Referat: Piraten und Piraterie - früher und heute
Piraten
- früher und heute
Piraten gibt es schon seit der Antike. Das sogenannte Goldene Zeitalter der Piraten war ca.1690-1730. Damals breiteten sich die Piraten am meisten aus. Betroffen waren vor allem Schiffe, die im so genannten Handelsdreieck zwischen Europa, Afrika und den amerikanischen Kolonien verkehrten und neben Waren auch Sklaven transportierten. Wegen der politischen Lage konnte es in der Karibik und auch in den Gewässern der gesamten amerikanischen Atlantikküste zu den schlimmsten Piratenüberfällen kommen. Später wichen die Piraten an die Küste Westafrikas aus, wo in erster Linie Sklavenschiffe überfallen wurden, und in den Indischen Ozean, wo sie es hauptsächlich auf die mit Gewürzen und kostbaren Stoffen reich beladenen europäischen Ostindienfahrer abgesehen hatten. Auch die Insel Madagaskar bildete wegen ihrer günstigen geographischen Lage einen idealen Standort für Piraten.
Wenn Piraten gefasst wurden, wurde bis auf wenige Ausnahmen die Todesstrafe verhängt, und die sterblichen Überreste wurden zur Schau gestellt. Viele Leute kamen zu den öffentlichen Prozessen, da am Ende fast immer eine Massenhinrichtung stattfand.
Die gefassten Piraten wurden fast immer zum Tode verurteilt, manchmal auch mit langen Haftstrafen belegt oder in die Sklaverei verkauft. Konnte man glaubhaft machen, dass man selbst von den Piraten gefangengenommen und zur Piraterie gezwungen worden war, wurde man freigesprochen. Bevor es zur Verhandlung kam, saßen die Piraten oft mehrere Monate in Gefängnissen und Kerkern. Mangelhafte Hygiene, schlechte Ernährung und fehlende Krankenversorgung für die Gefangenen führte dazu, dass viele von ihnen schon starben, bevor die Verhandlung anfing. Krankheiten konnten sich in der Enge schnell verbreiten.
Für ihre Kaperfahrten benutzten die Piraten schnelle, leichte Schiffe, mit denen sie den großen Handelsschiffen weit überlegen waren: Sie konnten sie rasch einholen und ihnen auch ebenso schnell wieder entkommen.
Die meisten Piratenschiffe waren mit Kanonen bewaffnet, deren Reichweite bis zu einen Kilometer betrug. Lag das Schiff nahe genug, warfen die Piraten ihre Enterhaken, um die beiden Schiffe zu verbinden. Dann sprangen sie an Bord, bewaffnet mit Degen, Pistolen und Musketen. Die gebräuchlichste Waffe der Piraten war das Entermesser, eine einfache aber wirkungsvolle Hieb- und Stichwaffe.
Mit ihren Fahnen wollten die Piraten Angst und Schrecken verbreiten. Die häufigsten Symbole waren Totenkopf, Knochen oder Sanduhren. Wenn die Leute diese Fahnen sahen, wussten sie gleich mit wem sie es zu tun hatten und ergaben sich oft ohne Widerstand. Die bevorzugte Farbe war ursprünglich Rot, daher leitet sich auch die Bezeichnung Jolly Roger für die Piratenfahne ab (frz.: Jolie Rouge = schönes Rot). Ab dem 17. Jhd. setzte sich die schwarze Fahne mit Totenkopf und gekreuzten Knochen als Jolly Roger durch.
Die Beute eines gekaperten Schiffes- vor allem Handelswaren wie Stoffe, Gewürze, Lebensmittel, Wein und Waffen, aber gelegentlich auch Gold, Silber, Perlen und Schmuck - wurden unter der Mannschaft aufgeteilt und auf den Märkten der Hafenstädte verkauft. Von diesem Geld kauften sich die Piraten Proviant für die nächste Reise. Oft erbeuteten sie auch Sklaven, die sie auf den Sklavenmärkten weiterverkauften. Ein Teil der Beute zahlte man in eine Unterstützungskasse für Piraten, die nicht mehr an Kaperfahrten teilnehmen konnten. Auch die Entschädigung für im Kampf erlittene Verletzungen und den Verlust von Körperteilen wurde aus dem Erlös der Beute bezahlt.
Gefangene wurden als ein Teil der Beute betrachtet. Man stellte sie vor die Wahl, entweder als Sklaven verkauft, getötet zu werden oder sich den Piraten anzuschließen.
Die meisten Piraten lebten nach demokratischen Grundsätzen: Der Kapitän eines Piratenschiffes wurde von der Mannschaft gewählt und konnte von dieser wieder abgesetzt werden. Die Mannschaft bestimmte mit, wohin die Reise gehen und welches Schiff gekapert werden sollte. Damit es in der langen Zeit an Bord nicht zu Streitereien unter den Piraten kam, wurden vor Reisebeginn Regeln aufgeschrieben, die jedes Besatzungsmitglied unterzeichnen musste. Diese Gesetze enthielten Vorschriften für das Leben an Bord, Strafen für diejenigen, die dagegen verstießen, Bestimmungen zur Verteilung der Beute sowie zur Höhe der Entschädigung bei Verwundung im Kampf.
Beispiele für Piratengesetze- Alle wichtigen Entscheidungen müssen zur Abstimmung gebracht werden. - Jeder, der beim Stehlen erwischt wird, soll ausgesetzt werden.- Alle Pistolen und Entermesser müssen saubergehalten werden.- An Bord sind keine Frauen erlaubt.
- Jeder, der während einer Schlacht vom Schiff flieht, wird hingerichtet.- Alle Streitigkeiten innerhalb der Mannschaft werden an Land geregelt.- Die Piraten erhalten je nach Rang einen bestimmten Teil der Beute - Alle Verletzungen werden entschädigt. Jeder, der ein Körperteil während des Kampfes verliert, erhält einen Extraanteil der Beute
Das Essen an Bord war nicht sehr abwechslungsreich: Auf den langen Schiffsreisen verdarb frische Nahrung schnell, weshalb die Verpflegung hauptsächlich aus Zwieback und Dörrfleisch bestand, das mit Bier oder Wein heruntergespült wurde. Das Trinkwasser in den Holzfässern war bald von Algen und Würmern verunreinigt und im Zwieback waren Maden, die einfach mitgegessen wurden. Da der Nahrung Vitamine fehlten, erkrankten viele Seeleute an der gefürchteten Mangelkrankheit Skorbut(Vitamin-C-Mangel): Die Zähne fielen aus, und im schlimmsten Fall endete es mit dem Tod. Damit das nicht passierte, wurden gelegentlich auch lebende Tiere mit an Bord genommen, ebenso Zitrusfrüchte und Fisch. Bei längerer Windstille kam es vor, dass die vorhandenen Lederwaren zu einer Mahlzeit verarbeitet werden mussten. Unter Deck eines Piratenschiffs war es sehr eng, es war dunkel und feucht und der Geruch unerträglich. Ungeziefer breitete sich aus: Neben Maden und Würmern machten sich Ratten über die Vorräte her, nagten Löcher in die Holzplanken des Schiffes und übertrugen so gefährliche Krankheiten wie die Pest. Einen Arzt gab es nur selten an Bord, doch auch er konnte angesichts der schlimmen Kampfverletzungen vieler Piraten meist nicht mehr tun als die Wunden zu nähen. Im schlimmsten Fall mussten Gliedmaßen mit einer Säge amputiert werden, während die Verletzten ihre Schmerzen mit viel Rum zu betäuben versuchten.
Verschiedene Piraten-Arten
Korsaren
Bukkanier
Balanini- Piraten
Südseepiraten
Freibeuter Der Begriff Freibeuter konnte ein bewaffnetes Schiff bezeichnen, einen Kapitän oder seine Mannschaft. Der Hauptunterschied zwischen einem Piraten und einem Freibeuter bestand darin, dass es Freibeutern von einer Regierung oder durch Kaperbriefe erlaubt war, Handelsschiffe feindlicher Nationen anzugreifen und auszuplündern.
2 Beispiele von Piraten:
Name:
Emilio Changeo
Lebenszeit:
heute
Herkunft:
Philippinen
Arbeitsplatz:
philippinisches Hoheitsgebiet
Berufliches:
Entführung und Weiterverkauf zahlreicher Schiffe auf Bestellung.
Persönliches:
Changeos größte Tat war die Kaperung und Entführung des Öltankers Tubangao vor Mindanao.
Schiffe:
Nutzung verschiedener Schiffe
Das Ende:
Lebenslange Haft im Hochsicherheitsgefängnis von Manila
Name:
Edward Teach alias "Blackbeard"
Lebenszeit:
bis 1718
Herkunft:
Bristol / England
Arbeitsplatz:
Karibischer Raum und Ostküste Nordamerikas
Berufliches:
Während eines 18-monatigen Raubzuges von verschiedenen Basen aus Kaperung von mindestens 20 Schiffen.
Persönliches:
Furchterregende Erscheinung mit langen, schwarzen Bart, stets schwer bewaffnet. Steckte beim Kampf brennende Lunten unter seine Hutkrempe.
Schiffe:
die gekaperte "Queen Annes Revenge" mit 36 oder 40 Kanonen
Das Ende:
1718 wurde die "Queen Annes Revenge" von 2 Regierungsschiffen in North Carolina gestellt, Blackbeard im Gefecht getötet.
Moderne Piraten
Auch heute gibt es noch Piraten. Besonders in den Gebieten Süd- und Südostasien im Südchinesischen Meer, in Teilen von Südamerika und im Süden des Roten Meers attackieren die Piraten heute die modernen Schiffe. Besonders die Straße von Malakka ist gefährlich. Die großen Schiffe müssen in den Meerengen meist ihre Geschwindigkeit verringen und können dann oft mit Schnellbooten leicht von Piraten geentert werden.
In den meisten Fällen sind die modernen Piraten nicht an der Ladung interessiert, sondern eher am Inhalt des Schiffs-Safe, der häufig große Bargeldsummen aufweist, die für die Bezahlung der Gehälter und der Hafengebühren bestimmt sind. In einigen Fällen zwangen die Piraten die Besatzung, das Schiff zu verlassen und fuhren dann damit in einen Hafen, wo es neue falsche Papiere bekam und unter anderem Namen weitergenutzt wurde.
Im Jahr 2002 wurden 370 Überfälle von Seeräubern gezählt, in den ersten neun Monaten 2003 zählte man 344.
Was kann man dagegen tun?Die Polizei schafft es nicht, gegen alle Piraten anzukämpfen - die Weltmeere sind groß und Piraten können sich überall verstecken. Deshalb müssen die Seeleute sich selbst schützen. Auf vielen Schiffen wird in gefährlichen gebieten eine zusätzliche Piratenwache eingeführt. Manche haben auch eine Art Alarmanlage, die die Reling unter Strom setzt und Sirenen und Scheinwerfer einschaltet, wenn jemand versucht, das Schiff zu entern. Aber solch eine Alarmanlage kostet 25 000 Euro. Das ist den meisten Schiffsbesitzern zu teuer.Beispiel für einen modernen Piratenüberfall
Am 11.November 2003 umrundeten Piraten in drei Booten in Warri in Nigeria, ein Tiefkühlschiff. Die Piraten waren mit Maschinengewehren bewaffnet und versuchten, dem Schiff den Weg zu versperren. Sie schossen auf das Schiff, das Schiff fuhr schneller und entkam. Die Piraten gaben die Verfolgung auf.
Inhalt
Zusammenfassung von: antike und moderne Piraterie, Porträts von 2 Piraten(Blackbeard +Emilio Changeo),verschiedene Piratenarten, Flaggen, Waffen, Beute, Schiffe, Strafen (1375 Wörter)
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