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Referat: Wahrnehmung

Alles zu Menschen

Wahrnehmung


Definition: Die Aufnahme von Informationen über die Sinne UND die Verarbeitung zu bedeutsamen und sinnhaften Sachverhalten.(konstruktiv, selektiv, interpretativ)
80% unserer Sinnesinformationen werden durch das Auge aufgenommen. Deshalb werden folgende Erläuterungen über Wahrnehmung sich hauptsächlich auf dieses Sinnesorgan beziehen.

Optische Wahrnehmung

In unseren Augen werden viele Zweidimensionale Bilder hintereinander auf der Netzhaut abgebildet. Doch warum erkennen wir diese als räumlich und sehen fließende Bewegungen von Objekten, anstatt immer ein neues Objekt an einer neuen Stelle zu sehen? Hierzu verarbeitet unser Gehirn verschiedene Eigenschaften von gesehenem:

Räumlichkeit:
relative Größe: etwas, das kleiner erscheint, wird als entfernter wahrgenommen
relative Helligkeit / Schärfe: nähere Gegenstände erscheinen uns heller und schärfer und werden deshalb als weniger weit entfernt wahrgenommen
Überlagerung: Überlagert ein Objekt ein anderes zum Teil, so wird jenes näher als dieses wahrgenommen
Höhe des Gegenstandes: Objekte, die weiter oben auf unserer Netzhaut abgebildet werden, scheinen weiter weg, z.B. eine Straße, die in die Ferne führt, wird auf einem zweidimensionalen Bild immer kleiner und höher gezeichnet, desto weiter sie läuft.
Texturgradient: etwa gleichgroße Gegenstände (z.B. Kieselsteine an einem Strand)
Werden, umso weiter sie weg sind, immer kleiner. Das Gehirn erkennt aber, dass es sich um die gleichen Gegenstände handelt. Siehe dazu „relative Größe“
lineare Perspektive: eigentlich parallele Linien führen auf einem zweidimensionalen Bild zusammen. So kann durch die Fluchtpunktperspektive Räumlichkeit dargestellt werden.
Bewegungsparallaxe: Bei Eigenbewegung bewegen sich die Abbildung näherer Gegenstände schneller, als die weit entfernter.
Akkomodation: Je nach Schärfeeinstellung der Linse kann das Gehirn Entfernungen feststellen.
Durch 2 Augen werden 2 Bilder geliefert, jeweils aus einer minimal anderen Perspektive, das Gehirn setzt diese zu einem Dreidimensionalen Bild zusammen.
Konvergenzstellung: je nach Entfernung eines Gegenstandes laufen die Blicklinien beider Augen anders, je nachdem, wie weit der Gegenstand entfernt ist. Bei einem sehr weit entfernten Objekt sind die Blicklinien fast parallel

Bewegung
Um Bewegung wahrzunehmen, orientiert sich das Gehirn am Hintergrund und sucht logische Bewegungsmöglichkeiten. Wolken heben sich vom Hintergrund ab und bewegen sich in unserer Wahrnehmung, weil wir den Himmel als statisch wahrnehmen. Eine optische Täuschung entsteht hierbei, wenn wir in einem ruhenden Zug sitzen und auf einen anderen ruhenden Zug schauen. Wenn dieser sich bewegt, könnten wir annehmen, unser Zug fahre, weil uns dies als logische Erklärung für die Bewegung des Zuges vorkommt.

Organisation der optischen Wahrnehmung:
nahe Objekte erscheinen uns zusammengehörig
sind Unterbrechungen in einem Bild, in den Linien, so kann unser Gehirn diese vervollständigen, so dass wir trotzdem einen geschlossenen Gegenstand wahrnehmen.
Überschneiden sich 2 Kurven, so erkennt unser Gehirn den „Geschlossenen Kurvenverlauf“ und bringt nicht etwa das eine Ende der einen Kurve mit einem Ende der anderen Kurve in Verbindung
Gleichartige Objekte werden als zusammengehörig wahrgenommen, z. B. ein Muster auf einer Fläche mit abwechselnd Kreisen und gleichgroßen Quadraten wird einheitlich wahrgenommen, nicht etwa die Kreise getrennt von den Quadraten.
Optische Wahrnehmungskonstanzen
Formkonstanz: betrachtet man ein Rechteck und dreht dieses anschließend, so wird auf der Netzhaut ein Trapez abgebildet. Doch wir wissen durch die Verarbeitung der Informationen trotzdem, dass es sich um ein Rechteck handelt. (auch bei geöffneten Türen)
Größenkonstanz: auch wenn ein Gegenstand weit weg ist und somit kleiner auf unserer Netzhaut abgebildet wird, wissen wir trotzdem wie groß er wirklich ist, wenn wir ihn kennen.
Helligkeits- und Farbkonstanz: Eine weiße Fläche erscheint unter wenig Lichtbestrahlung eigentlich grau, doch unser Gehirn kompensiert den Mangel an Licht und wir erkennen die Fläche trotzdem als weiß.
Ortkonstanz: Bewegen wir uns um einen Gegenstand herum, so wandert sein Bild auf unserer Netzhaut. Doch unser Gehirn verarbeitet dies so, dass wir den Gegenstand trotzdem als ruhend wahrnehmen können.

Optische Täuschungen:
Es gibt geometrische-, mehrdeutige-, unmögliche Täuschungen und Fiktionen. (siehe Blatt mit Beispielen). Optische Täuschungen sind auf unser falsches Erwarten vom gesehenen und auf unsere Verarbeitung zum räumlichen Sehen zurückzuführen.

Erkennen
Es gibt verschiedene Theorien, die erklären, warum wir verschiedene Objekte einer Bezeichnung (z.B. verschiedene Häuser) zu dieser Bezeichnung zuordnen (also alle „Haus“ nennen, obwohl sie verschieden aussehen).
Schablonentheorie: alle möglichen Formen eines Gegenstandes werden gespeichert, nur minimale Abweichungen sind möglich. Nicht sehr wahrscheinliche Theorie.
Prototypentheorie: ähnlich wie Schablonentheorie, „Prototypen“ von Objekten sind im Gehirn gespeichert, Größen und Formabweichungen sind möglich, um den Gegenstand zu erkennen.
Merkmalsanalyse: hierarchisch aufgebautes System aus Merkmalen, die die jeweiligen Objekte definieren. Diese Theorie wird als die wahrscheinlichste angenommen.

Visuelle Eindrücke werden durch folgende Parameter bei der Verarbeitung im Gehirn beeinflusst und können so unterschiedlich wahrgenommen werden:
Motivation (z.B. Hunger)
Zuvor erteilte Instruktionen
Kontext
Erwartungen, Wünsche
Kulturelle Einflüsse
Das aussetzen von Belohnung / Strafen
Emotionen
Wahrnehmungsentwicklung
Ist unsere Wahrnehmung angeboren oder wird sie durch Erfahrungen geprägt?
Durch verschiedene Experimente wurde herausgefunden, dass sowohl einige Teile angeboren sind, wie z.B. die Fähigkeit zur Tiefenwahrnehmung und die Formkonstanz, dass sich aber die Wahrnehmung im Laufe des Lebens entwickelt. Das Beobachten wird systematischer und selektiver. Babys müssen lernen, irrelevante Informationen herauszufiltern.
Unsere „Hardware“ sind neuronale Wege und Schaltkreise. Sensible Perioden bestimmen die Entwicklung kognitiver Fähigkeiten. Sie sind genetisch vorprogrammiert.
Die „Software“ in der Wahrnehmung sind unsere individuellen Erfahrungen.
Inhalt
Alles über Wahrnehmung
Was erkennen wir wie?
Erkennen wir alle dasselbe?
Die Wahrnehmung kann uns täuschen (817 Wörter)
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