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Lesetagebuch zu "Mamie 1780-1794" von Cili Wethekam

Alles zu Cili Wethekam

Block A


1. E-Mail

Lieber Freund X,
Wie geht es dir? Mir geht es gut, denn ich werde gleich anfangen, ein Buch zu lesen. Es heißt "Mamie", wurde von Cili Wethekam verfasst und handelt von der französischen Revolution. Ich hoffe es ist so spannend und aufregend, wie es auf dem Klappentext beschrieben wurde, denn ich mag solche Bücher. Ich habe mich für das Buch entschieden, weil ich mich für Geschichte interessiere, wie du weißt.
Bis zum nächsten Mal, ich freu' mich!
Jan Philipp

2. Beschreibung des Titelbildes

Auf dem Titelbild des Buches "Mamie" von Cili Wethekam ist am unteren Rand ein Mädchen zu sehen, welches leicht erstaunt schaut. Dahinter steht eine ca. 20-jährige Frau, die ein Kopftuch trägt und dem Mädchen über den Kopf streichelt. Im Hintergrund ist ein älterer Mann zu sehen, der ebenfalls, wie das Mädchen, erstaunt zum Betrachter blickt. Die Menschen auf dem Bild sind modetechnisch dem 18. Jahrhundert angepasst.
Über diesem beschriebenen Bild stehen Autor und Titel des Buches, sowie die Zeit, in der die Geschichte spielt.

3. Eigenes Titelbild
http://www.paris.de.com/bruecken/pont-au-change.htm

Block B

4. Fragen zum Text

Würdet ihr ein Findelkind aufheben und es zu einem Waisenhaus bringen, unter dem Umstand, dass ihr dafür möglicherweise eine Strafe bekommt?

Würdet ihr, wenn ihr kein Geld, kein Essen und keine Familie hättet, aus eurem einzigen Zufluchtsort, einem Waisenhaus, fliehen?

5. Inhaltsangaben

Abschnitt 1: "Mamie wird gefunden"
Unter einem Baum neben einer Kathedrale in Paris wird ein Kind gefunden. Eine junge Frau namens Toinette hebt es auf und bringt es, zusammen mit einem Schreiber und einem Bettler, zur Polizei. Dort wird alles schriftlich festgehalten, der Bettler bekommt eine Abfindung und Toinette und der Schreiber Jacques werden dazu verpflichtet, das Kind ins Waisenhaus zu bringen. Dort entdecken sie beim Ausziehen des Kindes, dass es ein Hemdchen mit der Aufschrift ,Mamie' trägt, weshalb es auf diesen Namen getauft wird. Danach gehen Toinette und Jacques durch die Straßen von Paris, wobei sie sich etwas besser kennen lernen.

Abschnitt 2: "Jacques und Toinette sehen sich wieder"
Jacques kann Toinette auch am nächsten Tag nicht vergessen und muss ununterbrochen an sie denken. Er geht auf den ,Pont-Neuf', eine Art Dorfplatz, wo er zufällig einen angesehenen Denker trifft, der ihm ein Jobangebot macht. Einige Tage später erzählt er dies Toinette.

Abschnitt 3: "Mamies neues Zuhause"
Toussaint, der elternlose Säuglinge vom Waisenhaus auf die 7 Wegstunden entfernten Dörfer verteilt, holt Mamie und ein weiteres Findelkind ab. Auf der Hälfte des Weges stirbt das unbekannte Kind, welches Toussaint auf einem Friedhof zurücklässt. Als er auf einem Dorf ankommt, ist Mamie noch halbwegs am Leben und wird von einer Amme versorgt, die sich bereit erklärt hatte, ein Findelkind aufzunehmen.

Abschnitt 4: "Zurück ins Hospiz"
Mamie ist als Kind klein, hässlich und wird nicht gemocht. Sie wird von den anderen "richtigen" Kindern der Familie gemobbt und ihr Vater will sie am liebsten loswerden. Als sie sieben Jahre alt ist, wird sie von Toussaint wieder zurück in das Waisenhaus gebracht. Auf dem Weg dorthin lernt sie einen Jungen kennen, der ihr das tägliche Leben in Paris erklärt. Im Waisenhaus wird sie von Anfang an nicht akzeptiert. Sie findet keine Freunde und hat es schwer, klarzukommen.

Abschnitt 5: "Barbe, die Findelkinder-Mutter"
Mamie hat Angst, in das Gefängnis des Waisenhauses zu kommen, weil sie schon einmal 7 Tage und Nächte darin verbringen musste. Deshalb flieht sie. Sie stolpert durch Paris und hat Mühe, etwas Essbares zu finden, weshalb sie klaut. Eine Frau namens Barbe rettet sie vor den Schlägen der Händlerin und bringt sie zu sich nach Hause, wo sie noch mehr Findelkinder wohnen lässt.

Abschnitt 6: "Das Leben bei Barbe und der Weg ins Gefängnis"
Mamie darf bei Barbe wohnen, im Gegenzug dazu muss sie mit Betteln Geld einbringen. Den größten Teil des Geldes sammelt Barbe allerdings für ihren Sohn, weshalb ein anderes Findelkind Reißaus nimmt und Barbe für das - in Paris verbotene - Betteln anzeigt. Daraufhin wird die gesamte "Familie" gefangen genommen, doch alle außer Mamie können fliehen und so wird sie als einzige in die Salpêtrière, ein Gefängnis in Paris, gebracht, wo sie jedoch gut aufgenommen wird und nähen darf.

Abschnitt 7: "Hochzeit und Leben von Jacques und Toinette"
Toinette und Jacques heiraten im September 1782. Innerhalb von zehn Jahren bekommen sie 3 Kinder - zwei Mädchen und einen Jungen. Sie sind gebildeter als bei der Entdeckung von Mamie und Jacques hat noch seinen Job bei Caritat, bei welchem sie mitwohnen dürfen. Mittlerweile ist die Revolution in vollem Gange.

Abschnitt 8: "Die Gruppenvergewaltigung im Gefängnis"
Das Volk ist wütend und bricht in das Gefängnisteil der Frauen und Mädchen ein. Sie vergewaltigen viele Frauen, darunter auch Mamie. Viele Frauen werden ermordet, doch Mamie findet erst Schutz in einer Kiste und kann dann fliehen.

Abschnitt 9: "Die Suche nach einer neuen Unterkunft"
Mamie rennt und rennt, bis sie irgendwann nach Paris kommt. Dort sucht sie nach einer Unterkunft, bis sie einen Stall mit Stroh findet, aus dem gerade Tiere geführt wurden. Sie wartet, bis es dunkel ist, steigt dann in die Hütte ein und legt sich in eine Ecke auf Stroh, um zu Schlafen.

Abschnitt 10: "Eine neue nette Bekanntschaft"
Mamie träumt im Schlaf von einem Jungen, der ihr Zuneigung schenkt, sie eine Treppe hoch trägt und versorgt. Als sie aufwacht, bemerkt sie, dass es kein Traum war, sondern ein Junge mit feuerrotem Haar genau diese Sachen gemacht hatte. Als die Angst vor dem Jungen verflogen ist, unterhalten sich die beiden, wobei herauskommt, dass der Junge Tignasse heißt. Er ist der erste, dem sie ihre komplette Lebensgeschichte erzählen kann. Sie schläft wieder ein.


Abschnitt 11: "Mamie und Toinette treffen sich wieder"
Jacques kommen die Gedanken, dass Condorcet, sein Arbeitgeber und ein wichtiger Politiker der Revolution, nur einen Traum von der verbesserten Menschheit träumt, aber die wirklich großen Probleme übersieht. Toinettes Mutter liegt im Sterben und sucht einen Pfarrer von der alten Sorte, der nicht von dem Revolutionsgedanken predigt, der sie auf dem letzten Weg begleitet. Also macht sich Toinette auf den Weg zu Mutter Toussaint, der Frau von Vater Toussaint, um sie zu fragen, ob sie einen solchen kennt. Zuerst beharrt die alte Dame darauf, niemanden zu kennen, weil alle von den Revolutionsanhängern "abgemurkst" wurden. Doch dann wird sie weich und sagt Toinette, wo er zu finden ist. Toinette begibt sich zu dem vermeintlichen Kleidersammler, der sie einlässt. Auf einem Stuhl inmitten der Kleider entdeckt sie Mamie.

Abschnitt 12: Mamie hat ein richtiges Zuhause
Mamie zieht bei Toinette, Jacques und den Kindern ein. Toinette sieht Mamie bei der häuslichen Arbeit allerdings als Problem an, da sie findet, dass sie zu klein dafür ist. Aus diesem Grund will sich Mamie einen Job suchen, um die Familie nicht zu sehr zu belasten. Sie heißt außerdem ab jetzt Mamie Robinier, da Toinette sie unter einer Robinie gefunden hat.

Abschnitt 13: Mamie liebt Tignasse
Mamie fällt auf, dass die Revolution immer mehr Gestalt annimmt, da sich die Stimmung der Menschen verschlechtert. Bei einer Parade der Soldaten entdeckt sie Tignasse, für den sie gewisse Gefühle entwickelt hat. Er hatte sich um sie gesorgt als es ihr schlecht ging.

Abschnitt 14: Familie muss umziehen
Da sich Condorcet gegen die Verfassung ausspricht, warnt er Jacques und Toinette davor, dass sie dadurch festgenommen werden könnten. Des Weiteren kündigt er Jacques, weil er ihn nicht in die Sache mit hereinziehen will und die gesamte Familie muss die Wohnung bei Condorcet aufgeben und umziehen. Condorcet nennt sich von nun an Maurer Simon.

Abschnitt 15: Mamie hat eine Idee
Jacques arbeitet nun wieder als freier Schreiber auf dem Pont-Neuf, wobei er kein Geld, sondern die Lebensmittel der Bauern verdient und mit nach Hause bringt. Mamie möchte ihre eigenen Stickereien verkaufen und näht einen Prototypen für den Priester.

Abschnitt 16: Mamie hat einen Beruf
Mamie zeigt ihr Werk dem Priester, welcher davon begeistert ist, und so beginnt sie ihre Stickereien zu vervielfältigen.

Abschnitt 17: Sie werden sterben
Mamie und Michou träumen schon davon, wie es ist, wenn Toinette und Jacques wieder zuhause sind. Mamie träumt davon, wie sie Toinette in die Arme schließen kann und Jacques vielleicht auch mal stolz auf sie ist, da sie die ganze Zeit auf die Kinder aufgepasst hätte. Doch dann kommt Michou tränenverströmt und nichtssagend, bloß einen Zeitungsbericht haltend, in das Haus. Toinette und Jacques stehen auf der Todesliste.

Abschnitt 18: Die Guillotine
Tignasse fertigt für Mamie ein Schild, worauf steht, dass es den Kindern gut geht, damit sie es an dem Tag der Vollzugsvollstreckung hochhalten kann, um Toinette und Jacques wenigstens mit dem Gedanken sterben zu lassen, dass es ihren Kindern gut geht. Tignasse und Mamie gehen zu der Vollstreckung, halten ihr Schild hoch und sehen dann, wie ihre "Eltern" per Guillotine umgebracht werden. Es ist eine unsichere Zeit und wieder macht sich Zauberei, Kartenschlagen und Aberglaube breit. So zieht es auch die Kartenschlägerin Nénette täglich zum Pont-Neuf. Da sie jedoch einige Fehlgeburten hatte, will sie sich ein Kind holen gehen. Und so macht sie sich auf, zum Haus von Mamie, um sich ein Kind zu holen.

Abschnitt 19: Charlemagne
Nénette torkelt durch die Straßen von Paris und hat einen "Wahrtraum", als sie in ein fremdes Haus geht und Jérômes Bruder findet. Mamie führt gerade mit Jérôme eine heiße Diskussion darüber, ob die Revolution nun gut ist oder nicht, und, ob man sich daran beteiligen sollte, als Nénette zur Tür hereinkommt, mit dem Kind auf dem Arm, welches Jérôme verloren hatte.

Abschnitt 20: Michou ist weg
Nénette geht nach Hause und bekommt den Gedanken, dass sie unbedingt das Kind, was sie gefunden hat, bei sich wohnen lassen will. Sie räumt auf und kauft ein und bereitet alles für das Kind vor. Am nächsten Morgen wird Mamie von Michous Stimme geweckt, da dieser mit Jérôme in den Kampf schreiten will. Mamie lässt ihn gehen und trifft Baloche, mit dem sie sich über Michou unterhält und der mit in ihr Haus kommt. Dort wird ihr von "ihren" Kindern geschildert, dass fremde Männer kamen und den neuen Jungen geholt hätten.

Abschnitt 21: Mamie wird vielleicht auch abgeholt
Baloche trifft Nénette, der er einen Schrecken einjagt, da er sie anscheinend belauscht hatte oder Spitzel hat und alles über sie wusste, dass sie die Wohnung gesäubert und für ein Kind vorbereitet hatte. Baloche geht zu Mamie und erzählt ihr, dass sie vielleicht auch abgeholt werden würde, und dass sie sich darauf vorbereiten sollte, was sie dann auch tut und Valérie einweiht.

Abschnitt 22: Mamie wird verhaftet
In der Nacht kommen Polizisten und holen Mamie ab. Da Baloche Mamie begleiten will, schreit er zweimal laut "Es lebe der König!" und er wird mit abgeführt. Die Kinder, angeführt von Valérie, gehen zu Nénette, die den Kindern von nun an Unterkunft bietet.

6. Steckbriefe

Steckbrief Mamie
Alter: -0 - 14
Aussehen: -klein (S.25)
-federdünnes, schwarzes Haar; in die Stirn hängend; glanzlos (S.25/26)
-breiter Punkt einer nichtssagenden Nase (S.26)
-hohe Backenknochen (S.26)
-Mund wie scheuer Strich (S.26)
-"nicht hübsch" (S.26)
-riesige graue Augen (S.26)
-geschickt, flink (S.26)
-kann gut nähen und sticken (S.26)
Tätigkeit: -nähen, sticken
Familie: -Waisenkind
Freunde: -keine, sie wird von anderen Kindern gemobbt
Hobbys: -Nähen, Sticken
Charaktereigenschaften: -zurückhaltend,schüchtern,ängstlich


Steckbrief Toinette (Antoinette Surien)
Alter: -ca. 20
-jung (S.6)
Aussehen:
Tätigkeit: -Hausfrau
Familie: -Mutter (stirbt im Buch)

-Mann (Jacques)
-3 Kinder (Bibiche, Michou und Valerie)
Freunde: -keine
Hobbys: -
Charaktereigenschaften: -hilfsbereit (Kontext)
-mag Geschichten (S.8)
-gebildet (durch Jacques)


Block C
7. Besonderheiten des Stils

Cili Wethekam beschreibt in jeder Situation das Umfeld sehr genau und detailliert. Man erfährt sehr viel über die Atmosphäre, in der die Szene spielt. Dies schafft eine wohlige Atmosphäre und man fühlt sich in jeder Situation sehr nah und verbunden mit den Protagonisten. Man kann jede Entscheidung verstehen.

8.Personenkonstellation
Mamie kommt schlecht mit Gleichaltrigen aus

9. Cili Wethekam

Cili Wethekam war eine deutsche Kinder und Jugendbuchautorin, die 1921 geboren wurde und 1975 starb. Ihre Werke waren vor allem in den 1960, 70 und 80er Jahren populär. Zu ihren bekanntesten Büchern zählen 'Tignasse - Kind der Revolution' und 'Mamie'. Alle ihre Bücher haben Kinder und Jugendliche als Hauptfiguren und handeln über einen längeren Entwicklungsabschnitt dieser.

10. Dialog

Dialog zwischen der Amme und ihrem Mann
A: "Schatz, wir haben ein Problem... Unser Essensvorrat ist schon wieder leer und im Garten ist alles erfroren. Wie sollen wir nur über die Runden kommen?"
M: "Ich hab's doch gesagt! Diese Mamie bricht uns das Genick! Wir können nicht mal unsere eigenen Kinder versorgen und dann müssen wir auch noch so ein nichtsnutziges Mädchen aufnehmen... Und die sagen die Revolution soll nur Gutes bringen - da pfeif' ich drauf!"
A: "Hör auf das arme Kind für alle Probleme verantwortlich zu machen! Sie kann doch nichts dafür, dass ihre Mutter sie aussetzt, schließlich steckt man nicht drin..."
M: "Hör' auf mit mir zu diskutieren und wasch' lieber die Töpfe aus! Diskutieren können wir noch lange, aber wir sollten auch endlich was tun!
A:"Und du, Mamie, geh raus und verjag' die Vögel! Die fressen uns noch das letzte Korn vom Feld. Ich gehe derweil in die Dorfkiepe und lass mich volllaufen - anders ist das hier ja nicht mehr auszuhalten!"
A: "Aber Schatz? Dann ist wieder ein Tag gelaufen und heutzutage ist Zeit viel wert! Bleib hier, ich kann deine Hilfe sehr gut gebrauchen! Du könntest mal die drei Hühner füttern, die der Fuchs letzte Nacht noch dagelassen hat."
M: "Wie redest du mit Mir?! Du führst dich ja bald so auf als wärst Du der Mann im Haus! Ich hau' ab und komm' erst morgen wieder!"

11. Inhaltsangaben

Abschnitt 1
Im ersten Abschnitt des Buches "Mamie" (1980) von Cili Wethekam geht es darum, wie die Hauptdarstellerin gefunden wird und wie sich zwei Nebendarsteller kennen lernen, die später heiraten.
Unter einem Baum neben einer Kathedrale in Paris wird ein Kind gefunden. Eine junge Frau namens Toinette hebt es auf und bringt es, zusammen mit einem Schreiber und einem Bettler, zur Polizei. Dort wird alles schriftlich festgehalten, der Bettler bekommt eine Abfindung und Toinette und der Schreiber Jacques werden dazu verpflichtet, das Kind ins Waisenhaus zu bringen. Dort entdecken sie beim Ausziehen des Kindes, dass es ein Hemdchen mit der Aufschrift ,Mamie' trägt, weshalb es auf diesen Namen getauft wird. Danach gehen Toinette und Jacques durch die Straßen von Paris, wobei sie sich etwas besser kennen lernen.
Diese Szene ist sehr wichtig für das Buch, da damit die lange und aufregende Lebensgeschichte der ,Mamie' beginnt.


Abschnitt 18
Im 18. Abschnitt des Buches "Mamie" (1980) von Cili Wethekam geht es um die Hinrichtung zweier wichtiger Nebendarsteller.
Tignasse fertigt für Mamie ein Schild, worauf steht, dass es den Kindern gut geht, damit sie es an dem Tag der Vollzugsvollstreckung hochhalten kann, um Toinette und Jacques wenigstens mit dem Gedanken sterben zu lassen, dass es ihren Kindern gut geht. Tignasse und Mamie gehen zu der Vollstreckung, halten ihr Schild hoch und sehen dann, wie ihre "Eltern" per Guillotine umgebracht werden. Es ist eine unsichere Zeit und wieder macht sich Zauberei, Kartenschlagen und Aberglaube breit. So zieht es auch die Kartenschlägerin Nénette täglich zum Pont-Neuf. Da sie jedoch einige Fehlgeburten hatte, will sie sich ein Kind holen gehen. Und so macht sie sich auf, zum Haus von Mamie, um sich ein Kind zu holen.
Dieser Teil des Buches ist sehr wichtig, weil hier der Anfang vom Ende beginnt.

12. Erzählform/-perspektive / Umgeschriebene Passage

Cili Wethekam schreibt immer aus der Sicht der Person, um die sich die Handlung gerade dreht.
S. 140
"Ich bin doch Toinette, Mutter Toussaint, kennen Sie mich nicht mehr? Vater Toussaint hat einmal ein Kreuz über mein blutiges Knie geschlagen. Da hatte ich keine Angst mehr vor ihm. Und Ihre Waffeln habe ich auch gegessen."
"Was willst du? Weshalb kommst du her nach all den Jahren?"
Widerwillig ließ Mutter Toussaint die junge Frau herein. Sie hatte schon eine Vorahnung.
"Nur `nen Rat, Mutter Toussaint. Meine Mutter möchte sterben, doch sie kann nicht. Sie braucht einen Priester von der alten Sorte, der ihr den letzten Rest gibt."
"Was? Einen Priester von der alten Sorte kenne ich nicht. Außerdem habt Ihr sie doch alle abgemurkst! Hau' ab, du willst mir nur ungut!"
Die Frau senkte die Stirn. Mutter Toussaint wollte auf keinen Fall ihr Geheimnis herausrücken, dem Priester hatte sie's doch schließlich versprochen.
"Ich bitte für meine Mutter, nicht für mich. Alles andere geht mich nichts an. Wenn ich an die neue Ordnung glaube, so nur, weil ich Mitleid mit den Armen habe."
"Und woher sollte ich ihn nehmen, deinen Priester von der alten Sorte? Glaubst du, ich fasse nur in die Tasche und ziehe wie eine Zauberin einen hervor?"
"Sie sind fromm, Mutter Toussaint, immmer noch...."
"Und woher sollte ich das wissen, dass du mich nicht verrätst? Oh vorausgesetzt, dass ich einen Priester wüsste, immer vorausgesetzt!"
"Es geht um den Frieden meiner Mutter. Wenn ich einen Priester an ihr Sterbebett führe, bin ich dann nicht ebenso schuldig vor dem Gesetz? Sitze ich dann nicht im gleichen Kahn? Soll ich schwören beim Leben meiner Kinder?"
Mutter Toussaint fasste sich an den Kopf. Sie konnte ihr Geheimnis nicht mehr für sich behalten, sie musste es ihr erzählen.
"Immer kommen sie zu mir und fragen mich alte Frau!"
Der Priester hatte sie gebeten, alle zu sich zu schicken, auch die, die Verräter seien. Und er hatte gesagt, dass er keine Angst habe. Das Kind, was ihn gerettet hatte, hatte ihn von aller Angst befreit. "Also, Toinette, ich schicke dich zu ihm. Über dem Aushängeschild 'Zur goldenen Tonne' wohnt im vorletzten Stock ein Altkleidersammler. Sag einfach, du hättest einen alten Rock, der ausgebessert werden müsse, ob er ihn holen will, das genügt."
Sie schob Toinette durch die Tür und dachte bei sich, dass sie sie hoffentlich nicht verraten würde."
"Geh mit Gott und übe dich im Schweigen."

13. Buchbesprechung

Das Buch "Mamie", 1980 von Cili Wethekam verfasst, handelt von einem Mädchen, das als Baby bei einer Kirche in Paris ausgesetzt wird und in der Zeit der französischen Revolution aufwächst.
Mamie wird 1780 von ihrer Mutter unter einem Baum ausgesetzt. Sie hat Glück, dass eine junge Frau sie findet und in ein Waisenhaus bringt. Sie wächst in einer Ammenfamilie auf, wird zurück ins Hospiz gebracht, wo sie ausbricht und als Bettlerin ihr Brot verdient. Immer hat es Mamie nicht leicht, mit anderen Kindern auszukommen; sie wird nicht akzeptiert. Doch eines Tages trifft sie die junge Frau wieder, die sie gefunden hat.
Das Buch ist sehr angenehm zu lesen und hat eine packende Story zugleich. Mir hat es sehr gut gefallen, weil die Autorin eine unheimlich schöne Art besitzt, in jeder Szene das Umfeld zu beschreiben. Ich kann das Buch für alle Leute weiter empfehlen, die geschichtsinteressiert sind und etwas über die Französische Revolution erfahren wollen.


14. Charakterisierungen

Charakterisierung Mamie

Sie ist klein (S. 25), hat "federdünnes, schwarzes Haar"(S. 25), welches "glanzlos vor Schmutz in die Stirn hängt"(Vgl. S. 26).
Sie hat einen "breiten Punkt einer nichtssagenden Nase"(S. 26), hohe Backenknochen(S. 26) und einen "Mund wie einen scheuen Strich"(S. 26). Laut dem Erzähler ist sie "nicht hübsch"(S. 26), jedoch geschickt und flink (S. 26). Sie kann gut nähen, was man im Verlaufe des Buches immer wieder mitbekommt. Sie ist wohl, der Zeit des 17. Jahrhundert angepasst, gekleidet.
Mamie ist eher zurückhaltend und hat keine Freunde, was sich jedoch gegen Ende des Buches ändert. Sie wird immer wieder von Gleichaltrigen gehänselt und benachteiligt, was auch ihre innere Zerrissenheit und das mehrmalige Flüchten erklärt. Man erfährt nicht, ob Mamie an ihre Mutter denkt, die sie ausgesetzt hat, oder sich überlegt, wie sie aussehen könnte. Von außen erscheint sie sehr gefühlsarm, was aber nicht unbedingt sein muss.
Auf mich wirkt Mamie sehr sympathisch, weil ich in jeder Situation genauso handeln würde wie sie.

Charakterisierung Toinette

Antoinette Surien ist schätzungsweise 18 Jahre alt als sie Mamie unter der Rubinie findet. Über ihr Aussehen erfährt man leider nichts.
Aus dem Kontext kann man schließen, dass sie sehr hilfsbereit ist und sich eine eigene Meinung bilden kann. Sie mag Geschichten (S. 8) und heiratet im Laufe des Buches Jacques, dessen Nachnamen man nicht erfährt. Dadurch, dass Jacques bei einem Denker und Politiker angestellt ist, ist die Familie relativ gebildet, und sie sind Mitläufer und Vorantreiber der Revolution.
Toinette ist mir sehr sympathisch, weil sie sehr viel Hilfsbereitschaft zeigt und sich für andere einsetzt, und das bis zu ihrer letzten Lebensminute.
Inhalt
Dies ist ein Lesetagebuch zu dem Buch "Mamie" von Cili Wethekam.
Es umfasst eine Inhaltsangabe, Charakterisierungen der Hauptpersonen und eine Biografie der Autorin. Dieses Lesetagebuch ist auch zum Teil als Freies Schreiben verfasst und enthält einen Dialog, gestaltet nach der Art von Cili Wethekam. Der Verfasser des Lesetagebuches beurteilt das Buch und empfiehlt es geschichtsinteressierten Lesern. (3594 Wörter)
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