Referat: Essstörungen
Essstörungen
Wir halten heute ein Referat über Essstörungen, weil uns vermehrt aufgefallen ist, wie häufig die Medien über dieses Thema berichten. Außerdem hoffen wir euch einige Informationen über die verschieden Formen von Essstörungen geben zu können.
Essstörungen (allgemein)
Zunächst wollen wir klären, was Essstörungen überhaupt sind:
Störungen beim Essverhalten äußern sich durch ein gestörtes Verhältnis zum Essen und zum eigenen Körper. Es gibt verschiedene Arten von Essstörungen, aber am häufigsten sind Mischtypen (d.h. Menschen, die z.B. Magersucht und Bulimie gleichzeitig haben). Die meisten Essgestörten leiden an Bulimie, Magersucht oder Binge-Eating, doch auch Fettsucht ist weit verbreitet. Allerdings sind mehr als 90% der Essgestörten weiblich. Wenn eine Person Mahlzeiten auslässt, lieber alleine, oder auch sehr viel isst, wenn sie nur noch mit Kalorien beschäftigt ist, oder schon zahlreiche Diäten gemacht hat, sich nach Mahlzeiten den Finger in den Hals steckt, deutet das auf eine Essstörung hin.
Aufbau
Als erstes wollen wir jede Form kurz erklären, die Risiken erläutern, einige Zahlen zu Essstörungen nennen, und dann zu den einzelnen Krankheitsbildern genaueres sagen. Am Schluss stehen wir gerne noch für Fragen zur Verfügung.
Risiken
Natürlich zieht eine Essstörung auch Risiken nach sich. Dabei müssen zwei Arten unterschieden werden.
a) Physische Risiken: Die körperlichen Risiken sind vielfältig und teilweise nicht mehr rückgängig zumachen.
- durch zu starken Gewichtsverlust Schwächung des Immunsystems
- bei Übergewicht Kreislaufprobleme z.B. Herzinfarkt
- Vitaminmangel bei Magersucht
b) Psychische und soziale Risiken:
- verlorenes Selbstbewusstsein
- Depressionen
- in manchen Fällen bis hin zum Selbstmord
- Abbruch aller sozialen Kontakte aus Angst vor der Entdeckung des Problems
- finanzielle Sorgen z.B. wegen Kosten für Lebensmittel und Medikamente
Essstörungen
Beginnen wir mit der wahrscheinlich bekanntesten: Der Magersucht. Auch Anorexia nervosa genannt:
Bei der Magersucht verweigern die Betroffenen die Nahrung und verfolgen ihr Ziel, immer schlanker zu werden, mit unerbittlicher Härte. Jeder 2. Magersüchtige kennt aber auch Anfälle von Ess-Brech-Sucht, die wir nun kurz erklären wollen: Wenn Menschen von Bulimie (Bulimia nervosa) betroffen sind haben sie den Wunsch dünner zu sein, obwohl sie normalgewichtig sind, ohne aber ihr übermäßiges Essverlangen zügeln zu können. Deshalb versuchen sie, ihr Ziel durch erbrechen und/oder Medikamentenmissbrauch zu erreichen. Das Binge-Eating äußert sich ähnlich wie die Bulimie durch wiederholte Heißhungerattacken, die oft in Stresssituationen ausgelöst werden, allerdings ohne anschließendes Erbrechen oder Gebrauch von Abführmitteln. Dafür sind die Schuldgefühle nach den Fressattacken auch typisch. Zuletzt einiges über Fettsucht (Adipositas): Hier müssen zwei Arten unterschieden werden: Die normale Fettsucht und die Latente Fettsucht. Zuerst Adipositas allgemein: Die Betroffenen essen regelmäßig mehr, als ihr Körper braucht. Äußerlich sind sie durch Übergewicht gekennzeichnet. Latent bedeutet nur, dass die Fettsucht zwar vorhanden ist, aber nicht sichtbar, weil die Betroffenen ihr Essverlangen so zügeln, dass sie ein normales Gewicht halten können. Aus zeitlichen Gründen können wir auf die latente Form der Adipositas nicht weiter eingehen.
Zahlen zu Essstörungen
Nach Angabe der Ärztekammer Niedersachsen haben knapp zwei drittel aller weiblichen Jugendlichen bis zum 18. Lebensjahr schon mal eine Diät gemacht. Allein in Deutschland leiden mind. 220.000 Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren an Magersucht oder Bulimie. Etwa 3,7 Millionen Menschen sollen unter gefährlichem Untergewicht leiden. Mehr als 100.000 Menschen leiden an Anorexie, 600.000 an der Ess-Brech-Sucht. 5-10% der Magersüchtigen sind Männer. Von den Mädchen und Frauen zwischen 15 und 35 Jahren leiden fast 1% an Magersucht, an Bulimie 3-4%.
Außerdem hat eine Studie der Universität Heidelberg ergeben, dass nur 50% der magersüchtigen wieder ganz gesund werden. Von den Bulimie-Erkrankten werden nach dem Ende der Therapie ungefähr 45% symptomfrei eingeschätzt. Allerdings sackten die Heilungsquote so ab, dass ca. zwei Drittel nicht vollständig gesund werden. Bei rund 16,8% verläuft die Essstörung tödlich. Bis zu 15% der Kranken starben an Folgen der Magersucht. Mit dieser Sterblichkeitsrate bringt die Anorexie mehr Tote als jede andere psychiatrische Störung. Außerdem betragen die Kosten für Essgestörte bis zu 533 Millionen Mark.
Adipositas
Weltweites Problem
Adipositas ist ein weltweites Problem. Es leben genauso viele dicke Menschen wie Dünne auf der Erde. Die Weltgesundheitsorganisation WHO bezeichnet Fettleibigkeit als das größte chronische Gesundheitsproblem. Da in den USA Fast-Food-Restaurants wie Mc Donald`s oder Burger King sehr häufig vorkommen, trägt auch das zum Übergewicht bei. Dort werden ca. 280.000 Todesfälle jährlich auf die Adipositas mit ihren Folgeerkrankungen zurückgeführt. Nach dem Rauchen ist damit Übergewicht die Todesursache Nummer zwei.
Das Sterberisiko bei Männern zwischen 15 und 39 Jahren mit mehr als 115 kg Körpergewicht ist 200% höher als bei Schlanken.
Adipositas bei Kindern
10-20% der Kinder und Jugendlichen in Deutschland sind zu dick und viele davon werden ihr ganzes Leben übergewichtig bleiben. In den vergangen 20 Jahren ist das durchschnittliche Körpergewicht drastisch angestiegen, was Studien aus Hamburg und Jena belegen. Der Anteil an übergewichtigen Jungen hat sich seit 1985 auf knapp 26% verdoppelt. Jedes dritte Mädchen ist zu schwer. Mitte der 80er Jahre war es kaum jedes neunte. Zurzeit wiegen Jugendliche schlimmstenfalls 180 kg, damals waren es höchstens 160 kg.
Gummibärchen spenden Trost
Dicke Kinder haben oft keinen Spaß an sportlichen Aktivitäten, denn der Spott der anderen ist für sie besonders schlimm. Durch Studien ist bewiesen, dass übergewichtige Kinder viel mehr Zeit vor Fernseher und Computer verbringen als normalgewichtige. Sie drücken sich vor körperlichen Anstrengungen und somit auch vor dem Abnehmen. Einige Kinder begeben sich in einen Teufelskreis:
Sie nehmen immer mehr zu, fühlen sich danach noch schlechter und essen daraufhin noch mehr, um ihren Kummer mit Schokolade und Gummibärchen zu versüßen. Hinzu kommen Schuld- und Schamgefühle bis hin zum Selbsthass. Das kann Narben in der Seele hinterlassen. Das Minderwertigkeitsgefühl kann oft bis ins Erwachsenenalter anhalten, auch wenn die Waage deutlich weniger anzeigt. Deswegen müssen alle dafür sorgen, dass aus Dicken nicht auch noch psychisch Kranke werden.
Gefahren
a) Körperliche Risiken
Die ständige Überlastung schädigt die Gelenke, Wirbelsäule oder Sehnen schon in jungen Jahren. Orthopädische Einlagen können mögliche Fußverformungen vorbeugen. Weil zu viel Gewicht auch die Schnelligkeit, Beweglichkeit und Reaktionsfähigkeit beeinträchtigt, sind dicke Kinder einer größeren Verletzungsgefahr ausgesetzt.
Bei Übergewichtigen kommen Schlaf-, Lern-, Gedächtnis- und Stoffwechselstörungen, erhöhte Blutzucker-, Cholesterin- und Harnsäurewerte sowie Bluthochdruck, Gallensteine oder Krebskrankheiten nicht selten vor.
b) Seelische Risiken
Übergewichtige mit einem starken Selbstbewusstsein können vielleicht mit den Demütigungen ihrer Umwelt umgehen, aber nur wenige sind selbstbewusst genug. Denn Selbstwertgefühl ist abhängig von den Reaktionen der Mitmenschen. Sogar schon im Kindergarten müssen Dicke die Hänseleien ertragen. Später sind dicke Teenies dem Spott ihrer Klassenkameraden ausgesetzt. Sie erleben soziale Ausgrenzung und entwickeln Minderwertigkeitsgefühle. Weil sie als Freund oder Sportpartner wegen ihrer kräftigen Figur nicht geschätzt werden, ziehen sie sich immer mehr zurück.
Auslöser für Übergewicht
a) Persönliche Hintergründe
Traurigkeit
Stress
persönliche Ängste (z.B. vor Nähe)
Überforderung
Langeweile
Frust und Ärger
fehlende Selbstdisziplin
Minderwertigkeitskomplexe
unkontrolliertes Essverhalten
falsche Idealvorstellungen
b) Gesellschaftliche Hintergründe
anerzogene Essgewohnheiten (z.B. der Teller muss leer gegessen werden!)
kein Rückhalt in der eigenen Familie
nicht gelernt zu haben den Anreizen der Werbung durch die Medien zu widerstehen
Reiz des Verbotenen
Konfliktssituationen in Beruf, Freizeit, Familie, mit Kindern, finanzielle Probleme
Überangebot von Nahrungsmitteln
Adipositas kann auch als Obesitas (engl. obesity) oder Fettleibigkeit bezeichnet werden. Es handelt sich um eine übermäßige Bildung oder Vermehrung von Fettgewebe. Adipositas Fettsucht zu nennen ist medizinisch nicht korrekt, weil es meistens nichts mit einer Sucht nach Fett zu tun hat! Wenn eine erwachsene Person einen BMI (Body-Mass-Index) von 25 besitzt, spricht ein Arzt von Übergewicht, ab 30 von Adipositas. Somit ist Adipositas ein Schweregrad von Übergewicht.
Was ist der BMI?
BMI ist die Abkürzung für Body-Mass-Index, die übersetzt soviel wie „Körpermassen-Index“. Index, indices kommt aus dem Lateinischen und beschreibt das Namen-, Titel oder Schlagwortregister am Ende eines Buches.
Magersucht (Anorexia nervosa)
Was ist Magersucht überhaupt?
Magersucht ist eine Essstörung, an der mehr als 100.000 Mädchen und junge Frauen, meistens zwischen 13 und 20 Jahren, leiden. Männer sind nur zu 5% betroffen, aber die Zahl der männlichen Magersüchtigen steigt immer weiter an, denn auch sie stehen unter dem Druck schlank und schön zu sein. Meistens halten die Betroffenen eine Strenge Diät oder verweigern die Nahrung ganz. Magersucht ist eine seelische Krankheit, die den Körper nur als Ausdrucksmittel benutzt. Bei der Magersucht gibt es keinen bestimmten Zeitpunkt, an dem die Anorexie ausbricht oder geheilt wird. Alles baut aufeinander auf, oder hängt mit anderen Problemen zusammen. Im Durchschnitt dauert Anorexie 3 Jahre, die Chancen wieder vollkommen gesund zu werden stehen aber nach mehreren Jahren Krankheit immer noch recht gut.
Wie entsteht Magersucht?
Es gibt zu viele Gründe um euch alle aufzuzählen, wir werden nur einige der häufigsten nennen:
Viele haben kaum Selbstbewusstsein; sind einfach mit ihrem Aussehen und ihrem Körper unzufrieden.
Auch ein häufiger Grund sind die Schönheitsideale aus den Medien. Viele nehmen sich diese als Vorbild.
Für einige ist es aber auch das Gefühl über den eigenen Körper und sein Leben Kontrolle zu haben.
Oft entwickelt sich die Magersucht während der Pubertät, weil die Jugendlichen Angst vor dem Erwachsen werden haben.
Wenn Konflikte in der Familie auftreten, z.B. die Scheidung der Eltern, kann das auch zur Anorexia führen
Es kann aber auch so viel wie ein Hilferuf bedeuten, wenn die Betroffenen Aufmerksamkeit auf sich lenken wollen.
Bei Sportlern, die besonders schlank sein müssen, wie z.B. Tänzerinnen, steht ein besonders hohes Risiko magersüchtig zu werden
Anzeichen für Magersucht
Man kann Magersucht z.B. durch starken Gewichtverlust oder am Aussetzen der Regel erkennen. Weitere Anzeichen sind, dass Magersüchtige oft weite Kleidung tragen um ihren Körper zu verstecken. Die Anorexie-Erkrankten machen andauernd Diäten, obwohl sie nicht übergewichtig sind. Außerdem essen sie kaum oder sogar eine Zeit lang gar nichts, und wenn sie essen, essen sie lieber alleine und achten sehr genau auf die Kalorien der einzelnen Produkte.
Körperliche Auswirkungen
Körperliche Auswirkungen sind unter anderem ein niedriger Puls, niedrige Körpertemperatur, Haarausfall, trockene Haut und Müdigkeit. Außerdem fühlt sich der Betroffene immer noch zu dick und versucht kalorienreiche Nahrung oder mit anderen Personen zusammen zu essen zu vermeiden. Viele Magersüchtige magern 45% ihres ursprünglichen Gewichts ab.
Die Behandlung
Sie muss gegen die körperlichen und die seelischen Symptome vorgehen. Deshalb sollte zu einem Arzt auch ein Psychologe zu Rate gezogen werden. Die Heilung kann mehrere Jahre dauern. Der Heilungsprozess kann durch Selbsthilfegruppen, Familie und Freunden unterstützt werden. Die Therapie soll dem Magersüchtigen bei folgendem helfen:
Ein normales Essverhalten zu entwickeln
Ein normales Körpergewicht wiederherzustellen und auch beizubehalten
Die Fähigkeit mit eigenen Problemen umzugehen, soll geschult werden
Freundschaften mit passenden Menschen
Aktivitäten, die Spaß machen und nichts mit Essen, Gewicht oder Aussehen zu tun haben
Im Normalfall bekommen Magersüchtige keine Medikamente, bei sehr starken Depressionen werden von Arzt aber Antidepressiva verschrieben.
Komplikationen
Magersucht kann eine chronische (=fortlaufende) Krankheit werden.
Müdigkeit und Konzentrationsschwäche kommen häufig vor. Oft treten Depressionen oder sogar Selbstmordgedanken auf. Durch Selbstmord oder Unterernährung wird die Sterberate, die bei 10% aller Betroffene liegt stark geprägt. Durch den ewigen Hungerzustand treten Schäden an Nieren, Leber, Gehirn und Herz auf. Bei Jugendlichen kommt die Wachstumshemmung noch dazu.
Biologischer Aspekt
Unsere Körper interessiert es nicht, ob unser Umfeld uns zu dick findet. Jeder Körper hat sein Idealgewicht , was er bei normaler, gesunder Ernährung auch halten wird. Wenn der Körper aber hungern muss, macht der Mensch viele psychologische und körperliche Veränderungen mit.
Binge-Eating
Im Englischen wird das Wort „Binge“ im Zusammenhang mit exzessivem (=übertrieben) Trinken gebraucht, sodass „Binge-Eating“ auch „Essen wie ein Besäufnis“ bedeuten kann.
Der Begriff „Binge-Eating–Disorder“(Disorder=Störung) wurde erstmals 1959 geprägt. Seit 1994 gibt es ihn in den USA als eigenständige Diagnose.
Binge-Eating lässt sich am besten mit dem Wort „Essattacke“ übersetzen. Eine Essattacke ist dadurch definiert, dass innerhalb von Minuten bis zu zwei Stunden ungewöhnlich große Mengen an Nahrungsmitteln konsumiert werden.
Solche Episoden von Essanfällen treten im Durchschnitt zweimal in der Woche in sechs Monaten gemeinsam mit mindestens drei der folgenden Symptome auf:
wesentlich schneller essen als normal
essen bis zu einem unangenehmen Völlegefühl
essen großer Mengen, obwohl man sich nicht hungrig fühlt
aus Verlegenheit alleine essen
Ekelgefühle gegenüber sich selbst, große Schuldgefühle und Deprimiertheit nach übermäßigem Essen
Der Leidensweg der Betroffenen ähnelt dem eines alkoholkranken Menschen. Der Alkoholabhängige fällt der Umwelt jedoch durch seine Alkoholfahne auf, der „Heißhungeresser“ hingegen kann seine Sucht meist besser vor Freunden und Familienmitgliedern verbergen.
Das Essen ist für die Betroffenen ein Gefühl der Liebe und Geborgenheit. Dies lernen viele schon im frühen Kindesalter, wenn sie gestillt oder nach einer Enttäuschung mit Süßigkeiten getröstet werden.
Häufigkeit
An dieser Essstörung leiden etwa 2% der Bevölkerung. Zwei von fünf Patienten sind Männer.
Über das Essverhalten von Teenagern zwischen 14 und 19 Jahren ist uns bekannt, dass sich 2/3 aller Mädchen eine superschlanke Figur wünschen, am liebsten mit einem Untergewicht von 10-25%, doch nur 49% entsprechen dem. Fast 1/3 wird von Heißhungerattacken geplagt, die dann mit Schuldgefühlen gebüßt werden.
Anders bei den Jungen: mit ihrem Aussehen sind 93% zufrieden und ca. 63% besitzen das Normalgewicht, das sie sich vorstellen. Trotzdem sind 35% der Betroffenen männlich.
Das Anfangsalter ist sehr unterschiedlich. Menschen, die mit Heißhungerattacken beginnen, gehen ein größeres Risiko ein, auch seelische Störungen zu erleiden.
Therapie
Das Ziel einer Therapie ist es, das Essverhalten zu normalisieren und die zugrunde liegenden seelischen Konflikte, also die Ursache, zu behandeln. Um dies zu erreichen führen die Patienten oft ein Tagebuch über die gegessene Nahrungsmenge. Dadurch gewinnen sie wieder Kontrolle über ihren eigenen Körper. Nach amerikanischen Untersuchungen unterstützen auch Antidepressiva die Behandlung.
Weil über das Krankheitsbild der BES(=Binge-Eating-Störung) noch wenig bekannt ist, nehmen manche Ärzte oder Psychotherapeuten das Problem der Betroffenen nicht ernst genug. In Selbsthilfegruppen Gleichgesinnte zu kontaktieren, ist daher sehr günstig.
Komplikationen
Weil in den Nahrungsmitteln, die bei den Essattacken verschlungen werden, meistens keine Vitamine und Mineralstoffe enthalten sind, kann es sein, dass langfristig Mangelerscheinungen auftreten. Menschen, die an einer BES leiden riskieren es, an Diabetes, überhöhten Blutdruck- und Cholesterinwerten, Gallenblasen- und Herzerkrankungen, sowie bestimmten Arten von Krebs zu erkranken, wie es auch bei Adipositas der Fall ist.
Bulimie (Bulimia nervosa)
Seit dem Jahre 1979 bezeichnet man Bulimie bzw. Bulimia nervosa als solche. 1980 ist sie von der ASA (=American Psychiatric Assosation) als eigenständiges Krankheitsbild anerkannt.
Der Name Bulimie kommt von bous(=Stier) und limos(=Hunger). Bulimia bedeutet somit „Hunger auf einen Ochsen“. An dem Zusatz nervosa erkennt man das es sich um eine psychische Krankheit handelt.
In der Umgangssprache redet man auch von „Fress-Kotz-Sucht“ oder „Ess-Brech-Sucht“. In den letzten 10 Jahren nahm die Bedeutung der Krankheit deutlich zu.
Merkmale/Symptome
Es kommen wiederholte Fressanfälle vor(schnell und viel auf einmal essen), meistens Speisen, wie z.B. Schokolade oder Chips. Bei diesen Essattacken können bis zu 55.000 Kalorien aufgenommen werden.
Gefühl, das Essverhalten nicht mehr unter Kontrolle zu haben
Gebrauch von Abführ- oder harntreibenden Mitteln, strenge Diäten, Fastenkuren oder übermäßige sportliche Aktivitäten, um Gewicht wieder zu verlieren
Mindestens zwei Fressanfälle treten jede Woche meistens mehr als drei Monate lang auf und dauern bis zu 1 ½ Stunden.
andauernde und übermäßige Beschäftigung mit Gewicht und Figur
Wenn die Betroffenen nicht genug Essen haben, greifen sie zu extremen Maßnahmen, wie Nahrungsresten aus Mülltonnen zu suchen oder Ladendiebstahl.
Es werden seit 1985 drei Gruppen unterschieden
Patienten mit Bulimie und verminderten Körpergewicht im Rahmen des Normbereichs
Einen mehr phasischen Verlauf, bei dem bulimisches Essverhalten und evtl. erhöhtes Körpergewicht alternieren (=einander ablösen, wechseln)
Patienten mit Bulimie und verminderten Körpergewicht, die ein normales Gewicht ablehnen und krankhaft Angst vor dem Dicksein haben
Häufigkeit
Die Häufigkeit der an Bulimie erkrankten weiblichen Personen hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Möglicherweise, weil das Schlankheitsbild herrscht. 4/5 aller Patienten erkranken vor dem 22.Lebensjahr; bei der Hälfte von ihnen ging eine Anorexia nervosa (=Magersucht) voraus.
Untersuchungen haben ergeben, dass nur 5% der an Bulimiker männlich und 2-4% der Frauen zwischen 18 und 35 Jahren sind.
Ursachen
Weil viele Frauen wegen der Werbung oder Zeitschriften denken, sie hätten nur Erfolg und wären glücklich, wenn sie diesem Schönheitsideal entsprächen, nehmen sie ab. Jugendliche sind auf Grund der Unsicherheit gegenüber ihrem Körper besonders anfällig. Schnell befindet man sich in einem Teufelskreis, denn für eine Diät erntet man Anerkennung. Zuerst fühlt man sich hässlich, dann nimmt man ab, wird gelobt und fastet wieder. Doch irgendwann überkommt einen die Gier nach Essen und man verschlingt ungeheure Mengen von Nahrung. Um das Schuldgefühl zu vertreiben, gibt man sich den Finger.
Inhalt
Biologiereferat über Essstörungen:
Allgemeines über Essstörungen
Risiken(physisch+psychisch)
Zahlen zu Essstörungen
4 Arten von Essstörungen (2642 Wörter)
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