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Referat: Olympe de Gouges

Alles zu Olympe de Gouges

Nina Saul


Olympe de Gouges – Ihr Leben, ihre Ziele
Olympe de Gouges wird von Seiten feministischer Forscherinnen als Gründerin der Frauenbewegung bezeichnet.
Olympe, von ihren Eltern auf den Namen Marie getauft, wurde laut ihrer Geburtsurkunde am 7.Mai 1748 in Montauban bei Toulouse in Südfrankreich geboren. Als ihre Eltern sind Anne – Olympe Gouze (geborene Muisset) und der Metzger Pierre Gouze angegeben.
In ihrer Kindheit lernte sie weder schreiben noch lesen.
Mit 17 Jahren wurde sie mit dem wesentlich älteren Louis – Yves Aubry verheiratet. Aus dieser Ehe stammt ihr Sohn Pierre, der 1766 zur Welt kam. Noch im selben Jahr starb ihr Mann und Olympe war mit kaum 20 Jahren Witwe. Aus dieser Erfahrung resultierte ihre Abneigung gegen die Ehe, die ihrer Meinung nach das Grab der Liebe und des Vertrauens ist. Aus diesem Grund heiratete sie nicht wieder.
Sie änderte ihren Namen in das wohlklingendere Olympe de Gouges, Olympe nach dem Vornamen ihrer Mutter und Gouges in Abwandlung des Familiennamen Gouze.
Schließlich ging sie dann mit dem reichen Transportunternehmer Jaques Bietrix nach Paris. Dort versuchte sie ihren Lebensunterhalt als Theaterautorin zu verdienen. Jahrelang kämpfte sie um die Aufführung ihrer Stücke, in denen sie auf die Situation der Sklaven aufmerksam machte. Doch ihr erstes Stück setzte man jedoch schon nach der Uraufführung ab, da man voraus sah, dass es nicht genügend Einnahmen einspielen würde.
Immer wieder appellierte sie an die Regierung, dass jeder Mensch frei sein solle, weil er auch frei geboren sei. Sie hoffte, wenn sie die Regierung aufklären könnte, würde diese der Situation der Frauen und Sklaven ein Ende bereiten. Mit ihren Schriften, die sie Sekretären diktierte, wollte sie die Leute beeinflussen. Sie sollten gerecht sein und Vernunft annehmen. 1789 wurde ihr Optimismus enttäuscht, die Sklaverei wurde beibehalten und die Rechtlosigkeit der Frau blieb bestehen.
Im Jahre 1791 führte sie zu Ehren ihres Idols, des verstorbenen Helden der Revolution Graf Mirabeau, ihr Stück "Mirabeau au Champs-Elysees“ auf. Ein Satz zeigte dem Publikum welche Meinung Olympe über die Stellung der Frau in der Gesellschaft vertrat: „Und von wem hängt diese Revolution ab: vergebens wird man Gesetze schaffen, vergebens wird man ein Königtum umstürzen; solange man nichts tut, um die Seele der Frauen zu erziehen, solange die Frauen nicht dazu beitragen, sich vorteilhafter und konsequenter zu zeigen, solange die Männer nicht groß genug sind, um sich ernsthaft um ihren wirklichen Ruhm zu kümmern, solange kann der Staat nicht aufblühen“. Die Revolution müsste ihrer Meinung nach also scheitern, wenn Frauen, Männer und die Gesellschaft nichts zur Veränderung der Situation der Frau beitragen würden.
Zu gleich klagte sie aber auch an, dass die Frauen selbst der größte Feind ihres Geschlechts seien. Sobald eine Frau für die Rechte aller Frauen kämpfen wolle, hätte sie sofort alle anderen Frauen gegen sich. In ihrem 1788 erschienenen „Portrait der Frauen“ schrieb sie über die mangelnde Solidarität und darüber, dass sich die Frau lieber auf die Seite des Stärkeren, also des Mannes, schlägt.
1791 verfasste sie die „Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin“, eine Streitschrift die international Aufsehen erregte. Sie wollte dass ihre darin vorgestellten Artikel von der Nationalversammlung verabschiedet werden, jedoch ohne Erfolg.
In der 1789 verfaßten Schrift „Heroische Taten einer Französin oder wie Frankreich von Frauen gerettet wird“, appellierte sie an den Patriotismus der Frauen, nach dem Vorbild der Römerinnen, zur Rettung des Vaterlandes aus der finanziellen Notlage, ihren Schmuck der Nationalversammlung zu opfern.
Ihre Schrift: „Die drei Urnen oder das Wohl des Vaterlandes, von einem Reisenden der Lüfte“ führte im Juli 1793 schließlich zu ihrer Verhaftung. Dazu hatte sie im Dezember 1792 den König öffentlich verteidigt, dies wurde ihr als Propaganda zur Wiederherstellung der Monarchie ausgelegt.
Sie wurde verurteilt und am 3. November 1793 geköpft.
In ihrem Vermächtnis, das am 4. Juni 1793 erschien, schrieb sie: „Mein Herz vermache ich dem Vaterland, meine Ehrbarkeit den Männern (sie können sie gebrauchen), meine Seele den Frauen, wahrlich keine lieblose Gabe. Mein schöpferisches Genie soll den Dramenschreibern gehören, es mag ihnen von Nutzen sein; so eigne ich meine Logik des dramatischen Aufbaus dem berühmten Chenier (war ein frz. Dichter) zu, meine philosophische Gelassenheit den Verfolgten, meinen Geist den Fanatikern, meinen Glauben den Atheisten (jmd. der nicht an Gott glaubt ), meine unverfälschte Fröhlichkeit den alternden Frauen und all die armseligen Überbleibsel eines ansehnlichen Vermögens meinem Sohn.“
Die 1791 verfasste „Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin“ fehlt in allen Textsammlungen rechtshistorischer Dokumente. Erst seit 1977 ist dieser Text auch auf deutsch zugänglich. In 17 Artikeln stellte sie ihre Vorstellungen des gesellschaftlichen Lebens nach der Revolution vor.
Im Vorwort schrieb sie, dass die Frauen verlangen in die Nationalversammlung aufgenommen zu werden. Sie wollte dass die Frauen anerkannt werden und erklärte deshalb die Rechte der Frau und Bürgerin.
Artikel I: Die Frau ist frei geboren und bleibt dem Manne gleich in allen Rechten. Die sozialen Unterschiede können nur im allgemeinen Nutzen begründet sein.
Das heißt: Mann und Frau haben die gleichen Rechte. Es darf nur Unterschiede geben, wenn es der Gesellschaft nützt.
Diesen Artikel finden wir auch heute, in leicht veränderter Form, in unserem Grundgesetz: Alle Menschen sind vor dem Gesetzt gleich. Frauen und Männer sind gleichberechtigt. (Art. 2 [2] )
Artikel II: Ziel und Zweck jedes politischen Zusammenschlusses ist der Schutz der natürlichen und unveräußerlichen Rechte sowohl der Frau als auch des Mannes. Diese Rechte sind Freiheit, Sicherheit, das Recht auf Eigentum und besonders das Recht auf Widerstand gegen Unterdrückung.
Das heißt im wesentlichen, dass die Rechte der Frau und des Mannes geschützt werden sollen. Diese Rechte sind Freiheit, Sicherheit, Eigentum besitzen zu können und gegen Unterdrückung kämpfen zu dürfen.
Dieser Artikel II ist in unserem Grundgesetz in verschiedene Artikel gesplittet. Z. B. besagt Art. 2 Absatz 2: Die Freiheit der Person ist unverletzlich.
Artikel 3 bis 17 sagen dass die Frau die gleichen Pflichten hat wie der Mann, dass das Gesetz der Frau gegenüber genauso streng sein muss wie gegenüber dem Mann, da es keine Sonderrechte für die Frau gibt. Jeder hat ein Recht auf Eigentum, egal ob Mann oder Frau und der Mann darf die Frau nicht weiter tyrannisieren und sie damit an der Ausübung ihrer Rechte hindern.
Über die allgemeine Ordnung im Staat besagt ihre Schrift, dass alle Staatsgewalt vom Volke ausgeht, d.h. dass die Nation nichts anderes darstellt als eine Vereinigung von Frauen und Männern und dass keine einzelne Person Macht ausüben kann. Jeder hat das Recht seine Meinung frei zu äußern und zu verbreiten.
Und wenn die Mehrheit der Gesellschaft (des Volkes) nicht an der Verfassung mitgearbeitet hat, ist diese null und nichtig.
Olympe de Gouges war eine Frau, die vor 200 Jahren schon die gleichen Vorstellungen vom Gesellschaftlichen Leben und der Rolle der Frau hatte, wie unsere Politiker vor ungefähr 50 Jahren.
Quelle: Internet, www.omen.de/history/f_frre1.htm, 07.09.00
Inhalt
Was für Ziele setzte sich Olympe de Gouges und wie versuchte sie diese zu erreichen? Und wie wirkten sich ihre Bestrebungen auf ihr Leben aus? (1116 Wörter)
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