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Athen - der Peloponnesische Krieg (431-404 v. Chr.)

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Der Peloponnesische Krieg (431404 v. Chr.)


Der Peloponnesische Krieg erschütterte, von kurzen Unterbrechungen abgesehen, ein Menschenalter lang die griechische Staatenwelt.
Der 445 v. Chr. zwischen Athen und Sparta abgeschlossene Dreißigjährige Friede hatte Athens Drang zur Machtentfaltung auf die überseeischen Gebiete verwiesen und zugleich die Vormachtsstellung Spartas in Süd-und Mittelgriechenland anerkannt.
„ Perikles aber, hielt auf Dauer die Koexistenz zweier in stetiger Rivalität lebender Mächte wie Sparta und Athen für unmöglich. Er hielt um 435 v. Chr. -431 v. Chr. die Situation für günstig genug, Sparta und den mit Sparta paktierenden Peloponnesischen Bund in einem Präventivkrieg endgültig niederzuringen.“ (Z. Die große Bertelsmann Lexikothek, Panorama der Weltgeschichte, Band 1, Sigfried Grißhammer) Athen kappte die Handelsbeziehungen zu Megara, einer Kolonie des zum Peloponnesischen Bund gehörenden Korinth und unterstützte eine andere Kolonie Korinths (Kerkyra) militärisch in einem Krieg gegen ihr Mutterland. Daraufhin erpresste Korinth als Handelsmacht Sparta mit der Androhung eines Austrittes aus dem Pelopponesischen Bund und erzwang sich somit die Unterstützung Athens im Krieg gegen Athen. Sparta blieb nur die Wahl zwischen einer Selbstauflösung ihres Machtbereiches und einem Krieg. Im Jahr 431 v. Chr. begann die Auseinandersetzung (Archidamischer Krieg).
Perikles' Plan lief darauf hinaus, Athens gewaltige Überlegenheit auszunützen und durch Seeaktionen die Poloponnesier von ihrer Zufuhr abzuschneiden und so nach und nach in die Knie zu zwingen. Gleichzeitig wollte er Attika den Gegnern zunächst überlassen und die attische Bevölkerung hinter die langen Mauern evakuieren. Während Athen also die Städte an der Küste verwüstete, tat Sparta dasselbe mit den Feldern Athens, um die verschanzten Menschen in der Stadt durch Lebensmittelknappheit heraus zu zwingen. Doch Perikles' “Ermüdungsstrategie“ geriet ins Wanken, als in der Stadt eine Seuche ausbrach und er sein Strategenamt verlor. Kurz nachdem er im nächsten Jahr (429 v. Chr.) wieder gewählt wurde, verstarb er selbst an der Pest.
„Nach dem Tod des bedeutenden Staatsmannes geriet die Athener Politik immer mehr in die Hände von radikalen Demagogen, die an der Stelle von einer weitsichtigen Strategie das Streben nach Augenblickserfolgen setzten.“ (Z. Quelle: siehe letztes Zitat) Den Spartaner gelang es, Athen in Folge einige Verluste zuzufügen. Kleon, ein politisch aktiver Gerbereibesitzer, vertrat einen fiedensfeindlichen Kurs und erhöhte den Beitrag der Bundesgenossen.
Nach Kleons Tod und einer Gefangennahme von spartanischen Truppen machte Sparta Athen ein Friedensangebot. Im Jahre 421. v. Chr. kam ein Friede zwischen Sparta und Athen zustande, der 50 Jahre währen sollte (Nikiasfriede).
In den folgenden Jahren geriet die Polis unter der Führung des Politikers Alkibiades in eine schwere Krise. Seine Sizilienexpedition (seit 415 v. Chr.) endete 413 v Chr. mit der Vernichtung der attischen Streitmacht, nachdem sich Alkibiades bereits 415 v. Chr. einer Anklage seitens seiner innenpolitischen Gegner durch eine Flucht nach Sparta entzogen hatte.
Da Sparta durch die Unterstützung der Perser und des Verräters dem geschwächten Athen allmählich zur Seekonkurrenz wurde und Athen zusätzlich noch von seiner lebensnotwenigen Getreidezufuhr abschnitt, war die Niederlage des ausgehungerten Athens 404 v. Chr. besiegelt. Der Attische Seebund wurde aufgelöst und der Anschluss Athens an das Bündnissystem Spartas erzwungen. „Spartafreundliche oligarchische Regierungen kamen überall ans Ruder, so in Athen sie sogenannten Dreißig Tyrannen, die politische Gegner bedenkenlos umbringen ließen.“ (Z. s. o.)
Der von Sparta mit Athen unter Beistand des persischen Großkönigs im Jahre 387 v. Chr. ausgehandelte Königsfriede überließ die Griechenstädte den Persern, machte also das Ergebnis der Perserkriege nach fast hundert Jahren rückgängig.
Als der Peloponnesische Bund zerschlagen wurde, ließ die Erschöpfung aller streitenden Parteien 362 v. Chr. einen „allgemeinen Frieden“ zustande kommen, dem sich mit Ausnahme von Sparta alle Staaten anschlossen.
Perikles' Rolle in diesem Geschehen erscheint mir paradox. Auf der einen Seite kam durch ihn eine radikale Demokratie in Athen zustande (Diäten), die doch eigentlich auf den Idealen der Freiheit und Gleichheit basierte. Diese Ideale scheinen aber Athens Landesgrenzen nicht überschritten zu haben. Wie kann Krieg Willen des Volkes gewesen sein? Vor allem ein Krieg ohne direkte Bedrohung? Sparta stand der Hegemonie der Großmacht Athens im Wege und musste beseitigt werden. Das Recht auf Freiheit und Gleichheit wurde Bastarden offenbar von der attischen Bevölkerung nicht zugesprochen. Diese Haltung zeugt doch von einem beschränkten, nicht zu Ende gedachten Gedankenkonstrukt. Wie kann man mit seinem Gewissen vereinbaren, innenpolitisch die Mutter der Demokratie und außenpolitisch der Vater der Intoleranz zu sein?
Vielleicht kann man einzelne Intriganten für die Niederlage Athens verantwortlich machen. Aber der Missbrauch und damit die Aushebelung des Scherbengerichts, durch welches eigentlich mögliche Tyrannen und nicht politische Gegner unschädlich gemacht werden sollte, war, denke ich, nicht nur das Werk Einzelner. Mindestens 6000 Stimmen des Volkes waren für eine Verbannung und damit einer Bestätigung der führenden Politik nötig. Mindestens 6000 Stimmen des Volkes, die entweder zu blöd waren, die selbstsüchtigen Absichten der Demagogen zu erkennen oder sich selbst aus dessen Außenpolitik Vorteile versprachen. Unter anderen Umständen kann ich mir nicht vorstellen als ein denkender Bürger solch eine Politik geduldet zu haben.
Inhalt
Ausführliche Ausarbeitung über Ursachen und Verlauf des Peloponnesischen Krieges. Die Rolle des Perikles. Kritik zur Kontroverse: Wie kann man es vereinbaren, innenpolitisch die Mutter der Demokratie und außenpolitisch der Vater der Intoleranz zu sein? (798 Wörter)
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von unbekannt
Schlagwörter
Griechenland | Referat | Demokratie in Athen | Peloponnesischer Krieg | Perikles Rolle | Innenpolitik: Demokratie- Außenpolitik Sklaverei
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