Menu schließen

Facharbeit: Zeitalter der Aufklärung (17./18. Jh.)

Alles zu Europa

1. Zeitalter der Aufklärung (17./18. Jh.)



1.1 Voraussetzungen

- Ausklingen konfessioneller Auseinandersetzungen (Mitte 17. Jh.)

- Folgenreicher Bewustseinswandel: England, Holland, Frankreich, Deutschland

- Ideen-, kultur-, technikgeschichtliche Entwicklung

- Humanismus (Renaissance): Mensch/Natur (Diesseits) im Zentrum

- Ausseneuropäische Reisen: Erweiterung des Horizontes

Überwindung: Konfessionalisierung, Glaubenskämpfe, Absolutismus wichtiges Ziel der Aufklärer

- Entwicklung: kritisches, hinterfragendes Denken gegen altes Weltbild: Naturwissenschaften, menschliche Existenz, Glaube an Fortschritt

1.2 Begriffsbestimmung und Methoden

1.2.1 Bernard le Bovier de Fontenelle (1657-1757): Über die mechanistische Naturphilosophie

- Mensch ist neugierig, hat aber zu schlechte Augen. Man möchte mehr wissen, als die Augen sehen können, aber Augen vermitteln verzerrtes Bild.

- Weltall = grosses Schauspiel, bei dem man die Räder, Seile und Gegengewichte nicht sehen kann.

- Descartes und neuzeitliche Philosophen stellten fest, dass Körper steigen, weil sie an Seilen gezogen werden, während Gegengewichte, die schwerer sein müssen sinken.

- Philosophie = recht mechanische Angelegenheit

- Weltall = Uhrwerk

1.2.2 Zentrale Methoden der Aufklärer

- Skeptizismus: Jede frühere Aussage wird angezweifelt, bis sie nicht, durch Erfahrung (Empirie) oder vernünftiges Denken (Rationalismus) bewiesen ist.

- Empirismus: Lehre, die auf Beobachtung/Erfahrung beruht. Empirisches Vorgehen: Versuche Vergleichen Schlüsse allgemeine Gesetze. Wichtigste Vertreter: Francis Bacon, John Newton, John Locke

- Rationalismus: Der Verstand steht im Mittelpunkt. Die Sinne können trügen, war ist nur was sich klar und distinktiv erkennen lässt. Wichtigster Vertreter: René Descartes.

1.2.3 Haltung der Aufklärer gegenüber der Religion: Deismus

- Gott überlässt Schöpfung Entwicklungsgesetzen ohne einzugreifen (z. B. durch Wunder), hat Erde aber geschaffen.

- Aufklärer waren überzeugt, dass durch religiöse Toleranz, der Sieg des vernünftigen Denkens am sichersten eintreten würde.

- Wunder/Dogmen/Vorurteile werden abgelehnt = Täuschung des Klerus Forderung von Toleranz, magisches Weltbild aufgeklärtes – wissenschaftliches

1.2.4 Immanuel Kant (1724-1804): Was ist Aufklärung

- Aufklärung = Ausgang des Menschen aus selbstverschuldeter Unmündigkeit

- Unmündigkeit = Unvermögen, ohne Leitung seinen Verstand zu gebrauchen.

- Selbstverschuldet = Entschliessung/Mut ohne Leitung seinen Verstand zu gebrauchen

- Feigheit/Faulheit = Ursache: Viele Menschen ganzes Leben unmündig bleiben. Anderen fällt es leicht, deren Vormünder zu sein.

- Publikum kann nur langsam zur Aufklärung gelangen. Revolution wahre Revolution der Denkensart = neue + alte Vorurteile des gedankenlosen Haufens

- Aufklärung = Freiheit = Vernunft in allen Stücken öffentlich zu gebrauchen

1.3 Grundsätze des Denkens der Aufklärung

- Natur ist vernünftig geordnet keine Zufälle, alles hat eine Ursache

- Vernünftiger Verstand erkennen von Naturgesetzen

- Anwendung von Naturgesetzen/Schlüssen daraus Verbesserung des Lebensunterhalt

- Mehr Menschen wenden Verstand an mehr Fortschritt

1.4 Zu Gesellschaft, Politik und Verfassung

1.4.1 Jean-Jacques Rousseau (1712-1778: Über die Entstehung der Ungleichheit der Menschen

- Solange Menschen nur Arbeiten unternahmen, die ein einzelner ausführen konnte, lebten sie als freie Menschen gut. Als einer Hilfe eines anderen benötigte und es für den einzelnen nützlich war, Vorräte für zwei zu besitzen, war es mit der Gleichheit vorbei. Eigentum Wald Felder Sklaverei/Elend grössere Ernte

- Wilde: Ruhe, Freiheit, müssig bleiben

- Zivilisierte: immer betriebsam, quält sich immer noch mühsamere Beschäftigungen zu finden Geiz, Herrschsucht, Bosheit Recht des Stärkeren/ Recht des Besitzenden unaufhörlicher Konflikt Gesetze: Schwache = neue Fesseln, Reiche = neue Macht

- Gesetz des Eigentums = Gesetz der Ungleichheit

- Einfluss gross auf Zeitgenossen, da gekünstelte, höfische, übersteigerte, unbequeme Lebensweise gern abgelehnt wurde

- Grundlegend Gesellschaft ändern Erziehung ändern Bewegungsfreiheit¨

- Französische Innenpolitik: kannte Robespierre: „Freiheit – Gleichheit – Brüderlichkeit“ gegen Absolutismus, bestehender Staatsaufbau

1.4.2 a) John Locke (1632-1704): Das Prinzip der Gewaltentrennung

- Trennung von Exekutive/Legislative Gesetze werden nicht persönlichem Vorteil angpasst

- Volk = oberste Macht können Legislative absetzen, verändern, neu vergeben

b) Charles de Montesquieu (1689-1755): De l’esprit des lois

- Staat = von Gesetzen beherrschten Gemeinschaft = Freiheit alles tun zu können, was Gesetze erlauben

- Demokratie/Aristokratie = freie Staatsformen, politische Freiheit = Regierung werden Schranken gesetzt Macht wird nicht missbraucht Bürger: persönliche Sicherheit

- Exekutive/Legislative/Judikative getrennt keine Willkür, Exekutive, Legislative gegenseitige Kontrolle

- Unmöglich das ganze Volk Legislative ausführen Volksvertreter: alle Bürger dürfen ihn wählen, ausser solche von niederem Stande = Willenlose, Leute, die durch Geburt, Reichtum, Ansehen hervorragen besondere Körperschaft, um Ansichten des Volkes entgegenzutreten (Körperschaft = erblich)

- Exekutive = Monarch (schnelles Handeln), Legislative = mehrere gegenseitige Kontrolle

c) Jean-Jaques Rousseau (1712-1778): Du contrat social

- Gesellschaftsvertrag: Ganze gemeinsame Kraft schützt Person, Vermögen jedes Gesellschaftsmitglied und jeder bleibt so frei wie möglich

- Volksbeschlüsse nicht immer richtig, man will stets sein bestes, sieht jedoch nicht immer ein worin es besteht

- Volonté de tous: Summe der egoistischen Einzelwillen, Volonté générale: Allgemeiner Wille der Gesamtheit

- Regierung = Amt einfacher Beamte, die Macht im Name des Volkes ausführen. Volk kann diese Macht beschränken, abändern, ganz zurücknehmen

- Wer die Gesellschaft verlässt, wird zum Feind.

e) Der aufgeklärte Absolutismus – „Der Herrscher als erster Diener des Staates“

- Landsherr = absoluter Herrscher ohne Beschränkung weltlicher Macht, sollte Tätigkeit in den Dienst des Staatzweckes stellen: Wohlstand/Glück für Untertanen

- Irrtum meister Fürsten: Gott habe ihnen zuliebe Völker als Werkzeuge ihrer zügellosen Leidenschaft geschaffen, Richtig: Volk wählte unter sich den Gerechtesten, Besten, Menschlichsten, Tapfersten, Weisesten. Schande seins Staaten zugrunde zu richten, verbrecherische Raubgier, etwas zu erobern, worauf man keinen rechtlichen Anspruch hat

1.5 Veränderungen in der Wirtschaft

1.5.1 Physiokratismus

- Francois Quesnay überträgt naturrechtliche Gedanken auf das Wirtschaftsleben, lehnt staatliche Reglementierung/Steuern ab

- Nur Landwirtschaft liefert einen Reinvertrag (nicht merkantilistische Handlungspolitik) Bevölkerungsklassen: Grundbesitzer, Bauer/Pächter, Handwerk/Handel

- Bauern rücken in Interesse der oberen Schichten höhere Erträge verlangt modernere Arbeitsweisen, Hungerkrise Notwendigkeit der Verbesserung der Landwirtschaft

- Standesunterschiede noch nicht aufgehoben, auch für Abgaben nicht Warum sollte Bauer mehr produzieren, wenn er dann mehr Abgaben entrichten muss?

- Viele Bauern Analphabeten, aber Lesefähigkeit = Macht politisch massgebende Schichten sträuben sich dagegen Bauern zu fördern, traditionsbewusstes Denken vieler Bauern erschwerte Arbeit der Physiokraten

- Agrarrevolution: Fruchtwechsel, Unterpflügen des Stalldüngers, Aufhebung der Brache, intensive Viehhaltung, höhere Milchleistung, Kartoffelanbau steigende Lebenserwartung

1.5.2 Die Theorie der freien Wirtschaft (Wirtschaftsliberalismus) Adam Smith (1723-1790): The Wealth of Nations

- Wirtschaftsleben folgt einfachen, unabänderlichen Gesetzen: Nicht Geldvorrat, Aussenhandel (Merkantilismus), Produktionsfaktor Boden (Physiokratismus), sondern die Arbeit der gesamten Bevölkerung schafft Volkswohlstand.

- Jeder Mensch verfolgt seinen eigenen Vorteil fördert Produktivität Vorteil des Ganzen freie Wirtschaft = The Wealth of Nations

- Staatsmann/Staatsrat/Staat dürfen sich nicht einbilden sie dürften/könnten Privatleuten Anleitung geben wie sie Kapitalien anzulegen hätten.
- Anhäufung von Kapital: Unternehmer erzielen Profite, die sie in Form von Kapital anhäufen und wieder investieren.
- Arbeitsteilung: Arbeit in verschiedene Arbeitsvorgänge aufteilen, um in der selben Zeit mehr zu produzieren
- Interessen/Forderungen der englischen Industriellen/Kaufleute, welche angesichts der "Industriellen Revolution" Fesseln der merkantilistischen Politik, veralterter Gesetze/Verordnungen spüren. Kapitalismus braucht Wirtschaftsfreiheit

1.7 Gesellschaft und Wirtschaft Europas im 17. und 18. Jahrhundert
1.7.1 Gesellschaft
- Hauptkriterium der sozialen Zugehörigkeit: Geburt/Stand, grosse soziale Unterschiede: Besitz/Geld unterschiedlich verteilt
- Spezielle gesellschaftliche Gruppe des 17./18. Jh.: Beamten, zunehmende Bürokratisierung
- Soziale, geographische Mobilität = Bevölkerungsbewegungen im 18. Jh. Eher möglich, geburtsständige Ordnung des Mittelalters > moderne, berufstätige, auch sozial ungleiche, aber nicht mehr unangefochtene Ordnung
- Aufklärung > Aneignung/Erweiterung des Wissens > zunehmende Alphabetisierung > "Lesewut" > Missgunst der Kirche

1.7.2 Lebensbedingungen
- "Statistik", bessere demographische Grundlagen, "Volkszählungen", Kirche schrieb Familienereignisse auf
- hohe Säuglings-, Kindersterblichkeit, Krankheiten, Seuchen, schlechte Wohnverhältnisse, Hygiene, tiefe Lebenserwartung (40-45J.), Impfung gegen Pocken
- Tod 18 Jh. Allgegenwärtig: Krieg-, Naturkatastrophen > Hungersnöte
- Nahrungsgrundlage schmal: unter Schichten kaum Fleisch, wichtigster Rohstoff = Getreide > Teuerungskrisen
- Nahrungsgrundlage wird breiter: Reis, Mais, Kartoffel (England, grosse Teile Nord-, Mittel-, Osteuropas)
- Kartoffel zuerst: Soldaten-, Schweinefutter, 1800 Alternative zum Getreide: Basiskost in Europa = Epochales Ereignis
- Nach 1750 deutliches (globales) Bevölkerungswachstum (bessere Lebensbedingungen, Intensivierung Landwirtschaft)
- 18. Jh. Durchschnittsheiratsalter hoch, Kinder = Altersvorsorge, Rolle der Frau lange unterschätzt

1.7.3 Wirtschaftsformen
- Grösster Teil des Einkommens: Grundbedürfnisse, Landwirtschaft = 90% der arbeitenden Bevölkerung
- Land = wichtigste, natürliche Ressource (Ausweitung durch Trockenlegung, Urbarmachung, Eindeichung), tierischer Dünger
- Holz = Hausbau, Heizung, Verhüttung von Eisenerzen, Kahlschlag, Ersatz seit 18 Jh. (England) 19. Jh. Kohle
- Energien = Wasser, Wind: Standortgebundenheit, aber kostengünstig
- Dominanz des Handelskapitals, Kaufleute dominiern Geschehen, Tragfähigkeit der europäischen Handelsflotten seit 16. Jh. rasant zugenommen (va. Grossbritannien, England), Handelsmetropolen: Küstenstädte, Städte = Handelsplätze, Verkehrsknotenpunkte, Verwaltunksorte, geistige Zentren
- Manufakturwesen: Herstellung von Fertiggütern unter Arbeitsteilung, Luxusgüter für Oberschichten
- Verlagssystem: Produzenten spannen/webten im Nebenerwerb, Verleger lieferten Rohstoffe/Verkauf, frühe Neuzeit: ländliche Gebiete, Protoindustrialiserung, da Lebensweise nicht nur von Landwirtschaft bestimmt, keine Maschinen, Leinen für Massenbekleidung
- Verbessertes Verkehrssystem (v.a. England/Frankreich) > Reisetätigkeit, erste Luftballone
Inhalt
Die Aufklärung wird mit vielen Stichworten klar beschrieben und erklärt. Dabei werden die Voraussetzungen der Aufklärung, Methoden und wichtige Vertreter grosteils genau erläutert und erklärt. Es wird ausserdem sowohl auf die Gesellschaft, wie auch auf die Wirtschaft eingegangen. (1332 Wörter)
Hochgeladen
von unbekannt
Optionen
Facharbeit herunterladen: PDFPDF, Download als DOCDOC
  • Bewertung 4.2 von 5 auf Basis von 17 Stimmen
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
4.2/5 Punkte (17 Votes)



Seite drucken | Melden
Kostenlos eine Frage an unsere Geschichte-Experten stellen:

Wenn du dieses Dokument verwendest, zitiere es bitte als: "Zeitalter der Aufklärung (17./18. Jh.)", https://e-hausaufgaben.de/Facharbeiten/D5741-Facharbeit-Geschichte-Zeitalter-der-Aufklaerung-1718-Jh.php, Abgerufen 24.12.2024 17:06 Uhr

Es handelt sich hier um einen fremden, nutzergenerierten Inhalt für den keine Haftung übernommen wird.
Download: PDFPDF, Download als DOCDOC
ÄHNLICHE DOKUMENTE:
PASSENDE FRAGEN: