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Referat: Das Magnetfeld der Erde

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Inhalt


Einleitung 2
1. Allgemein 3
1.1 Forschung 3
1.2 Form und Stärke 4
2. Die Entstehung und Aufrechterhaltung (Geodynamo) 5
3. Wanderung der Pole 6
4. Umpolung 7
4.1 Mögliche Ursachen 7
4.2 Folgen einer Umkehrung der Pole 8
5. Strahlen/Sonnenwinde 9
6. Weitere (mögliche) Wirkungen 10
6.1 Einfluss auf Lebewesen 10
6.2 Magnetfeld und Klima 11
Fazit/Zusammenfassung 12
Literaturnachweis 13
Erklärung über Selbstverfassung 15


Einleitung

Derzeit spielt das Erdmagnetfeld eine immer größer werdende Rolle. Berichte über dessen Funktion und wissenschaftlichen Erkenntnissen beginnen populär zu werden. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit diesem Thema. Zu Beginn sollen die Erforschung und einige allgemeine Fakten des Magnetfeldes der Erde im Vordergrund stehen. Im Anschluss an dies möchte ich die genaue Entstehung schildern und in Verbindung damit, wie es aufrechterhalten wird. Des Weiteren werden die Verschiebung und die Vertauschung der Pole thematisiert. Im Rahmen dieses Punktes spielen auch die Ursachen und Folgen eine Rolle. Ebenfalls beinhaltet ist das Thema Sonnenwinde, in welchem deren Entstehung und Auswirkung, geschildert wird. Schließlich werden die Wirkungen des Erdmagnetfeldes auf Lebewesen und Klima erläutert.
Ziel dieser Arbeit ist es Klarheit über das unsichtbare Schutzschild der Erde zu schaffen. Wie es sich verhalten hat und noch wird; vor was es und schützt und wie; und mit was es alles in Verbindung steht.



1. Allgemein

Das Magnetfeld der Erde ist für alle Lebewesen von immenser Bedeutung. Es dient vor allem als Schutzschild vor kosmischer Strahlung, ausgehend von Supernovae oder der Sonne. Ohne es wären wir schutzlos diesen Strahlungen ausgesetzt. Das Magnetfeld hat einige Anteile es besteht jedoch größtenteils aus dem Dipolfeld. Dieses geht vom Erdkern aus und verläuft oberhalb der Atmosphäre vom einen zum anderen Pol.
1.1 Forschung
Schon vor mehr als 1000 Jahren bemerkten die Chinesen und Mongolen eine Nordausrichtung von magnetischen Körpern.3 Seit etwa 300 n. Chr. Verwendeten chinesische Seefahrer Vorläufer, des uns heute bekannten Kompasses, zu Orientierungszwecken. 1200 n. Chr. wird erstmals die Benutzung eines Kompasses dokumentiert, welcher besonders bei schlechtem Wetter eine enorme Hilfe war.2 William Gilbert, englischer Arzt und Naturphilosoph, erkannte als Erster, dass die Erde die Ursache für die Ausrichtung der Kompassnadel ist und veröffentlichte dies in seinem Werk ,De Magnete'. Henry Gellibrand kam außerdem durch Messungen zu dem Ergebnis, dass sich das magnetische Erdfeld langsam ändert und nicht statisch ist. Doch erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts gewann die Erforschung an Interessenten und es wurde beispielsweise das Forschungsprojekt ,Magnetischer Verein' in Göttlingen gegründet, mit dem Ziel zeitliche und räumliche Veränderungen des Erdmagnetismus zu erforschen. Carl Friedrich Gauß stellte eine umfassende Theorie auf, in der er mithilfe des Potentialfeldes beweisen konnte, dass der Ursprung des Erdmagnetfeldes tatsächlich das Erdinnere ist. Zur selben Zeit begannen systematische Beobachtungen von kurzzeitigen Variationen des Feldes. Gauß stellte fest, dass die Quellen hierfür außerhalb der Erde seien mussten. Derzeit ist das Erdmagnetfeld 10% schwächer als im Jahre 1830. Allerdings kann dieser gewaltige Rückgang nicht mit einem Ausfall des Geodynamos erklärt werden, denn in diesem Falle würde sich das Magnetfeld viel langsamer, in einem Zeitraum von circa 10.000 Jahren, abbauen. Daher wird vermutet, dass uns eine Umpolung bevorsteht, also Süd- und Nordpol vertauscht werden. (s. 4.)
1.2 Form und Stärke
Die Form des Erdmagnetfeldes weicht von der logischen Vorstellung ab. Die geomagnetischen Pole entsprechen nämlich nicht den geographischen, sondern haben eine Abweichung - die Deklination. Das ist der Winkel zwischen Erdachse und Dipolachse (s. Abbildung 1). 2007 betrug sich die Neigung auf 11,5°. In guten Kompassen ist die Nadel so austariert, dass sie in den meisten Gebieten nach Norden zeigt. Allerdings kommt mit der Inklination ein weiterer Faktor ins Spiel. Abgeleitet vom lateinischen "sich neigen", bezeichnet sie den Winkel des Magnetfeldes zur Horizontalen. Also den Winkel zwischen einer Tangente an einer Feldlinie und der Tangentialebene der Erdoberfläche (s. Abbildung 1). Das kommt zustande, weil die Feldlinien Körper durchdringen und so auch in den Erdkörper hinein verlaufen und damit die Neigung auslösen. Eine horizontal gelagerte Magnetnadel zeigt auf der Nordhalbkugel nach unten und auf der Südhalbkugel nach oben. Auf der Nordhalbkugel In Deutschland beträgt die Inklination circa 60°, am Äquator 0° und an Nord- und Südpol exakt 90°. Man könnte also denken, dass Erdmagnetfeld sei ein leicht gekipptes Dipolfeld wie, wenn ein riesiger Stabmagnet in der Mitte unseres Planeten. Doch dem ist nicht so. Durch magnetische Anomalien wird das Magnetfeld lokal und regional beeinträchtigt. Diese werden hervorgerufen durch magnetisiertes Gestein in der oberen Erdkruste, magnetische Störkörper oder Verbiegungen der Konvektionsströme im Erdinneren(s. 4.1). Diese Anomalien können einige Prozent des Normalfeldes ausmachen, denn man muss Gesteine bis in 20km Tiefe berücksichtigen. Tiefer ist dank der Curietemperatur keine statische Magnetisierung mehr möglich, denn ab dieser Temperatur verliert ein Stoff seine komplette ferromagnetische Eigenschaft. Die weltweit größte magnetische Anomalie umfasst über 100.000km² in Russland. Die Kursker Magnetanomalie. Hervorgerufen durch (geschätzte) 200 Milliarden Tonnen Eisenerz. Ebenfalls bekannt ist die Südatlantische Anomalie vor der Küste Brasiliens. Niedrigfliegende Satelliten sind hier einer höheren Teilchenstrahlung aus Protonen und Elektronen ausgesetzt. Auf der Erde ist in diesem Gebiet die ionisierende Strahlung gleichermaßen erhöht. Doch die wohl stärkste Beeinflussung kommt von der Sonne. Durch magnetische Stürme (s. 5.) wird unser Magnetfeld in großen Höhen stark verformt und es bildet sich, auf der sonnenabgewandten Seite, ein Schweif (s. Abbildung 2). Die Feldstärke des Erdmagnetfeldes setzt sich zu 95% aus dem erdmagnetischen Hauptfeld zusammen. Weitere 2% liefern Iono- und Magnetosphäre, welche sich oberhalb der Höhe von 100km befinden. In der gleichen Größenordnung liegen die von Gesteinen und Mineralien erzeugten Magnetfelder auf der Erde. Die zugehörige SI-Einheit für die Stärke des Magnetfeldes ist Tesla (T) (benannt nach Nikola Tesla) mit dem Formelzeichen ,B'. Sie beschreibt die magnetische Flussdichte. Die Stärke des Magnetfeldes beträgt am Äquator 30µT, an den Polen den doppelten Betrag und in Mitteleuropa 48µT.
2. Die Entstehung und Aufrechterhaltung (Geodynamo)

Das Erdmagnetfeld entsteht durch den sogenannten Geodynamo. Dieser funktioniert ähnlich
dem Prinzip eines einfachen Fahrraddynamos: Man bewegt eine Metallscheibe in einem Magnetfeld, also einer stromdurchflossenen Spule. Dadurch wird in der Metallscheibe ein Strom induziert. Wenn man nun die Spule mit der Metallscheibe verbindet, wird das Magnetfeld der Spule verstärkt. Im Erdinneren hat man folgende Struktur. Die innerste Schicht wird gebildet vom festen inneren Erdkern aus Eisen und Nickel. Um diesen Erdkern ist der äußere Erdkern aus flüssigem Metall mit einer Temperatur von etwa 5000°C. Weiter außen findet man den Erdmantel. Hier sinkt die Temperatur auf 4000°C. Diese verschiedenen Schichten verhalten sich nach demselben Prinzip wie der erwähnte Dynamo. Im Erdkern wird elektrischer Strom induziert und Strom und Magnetfeld verstärken sich gegenseitig. Im Erdinneren findet man aber doch keine Anordnung komplizierter Spulen. Deshalb stellt sich die Frage wie der Geodynamo trotzdem funktioniert. Die Antwort lautet: durch die Rotation des Planeten tritt die Corioliskraft auf. Durch diese werden die Konvektionsströme im Inneren der Erde, durch ihre eigene Trägheit verwirbelt und somit auf eine Schraubenbahn gezwungen (s. Abbildung 3). Dadurch erhöht sich die magnetische Feldstärke. 13
3. Wanderung der Pole

Wie Henry Gellibrand bereits entdeckte, ist das Magnetfeld der Erde nicht statisch. Nord- und Südpol ändern also auf der Landkarte stetig ihre Position. Nachdem der magnetische Südpol eine lange Zeit in Richtung Süden unterwegs war, geht er seit circa 1900 wieder hin zum geografischen Nordpol. Aktuell sogar relativ schnell. Er wandert jährlich um ungefähr 40 Kilometer von seiner derzeitigen Position, zwischen Nordostkanada und Grönland, in Richtung Sibirien. In ungefähr 20 Jahren könnte der magnetische Südpol in der Nähe des geografischen sein und bis 2050 könnte er bereits Nordsibirien erreicht haben.
4. Umpolung

Unser Magnetfeld hat sich im Laufe der Geschichte schon mehrmals umgepolt, also Nord- und Südpol haben sich komplett vertauscht. Herausgefunden hat man das durch den Paläomagnetismus. Damit meint man die magnetische Ausrichtung von Gesteinen. Vulkangestein ist in seiner Magmaform über dem Curiepunkt und somit völlig unmagnetisch. Kühlt es nach einem Vulkanausbruch ab, so bleibt die Richtung des Erdmagnetfeldes zu diesem Zeitpunkt erhalten, was später gemessen werden kann. Doch dieses geophysikalische Hilfsmittel tritt nicht nur bei Vulkangestein auf, sondern auch bei uralten Tonplatten oder an den mittelozeanischen Rücken, wo flüssiges Gesteinsmaterial austritt. "Erfunden" wurde diese Methode von einem australischen Geologiestudent. Anfang der 1960er Jahre untersuchte er eine seit 30.000 Jahren verlassene Lagerstätte der Aborigines und nahm von der Feuerstelle einige Steine mit ins Labor. Bei der Untersuchung konnte er es kaum glauben: die im Gestein enthaltenen magnetischen Bestandteile zeigten in die falsche Richtung. Norden und Süden waren im Vergleich zu heute genau anders herum. Durch weitere Forschungen fand man heraus, dass sich das Erdmagnetfeld im Laufe der Geschichte etwa alle 0,25 - 0,5 Millionen Jahre umgepolt hat und dass der Vorgang meist in einem Zeitraum von 1.000 - 10.000 Jahren verlaufen ist. Es ist also mit Sicherheit zu erwarten, dass sich das Magnetfeld der Erde wieder umpolen wird. Die letzte Umkehr hat sich vor circa 780.000 Jahren ereignet und wird als ,Brunhes-Matuyama-Umkehr' bezeichnet.
4.1 Mögliche Ursachen
Die Ursachen einer Umpolung sind bis heute noch nicht erforscht, denn das Erdinnere ist für uns unerreichbar. Es ist nur möglich über indirekte Methoden, wie seismische Messungen, paläomagnetische Daten oder über Computermodelle, zu Erkenntnissen zu kommen. Man ist sich lediglich über die Anzeichen und Vorläufer bewusst. Beobachtungen haben gezeigt, dass die Stärke des Magnetfelds in den letzten 150 Jahren kontinuierlich abgenommen hat. Auch die zuvor erwähnte Südatlantische Anomalie, wo die magnetische Flussrichtung gestört ist, wächst stetig und damit ist sie nicht die einzige. Denn beispielsweise unterhalb der Nordamerikanischen Ostküste ist ebenfalls eine wachsende Anomalie messbar. Diese Bereiche wachsen nicht nur sondern wandern auch polwärts. Sie entstehen wenn die in der Kern-Mantel-Grenze fließenden Konvektionsströme durch Turbulenzen verbogen werden. Die normalerweise horizontal verlaufenden Schlaufen verbiegen sich dann zu vertikalen. Wenn nun eine solche Schlaufe aus dem Kern aus- und an einem anderen Punkt wieder eintritt, erhält man zwei nahe zusammen liegende Orte mit unterschiedlicher magnetischer Flussrichtung. Mit diesem Phänomen lässt sich die Abschwächung und die damit verbundene Umkehr des Dipolfeldes erklären, denn auf Veränderungen im Polbereich reagiert das Erdmagnetfeld besonders empfindlich. Bis zur nächsten Umpolung können wir also davon ausgehen, dass die Anomalien weiter wachsen werden, denn für eine Umpolung muss die Stärke des Feldes zuerst abnehmen. Aber es besteht kein Grund zur Panik, denn laut Experten wird sich das Feld erst in rund 1.300 genug abgeschwächt haben, dass es kippen könne.
4.2 Folgen einer Umkehrung der Pole

Durch die Umkehr der Pole und den einhergehenden Anomalien sind wir auf der Erde für einen gewissen Zeitraum einer erhöhten kosmischen Strahlung ausgesetzt. Es ist leicht vorstellbar was mit unserer Elektronik geschieht, denn es ist ja heutzutage bereits bekannt, dass bei Sonnenwinden die elektronischen Geräte versagen obwohl unser Magnetfeld noch relativ gut intakt ist. Hoch fliegende Satelliten in Regionen niedriger Feldstärke erleiden bereits heute 90% ihrer Schädigung durch Teilchenstrahlung. Kommunikationsstörungen wären die Folge. Die Auswirkungen auf den Menschen lassen sich nur erahnen, denn seit den Homo sapiens vor 35.000 Jahren hat der Mensch noch keinen magnetischen Wechsel erlebt. Unser Gehirn enthält Millionen von Magnetit-Kristallen (Kristalle des ferromagnetischen Stoffes Fe 304), welche mit dem Erdmagnetfeld in Wechselwirkung stehen, doch die Bedeutung ist noch unklar. Bei Tieren dienen diese der Orientierung, welche durch ein schwaches Feld dann nicht mehr gewährleistet wäre. Sicher ist jedenfalls, dass sich das Krebsrisiko im Zeitraum der Umpolung beim Menschen deutlich erhöht. Manche Wissenschaftler sind der Meinung, dass die erhöhte kosmische Strahlung, durch DNA-Mutationen, neue Arten auf der Erde hervorrufen könnte. Es existiert sogar die Theorie, dass wir damals so den Sprung vom Affen zum Menschen geschafft haben. Dies ist zwar schwer zu beweisen, jedoch war das Magnetfeld zu dieser Zeit tatsächlich äußerst schwach. Wiederum andere Wissenschaftler, darunter Dieter Boers, glauben, dass durch die Umkehr der Pole ein Bewusstseinssprung stattfinden könnte.19 21
5. Strahlen/Sonnenwinde

Dass uns das Erdmagnetfeld vor kosmischer Strahlung und Sonnenwinden schützt, wissen wir bereits, doch was ist überhaupt so ein Wind? Er besteht größtenteils aus Protonen, Elektronen, aber auch aus Helium- und andere Atomkernen und nicht geladene Atome sind auch mit vorhanden, womit ein Sonnenwind unter die Definition "Plasma" fällt. Entsandt wird der Sonnenwind durch, die durch Konvektion hervorgerufene, Sonneneruptionen. An diesen Regionen ist die Sonne deutlich heller (s. Abbildung 4). Durch diese Eruptionen entsteht ein koronaler Massenauswurf. Dabei wird das 2 Millionen °C heiße Gas um die Sonne herum (Korona) abgeströmt. Das koronale Gas ist allerdings nur in der Lage, bei offenen Feldlinen, abzuströmen. Dies wird gewährleistet durch die Rotation der Sonne. Das Plasma ist dann mit einer Geschwindigkeit von 300 km/s bis 900 km /s, von der Sonne aus, in alle Richtungen unterwegs und kann die Erde innerhalb von 10 Tagen erreichen. Ein negativer Aspekt davon ist, dass unsere Elektronik auf der Erde gestört wird. Jedoch kann man ziemlich sicher sein, dass eine riesige Magnetospähre, um unser gesamtes Sonnensystem erzeugt wird und damit die kosmische Strahlung ablenkt. Ein weiterer schöner Effekt ist das Polarlicht. Es entsteht wenn Elektronen (und Protonen) in unsere Atomspähre auf Sauerstoff- und Stickstoff-Ionen treffen. Dabei wird die Elektronenkonfiguration der Atome verändert und wird somit energiereicher. Bei der darauffolgenden Abregung/Emission wird dann Licht ausgesandt.
6. Weitere (mögliche) Wirkungen
6.1 Einfluss auf Lebewesen
Tiere wie Bienen, Blindmäuse, Haustauben, Zugvögel, Meeresschildkröten, Haie und Wale orientieren sich anhand des Magnetfeldes. Sie haben in ihren Organen ferromagnetische Substanzen (Magnetit-Kristalle) und mit dessen Hilfe funktioniert ihre Navigation. Bei Brieftauben befinden sich die Magnetit-Kristalle beispielsweise im Schnabel. Aber auf das Magnetfeld angewiesen zu sein ist nicht immer von Vorteil. Denn wie deutsche Forscher festgestellt haben, sind die Ursache für gestrandete Pottwale die, durch Sonnenstürme verursachten, Magnetfeldstörungen. Die betroffenen Tierarten verlieren dadurch ihre Orientierung und kommen von ihren ursprünglichen Wegen ab. Es gibt aber auch einige Bakterienarten, die vom magnetischen Feld der Erde deutlich mehr profitieren. Diese Bakterien können am besten wachsen, wenn das Medium in dem sie sich befinden eine deutlich geringere Sauerstoffkonzentration hat, als unsere Atemluft mit etwa 20%. Im Inneren der Einzeller befinden sich Magnetosomen (magnetische Partikel, die der Orientierung dienen) . Dadurch verhalten sich die Bakterien wie Kompassnadeln und drehen sich parallel zu den Feldlinien des Erdmagnetfeldes. In Folge dieser Ausrichtung schwimmen sie in nördlichen Breiten zum magnetischen Südpol und in südliche Breiten zum magnetischen Nordpol. In diesen Regionen finden sie die bevorzugte geringe Sauerstoffkonzentration vor und sie können wachsen. Beim Menschen liegt die Bedeutung des Magnetfeldes im Bereich Leben und Gesundheit. Zum Beispiel wurden in den 1970er Jahren Magnetfeldgeneratoren entwickelt, da Astronauten ohne diese, Veränderungen aufwiesen. Nach den Raumflügen waren beispielsweise ihr Blut und die Muskulatur verändert und sie konnten sich nur langsam regenerieren. Auch ein Versuch in einem magnetisch abgeschirmten Bunker hat gezeigt, dass die Biorhythmen des Menschen immens gestört wurden. Ein weiterer Beweis für den Einfluss auf den Menschen ist eine russische Studie. Bei dieser wurden Probanden auf die Hirnleistungsfähigkeit bei abgeschirmten Erdmagnetfeld getestet. Das Ergebnis war ein enormer Anstieg von Fehlern innerhalb von 45 Minuten.
6.2 Magnetfeld und Klima
Schon seit langem wird ein Zusammenhang zwischen Klima und dem Erdmagnetfeld vermutet. Die Theorie wird durch die Archäologie bestätigt, denn geoarchäologische und archäomagnetische Studien haben gezeigt, dass das Magnetfeld in den letzten vier Jahrtausenden vor Christus abrupt zugenommen hat. In Verbindung dazu haben sich die Temperaturen abgekühlt. Eine ähnliche Periode gab es seit 700 nach Christus. Des Weiteren steht seit langem die Frage offen nach einem Zusammenhang zwischen Treibhauseffekt und Magnetfeld. An der Ludwig-Maximilians-Universität in München hat man festgestellt, dass das Magnetfeld die Löslichkeit von Gasen in Wasser beeinflusst. Also auch in den Ozeanen. Bei dem durchgeführten Versuch wurde gemessen wie viel Gas von Meerwasser mit 4°C aufgenommen werden kann, unter dem Einfluss eines 50µT starken Feldes. Das Ergebnis: selbst kleine Verringerungen der Magnetfeldstärke führten zu 15% weniger Lösung von Luft im Wasser. Dieser Effekt war bei Kohlenstoffdioxid doppelt so stark und da dieses Gas beim Treibhauseffekt eine wichtige Rolle spielt kann man aus dem Versuch schließen, dass das Klima durch das Magnetfeld beeinflusst wird, denn der Gasaustausch zwischen Ozean und Atmosphäre wird beeinträchtigt. Allerdings darf man Schwankungen des Erdmagnetfelds nicht für den Klimawandel verantwortlich machen. Die Wissenschaftler der Münchner Universität haben nämlich anhand ihrer Resultate eine Hochrechnung durchgeführt. Sie hat ergeben, dass eine Abschwächung um 1% pro Jahrzehnt zu einem Kohlenstoffdioxidausstoß von 0,35 Milliarden Tonnen pro Jahr führen würde. Doch die durch den Menschen verursachte Freisetzung beträgt 7 Milliarden Tonnen.

Fazit/Zusammenfassung
Das Erdmagnetfeld ist heute mindestens noch genauso interessant wie früher zur Zeiten der Seefahrt. Es ist längst nicht alles über das Erdinnere erforscht und wie sich das Magnetfeld in Zukunft verhalten wird ist auch noch unklar. Fest steht, dass sich das, im Inneren der Erde entstehende, Schutzschild verändert. Es wandert, es wird sich umpolen und die Stärke verändert sich ebenfalls stetig. Für uns Menschen ist es von großer Wichtigkeit, dass und das Magnetfeld vor den Sonnenwinden und der kosmischen Strahlung weiterhin schützt. Wäre das Magnetfeld der Erde nicht vorhanden würden uns aber nicht nur die durchgelassenen geladenen Teilchen schaden, sondern auch das einfache Nicht-vorhanden-Sein des Feldes. Denn selbst das menschliche Gehirn steht in Wechselwirkung zum Magnetfeld. Gleichermaßen die Tiere und sogar das Klima. Es stehen definitiv noch weitere Forschungen an, aufgrund vieler unbestätigter Theorien, um sich schlussendlich alles erklären zu können. Wir sollten auf jeden Fall hoffen, dass uns das Erdmagnetfeld noch lange erhalten bleibt.

Literaturnachweis
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Abbildung 2 http://survival.4u.org/bilder/sonne/doku/cme-earth.jpg
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Abbildung 4 http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e3/Magnificent_CME_Erupts_on_the_Sun_-_August_31.jpg
http://www.heise.de/tp/artikel/27/27638/1.html (16.02.2013)
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Alpha Centauri - Staffel 4, Folge 16
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http://www.focus.de/wissen/klima/klimaerwaermung/klima-erdmagnetfeld-beeinflusst-klima_aid_339650.html (22.02.2013)

Erklärung über Selbstverfassung

Ich erkläre, dass ich die Arbeit selbstständig und nur mit den angegeben Hilfsmitteln angefertigt habe und dass alle Stellen, die dem Wortlaut oder dem Sinn nach anderen Werken entnommen sind, durch Angabe der Quelle als Entlehnung kenntlich gemacht worden sind.


........................................, den ............................. ................................................
Inhalt
In dem Referat (GFS) geht es um das Magnetfeld der Erde. Schwerpunkte sind Form und Stärke, Forschung, Entstehung (Geodynamo), Wanderung der Pole, Umpolung (inkl. Ursachen + Folgen, Paläomagnetismus), Sonnenwinde und weitere Wirkungen des Feldes auf Lebewesen und Klima. (3363 Wörter)
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