Referat: Jesir Arafat - Lebenslauf
11.11.2004
Jessir Arafat
Jesir Mohammed Arafat wurde 1929 in Gaza geboren und wuchs in Jerusalem und Kairo auf. Schon während seiner Studiumszeit in Kairo übernahm er eine führende Rolle in der palästinensischen Studentenbewegung.
Aufgrund der Judenverfolgung in Deutschland wurde Palästina in einen arabischen und jüdischen Staat aufgeteilt. 1948 wurde der heutige Staat Israel ausgerufen. Die arabischen Staaten griffen sofort an, verloren aber den Kampf und Israel wurde fast vollständig von den Juden besetzt.
Arafat schloss sich einem bewaffneten Kampf gegen Israel an und zog in den
1. Nahostkrieg. 1957 verlies Arafat Kairo und ging nach Kuwait, wo er mit anderen jungen Palästinensern die Befreiungsbewegung Al Fatah gründete, die militärische Aktionen gegen Israel durchführte. 1964 gründete Arafat die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO Palestine Liberation Organization), die die Rückgabe ihrer Heimat vom Staat Israel fordert.
Arafat bemühte sich der PLO internationales Ansehen zu verschaffen und sprach vor den Vereinten Nationen, um für die Sache der Palästinenser einzutreten.
Trotz diplomatischer Bemühungen Arafats kam es immer wieder zu militärischen Auseinandersetzungen – beiderseits. Nach dem Arafat und seine Anhänger 1982 aus dem Libanon vertrieben wurden, verstärkte Arafat seine Bemühungen um eine diplomatische Lösung. Durch diese Einstellung verlor er in der PLO an Ansehen und seine Führungsposition wurde in Frage gestellt. Arafat aber blieb bei seiner Meinung.
1988 rief Arafat den unabhängigen Staat Palästina aus und anerkannte das Existenzrecht Israels. Nach langen Verhandlungen unterzeichneten Arafat und der israelische Premierminister Itzhak Rabin am 13. September 1993 das Gaza-Jericho-Abkommen, welches den Palästinensern einen unabhängigen Staat im Gazastreifen und im Westjordanland zusichert.
Kurz danach jedoch folgen weiter Angriffe der Hamas, einer radikalen Palästinenser Gruppe und der Friedensprozess kam wieder ins Stocken. Das Gaza-Jericho-Abkommen wurde nicht umgesetzt.
Im Mai 1996 wechselte in Israel die Regierung und Netanjahu wurde Ministerpräsident. Am Friedensprozess änderte dieses aber vorerst nichts. Erst im Oktober 1998 unterzeichneten Arafat und Netanjahu das Wye-Abkommen, in dem sie sich auf die weitere Umsetzung des Gaza-Jericho-Abkommen einigten. Aber schon kurz nach der Unterzeichnung stellte Israel die Umsetzung wieder ein.
Am 4. Mai 1999 endete die Übergangsfrist, in welcher eine Regelung für den Status der Palästinenser gefunden werden sollte. Arafat änderte seinen Kurs und stellte das Ziel der Staatsgründung vorerst zurück - auf internationalen Druck hin.
Als am 4. September 1999 Ministerpräsident Barak in Israel an die Macht kam, versicherte er Arafat die zügige Umsetzung des Wye-Abkommens. Aber auch diese Umsetzung wurde von israelischer Seite her verzögert und weitere Endverhandlungen wurden abgebrochen.
Später, als Scharon an die Macht kam, verschärfte sich die Lage noch weiter. Arafat wurde mit seinen Anhängern in die Palästinenser Hochburg Ramallah verbannt und ist bis zu seiner Erkrankung dort geblieben.
Heute liegen der Gaza-Streifen und das Westjordanland unter der Selbstverwaltung der Palästinenser, diese haben aber keinen unäbhängigen Staat.
Arafat verstarb am 11.11.2004 um 03:30 Uhr im Alter von 75 Jahren in Paris. In Kairo wird eine Trauerzeremonie stattfinden und Arafat soll in Ramallah beigesetzt werden.
Die Al-Aska-Brigaden und der Islamische Dschihad gaben Israel die Schuld an Arafats Tod. Die Gruppen kündigten Rache an.
Fatuch hat nun vorerst die PLO als rechtmäßiger Nachfolger von Arafat übernommen und wird in den nächsten 60 Tagen Wahlen in den Palästinensergebieten organisieren.
Quellen: Encarter Encyklopädie, aktuelle Nachrichten, Janet Wallach / John Wallach – Jessir Arafat - Die Biographie
© Christian Stedler
Inhalt
Lebenslauf von Jesir Arafat, vom Austieg bis zum Tod. Ziele und Nahostkonflikt. (598 Wörter)
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