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Facharbeit: "Schöne neue Welt" - Aldous Huxley

Alles zu Werke

Literaturarbeit


Schöne neue Welt
von Aldous Huxley

Erster Eindruck
Obwohl Aldous Huxley dieses Buch in den frühen Dreißigern geschrieben hat, ist dieses Buch, doch aktueller den je. Er regt mit seinen offen gelassen Fragen, aber auch mit der endgültig technisierten und geordneten Welt uns zum Nachdenken an. Dieses Buch umfasst auf keinen Fall einen einfachen Lesestoff, im Gegenteil es ist an manchen Stellen sehr schwer zu verstehen. Leider gibt es aber auch genügend Textpassagen, wo eine Beschreibung zu sehr in die Länge gezogen wird.

Handlungsablauf
Die Handlung des Romans spielt im Jahre 632 nach Ford. Henry Ford war der Ursprung eines neuen Zeitalters und somit einer neuen Zeitrechnung. In dieser Epoche sind die Menschen in ein Kastensystem unterteilt. Babys werden nicht mehr natürlich geboren, sondern in Brut- und Normzentralen gezüchtet und dabei nach Belieben auf eine Kaste der Gesellschaft typisiert. Nach der „Entkorkung“, der Geburt der Kinder, werden die Kinder durch Schlafschulweisheiten genormt. So werden ihnen ihre Interessen, Vorlieben und Abneigungen „eingetrichtert“, nach denen Sie dann ihr ganzes Leben lang leben. So entstehen die „Alphas“, die die Führungskaste bilden, intelligent sind, gut aussehend, groß und athletisch. Die nächsten in dem System sind die „Betas“, bis zu den „Epsilons“. Das alle geschieht in den Brut- und Normzentralen, die es verteilt auf der ganzen Welt gibt.
In der Brut- und Normzentrale Berlin-Dahlem arbeiten unter anderem Lenina Braun und Sigmund Marx.
Sigmund hat das Aussehen eines Epsilons, obwohl er als Alpha-Plus genormt wurde. Oft stellt er die perfekte Welt, in der er lebt, in Frage.
Lenina und Sigmund haben vor für paar Tage nach Neumexiko zu fliegen, um das einzige Wildenreservat zu besuchen.
Zuerst braucht Sigmund allerdings eine Erlaubnis von seinem Chef, dem Brut- und Normdirektor. Dieser berichtet ihm, auch einmal mit einem Mädchen dort hingeflogen zu sein, welches dann aber aus unerklärlichen Gründen verschwunden ist.
Im Lager angekommen, sehen sie eine Welt, ganz anders als ihre. Die hier lebenden schwarzhäutigen Menschen haben kein Fühlkino, Parfümleitungen oder Hindernisgolf. In dieser Welt heiraten zwei Menschen noch, wenn sie sich lieben, und bekommen Kinder. Man wird auch nicht blöd angeschaut, wenn man Vater oder Mutter sagt. Und das schlimmste für Lenina – es gibt kein Soma. Soma ist die Droge, die den Menschen in der „anderen Welt“ hilf, schlimme Dinge wegzustecken.
Bald darauf lernen sie aber zwei Menschen kennen, die weißheutig sind. Filine, von der anderen Welt stammend, und ihr Sohn Michel, den sie hier geboren hat. Wie sich herausstellt, ist Michel der Sohn des Bund- und Normdirektors.
Nach Einwilligung des Weltaufsichtsrates Mustafa Mannesmann nimmt Sigmund Filine und Michel mit in die zivilisierte Welt.
In Berlin angekommen, stellt Sigmund vor all den Leuten dem Brut- und Normdirektor seinen Sohn Michel – der Wilde – vor, welcher ihm mit den Worten: „Mein Vater!“ begrüßt. In der zivilisierten Welt gibt es kaum etwas Peinlicheres, worauf dieser sein Amt zurücklegt.
Ab diesem Zeitpunkt wird der Wilde sozusagen als Star behandelt, wodurch auch Sigmund in den Mittelpunkt der Gesellschaft rückt, dies sichtlich genießt und sogar seinen Freund Helmholtz Holmes-Watson im Stich lässt. Filine genießt wieder in ihrer Welt zu sein, obwohl sie durch ihr abstoßendes Aussehen von den anderen ausgeschlossen wird, genießt sie ihr restliches Leben mit Soma.
Der Wilde ist jedoch von der neuen Welt schwer enttäuscht. Durch Sigmund lernt er Helmholtz, einen Dichter und Drehbuchschreiber kennen. Mit ihm kann er über Shakespeares Werke reden, obwohl dieser aufgrund seiner Normung manche Stellen nicht verstehen kann.
Dazu kommt noch, dass der Wilde Lenina in poetischen Worten seine Liebe gesteht. Da diese nicht wirklich weiß, was er damit meint und beginnt sich auszuziehen, flippt er aus.
Am selben Tag stirbt seine Mutter an Drogenmissbrauch. Entsetzt darüber versucht der Wilde die Somaverteilung im Krankenhaus zu verhindern. Er fordert die Deltas auf, das Soma zu vergessen und endlich ihr Leben zu leben, was diese nicht wirklich verstehen. Auch Helmholtz unterstützt ihn. Sigmund beobachtet schüchtern den Streit zwischen seinen beiden Freunden und den Deltas, als auch schon die Polizei da ist und die drei mitnimmt zum Weltaufsichtsrat.
Helmholtz und Sigmund werden auf eine Insel geschickt, wo die Andersdenkenden aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden.
Michel jedoch erfährt zu seiner Verwunderung, dass der Weltaufsichtsrat Mustafa Mannesmann Bücher von Shakespeare und die Bibel in einem seinem Schrank hat, und diese auch gelesen hat. Allerdings wäre es laut Weltaufsichtsrat nicht gut, die zivilisierte Welt durch diese Bücher aus dem Gleichgewicht zu bringen. Das ist der Preis für das Glück der Gesellschaft.
Der Wilde siedelt dann in einen einsam stehenden Leuchtturm, um dort vor der ihm verhassten Welt zu flüchten. Er versucht sein Leben alleine und mit Hilfe des Glaubens zu meistern. Reporter jedoch verfolgen ihn. Nach einigen Tagen hält er es nicht mehr aus und begeht Selbstmord.

Umraum
„Gemeinschaftlichkeit, Einigkeit und Beständigkeit“ – dies ist der Wahlspruch im Jahre 632 nach Ford. Die neue Zeitrechnung beginnt 1908 mit Henry Ford, weil dieser zu dieser Zeit mit seinem T-Modell den Automarkt überflutete, was der Beginn der Massenproduktion durch Fließbandarbeit bedeutete.
Aldous Huxley nennt diese Welt Utopia, ein erdachtes Land, in dem der gesellschaftliche Idealzustand herrscht.
Die Geschichte spielt hauptsächlich in Berlin.
Es wird eine Welt beschrieben, in der alle Leute in Luxus schwelgen und jeder mit seinem Gesellschaftsplatz zufrieden ist. Sie können ja auch gar nicht anders, weil sie so genormt sind. Es gibt 5 verschieden Kasten: Alphas (die intelligentesten), Betas, Gammas, Deltas und Epsilons (die Halbidioten), welche alle in der Brut- und Normzentrale in Flaschen und Reagenzgläsern gezüchtet werden.
Es gibt eines, was alle Kasten gemeinsam haben: ihr sexuelles Leben. Schon die Kinder spielen erotische Spielchen. Für die Menschen ist es ein Vergehen sich mehrmals mit dem gleichen Partner zu treffen. Es ist üblich jeden Tag jemand anderen zu haben – nach der Schlafschulweisheit „Jeder ist des nächsten Eigentum“.
Mit Fühlkino, Rolltreppenkegelbahnen, Hindernisgolf, Zentrifugalbrummball oder elektromagnetisches Golf werden die Menschen daran gehindert, einsam zu sein. Die Einsamkeit könnte ja jemanden zum Denken anregen.
Sobald ein Mensch etwas nicht ertragen kann, flüchtet er mit der Droge Soma aus der Welt.
Alle Unzufriedenen und Andersdenkenden werden auf eine Insel geschickt.
Liebe und Individualität sind in dieser Welt auf der Strecke geblieben. Genauso wie die Freiheit, Religion und Kunst. Dafür hat man eine perfekte Welt geschaffen, in der es keine Krankheiten, keine Kriege, keine Arbeitslosigkeit, keine Leidenschaft, keine Sehnsucht und kein Elend gibt, da dies „Unbeständigkeit“ zu Folge hätte. Das wäre nicht konform mit dem Wahlspruch.
Die Reservation in Neumexiko ist die einzige Welt, in der zwei Menschen aus Liebe noch heiraten und auf die natürliche Art und Weise ihre Kinder gebären. Hier gibt es sie noch die Krankheiten, die Religion und die Kunst. Die Menschen genießen ihre Freiheit.
Handlungsträger und ihre Charaktere
In dieser Gesellschaft finden sich Sigmund Marx und Helmholtz Holmes-Watson nicht zu recht, weil sie durch bestimmte Eigenheiten keine normalen Bürger sind. Helmholtz ist ein gut gebauter, großer, superintelligenter Alpha-Plus, so intelligent, dass er eigene Ideen entwickeln kann und deshalb mit dem Weltaufsichtsrat Probleme bekommt. Obwohl er fast jede Frau haben könnte, arbeitet er lieber.
Sigmund, auch ein Alpha-Plus, ist so klein wie ein Epsilon-Minus uns ist deshalb nachdenklicher als alle anderen in seinem Umfeld und depressiver, weshalb er auch als „merkwürdig“ gilt und ausgegrenzt wird. Er muss ständig um Anerkennung kämpfen und leidet an Minderwertigkeitskomplexen. Sexuell ist er eher gehemmt und deswegen bei allen in der Kritik, weil dies nicht den gesellschaftlichen Regeln entspricht. Er nimmt weder Soma, noch pflegt er irgendwelche Hobbies. Helmholtz ist Sigmunds einziger Freund. Sigmund verzehrt sich nach Lenina Braun, ein bei den Männern sehr beliebte „pneumatische“ Beta. Diese ist Sigmund nicht abgeneigt, getreu der Schlafschulweisheit „Jeder ist seines nächsten Eigentum“. Sigmund sucht jedoch Geborgenheit, während Lenina so etwas gar nicht kennt.
Lenina findet Michel toll und möchte sich mit ihm eine schöne Nacht verbringen. Doch dieser hat eine andere Einstellung zu Liebe, als Lenina, die Liebe in der Art, wie Michel nicht kennt.
Michael – der Wilde – wurde in der Reservation von seiner Mutter Filine geboren, wurde aber von den dortigen Bewohnern nie richtig akzeptiert. Er kennt die Religion und hat die Literatur von Shakespeare gelesen. Dadurch versteht er sich mit dem Dichter Helmholtz sehr gut.

Einzelanalyse
Das Buch ist in 18 Kapitel unterteilt. In der ersten Hälfte des Buches wird alles rund um die zivilisierte Welt genau beschrieben, in der zweiten Hälfte versucht der Autor die negativen Seiten der anderen Welt stark hervorzuheben aufgrund des Vergleichs mit der Reservation. Sobald der Wilde dem Leser genauer beschrieben wird, ergreift er sofort die Sympathie des Lesers und es entwickelt sich eine Anti-Sympathie gegen die andere Welt.

Autor
Huxley wurde 1984 in Godalming (England) geboren, als das jüngste von vier Kindern. Er besuchte das Eton College, sowie die Universität Oxford. Er schrieb Gedichte, Reisebeschreibungen, Essays, Drehbücher, Erzählungen und Romane.
In den Zwanzigern reiste Huxley mit seiner Frau Maria Nys durch die ganze Welt auf der rastlosen Suche nach Erkenntnis und Wahrheit. Wichtige Stationen sind dabei Italien, Frankreich und Indien. Als Teil dieser Phase erschein 1932 schließlich der in nur vier Monaten verfasste Roman „Schöne neue Welt“, mit dem er Weltruhm erlangte. Der Roman stand am Beginn mit einer vertieften Auseinandersetzung mit Philosophie und Religion.
Aldous Huxley starb 1963 in Los Angeles.

Absichten des Autors
Aufgrund dieses Buches ist für mich Aldous Huxley ein sehr nachdenklicher Mensch, wahrscheinlich nicht nur deswegen weil er in einer Zeit gelebt hatte, wo die Welt gerade im Umbruch war. Huxley hat die zwei Weltkriege selbst miterlebt, die Erfindung des T-Modells und die Wirtschaftskrise.
Meiner Meinung nach, wollte uns der Autor mit seiner Theorie nur davor warnen, einmal in so einer Welt zu leben. Aber faszinierend ist es schon, dass er eigentlich sehr viel schon damals hervorgesehen hatte, was zum Teil heutzutage schon eingetroffen ist. Er lässt in seinem Buch bewusst Fragen unbeantwortet, wodurch das Buch auch momentan noch immer aktuell ist, sogar aktueller den je.
In diesem Buch ist die Gentechnik eigentlich die Basis für das Entstehen von Leben. Vielleicht wollte er uns schon damals davor warnen?
Mit diesem Buch will uns der Autor zum Nachdenken anregen und uns auffordern die Welt positiv zu verändern.

Wertung
Man muss sagen, dass Aldous Huxley schon sehr übertrieben hat. Ich glaube nicht, dass es jemals der Fall sein wird, dass Mütter ihre Kinder nicht mehr selbst gebären. Und somit kann auch nicht so ein strenges Kastensystem entstehen.
Allerdings kann es schon der Fall sein – und wir sind hiermit sicher schon am besten Weg dazu – dass immer mehr Leute keine Ehe mehr schließen. Sie sehen einen jeweiligen Beziehungspartner nur als Lebensabschnittspartner. Die Leidtragenden einer Trennung sind im Endeffekt die Kinder.
Auch in punkto Religion ist die Gesellschaft auf den besten Weg dazu, so zu werden wie in der zivilisieren Welt nach Huxley. Heutzutage gibt es leider andere Wertvorstellungen, wie die Schönheit und das Geld.
Für mich wäre es ein Alptraum in einer Welt zu leben, wo es von einer Person gleich Dutzende gibt.
Natürlich wäre eine Welt in der jeder glücklich und zufrieden ist schön. Es gäbe nichts Negatives mehr. Aber man könnte ja nicht das Gute erkennen, wenn es kein Schlechtes gäbe.
Für mich stellt sich dann aber auch die Frage: Wissen diese Menschen was „Glücklichsein“ bedeutet? Sie sind ja nie traurig. Und wenn dann nehmen sie Soma und genießen ihren „Urlaub“. Vielleicht ist für sie „glücklich“ nur ein Wort?
Zum Thema Soma, hat Huxley zur meiner Verwunderung, völlig außer Acht gelassen, dass Drogen mindestens psychische Schäden hervorrufen, und ihren Zweck im Endeffekt gar nicht erfüllen. Man sollte hierbei wissen, dass Huxley selbst bis zu seinem Tod Drogen konsumiert hat, und somit nie zu dieser Einsicht gekommen ist. Er zog den kurzfristigen Rausch seiner Gesundheit vor.
Ein Zitat von Aldous Huxley zu diesem Buch lautet: „Die grobe Masse ist nicht zum Umdenken fähig und die Führung nicht dazu bereit.“
Dieses Zitat kann man auch auf heutige Verhältnisse auslegen. In einer Diktatur, aber auch in einer Demokratie ist es leider so. Oft handeln die Politiker damit, dass sie Masse dumm halten. Und genau das hat der Weltaufsichtsrat, der der über Gott Bescheid weiß und die Literatur kennt, mit den anderen Menschen auch gemacht. Sie sind einfach nicht fähig umzudenken, weil sie nicht einmal die Chance hatten, diese Bücher zu lesen.

Eindruck
Aldous Huxley hat mit diesem Roman auf keinen Fall eine „Bettlektüre“ geschaffen. Man muss hellwach sein, um dieses Buch zu begreifen, denn oft ist es schwer, dem Autor zu folgen.
Ich würde diesen Roman nicht als spannend bezeichnen und auch nicht wirklich als mitreißend. Am Anfang kostet es einem schon sehr viel Überwindung weiter zu lesen, weil die Hälfte des Buches vorerst alles erklärt wird.
Wer dieses Buch gelesen hat, wird zum Nachdenken über unsere heutige Welt angeregt, also kann ich es trotz allem weiterempfählen. Die Überwindung zahlt sich aus.
Das was mich am meisten beeindruckt hat, war dass man egal an welcher Stelle man liest im Buch, einfach nie erraten würde, wie das Buch ausgeht.
Jänner 2004
Seite 1 von 5
Inhalt
Eine Buchvorstellung zum Werk "Schöne neue Welt" von Aldous Huxley.

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- Handlungsträger und ihre Charaktere
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- Autor / Absichten des Autors
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