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Referat: Die Insel Rügen

Alles zu Tourismus

Nur wenige Besucher der Insel Rügen und Hiddensee wissen,


dass das Land an der Ostseeküste erdgeschichtlich sehr jung ist.

Es wurde erst während und nach der letzen Eiszeit gestaltet, die vor etwa 10000 Jahren endete. Von Skandinavien nach Süden vordringende Gletscher hobelten den Boden ab, rissen die Erde auf und schoben gewaltige Massen an Gesteinsmaterial vor sich her. Dort, wo die Eismassen längere Zeit die Erde bedeckten, lagerten sich sog. Moränenwälle ab. Überall blieben große Felsbrocken ( Findlinge ), Geröll, Kies und Sand liegen. Die Schmelzwasser-flüsse schütteten vor dem jeweiligen Eisrand Kies- und Sandflächen auf :
so entstand schließlich auch die hügelige Landschaft der beiden Ostseeinseln.
Allerdings entstand die Ostsee erst nach dem Abschmelzen des Eises,
als der Meeresspiegel um knapp 100m anstieg.
Gleichzeitig sank der heutige Küstenraum allmählich ab.
Vom 12. – 17. Jahrhundert ist Rügen zunächst dänisch, ein halbvergessener Außenposten des Reiches. 1325 übergeben die Könige in Kopenhagen
die Insel als Lehen an die Herzöge von Pommern.
Die Inselbewohner bestehen aus Deutschen und Slawen, die über die Jahrhunderte miteinander verschmelzen.

Die slawischen Dörfer erkennt man heute noch an ihren Namen :
die Endungen -ow und -itz zum Beispiel sind slawisch. Spätestens um 1400
wird überwiegend deutsch gesprochen.
Im Dreißigjährigen Krieg ist Rügen Schlachtfeld. Die Pest entvölkert die Dörfer. 1630 besetzen schwedische Truppen Vorpommern, und es bleibt schwedisch bis 1815. Dann fällt Rügen an Preußen. Es ist das Preußen der
Junker, der Großgrundbesitzer. Die mächtigsten und reichsten Inselbewohner sind im 19. Jahrhundert die Fürsten von Putbus. Sie bauen Putbus zu einem Baden-Baden des Nordens aus. Viele Jahrzehnte dauert es, ehe erste Seebadeorte entstehen. Beim Baden
durfte auf keinen Fall der Körper den Blicken des anderen Geschlechtes
preisgegeben werden. Im Wasser werden deshalb auf Pfählen Badehütten aufgestellt, die von den Geschlechtern getrennt benutzt werden. Von dort aus läßt man sich in die Ostsee gleiten. Die große Zeit der Bäder beginnt. Die Strandbäder Binz, Sellin, Göhren werden in kaum zwei Jahrzehnten aus dem Boden gestampft. Es entstehen künstliche Städte für wohlhabende Berliner und Sachsen.
Den Zweiten Weltkrieg übersteht Rügen fast völlig unzerstört.
Abziehende deutsche Truppen sprengen den Rügendamm. Schon 1946
beginnt wieder der Kurbetrieb. Durch die Flüchtlinge aus den deutschen Gebieten östlich der Oder und Neiße entsteht eine völlig andere
Bevölkerungsstruktur; die Bevölkerungszahl steigt von 42 000 auf 100 000.
Sowjetische Garnisonen werden stationiert. Während der Zeit der DDR
wächst die Zahl der Gäste in Binz auf über 160 000. Häßliche Betonklötze entstehen, trotzdem bleibt die Insel elitär: die Nachfrage kann nicht befriedigt werden. Leute mit Einfluß haben alle ihr Häuschen oder ihre Nobelunterkunft auf Rügen.
Heute knüpft die Insel an den Badetourismus des bürgerlichen Zeitalters recht mühelos an. Binz ist heute einer der teuersten Seebadeorte Deutschlands.
Die Insel Rügen liegt an der Ostsee. Zusammen mit der Insel Hiddensee nannte man sie schon im letzten Jahrhundert „PERLEN DER OSTSEE.“
Rügen ist die größte Insel Deutschlands mit 974 Quadratkilometern.
Die Inseln Rügen und Hiddensee haben wunderschöne kilometerlange Bilderbuchstrände.
Sie besitzen eine außergewöhnliche landschaftliche Vielfalt, hübsche Kleinstädte, Schlösser, Kirchen, Museen und malerische Fischerdörfer. (Abb. I Bauernhof in Klein-Zicker) Viele Jahrhunderte hindurch waren die Menschen auf Rügen Bauern und Fischer. Diese Einheit wurde erst im 20. Jahrhundert aufgelöst.
Zahlreiche Wander- und Fahrradwege schlängeln sich durch herbe
Heidelandschaften auf Rügen. Sie öffnen den Blick auf sanft geschwungene, schilfbestandene Boddenküsten, oder sie verlaufen oberhalb schroff abfallender Steilküsten.

Die berühmte Steilküste ist auch das Wahrzeichen der Insel :
die 8 Kilometer lange Steilküste der Stubnitz mit den leuchtend weißen,
mächtigen Kreidefelsen. Besonders berühmt unter den Kreidefelsen ist der hoch aufragende, sagenumwobene Königsstuhl ( Abb. II)
Besonders beliebt sind die Schiffsrundreisen an den Kreidefelsen entlang.
Eindrucksvoll ist der Blick auf die Steilküste, die über die Jahrhunderte immer mehr vom Meer fortgespült wird.
Bekannte Städte auf Rügen

BERGEN :
Einwohnerzahl : 17173
Lage : Bergen liegt in der Mitte der Insel Rügen.
Bergen feierte 1993 sein 800jähriges Bestehen , seit 1613 hat es Stadtrecht.
Das alte Bergen ist zwei großen Feuern des 17.Jahrhunderts zum Opfer gefallen.
Bergen ist die Kreishauptstadt , das Verkehrs,-Geschäfts,-Handels- und Verwaltungszentrum.
Am frisch renovierten Marktplatz stehen einige hübsche Häuser ,
darunter das älteste Fachwerkhaus der Insel.
Sehenswertes : Die Kirche und der Ernst-Moritz-Arndt-Turm
( Abb. III )sind sehenswert.
Die Marienkirche aus der Zeit um 1170 liegt nur ein paar Meter vom Markt entfernt.

BINZ :
Einwohnerzahl: 3600
Lage: Binz wird eingerahmt von der Ostsee, dem Schmachter See
im Südwesten und einem hügeligen Buchenwaldgebiet, der Granitz, im Südosten.
Geschichte: Archäologische Funde zeugen von der slawischen Besiedlung der Gegend um Binz schon um 600, urkundlich erwähnt wird „Byntze“ aber erst 1318. Bis etwa 1830 sollte es dauern, bis sich in dem kleinem Fischerdorf ein Wandel vollzog :Der mächtigste Großgrundbesitzer der Insel, Fürst Wilhelm Malte zu Putbus, hatte sich in den Kopf gesetzt, für die feine Gesellschaft ein Bad am Meer einzurichten. Umkleidehütten und Badekarren
wurden herangeschafft - und dann ließ sich vor allem der Adel von dort aus ins Wasser gleiten.
Mehr als 30 Jahre gingen jedoch noch ins Land, bevor sich der Bau eines ersten Hotels zu lohnen schien. Die heutige Putbusser Straße, ehemals vom Dorf zum Herrenbad führend, erinnert an den Fürsten zu Putbus, der sie 1882 anlegen ließ.
1893 entstand das Kurhaus, das 1906 einem Brand zum Opfer fiel und
1908 in anderer Form wiederaufgebaut wurde. Es ist eines der Wahrzeichen von Binz.

1906 richtete man in Binz auch ein Familienbad ein. Keineswegs war nun aber der Freizügigkeit Tür und Tor geöffnet, denn eine Vorschrift von 1908 bestimmte:
“Männer und Frauen begeben sich jeder auf einem verdeckten Steg
ins nasse Element und kommen erst dort miteinander zusammen“,
und überhaupt war“ das Mitbringen von Ferngläsern und
photographischen Apparaten untersagt.“
In den Zwanzigern schloß man das getrennte Herren- und Damenbad;
1933 riß man auch die Kabinen des gemeinsamen Bades ab.
1902 baute man eine erste, 560m lange Seebrücke.
Diese und ihre Nachfolgerin fielen jedoch in den harten Wintern 1903/1904 und 1942/1943 den gewaltigen Eismassen zum Opfer, die jedesmal die Träger der Brücke fortrissen. Der heutige Landungssteg stammt von 1994.
Von 1900 bis heute hat Binz den Ruf, der größte und attraktivste Badeort
auf Rügen mit einem phantastischen Strand zu sein.
Binz ist der einzige Badeort mit Intercity-Anschluß und besitzt die meisten Hotels und Pensionen, zum Teil in typischer Bäderarchitektur aus Holz
(Abb V).

Wahrzeichen :
Das beeindruckende Kurhaus an der 4 km langen Strandpromenade (Abb. IV); indem sich heute Hotel und Restaurant befinden;
die Seebrücke mit einer Länge von 370 Metern

Sehenswert :
Der 4 km lange Sandstrand ist das schönste in Binz.
An der Seebrücke legen die Ausflugsschiffe an: zum Kreidefelsen, zu den anderen Seebädern, zu Fahrten rund um Rügen und den Inseln Usedom und Bornholm.
Weitere Orte auf Rügen
Fährhafen Sassnitz, dort legen die Fähren nach Dänemark und Schweden an
Der Seebadeort Sellin mit einer im alten Stil wiederaufgebauten Seebrücke
Der ehemalige Militärstützpunkt Prora, dort sind Überreste der von den Nazis errichteten bisher nicht sprengbaren, gigantischen Anlage zu besichtigen.

Die Einwohnerzahlen auf Rügen insgesamt:

Die Einwohnerzahl geht seit Jahren zurück:
1956 betrug sie noch 91 500.
Anfang 1992 wohnten im Kreis Rügen etwa 83 500 Menschen;
1996 nur etwa 78 500 Menschen.
Amtsfreie Städte sind Bergen ( 17 173 Einwohner ) ,
Binz ( 6 139 Einwohner ) und Saßnitz ( 12 166 Einwohner).

Ernst Moritz Arndt:
geb.: 26.12.1769 gestorben: 29.1.1860
Er war Dichter, Historiker und Philosoph.
Arndt wurde in Groß Schoritz, auf dem Südteil der Insel Rügen geboren.
Caspar David Friedrich
geb.: 1774 gestorben: 1840
Er war der bedeutendste Maler der Romantik.
Ein geborener Greifswalder, der gern auf Rügen gemalt hat.

Sein bedeutendstes Bild war das berühmte Ölgemälde:
„Kreidefelsen auf Rügen“ ( Abb.VI )
Gerhart Hauptmann
geb.: 15.11.1862 gestorben: 6.6.1946
Er war führender Vertreter des Naturalismus in Deutschland.
Hauptmann war ein erfolgreicher Literat.
Hauptmann hat viele Sommer auf Hiddensee verbracht und
ist dort auf seinen Wunsch auch begraben worden.
Asta Nielsen
geb.: 11.9.1881 gestorben: 25.5.1972
Die in Kopenhagen geborene Theater- und Filmschauspielerin
wurde 1910 für den Film entdeckt. Sie war ein Stummfilmstar.
Wie viele andere prominente Zeitgenossen verbrachte auch sie
vor dem 1. Weltkrieg ihren Sommerurlaub gern auf Hiddensee
in ihrer „Villa Karusel“ in Vitte.
Karl Friedrich Schinkel
geb.:13.3.1781 gestorben:9.10.1841
Er war Sohn eines Pfarrers aus Neuruppin und einer der bedeutendsten Baumeister des Klassizismus. Er war auch ein wichtiger Maler.
Die Schönheit der Insel Rügen hatte ihn so begeistert ,
dass er auch hier zum Pinsel griff.
Während seines Rügen-Aufenthaltes im Sommer 1821
schrieb er einem Freund: „ ... das anmutige Land von Rügen
wird mir gewiß lange im Gedächtnis bleiben ,
ich bin soeben dabei , eine Aussicht von Stubbenkammer
in eine Ölskizze zu endigen , die sie sehen werden ...“
Klaus Störtebecker

geb.: ? gestorben: 20.10.1401
Der Sage nach soll Störtebecker einen Teil seines Schatzes auf Rügen versteckt haben, vor allem in den Felsen der Stubbenkammer. Der Pirat Klaus Störtebecker soll mindestens 18 Schlupfwinkel auf der Insel gehabt haben. Er war einer der berühmtesten deutschen Seeräuber.

Am 20. Oktober 1401 wurde er mit 70 Kumpanen in Hamburg hingerichtet. Dabei soll sich folgendes zugetragen haben:
Störtebecker bat den Scharfrichter, diejenigen seiner Gefährten vor dem Tod zu verschonen, an denen er nach seiner Enthauptung ohne Kopf vorbeilaufen würde. Der Henker war damit einverstanden.
Störtebecker soll ohne Kopf an so vielen seiner Kampfgefährten vorbeigelaufen sein, daß ihm der Henker einen großen Stein vor die Füße werfen mußte, so daß Störtebecker stürzte.
Inhalt
Die Entstehung Rügens, die Geschichte Rügens, Allgemeines über Rügen, bekannte Städte auf Rügen, Wahrzeichen, Sehenswertes, Einwohnerzahl Rügens, berühmte Persönlichkeiten, ... (1543 Wörter)
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