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Kennzeichen Welthandel, Protektionismus, Internationale Arbeitsteilung

Alles zu WirtschaftsgeografieAufgabe 1: Fassen Sie auf Basis der Welthandelsströme die wichtigsten Kennzeichen des Welthandels zusammen, sowohl hinsichtlich der räumlichen Dimensionen als auch hinsichtlich seines Volumens.

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass bei den Kennzeichen des Welthandels ein großes Netz von internationalen Abhängigkeiten und Austauschverhältnissen existiert und dieser in der Vergangenheit bis zur Gegenwart intensiviert und ausgedehnt wurde und wird.
Trotzdem gibt es keine gleichförmige Entwicklung der Volkswirtschaften, da nur die Wachstumsregionen Nordamerika, Europa und Ostasien von der Globalisierung profitieren. Diese Wachstumsregionen stehen am Ende der Wertschöpfungskette und haben direkteren Kontakt zu den Kunden, sodass es ihnen möglich ist, die Preise maßgeblich zu bestimmen. Das wohl wichtigste Kennzeichen des Welthandels hinsichtlich der räumlichen Dimension ist die Verlagerung von einzelnen Produktionsschritten aufgrund der geringen Kosten, die durch den Abbau von Zöllen und den günstiger gewordenen Transportmöglichkeiten zustande kommen. Zudem gibt es Spezialisierungen einzelner Länder auf jene Produkte, bei denen es gewisse Vorteile gibt, sie regional herzustellen, um so eine Produktivitätssteigerung der beteiligten Länder zu erreichen. Durch das Zusammenwachsen der Welt, sodass der Globus "schrumpft", werden Transportmöglichkeiten von Produkten vielfältiger und günstiger, weshalb es möglich ist eine Vielfalt von überregionalen Produkten in regionalen Märkten anzubieten. Zudem möchte möglichst jedes Land an den Vorteilen der Globalisierung teilhaben, sodass ein internationaler Wettbewerb ausgebrochen und somit keine Etablierung von Monopolen möglich ist. Wobei diese These nicht grundsätzlich gilt und in einigen wenigen Produktmärkten eine Monopolstellung einzelner Firmen vorhanden ist, was durch die Terms of Trade und den Protektionismus zustande kommt. Außerdem ist es aufgrund der geringeren Kosten für einzelne Produkte möglich, mehr Produkte zu kaufen oder auch wertigere, sodass sich auch das Volumen des Welthandels erhöht.


Aufgabe 2: Diskutieren Sie das Für und Wider protektionistischer Maßnahmen.

Der Protektionismus wird von Staaten angewandt, um eine bestimmte inländische Branche vor der ausländischen Konkurrenz zu schützen, womit ein fast ausschließlich nationaler Wettbewerb erreicht wird. Dies wird durch das Aufbauen der Schutzzölle und andere Wettbewerbsbeschränkungen wie Subventionen erreicht. Die Welthandelsorganisation (WTO) setzt Verträge auf, die hauptsächlich auf eine Liberalisierung des Handels abzielen, also den Protektionismus bewusst bekämpfen. Bei dieser Maßnahme ist zu beachten, dass es verschiedene Interessengruppen gibt, die sich verallgemeinert auf zwei Seiten beschränken: die Staaten, die protektionistisch handeln und deren hohe Subventionen einer Liberalisierung entgegen stehen und die restlichen Ländern, die eine Öffnung des Marktes fordern.
Für die protektionistischen Länder, die hauptsächlich aus Industrieländer bestehen, ist es sinnvoll ihren eigenen Markt zu schützen, da somit die Existenzen der Menschen und ihre Arbeit an sich gesichert sind. Es wird also versucht, die eigene Wirtschaft zu schützen. Für die Länder, die so handeln, um ihre inländische Branchen zu schützen, ist es somit sinnvoll den Protektionismus anzuwenden. Somit ist es sinnvoll und notwendig Schutzzölle zu errichten. Allerdings geht dies zu Lasten der Entwicklungsländer und Schwellenländer, die für eine, zumindest teilweise, Liberalisierung eintreten. Sie können sich auf internationaler Ebene nicht behaupten und verlieren viele Einnahmen, obwohl sie eigentlich billiger produzieren als ihre Mitbewerber in den protektionistischen Staaten. Somit gehen die Lasten der Wettbewerbsbeschränkungen auf die ärmeren Staaten über, welche auch die Mehrheit an der Weltbevölkerung besitzen. Es wird ihnen erschwert sich weiter zu modernisieren.
Zusammenfassend lässt sich somit sagen, dass es Vor- und Nachteile gibt, je nachdem welches Interesse man hat und in welchem Land man lebt. Eine völlige Liberalisierung des Handels scheint nicht möglich, da die Industrieländer die Welthandelsorganisation als eine UNO-Organisation, mehrheitlich bilden und somit auch mehr Macht beim Aufsetzen der Verträge haben. Auf lange Sicht es wäre ihnen nicht nützlich und würde ihnen sogar schaden, wenn sie sich zu einer völligen Liberalisierung des Handels entschließen sollten.

Aufgabe 3: Wägen Sie Vor- und Nachteile der internationalen Arbeitsteilung ab
a) für Deutschland
b) für die Entwicklungsländer.

a) Heutzutage ist die Welt so zusammengewachsen wie nie zuvor, sodass es aufgrund der internationalen Arbeitsteilung nicht mehr möglich ist, sich als Staat selbst zu versorgen. Die Staaten sind voneinander abhängig, da verschiedene Erzeugnisse und Weiterverarbeitungen in mehreren Staaten passieren, die sich auf einen oder wenige Arbeitsschritte spezialisiert haben. So haben sich beispielweise die Entwicklungsländer auf den primären Sektor, also der Produktion und Extraktion von Rohstoffen, spezialisiert und die Industrieländer auf Dienstleistungen. Der Grund für die billigere Bewirtschaftung des primären Sektors in Entwicklungsländern liegt bei den niedrigen Löhnen der Arbeitskräfte im internationalem Vergleich, sodass die Waren in Deutschland günstiger zur Verfügung stehen, obwohl durch Dienstleistungen dennoch der größte Anteil am Gewinn pro Produkt an die Deutschen geht. Zudem erhält man in Deutschland eine größere Vielfalt an Produkten. Allerdings erleichtert der Außenhandel den Austausch von Informationen und Wissen, sodass Mitbewerber keine eigene Forschung betreiben müssen oder weniger, um dasselbe Ergebnis zu erzielen. Daher können diese Staaten dann Produkte günstiger herstellen und Deutschland muss sich mit Schutzzöllen vor Dumpingpreisen schützen, wie sie etwa aus Asien kommen. Jedoch erfolgt ein Strukturwandel, bei dem die Arbeitsschritte in andere Staaten ausgelagert werden, sodass vor allem niedrig qualifizierte Arbeitskräfte unter Druck geraten. Absolut gesehen ist es dennoch ein Vorteil für die Deutschen, da sie zwar auf die Rohstoffe keine, aber auf weiterverarbeitete Produkte Schutzzölle erheben. So kann die Weiterverarbeitung im eigenem Land weiter betrieben werden und man hat absolut gesehen, dennoch einen Schutz aufgrund des Protektionismus.

b) Für die Entwicklungsländer ist die internationale Arbeitsteilung zwar positiv, da sie dadurch überhaupt Jobs oder einen Beruf haben für ihre Einwohner. Aber durch Spezialisierung auf einzelne Produkte, bei denen sie Vorteile bei der Produktion und Extraktion haben, wird es ihnen stark erschwert, sich als Staat zu modernisieren, da auf Grund der kleinen Erlöse aus diesen Produkten keine oder nur eine geringe Entwicklung möglich ist. Die geringe Wertschöpfung, die dabei erzielt wird, verschlechtert die Lage zudem. Um mit der Konkurrenz mitzuhalten, scheint es notwendig, soziale und ökologische Mindeststandards außer Acht zu lassen. Dadurch gibt es einen Vorteil für einige Arbeitskräfte zu Lasten der Gesamtgesellschaft. Zudem verschlechtern sich die Terms of Trade aus Sicht der Entwicklungsländer, da diese sich größtenteils auf den Export von Rohstoffen beschränken. Daher sinkt das Austauschverhältnis zwischen Rohstoffen zu Fertigwaren.
Inhalt
Die erste Aufgabe behandelt die Kennzeichen des Welthandels (räumliche Dimension und Volumen)
die zweite Aufgabe: die Vor- und Nachteile von protektionistischen Maßnahmen und
die dritte Aufgabe die Vor- und Nachteile der internationalen Arbeitsteilung für Deutschland und für die Entwicklungsländer. (1072 Wörter)
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