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Theodor Storm - "Der Schimmelreiter": Darstellung der Frauenfiguren

Alles zu Werke

Interpretation: Frauen in "Der Schimmelreiter" von Theodor Storm



Theodor Storm, ein nordfriesischer Dichter, schrieb die Novelle der Schimmelreiter. Er kannte die Sage vom unheilbringenden Schimmelreiter und hatte schon oft vor diese Figur in einer Novelle erscheinen zu lassen. Doch erst im hohen Alter hat er diesen Stoff zu seiner wohl bekanntesten Novelle verarbeitet.

Die Sage selbst stammt von der Weichsel und erschien am 14 April 1838 im ,Danziger Dampfboot“ unter dem Titel , Der gespenstische Reiter ein Reise Abenteuer”. Dieser Artikel war die Anregung zu Storms Novelle vom Schimmelreiter.
In der Novelle begegnen wir vielen Frauenfiguren. Die wichtigsten davon sind meiner Ansicht nach Elke Volkerts ihre Tochter Wienke und Trien Jans.
In der Gestalt von Elke Volkerts hat Storm eine recht fortschrittliche Frau erschaffen.
Sie kann nämlich gut rechnen und das ist für Frauen der damaligen Zeit recht ungewöhnlich. Elke ist die Tochter des Deichgrafen Tede Volkerts. Sie lebt gemeinsam mit dem Vater, führt ihm den Haushalt und hilft ihm bei der Arbeit mit dem Deichgrafenamt. Da kommt ihr das Rechnen zu gute. Sie ist eine sehr umsichtige, kluge, fleißige und energische Frau. Sie weiß was sie will.

Als Hauke Haien den Dienst als Kleinknecht bei Volkerts antritt, merkt sie bald, dass sie beide viele gleiche Interessen haben. Elke schätzt die Fähigkeiten Haukes, manchmal bewundert sie ihn auch und nach kurzer Zeit verliebt sie sich in ihn. Heimlich verloben sie sich. Doch zur damaligen Zeit konnte die reichste Frau des Dorfes doch nicht den Kleinknecht heiraten. Aber sie hat einen Plan und verfolgt selbstbewusst ihr Ziel. ( , Kannst du warten, Hauke? ”) ( S.42 Z.1) fragte sie ihn.

Er stimmte zu. Nach dem Tode ihres Vaters hätte Elke Volkerts eigentlich Deichgraf werden müssen. Aber eine Frau - das war damals unmöglich. Sie kam aber ihrem Ziel näher. Hauke soll Deichgraf werden. Sie überschreibt ihm noch vor der Hochzeit ihren gesamten Besitz. Das brachte ihm und ihr zwar Hohn, Spott und viele Neider ein. ( , Ich werde vor der Hochzeit meinem Bräutigam die Güter übertragen, ich habe auch meinen Stolz, setzte sie lächelnd hinzu. Ich will den reichsten Mann im Dorfe heiraten”) (S.46 Z.27-30) Nach der Heirat gibt sie ihre eigenen Interessen weitestgehend auf, kümmert sich nur um Haus, Hof und Kind. War es wirklich Liebe die sie beide verband? Das Amt des Deichgrafen das Hauke so sehr erfüllte , steht oftmals zwischen ihnen. In den Ansichten stimmen sie immer noch überein und Elke versucht ihren Mann zu unterstützen und gibt ihm Halt. Ihre Liebe wächst während Elkes Krankheit. (,Wem soll ich denn anders treu sein? Ja Hauke wir sind uns treu...“)
(S.70 Z.40-41) Diese gewachsene Zusammengehörigkeit verbindet sie bis in den Tod.
Was Hauke und Elke noch verbindet ist ihr einziges und langersehntes Kind, ihre Tochter Wienke. Bald erkennen sie, das ihre Tochter schwachsinnig ist und immer ein Kind bleiben wird. Ihre einzigen Spielgefährten sind der kleine gelbe Hund ,Perle” und die Möwe ,Claus”. Ihre Eltern lieben die Kleine sehr, kümmern sich rührend um sie und möchten ihre zärtlichen Umarmungen nicht missen. Gemeinsam mit ihrer Mutter versinkt sie während der Sturmflut im Meer.

Trien Jans, eine weitere Frauengestallt in Storms Novelle, ist eine alte abergläubische Frau. Sie lebt in ihrem Häuschen am Deich allein, nur ein weißer Angorakater ist ihr Gefährte. Diesen hat ihr ihr Sohn Jens hinterlassen. Jens war ertrunken als er im Sturm seiner Mutter beim Porrenfangen half. Als Hauke Haien mutwillig den Kater tötet verflucht sie ihn. (, Du sollst verflucht sein ... “) (S.16 Z.5-6)

Trien Jans war beim Großvater von Elke Volkerts Magd gewesen und als sie sich nicht mehr selbst versorgen kann holen Elke und Hauke sie in ihr Haus. Wollte Hauke Haien vielleicht wieder etwas gut machen? Als Trien Jans Wienke kennen lernt und erkennt, daß sie schwachsinnig ist meint sie mit Hinblick auf Hauke Haien , Du strafst ihn, Gott der Herr! Ja, ja, du strafst ihn!” (S.79 Z.1-2) Zu Wienke entwickelt Trien Jans eine innige Zuneigung. als sie auf dem Sterbebett liegt und alle um sie herum stehen, kündigt sie, mit folgenden Worten das bevorstehende Unglück, den Deichbruch an. (, Jins! Jins! Hölp mi! Hölp mi (...) Gott gnad de annern!”) (S.89 Z.35-36)

Diese drei Frauenfiguren hat Storm besonders herausgearbeitet. Sie entsprechend weitengehends dem Bild der Frau zu Stormszeiten. Damals, Ende des 19. Jahrhunderts galt noch die Männerherrschaft. Für die Frauen blieben nur die drei ,K”: Kinder, Küche, Kirche. Heute stehen die meisten Frauen wie man so schön sagt, ihren Mann: in Beruf, im Haushalt, bei der Erziehung der Kinder, in der Politik und so weiter.
Inhalt
Diese Ausarbeitung beschäftigt sich mit der Darstellung der Frauen im Werk "Der Schimmelreiter" von Theodor Storm. (mit vielen Textbelegen) (753 Wörter)
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