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Werthers Abschiedsbrief nach Eilfe

Alles zu Werke

Werthers Abschiedsbrief „nach Eilfe



a) In welcher äußeren und inneren Verfassung befindet sich Werther, bevor er den Abschiedsbrief konzipiert?
b) Wie motiviert und bewertet Werther den Selbstmord hier? (religiöse Aspekte!)
c) Die Sprache als Spiegel der inneren Situation.

a)
Werther ist sehr unruhig und verwirrt, da er nicht begreifen kann, was „Sterben“ und „Grab“ für andere Menschen und für ihn selbst bedeutet. Seiner Meinung nach ist alles außer der Liebe vergänglich. Er entschuldigt sich bei Albert für seine Aufdringlichkeit gegenüber Lotte, um die Balance seiner Seele und die Balance seiner Nachwelt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Die Entschuldigung ist zwar ehrlich, dennoch verehrt Werther Lottes Wunderbares Wesen mehr denn je. Doch obwohl er noch an Lotte hängt und sie liebt will er sich umbringen, da er diesen Entschluss schon vor einiger Zeit geplant hat. Er möchte die Welt verlassen. Dies zeigt sich auch in seiner Gaderobe, er möchte „vollkommen“ und stolz sterben, obwohl er in wirklichweit unvollkommen ist. Sein edler Frack soll symbolisieren, dass er auch nach seinem Tod als Individuum gelten will. Durch die Schleife, die Lotte ihm geschenkt hatte, will er zeigen, dass die Liebe stärker als das Leben und der Tod ist. Sie soll die Verbundenheit zu Lotte zeigen und dass er auch noch nach dem Tod bei ihr sein wird.
Den Entschluss sich umbringen fasst er, da er nur das beste für Lotte will, er will ihr das Zusammenleben mit Albert ermögliche, ohne als Störfaktor dazwischen zu stehen.

b)
Werther sieht Gott als Motivator, der ihm, seiner Meinung nach Kraft schenke, zu seiner letzten Tat, dem Selbstmord. Er ist fest davon überzeugt, dass seiner Seele gnädig ist und er ihn zu sich in das Himmelreich aufnehmen wird, so dass Werther als ein unvergessener Stern am Himmel leuchten wird. Den Effekt des „unvergessen Bleibens“ will er durch ein Grab am Wegrand verstärken, man soll seiner für immer Gedenken. Dieser Wunsch bleibt jedoch verborgen, da sich Werther nie in einem Gespräch darüber äußert.
Weiterhin motiviert er sich zum Selbstmord, in dem er sich einredet, alles in seinem Leben erreicht zu haben, was er sich vorgenommen hat. Er ist der Meinung, dass er alles kennt und es nichts mehr gibt, für das es sich zu leben lohnt. Er redet sich ein, dass sein Selbstmord eine gute Tat ist, da er glaubt somit Lotte wieder glücklich zu machen, da er sich als „Unglückfaktor“, der andere Menschen unglücklich macht sieht. Er möchte durch sein Handeln die Welt seines Umfelds wieder normalisieren.

c)
Der innere Konflikt Werthers, bzw. die innere Situation drückt sich auch auffällig in seiner Sprache aus. Dies zeigt sich Anfangs besonders in Hyperbeln (S. 151, Z.13 „die du heilige berührt hattest“ / S.152, Z.9f „du hast sie berührt, geheiligt“).Durch Alliterationen zeigt sich die Entschlossenheit zu seiner Tat und sein vertrauen, dass Gott mit dem Selbstmord einverstanden ist, deutlich. (S.151, Z.29 „Taumel des Todes“). „Taumel“ ist hierbei auch eine Metapher für Werthers Verfassung, da er trotz seines gefassten Entschlusses, eigentlich sehr verwirrt ist, denn obwohl er sich umbringen will, zeigt Werther das er mit stolz sterben will. Dies zeigt sich besonders durch Euphemismen (S.152, Z.3 „Ich wollte mutig, ich wollte freudig sterben“). Er glaubt jedoch fest daran, dass er nach dem Tod weiterleben wird, da seine Seele als Individuum nicht sterblich ist, was er mit der Personifikation (S.152, Z.11 „Meine Seele schwebt über dem Sarge“) ausdrückt.
Inhalt
Diese Interpretation setzt sich mit Werthers Abschiedsbriefen auseinander. Sie beschäftigt sich mit der äußeren und inneren Verfassung von Werther und seiner Einstellung zum Suizid. (559 Wörter)
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