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Das Experiment - Günter Seuren

Frage: Das Experiment - Günter Seuren
(5 Antworten)


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Hallo ihr lieben


http://home.arcor.de/tomary/Philosophie/Das_Experiment/das_experiment.html

ich schreibe eine Arbeit über diesen Kurztext.

jeodoch verstehe ich denn Sinn nicht ganz, wieso macht er das und was soll es bewirken?


GLG

Blueeyes
Frage von blueeyes | am 18.05.2006 - 22:06

 
Antwort von GAST | 18.05.2006 - 22:18
ich mag die geschichte. die nehm ich glaub ich in meinen philosophie-kurs mit.
hmm ich denke einerseits wollte er schon die welt damit verändern,
aber vielleicht bedeutete dieses rückwärts gehen ja auch, dass er über sein leben nachdenkt, aber eigentlich ist er ja kein Träumer. hmmm auf jeden fall sehr interessant


Autor
Beiträge 741
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Antwort von blueeyes | 19.05.2006 - 11:49
Ich hoffe, dass noch mehr Antworten kommen ;)

GLG Blueeyes

 
Antwort von GAST | 20.05.2006 - 19:06
Naja, er geht rückwärts, hört somit das Überhörte, sieht mehr, nimmt mehr wahr.
Soweit würde ich - ob das nun richtig ist, weiß ich nicht und will ich auch nicht behaupten, es ist einfach nur mein Eindruck - behaupten, durch sein Rückwärtsgehen nimmt er mehr auf, nein, eher:
er reflektiert mehr über das, was er aufnimmt. Denn überhörtes hört man ja häufig auch, aber es gelant nicht bis ins Bewusstsein.

>>wenn man immer nur vorwärts geht, verengt sich der Weg. Als ich anfing, rückwärts zu gehen, sah ich die übergangenen und übersehenen Dinge, ich hörte sogar das Überhörtes.<<

Soll dies heißen:
wenn man immer nur nachvorne schaut und sich keinerlei Gedanken darüber macht, was vergangen ist, so lernt man nichts daraus. Dinge, die in der Vergangenheit falsch gemacht worden sind, sowie Dinge, die richtig gemacht worden sind, Ansätze und Ideen, die nicht schlecht sind, aber nicht umgesetzt werden konnten: all dies würde verloren gehen, wenn man nicht das Vergangene, das rückwärtige, beachten würde.
Man besäße sozusagen weniger Informationen zu einem Problem oder gar zum Leben selbst, somit wäre der WEg schmaler, da weniger Möglichkeiten zur Verfügung stehen, als wenn man rückwärtsgehen würde. ?

>>übrigens ist meine Idee nicht neu. Wie mir später eingefallen ist, hatte ein längst zu Staub verfallenes Volk ähnliche Probleme zu lösen wie wir. Es war ebenfalls in ein Stadium getreten, wo sein Weiterleben in Frage stand.Es half sich auch auf eine scheinbar seltsame Weise, Sie können auch Trick sagen, wenn Sie wollen: Fortan wurden kriegerische Auseinandersetzungen unter den einzelnen Stämmen derart ausgetragen, dass sich die Gegner mit dem Rücken gegeneinander stellten und so lange Streiche und Hiebe in purer Luft ausführten, bis ein Kämpfer nach dem anderen ersch"pft zu Boden sank.<<

Eine komische ARt, eine kreigerische Auseinandersetzung zu lösen, dass ist wohl unbestritten.

danach sagt der Rückwärtsgeher in der Geschichte zu den FOlgen nur folgendes (argh, grausame formulierung, ich bitte um verziehung):
>>es waren tagelange, aber unblutige Schlachten, und die einzige Folge war ein gewaltiger Muskelkater. Wie finden Sie das?<<

Also war das einzige, was das Volk tat, seine Aggressionen auszulassen? Mehr hatte das ganze nicht zur Folge? Führt man also in der heutigen Gesellschaft, die nach Aussage des Rückwärtsgeher ja in der gleichen Situation ist wie die heutige Gesellschaft, nur Kriege, um seine Aggressionen auszulassen? Sind Kriege so sinnlos? Ohne die Ziele Machtgewinnung, Eigentumsbereicherung (okay, das ist eigentlich auch eine Machtbereichung) ?
Er sagt, dass diese Art des Kriege lösens sei die Idee, welche er mit seinem Rückwärtsgehen wieder aufleben lässt.

Also ist sein Rückwärtsgehen auf gewisse WEise auch das betrachten eines Dinges aus einer anderen Perspektive und somit das lösen des Problemes auf eine andere ARt und weise? Es erscheint mir so, zumindest halte ich die TExtstelle für relativ wichtig, um heraus zu finden, was sein RÜckwärtsgehen genau bedeutet

Danach spricht der Rückwärtsgeher nicht mehr besonders viel, er sagt nur noch, dass er mit dem Rückwärtsgehen Aufmerksamkeit auf sich lenken wolle und dass er verstanden werde, denn er lebte erst bei seinem ersten Mal rückwärtsgehen richtig auf.

Das klingt für mich, als würde er selbst nicht sogenau wissen, was er mit seinem Rückwärtsgehen genau bewirken wolle, doch vielleicht ist mit "Aufmerksamkeit erregen" gemeint, andere zum Denken anzuregen?

>>"Erfolg oder nicht", sagte der Mann, "wir sollten es versuchen, wir alle."<<
Soweit ich es verstehe, sollen also alle versuchen, mehr über die Vergangenheit nachzudenken, um mehr Lösungen für die zukunft zu haben, damit ihr zukünftiger WEg breiter ist, als er jetzt ist.
Denn er sagt ja auch selber, er gehe rückwärts, aber
>> und denken Sie auch nicht, dass ich ein Mann der Umkehr bin, nein, ich kehre nicht um, ich...<<

Der Autor lässt diesen Satz dummerweise offen enden, daher: was genau tut der Mann? Wie gesagt, es ist nur meine Meinung, allerdings denke ich, er kehrt nicht um, er schaut sich nur anders um, nicht mit einem Tunnelblick, sondern mit einem Blick, der sich in eine andere Richtung wendet und somit andere Möglichkeiten aufwirft. Doch müsste er nicht, um wirklich eine optimale Ansicht der Dinge zu gewinnen, sowohl rückwärts als auch vorwärts gehen?

Doch nun das Ende:
Der Autor lässt den Rückwärtigen in ein Auto hineinlaufen...
Hmmmm...

1.) Das denken, welches der Rückwärtige pflegt, ist ihm zum Verhängnis geworden, da so ein Denken in dieser Welt weder gefragt noch sinnvoll ist.

2.) Das Denken, welches der Rückwärtige pflegt, ist ihm zu Verhängnis geworden, da solch ein Denken in dieser Welt nicht gefragt ist, doch es ist eine schleichende Revolution in der herrschende Ansicht, denn schließlich ist der Rückwärtige nach Aussage des Polizisten "heute bereits der vierte".
Dieses Denken an sich ist gut, doch die Welt ist einfach noch nicht richtig bereit dafür.

________________________________________________________________________

Tjoa, soweit habe ich diesen TExt verstanden, ich hoffe ich habe mich nicht, wie sooft , zu verworren ausgedrückt und konnte dir etwas helfen.
Allerdings stimme ich...(verdammt, habe den Namen vergessen...)zu, dass dies ein sehr interessanter Text ist...
Vielleicht sollte ich mich damit auch meinem Philolehrer aufdrängen, a bissl einschleimen und engagieren kommt ja immer gut an *hüstel*
Aber nun hab ich ja ersteinmal FEEEEeeeeeeeeeeeeeeEEEEEEEEEEEriiiIIIIIIIEeEEEEEEEEEEen

pardon, aber dass musste sein, konnte ich mir einfach nicht verkneifen

wünsche viel glück bei deiner ARbeit Blueeyes

*wink*


Autor
Beiträge 741
5
Antwort von blueeyes | 01.06.2006 - 12:59
Hey

Einen grosses Dankeschön an dich !

Danke sehr !


Du weisst nicht, wie sehr du mir damit geholfen hast !


Blueeyes


Autor
Beiträge 0
13
Antwort von eternityuser (ehem. Mitglied) | 01.06.2006 - 13:23
Zitat:
Und zum Schluss:
"Das ist heute schon der Vierte, der das versucht", sagte der Polizist.
"Was ist nur mit den Leuten los?"
Auch, wenn das Rückwärtsgehen dieses Mannes zum Schluss fehl schlägt, deute ich das Ende trotzdem als gewissen Erfolg, weil sich offenbar schon andere Menschen zum Rückwärtsgehen entschlossen haben. Der Mann hatte zwar selbst keinen Erfolg im Rückwärtsgehen mehr, hat aber andere dazu bewegt. Also doch ein Erfolg.
Das kann man ja jetzt wieder wunderschön auf alles mögliche beziehen.
Aber soweit will ich jetzt nicht gehen. Ich denke, dass kann wohl jeder für sich.


Er selbst wird vieleicht am ende sterben, hat andere Leute ermutigt auch rückwärts zu laufen, denen vieleicht dasselbe wie ihn passiert. Warum ist das ein Erfolg, wenn auch diese später dabei wie er umkommen?

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