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Charakterisierung Antonie Buddenbrocks - Thomas Mann

Alles zu WerkeDer Roman "Buddenbrooks", aus dem Jahre 1901, verfasst von Thomas Mann, befasst sich mit dem Werdegang der Familie Buddenbrook und der Wirtschaftslage ihrer Firma. Der Untertitel lautet "Verfall einer Familie". Seit 1922 liegt das Copyright beim S. Fischer Verlag in Berlin.
Das im Untertitel genannte Thema des Romans wird an vier Generationen einer Lübecker Kaufmannsfamilie dargestellt. Die Handlung erstreckt sich über 42 Jahre ( 1835 bis 1877 ).
Antonie Buddenbrook, genannt Tony, wird 1827 als Tochter von Jean und Elisabeth Buddenbrook in Lübeck geboren. Schon als kleines Mädchen wird sie als hübsch und keck bezeichnet (S.60). Sie bewegt sich graziös und zuverischtlich, ihr Selbstvertrauen ist ihr förmlich angeboren (S.60). Kennzeichnend für ihr Aussehen, bis ins spätere Alter, ist ihre hervorstehende Oberlippe, ihre graublauen Augen und ihr starkes, gelocktes, aschblondes Haar (S.60, 309f). Sie ist ziemlich überzeugt von sich selbst und ihrer Abstammung, mit Stolz erklärt sie sich für eine luxuriös veranlagte Frau, sowie alle Buddenbrook Frauen es auch waren (S.203). Die Familientraditionen sind für sie von großer Bedeutung und nichts könnte sie davon überzeugen, dass die Buddenbrooks nicht einer der wichtigsten Familien wären (S.203).
Besonders unter der Berücksichtigung ihrer Männerwahl wird Tonys Aufopferungsvermögen für ihre Familie deutlich. Ihre erste Ehe geht sie nur aus praktischen Gründe ein. Herr Grünlich an sich gefällt ihr nicht, sie findet er sei ein Heuchler. Ebenso lernt sie in Travemünde den jungen Morten Schwartzkopf kennen und dieser macht, durch seine Ehrlichkeit und seine revolutiöneren Gedanken, großen Eindruck auf sie. Sie verliebt sich in ihn, aber ihr Standesbewusstsein kann nicht völlig unterdrückt werden und Grünlich ist ein erfolgreicher Kaufmann, während Morten nur ein Student ist. Die Bedeutsamkeit ihrer Pflicht gegenüber ihrer Familie kommt ihr zu Bewusstsein und sie beschließt sich hingebungsvoll dieser zu widmen um den Schmerz vom Verlust der Liebe auszugleichen. Sie zeigt ein selbstloses Verhalten, denn als sie die Familienchronik näher betrachtet, fühlt sie sich dazu veranlasst, die Geschichte weiter zu führen und ihre Verlobung einzutragen, da Grünlich eine wesentlich, geschäftlich gesehen, bessere Partie abgibt als Morten. Sie fühlt sich stolz und wichtig als eine verlobte Frau, wichtiger für sie ist jedoch, dass ihr Vater mit ihr zufrieden ist. Sie stellt das Glück der Familie vor ihr eigenes. Es kommt jedoch zur Scheidung. Hier wird offenkundig welches Stehvermögen Tony an den Tag zu legen vermag und wie gut sie ihr Schicksal verkraftet. Das Gerede in der Gesellschaft und das Ausgestoßen sein als geschiedene Frau nimmt sie hin und bewältigt es, einen Ausgleich zu schaffen, indem sie sich noch hingebungsvoller den Themen die die Familie betreffen in ihrem Elternhaus zuwendet (S.231). Sie ist nicht schnell unterzukriegen, sondern sie passt sich immer den Begebenheiten an und versucht das beste daraus zu machen (S.231).
Nichtsdestotrotz beschließt Tony erneut zu heiraten und das wieder nur um den Makel ihrer Scheidung auszumerzen. Sie wählt einen Mann, der größere Distanz zu Lübeck aufweist und dem das Gerede über ihre Person nicht bekannt ist. Das Geld spielt diesmal keine Rolle und der geringe berufliche Ehrgeiz ihres neuen Gatten, Alois Permander, wird nicht ernst genommen, da Tony glaubt ihn bessern zu können. Sie hofft also dennoch auf ein Leben mit einem höheren Standard. Permaneder ist jedoch nicht so vornehm wie Grünlich und dessen schämt sich Tony, da die Buddenbrooks eine äußerst kultivierte Familie sind und genauso wie der Rest der Lübecker Gesellschaft auf gute Manieren großen Wert legen. Aus ihrer ersten Ehe bringt sie ihre Tochter Erika mit, das Kind, das sie von Permaneder bekommen sollte, stirbt jedoch bei der Geburt. Dazu betrügt und beleidigt sie ihr Ehemann. Tony lässt sich erneut scheiden und wieder wird ihr starker Wille, ihr eigener Kopf und ihre Selbstsicherheit erkennbar.
Bis zum Schluss lässt sie sich nicht unterkriegen, ihr Hang zum Vornehmen und Edlem bleibt auch weiterhin bestehen, doch sie beharrt nicht auf mehr Geld von Thomas, da sie das Familienkapital nicht belasten möchte. Auch als ältere Frau bleibt sie schön und schenkt ihrerm Äußeren große Beachtung, um ihre Abstammung so gut wie möglich zu kennzeichnen (S.309). Durch die Standhaftigkeit und Unerschütterlichkeit der Person Antonie Buddenbrook schafft Thomas Mann in seinem Roman eine Figur, die als Repräsentantin der Familie Buddenbrook, besonders der weiblichen Seite, zu kennzeichnen ist.
Das Bewusstsein Tonys für die Familie da zu sein und für die Familiengeschichte weiterzuleben wird besonders deutlich, als Tony am Ende des Buches die Familienchronik mit sich nimmt und diese aufbewahrt.
Inhalt
Roman "Buddenbrooks" verfasst von Thomas Mann (Untertitel lautet "Verfall einer Familie") - Charakterisierung von Antonie Buddenbrooks, genannt Tony. (779 Wörter)
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