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Referat: Der vierte Kreuzzug (1202 - 1204)

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Der vierte Kreuzzug (1202 - 1204)


Der vierte Kreuzzug, zu dem 1198 von Papst Innozenz III aufgerufen wurde, um seinen weltlichen Führungsanspruch zu demonstrieren, sollte ursprünglich, wie auch die übrigen Kreuzzüge, zur Eroberung des heiligen Landes, Jerusalem, dienen. Doch es gab ein so genanntes "geheimes Zusatzprotokoll", in dem sich die Kreuzfahrer ebenfalls auf die Einnahme Ägyptens einigten.

Unter der Beteiligung hauptsächlich französischer Ritter (beispielsweise Theobald de la Champagne, Ludwig de Blois oder Gottfried de Villehardouin) zog das Kreuzfahrerheer im Jahre 1202 nach Venedig, da sich die durch Handel reich gewordene Stadt vertraglich dazu bereit erklärt hatte, die Überfahrt von circa 33.000 Mann nach Ägypten zu finanzieren. Doch als sich schließlich nur 11000 Kreuzfahrer in der See- und Handelsrepublik einfanden und nur die Hälfte des benötigten Geldes vorhanden war, fürchteten die Venezianer, dass das Unternehmen scheitern würde und da ein Fehlschlag der Expedition zum Bankrott der Hafenstadt führen würde, verweigerten sie die weitere Unterstützung.

Das politische Oberhaupt Venedigs, der 90-jährige Enrico Dandolo, schlug daher vor, dass die Kreuzfahrer die feindliche Stadt Zadar in Jugoslawien, heutiges Kroatien, zurückerobern sollten, um die Beuteeinnahmen mit ihren Schulden zu verrechnen. Trotz der Tatsache, dass es sich bei Zadar um eine christliche Stadt handelte und der Papst diesen Krieg verbot, stimmte die Mehrheit des Kreuzfahrerheeres zu und nach zweiwöchiger Belagerung wurde die Stadt Ende 1202 eingenommen. Daraufhin schloss der Papst alle beteiligten Kreuzfahrer aus der Kirche aus, was diese jedoch nicht davon abhielt, im nachfolgenden Frühjahr die ebenfalls christliche Stadt Konstantinopel anzugreifen und zu plündern. Dies war jedoch zuerst nicht geplant, denn eigentlich wollte das Heer nach dem Sieg über Zadar wie ursprünglich beabsichtigt nach Ägypten übersetzen. In der Zwischenzeit jedoch war der byzantinische Kaiser Isaak gestürzt worden und sein Sohn Alexios bat die Venezianer um Hilfe den Thron seines Vaters zurückzuerobern. Als Gegenleistung bot er den Venezianern 200.000 Mark in Silber, ein Heer zur Eroberung des heiligen Landes und den Vorschlag, die Ostkirche mit der Westkirche zu versöhnen. Ihnen gefiel das Angebot Alexios`, da sie zusätzlich mit der Eroberung Konstantinopels, der byzantinischen Hauptstadt, ihre Stellung als Handelsmacht im östlichen Mittelmeerraum auf Kosten von Byzanz ausbauen konnten. Zudem führte Venedig gute Handelsbeziehungen mit Ägypten und war aus diesem Grund nicht an einem Angriff auf das islamische Reich interessiert.
Nach dem Angriff auf Konstantinopel und der erneuten Machtergreifung Isaaks im Jahre 1203 blieben die Kreuzfahrer eine Weile in der Stadt, um die Weiterfahrt nach Ägypten zu planen und auf ihre Belohnung zu warten. Diese bekamen sie jedoch nie, da der Kaiser und sein Sohn unter ungeklärten Umständen ums Leben gekommen waren und der neue Kaiser jede Zahlung verweigerte. Daher fassten die Kreuzfahrer den Entschluss, Konstantinopel erneut anzugreifen und so plünderten und eroberten sie nach Zadar abermals eine christliche Stadt.

Daraufhin wurde das Byzantinische Reich für beendet erklärt und aufgeteilt in das Lateinische Kaiserreich und in die drei Nachfolgestaaten des Byzantinischen Reichs: Nicäa, Epirus und Trapezunt. Eine weitere Folge des Niedergangs Konstantinopels ist, dass Byzanz, welches Europa 500 Jahre lang vor der Expansion der Muslime schützte, nun jede Widerstandskraft verloren hatte und es kein Problem für die Osmanen war, es zirka 300 Jahre später einzunehmen. Durch die Gräueltaten der Kreuzfahrer bei der Plünderung Konstantinopels blieb außerdem das schon seit dem 11. Jahrhundert gestörte Verhältnis der orthodoxen Christen zu Westeuropa teilweise bis in die heutige Zeit bestehen, obwohl der Papst die Ereignisse des vierten Kreuzzuges im Nachhinein verurteilte und sich entschuldigte.

Das ursprüngliche Ziel, die Eroberung Jerusalems, wurde während dieses Kreuzzuges völlig aus den Augen verloren, stattdessen raubten die Kreuzfahrer christliche Städte aus und zerstörten sie. Die Hauptschuld an diesem Misserfolg liegt bei der Republik Venedig, die das Kreuzfahrerheer missbrauchte um ihre Interessen durchzusetzen.
Inhalt
Der Text behandelt den Hergang des vierten Kreuzzuges und seine Auswirkungen.
- Übergriffe auf christliche Städte (Zadar und Konstantinopel)
- Ende des Byzantinischen Reiches (604 Wörter)
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Schlagwörter
Vierter Kreuzzug | Innozenz III. | Kreuzzüge | Byzanz | Konstantinopel | Geschichte | Zusammenfassung | Untergang des Byzantinischen Reiches
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