls diesen Städten auch ein Angriff mit schweren Waffen drohen würde. Darauf hin ziehen sich die bosnischen Serben von Gorazde zurück.
Am 5. Juli legen Griechenland und Belgien gemeinsam mit der internationalen Kontaktgruppe einen Plan zur Aufteilung von Bosnien u. Herzegowina vor. 49% vom Territorium gehen an die bosnischen Serben und der Rest wird der bosniakisch-kroatischen Föderation übergeben. Das Parlament der bosnischen Kroaten und das bosnische Parlament stimmen zu. Der Plan wird vom „Parlament“ der bosnischen Serben abgelehnt, trotz der Drohung der jugoslawischen Regierung.
Am 4. August wird bekannt gegeben, dass Jugoslawien politische und wirtschaftliche Beziehungen abgebrochen hat und die gemeinsame Grenze geschlossen wird.
Am 10. August droht die UN zum ersten Mal den bosnischen Truppen mit Luftangriffen. Die schweren Waffen müssen aus der 20KM-Zone um Sarajevo raus und die Vorstöße im Raum von Bihac müssen beendet werden.
Am 31. Dezember kommt es zu einem Abkommen, das alle Feindseligkeiten zwischen bosnischen Serben und bosnischer Regierung beenden sollte. Man hält sich aber nur teilweise an das Abkommen, es kommt weiterhin zu schweren Kämpfen.

1995:
Zwischen April und August führt die kroatische Armee die Operation „Blitz“ aus um die Gebiete Westslawonien und Krajina zurückzuerobern, welche man zwischen 1991 und 1992 an serbische Separatisten verloren hatte.
Serbische Einheiten kontern mit einem Raketenbeschuss auf die kroatische Hauptstadt Zagreb. Es können aber keine Vorteile erkämpft werden und die serbische Bevölkerung muss fliehen. Die damals vertriebenen Kroaten dürfen wieder zurückkehren.
Am 22. Mai werden schwere Waffen aus einem UNO-Waffendepot von bosnischen Serben abtransportiert. Die sofortige Zurückgabe wird gefordert, die bosnischen Serben beachten aber diese Forderung nicht.
Nach dem Ablauf des Ultimatums bombardiert die NATO ein Munitionsdepot in Pale. Die Reaktion der bosnischen Serben ist ein Artilleriebeschuss von Tuzla und Sarajevo.
Blauhelme werden als Kriegsgefangene gesehen und einige geraten in die Gewalt der bosnischen Serben. Man versucht mit diesem Mittel die Einstellung der Luftangriffe zu erzwingen.
Am 11. Juli wird die die UN-Schutzzone Srebrenica durch serbische Truppen erobert. Dort findet das Massaker von Srebrenica statt wo ca. 8.000 Männer ermordet und 30.000 weitere Einwohner vertrieben wurden.
Im Folgemonat schießt ein amerikanischer Aufklärer Fotos von dieser Region, welche eindeutig auf Massentötungen schließen lassen.
Anfang August beenden kroatische Polizei und Armee den Krieg in Kroatien mit der Operation „Sturm“. Somit ist Kroatien wieder eine Einheit.
Am 21. November kommt es zum Vertrag von Dayton. Der Konflikt zwischen Kroaten und Serben soll damit endgültig beendet werden unter Vermittlung von den USA, Deutschland, Frankreich, Groß Britannien, und Russland.
Bosnien wird zu einem Staat mit zwei zusammengehörenden Einheiten und Ostslawonien wird wieder in Kroatien eingegliedert.
Die drei Präsidenten Tudjman, Izetbegovic und Milosevic unterzeichnen den Vertrag am 14. Dezember in Paris.

Situation nach dem Krieg:

1996:
Am 19. März wird die bosnische Hauptstadt Sarajevo nach vier Jahren des Krieges wiedervereinigt.
Am 12. April einigen sich 50 Staaten und 30 Organisationen mit 1.2 Mrd. Dollar beim Wiederaufbau zu helfen.
Am 11. Juli erlässt das Kriegsverbrechertribunal in Brüssel Haftbefehle gegen Radovan Karadzic und Ratko Mladic.
Der kroatische und der jugoslawische Präsident treffen sich zum ersten Mal seit Kriegsbeginn am 7. August in Athen, man versucht die Beziehung der Staaten zueinander zu verbessern.
Ende des Jahres tritt die SFOR ihren Dienst an. Sie ist der Ersatz für die IFOR und verfolgt die Stabilisierung von Bosnien u. Herzegowina.

1997:
Auf Druck der Opposition und durch organisierte Massendemonstrationen, tritt Milosevic im Juli als Präsident Serbiens (seit 1989) zurück. Lässt sich aber wenig später, am 15. Juli, von der sozialistischen Mehrheit im Bundesparlament zum Präsidenten Jugoslawiens wählen.

1999:
Vom 24. März bis zum 10. Juni findet der Kosovo-Krieg statt. Um das Vorgehen Milosevics im Kosovo zu beenden, leitet die NATO Bombardements auf Belgrad, Nis und andere Städte in Serbien ein (31.800 Fliegerangriffe).
Am 27. Mai (in Den Haag) wird Anklage wegen Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord gegen Milosevic erhoben.
Mit Ende des Krieges wird Kosovo von Jugoslawien abgekoppelt und von der UNO kontrolliert. Am 13. Juni Marschiert die KFOR dort ein.

Milosevics Sturz und Jugoslawiens „Ende“:

2000/2001/2002:
Durch Massendemonstrationen, Aufstände und Proteste wird Milosevic am 5. Oktober 2000 gestürzt.
Am 29. Juni 2001 liefert man ihn nach Den Haag aus (obwohl ein serbisches Gefängnis sicherlich eine schlimmere Strafe wäre).
Dort verteidigt er sich, als einer der Hauptverantwortlichen des Balkankonflikts und des Kosovokriegs, seit dem Prozess, der am 12. Februar 2002 begann, selbst.

2003:
Am 4. Februar verschwindet der NAME Jugoslawien endgültig von der Landkarte, aus Jugoslawien wird Serbien u. Montenegro.
Diese Staatsunion kommt auf Druck der E.U. zustande, da sich Montenegro eigentlich endgültig von Serbien trennen wollte.

Arbeitsprotokoll:
26. November: Zusammenstellung von Quellen, Jahr 1991
27. November: Jahr 1992 – 1995
28. November: Jahr 1996 – 1999
29. November: 2000 – Ende

Quellen:
1. http://geschichte_jugoslawiens.know-library.net/
2. http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Jugoslawiens#Zerfall_Jugoslawiens
3. http://www.exilclub.de/groups/jugoslawien/sk.htm
4. http://www.roteskreuz.at/1772.html
5. http://de.wikipedia.org/wiki/Slobodan_Milosevic
6. http://www.schlauweb.de/Balkankonflikt
7. http://de.wikipedia.org/wiki/Balkankonflikt
8. Bild: http://www.maps.ethz.ch/jugoslawien89.jpg
9. Brockhaus Multimedial DVD 2003
Seite 11
Aleksandar Veljovic
Seite 11
Aleksandar Veljovic
Inhalt
Geschichtsreferat mit dem Titel: "Der Zerfall Jugoslawiens ab 1991".

Gliederung:
- Vorgeschichte
- Zerfall und Kriegsverlauf
- 1991 – 1995
- Situation nach dem Krieg
- 1996- 1999
- Milosevics Sturz und Jugoslawiens „Ende“
- 2000/2001/2002
- 2003

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