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Referat: High School Sport in Amerika

Alles zu Sportarten

High School Sport in Amerika


am Beispiel der Bedford High School in Temperance, Michigan
Uwe Roth
Sport 2std. Herr Zeiser
Sport und die Kontrolle des Privatlebens
Wenn man über den Sport an amerikanischen Highschools reden möchte, muss man zunächst beachten, dass Schule eine komplett andere Bedeutung im Leben eines Schülers in Amerika hat. Ein Schüler verbringt unter der Woche die meiste Zeit des Tages im Unterricht und nach der Schule werden noch sehr viele freiwillige Aktivitäten angeboten. Zu diesen Aktivitäten gehören unter anderem auch Schulmannschaften in allen erdenklichen Sportarten. Einen weiteren großen Einfluss auf die Schüler übt die Schule aus, indem sie strengstens überwacht, wer irgendwelche illegalen Dinge macht. Es gibt einen Sheriff an jeder Schule und Drogensünder werden aufs härteste bestraft. Bei einem ersten Vergehen wird man für 25% der nächsten Saison, an der man teilnimmt, gesperrt, bei einem zweiten Vergehen für ein Kalenderjahr und beim dritten Verstoß wird man für die restliche Schulzeit gesperrt. Es werden keinerlei Ausnahmen gemacht, da die Polizei solche Vorfälle direkt an die Schule meldet.

Sportunterricht und -credits
Die High School umfasst die Klassen 9 – 12. In diesen 4 Jahren muss ein Schüler lediglich 1,5 Credits in Sport erhalten. Man erhält einen halben Credit für jedes Halbjahr in dem man Sport belegt. Dies ergibt sich, weil jeder Schüler in Amerika seinen Stundenplan weitgehend selbst zusammenstellen kann. Außerdem kann man die Zeit, die man durch die Sportkurse verliert durch die Teilnahme in Schulmannschaften verkürzen, wenn man akademischere Fächer bevorzugt. Für ein Jahr in der Varsity-Mannschaft, das entspricht einer ersten Mannschaft in Deutschland, erhält man einen Credit, für ein Jahr in einer Freshman-Mannschaft (nur für 9. Klässler) oder einer Junior Varsity-Mannschaft erhält man immerhin noch einen halben Credit. Insgesamt kann man jedoch maximal einen Credit durch Schulmannschaften erhalten, sodass man mindestens in einem Halbjahr den Sportunterricht besuchen muss. Es gibt allerdings sehr verschiedene Sportkurse. Für 12. Klässler, auch Seniors genannt, werden zum Beispiel Kurse angeboten, in denen alle möglichen Sportarten von Schwimmen bis Bowling und von Football bis Tennis gespielt werden. Auch im normalen Sportunterricht wird sehr viel Wert auf Spaß gelegt, weshalb auch hier größtenteils Mannschaftssportarten betrieben werden.

Schulmannschaften
Es gibt Schulmannschaften in fast jeder Sportart, die man sich vorstellen kann, zum Beispiel Golf, Cheerleading, Football, Tennis, Fußball, Baseball, Basketball usw. Um in eine der zahlreichen Schulmannschaften zu kommen muss man zunächst zu den Try-Outs, das sind Auswahltrainings, meist über zwei Tage. Nach diesen Trainingseinheiten legt der Trainer der Varsity Mannschaft und der Trainer der Junior Varsity, auch JV, Mannschaft fest welcher Spieler in welche Mannschaft kommt. Freshman Mannschaften (für 9. Klässler) gibt es nur in Sportarten mit großem Zulauf oder an Schulen, die groß genug sind und drei komplette Mannschaften stellen zu können. Eine weitere Regel ist, dass Seniors (12. Klässler) nur in der Varsity Mannschaft und nicht in der JV spielen dürfen.
Jede Sportart gibt es nur in einer Jahreszeit, Herbst, Winter, oder Frühling. So ist Fußball für Jungs im Herbst, während Fußball für die weiblichen Schülerinnen im Frühling stattfindet. Dies hat zum Vorteil, dass die Sportanlagen nie ungenutzt bleiben, jedoch ist die Saison sehr eng zusammengeschoben und drei Spiele in der Woche sind keine Seltenheit. Zudem können Schüler, die in mehreren Sportarten talentiert sind, auch in mehr als einer Mannschaft spielen ohne in Terminkonflikte zu geraten. Während der Saison bleibt kaum Zeit für etwas anderes als Sport und Schule, da man meistens entweder ein Spiel oder Training hat. Manche Trainer setzen sogar für Samstag morgen ein Training an, damit die Spieler für das Spiel am Nachmittag nicht zu müde sind.

Elterninteresse am Sport
Die Eltern der Schüler sind in den meisten Fällen sehr am sportlichen Leben ihrer Kinder interessiert und nehmen auch aktiv daran teil. Oft fahren Eltern zu den Auswärtsspielen und sind bei jedem Heimspiel, auch wenn sie sich dafür frei nehmen müssen. Für viele Eltern ist es sehr wichtig, was ihre Kinder machen und ob sie gut spielen oder nicht. Oftmals sind die Eltern während den Spielen emotionaler und aufgeregter als die Schüler selbst, vor allem wenn es um Aktionen geht, die von den Eltern als unfair oder nicht gerecht angesehen werden. Hier zeigt sich die amerikanische Tendenz zur Übertreibung, denn manche Zuschauer bei einem Fußballspiel empfinden es sogar als unfair, wenn die gegnerische Mannschaft mit Abseitsfalle spielt. Sie begründen dies damit, dass so kein Spielfluss zustande kommen könne und die eigene Mannschaft benachteiligt sei. Meistens jedoch st die eigene Mannschaft lediglich unfähig diese Abseitsfalle zu umgehen und die Eltern können diese Niederlage nicht akzeptieren.
Identifizierung mit der Schule
Durch die verschiedenen Schulmannschaften bildet sich an amerikanischen Schulen ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und der Identifikation mit der Schule. Schüler sind, im Gegensatz zu Deutschland, stolz auf ihre Schule und unterstützen ihre Mannschaften, auch wenn sie selbst keinen Sport betreiben. Der sogenannte School-Spirit wird auch von der Schule unterstützt. Es werden Pep-Rallys, das sind Veranstaltungen zur Steigerung der Motivation organisiert, organisiert und fast alle Schüler besitzen Kleidung in den Schulfarben mit dem Schulnamen darauf, um die Unterstützung auszudrücken. Dies alles wirkt sich auch positiv auf die Einstellung der Schüler zur Schule im Allgemeinen aus, denn jemand der stolz auf seine Schule ist, geht auch lieber dorthin.

Finanzierung der Sportarten
Die Sportangebote der Schule werden unterschiedlich finanziert. Football war, oder ist, die einzige Sportart an der Bedford High School, die nicht auf Mittel von der Schule angewiesen ist. Sie finanziert sich allein durch Spenden aus der Gemeinde, da die Footballmannschaft oftmals der ganze Stolz der Gemeinde ist. Bei den meisten Sportarten muss man ein sogenanntes Pay-to-Play, etwa 40$, bezahlen, im Gegenzug werden die Schüler zu jedem Auswärtsspiel mit dem Schulbus gefahren und die Trikots werden von der Schule gestellt. Einige weitere Möglichkeiten für die einzelnen Sportarten, die alle ein bestimmtes Jahresbudget erhalten, ihre finanzielle Situation zu verbessern sind diverse Fund-Raising Aktionen, die von lokalen Unternehmen angeboten werden. Außerdem kostet der Eintritt zu den Heimspielen etwa 4,--$ pro Person und es werden Snacks und Getränke im Stadion verkauft. Manche Sportarten sind mit einem sehr hohen Kostenaufwand verbunden, so kostet das Flutlicht im Football- und Leichtathletikstadion pro Stunde über 1000 $ und das Stadion selbst über 1 Million $.
Ablauf der Saison und Einteilung der Ligen
Die Schulen werden in verschiedene Divisions eingeteilt. Diese Einteilung erfolgt jedoch nicht nach der Stärke der Mannschaften in den einzelnen Sportarten, sondern nach der Anzahl der Schüler. Dies hat zur Folge, dass man gegen extrem gute und sehr schlechte Mannschaften in der gleichen Liga spielt. Die Saison besteht beim Fußball aus etwa 20 Spielen, hinzu kommen noch die Spiele die man im Staatsturnier absolvieren muss. Die Football Saison hat nur etwa 12 Spiele und beim Basketball gibt es über 30 Partien. Am Anfang spielen die Mannschaften aus einer Division gegeneinander, wobei die Teams ihre Spiele zum größten Teil selbst aussuchen können. Sechs Spiele gegen drei Teams aus der gleichen Liga, also zweimal gegen jede Mannschaft, sind jedoch Pflicht. Diese Spiele haben jedoch keine Auswirkung auf die Auslosung für das Staatsturnier am Ende der Saison. Zuerst findet das Bezirksturnier statt, wobei der Sieger zum Regionalen Turnier weiterkommt. Der Sieger dieses Turniers wiederum kommt zum Staatsturnier, was das höchste Level für High School Mannschaften ist. Die Turniere werden im K.O.-System ausgetragen, was auch ein bisschen Glück bei der Auslosung voraussetzt. Während der Saison werden die Teams in sogenannten State-Rankings bewertet, hier werden die Ergebnisse der zurückliegenden Saisons und der aktuellen Saison benutzt, um die besten 20 Teams des Staates festzustellen. Dies soll eine Art Anhaltspunkt geben welche Schulen eine Chance auf die Staatsmeisterschaft haben, jedoch gibt es auch Bezirke in denen drei oder vier solcher Mannschaften sind, sodass nur eines der favorisierten Teams weiterkommen kann.
Jede Schule hat eine oder mehrere Sportarten in denen sie traditionell gut oder schlecht ist. Das Mädchen Volleyball Team der Bedford High School hat es in den letzten 15 Jahren jedes Mal in das Staatsviertelfinale geschafft und die Ringer haben letztes Jahr, zum ersten Mal in 20 Jahren, das Staatsfinale verpasst. Manche große Schulen sind aber auch in allen Sportarten gut, da sie eine riesige Masse an Schülern und somit potenziellen Talenten haben. Schulen mit 4000 Schülern sind vor allem in größeren Städten anzutreffen. Die reine Schülerzahl hat aber nichts auszusagen. Es gibt auch kleinere Privatschulen, die nur in der zweiten Division sind, jedoch gute Spieler aus anderen Schulen rekrutieren und somit alles gewinnen, was man nur gewinnen kann. High School Sport ist sehr leistungsorientiert und es wird sehr häufig und professionell trainiert. Das Volleyballteam hatte vor dem Bezirksturnier jeden Tag entweder vier Stunden Training oder ein Spiel und die Fußballmannschaft hatte drei Wochen lang jeden Tag entweder ein Spiel oder Training, auch sonntags. Dementsprechend wenig Zeit bleibt für das Privatleben.
Collegesport und der Sprung zu den Profis
Am Ende jeder Saison werden die besten Spieler des Staates und der einzelnen Regionen gewählt, dies ist ein wichtiger Hinweis für Colleges, die junge Spieler suchen. Für viele Amerikaner ist die einzige Möglichkeit, ein College zu besuchen, ein Sportstipendium. Das Problem hierbei ist jedoch, dass man trotz aller sportlichen Leistungen die Mindestanforderungen der Colleges erfüllen und aus der breiten Masse der High School Athleten hervorstechen muss. Hinzu kommen noch die Auflagen der NCAA (National College Athletics Association = Aufsichts- und Organisationsbehörde für den Collegesport), nach denen alle Athleten einen bestimmten akademischen Standard halten müssen, da sie sonst nicht spielberechtigt sind. Die Wichtigkeit des High School Sports wird auch durch Einflüsse der Medien hervorgehoben, so werden manche High School Basketballspiele auf ESPN übertragen und es gibt die McDonalds All Americans, das sind die 20 besten High School Basketballer Amerikas. Der wohl bekannteste Spieler ist LeBron James, der direkt aus der High School, also mit 18 Jahren, in die NBA kam und noch vor seinem ersten Spiel einen 100 Millionen $ Werbevertrag abgeschlossen hatte. Dies alles wird möglich durch ein sehr enges Beobachtungsnetz seitens der Profiligen und der Colleges. Man kann jedoch nicht in jeder Sportart direkt von der High School in eine Profiliga wechseln. Die NFL verlangt beispielsweise, dass ein Spieler zwei Jahre aus der Schule sein muss, bevor er in die Football Profiliga kommt. Diese Regeln sind vor allem zum Schutz der jungen Spieler gedacht. Sportstipendien sind sehr lukrativ für junge Amerikaner, vor allem für sozial schwache Schichten, da sie die Chance bekommen zu studieren und sich eine solide Basis für ihre Zukunft schaffen können, auch wenn sie nicht unbedingt Profis werden. Sehr begehrt sind beispielsweise Stipendien für Stanford oder andere Eliteschulen, die nicht in der Ivy-League sind. Die Ivy-League Colleges (Harvard, Yale...) dürfen keine Sportstipendien vergeben. Viele Jugendliche denken jedoch nicht weit genug und träumen nur von einer Profikarriere.
Für Colleges sind die Stipendien auch sehr lukrativ, vor allem Footballstipendien. Im Jahr 2003 haben die Colleges einen Umsatz von über 1 Milliarde $ allein durch Football gemacht. Da sie keine Löhne zahlen müssen ist dies fast Reingewinn für die Universitäten. Es gibt acht Colleges mit größeren Footballstadien als jedes Profi Team und die Rivalität zwischen der Universität von Michigan und der Ohio State Universität wird von keiner anderen Rivalität in ganz Amerika erreicht. Die Colleges verkaufen in Amerika genauso viele Fanartikel wie die Profiteams, außerhalb Amerikas sind sie jedoch weitgehend unbekannt. Am Ende jeder Saison, die in den großen Sportarten aus medientechnischen Gründen unterschiedlich sind, findet der Draft statt, bei dem jedes Team die hoffnungsvollsten Talente, die sich auf die Liste haben schreiben lassen, in ihr Team berufen können. Die ersten zehn Spieler, die ausgewählt werden erhalten 10 Millionen $ Bonus für ihre Unterschrift unter den Vertrag.

Skandale im Sport
Als Sportler kann man in Amerika sehr schnell sehr reich werden, jedoch gibt es immer wieder Skandale, die das konservative Amerika erschüttern. Manche Colleges wenden zweifelhafte Rekrutierungstaktiken an, so werden potenzielle Spieler in Stripclubs eingeladen und Partys für sie organisiert. Es gibt Colleges, die andere Schüler Klausuren für ihre Starspieler schreiben lassen, damit diese sich ganz auf den Sport konzentrieren können und trotzdem spielberechtigt bleiben. Auch an High Schools hört man von negativen Vorfällen im Sportbereich, so wird von Schändung von Spielern und absoluter Überbelastung gesprochen. Manche Coaches drillen ihre Spieler bis sie sich übergeben. Aber die meisten Schulen halten sich doch mehr oder weniger an die Bestimmungen, da es um zu viel Geld geht.
Sport in Amerika im Allgemeinen
Sport im Allgemeinen ist in Amerika ein Milliardengeschäft, das sämtliche Vorstellungen sprengt. Als Europäer kann man sich gar nicht wirklich vorstellen, wie fanatisch manche Menschen werden können, zumal es hierzulande nur einen Volkssport, nämlich Fußball, gibt. Die Begeisterung für jeden einzelnen Sport, sei es Basketball, Baseball, Eishockey oder vor allem Football, ist nicht im geringsten zu vergleichen. Sport ist in Amerika ein Lebensgefühl, das Wenige ausleben aber die Meisten verfolgen.
Literaturverzeichnis: -----------------

Verwendete Internetadressen:
http://www.bedford.k12.mi.us
http://www.bedfordsports.com

Erklärung:
Hiermit versichere ich, die vorliegende Arbeit selbstständig angefertigt zu haben. Die von mir verwendete Literatur und die verwendeten Internetadressen sind angegeben.
Inhalt
Der Ablauf und die Wichtigkeit des Sports an amerikanischen High Schools und Colleges, Nachteile für das Privatleben, Vorteile für den Sportler. (2123 Wörter)
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