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Rilke, Rainer Maria - Der Panther

Alles zu Werke

Hausaufgabe Deutsch: 27.3.2003




Gedichtinterpretation: "Der Panther", R.M. Rilke

Das Gedicht "Der Panther" von R.M. Rilke ist die genaue, einfühlsame Beobachtung eines Panthers im "Jardin des Plantes", Paris.
Der Text erzählt nicht, er enthält keine Handlung, sondern beschreibt eine Situation. Im Vordergrund stehen der Panther und seine Einengung durch die Stäbe des Käfigs. Die Umgebung rückt in den Hintergrund.
Obwohl in der Beschreibung des Tieres keine Gefühle konkret genannt werden, lassen sie sich sehr gut nachempfinden. Die ständige Kreisbewegung und das Vorbeiziehen der Gitterstäbe zeigen, wie sich die Zeit praktisch aufhebt. Nur noch die Gefangenschaft scheint wichtig und der "Wille" ist betäubt, so dass kein Versuch gemacht wird, den Käfig zu verlassen. Durch diese Willenlosigkeit und die Verschwendung der Kraft in der Kreisbewegung wirkt der Panther auf den Leser sehr dickfellig. Der Käfig erscheint bedrückend und zeigt die Einsamkeit des Panthers.
Die benutzten Verben, Substantive und Adjektive lassen sich in Bewegung und Stillstand einteilen. Trotzdem liegt zwischen diesen beiden Gruppen kein Widerspruch vor, denn die meisten Bewegungsabläufe enthalten keine wirklich handelnde Bewegung, sondern nur einen gleichmäßigen Vorgang, wie z.B. "dreht" oder "Vorübergehn" der Stäbe", so dass sie eigentlich auch eine Art des Stillstands sind. Nur in der letzten Strophe ist die Bewegung etwas Aktives, eine Wahrnehmung.
Dieser Stillstand und die damit verbundene Dehnung der Zeit wird nicht nur durch die Wortwahl, sondern auch durch den Einsatz dunkler Vokale und langgezogener Umlaute verdeutlicht. Harte Konsonanten werden vermieden. Lautmalerei und Alliterationen werden aber nicht verwendet.
Nur einmal wird eine Wiederholung von "tausend Stäbe" eingesetzt, um dieses Bild zu verdeutlichen. Sehr häufig wird dagegen mit Metaphern gearbeitet. Der "müde Blick", der "nichts mehr hält", zeigt, wie eingeschränkt die Wahrnehmung des Panthers ist. Er kann das Gesehene nicht mehr verarbeiten. Auch der Ausdruck "Vorhang der Pupille" und das "Bild", das durch die "Glieder" "geht", zeigen, wie wenig die Außenwelt in das "Herz" dringt, also wirklich seelisch wahrgenommen wird. Mit einem " Tanz von Kraft, um eine Mitte, in der betäubt ein großer Wille steht", wird die Bewegung des Tieres verglichen. Hier wird deutlich gezeigt, dass noch immer viel Energie vorhanden ist, die aber sinnlos verschwendet wird, weil kein Wille mehr existiert, der sie lenken könnte. Der "weiche Gang" ist eine gebräuchliche Beschreibung für die elegante, geschmeidige Bewegung einer Raubkatze. Die Willenlosigkeit wird auch im Ausdruck "Vorübergehen der Stäbe" deutlich. Es scheint, als ginge die Bewegung nicht mehr vom Panther aus, sondern vom Käfig.
Diese Eindrücke werden auch in der lyrischen Form widergespiegelt. Die drei Vierzeiler enthalten einen Kreuzreim, der stetig zwischen weiblicher und männlicher Endung wechselt. Auch der Rhythmus ist sehr gleichmäßig. Das Metrum ist ein fünffüßiger Jambus. Pausen gibt es zwischen den Strophen und bei den Gedankenstrichen in der letzten Strophe. Diese sehr gleichmäßige Form mit den immer wiederkehrenden Elementen unterstützt das stetige Kreisen des Panthers.
Unter Berücksichtigung aller sprachlichen und inhaltlichen Elemente, lässt sich das Bild des Panthers auf einen vereinsamten, seelisch isolierten Menschen übertragen, der keine Kraft mehr hat, um die Wände seines "Käfigs" zu durchbrechen.
Diese Situation wird durch ein gutes Zusammenwirken der sprachlichen Mittel stimmig und nachvollziehbar dargestellt.
Ich finde das Gedicht sehr gut, da die Situation in der sich der Panther befindet sehr deutlich wird und man sie sich sehr gut Vorstellen kann. Die Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit für den Panther wird durch die bildhafte Sprache sehr schon deutlich.
 
Inhalt
Dies ist eine Analyse zum Gedicht von R.M. Rilke "Der Panther"
- mit Inhaltsangabe
- Interpretation
- Auflistung sprachlicher Besonderheiten
- Stilmittel
- sowie einer eigene Meinung. (530 Wörter)
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