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Karl May Romane: Gibt es Phosphor-Lampen ?

Frage: Karl May Romane: Gibt es Phosphor-Lampen ?
(4 Antworten)


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Karl May beschreibt des öfteren in seinen Romanen (vor 1900) ein Fläschchen mit Öl, in dem er ein Stück Phosphor hinein tut. Wenn er das Fläschchen verschließt, benutzt er das Fläschchen als Lämpchen/Laternchen um sich im Dunklen zurechtzufinden. Frage: Funktioniert das überhaupt ? Gibt es gesundheitliche Bedenken-Vergiftungs/Verbrennungs/Brand/Explosions-Gefahr ? Waren im 19.Jahrhundert solche Fläschchen üblich ?

Hier noch Originaltexte aus Romanen (Orientzyklus) a) Durch das Land der Skipetaren:
Wenn man ein Stück Phosphor in ein kleines Fläschchen mit Oel tut, so leuchtet der Phosphor, sobald man den Stöpsel öffnet, weil dadurch Sauerstoff hinzutreten kann. Das gibt je nach der Größe des Fläschchens und nach der Reinheit des Glases einen mehr oder weniger hellen Glanz.
Ich trage stets ein solches Fläschlein bei mir, auch wenn ich nicht auf Reisen bin. Es leistet beim Steigen fremder Treppen und beim Passieren dunkler, unbekannter Orte ganz vortreffliche Dienste. Geschliffenes Glas ist natürlich am geeignetsten dazu.
b.) Der Gitano: Sodann construirte ich mir eine Laterne, wie sie zu dem vorliegenden Zweck am besten geeignet erschien. Ich füllte nämlich ein kleines geschliffenes Fläschchen fast bis an den Rand mit seinem Oele und gab ein Stückchen Phosphor hinein; dann schloß ich die Vorrichtung luftdicht zu und hatte eine Laterne, die nicht nur einen genügenden Lichtschimmer verbreitete, sondern auch wenig Platz beanspruchte und selbst unter dem Wasser keinen Schaden leiden konnte.
Vielen Dank für die Beantwortung !
D.Witt
Frage von Witt | am 11.12.2022 - 10:30


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Antwort von matata | 11.12.2022 - 15:08
Diese Phosphor-Öl-Leuchte ist mir unbekannt, aber weisserPhosphor hat eine Eigenschaft, die ihn nach dem Belichten zum Leuchten bringen kann.


https://de.wikipedia.org/wiki/Phosphor

https://www.chemie.de/lexikon/Phosphor.html

https://www.chemie.de/lexikon/Phosphoreszenz.html
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Antwort von Witt | 14.12.2022 - 12:55
Erstmal vielen Dank für die Antwort. Es ist natürlich nicht so, dass ich zum ersten Mal diese Frage stelle. Habe schon vor Jahren meinen Chemielehrer, mir bekannte Chemielaboranten und sogar einen Chemieprofessor diese Frage gestellt. Niemand konnte die Frage beantworten, ob dies so funktioniert. Keiner hat geantwortet: Das funktioniert so nicht, weil ..... Nach penetranten Nachfrage meinerseits antwortete verärgert der Chemieprofessor: Wirf die Karl May Bücher weg, alles Schund was da drin steht. Nochmals meine ursprüngliche Frage: FUNKTIONIERT DAS ÜBERHAUPT ?
Gibt es gesundheitliche Bedenken-Vergiftungs/Verbrennungs/Brand/Explosions-Gefahr ? Waren im 19.Jahrhundert solche Fläschchen üblich ?


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Antwort von cir12 | 16.12.2022 - 09:58
Im Dunkeln leuchtet weißer Phosphor, wenn er mit Sauerstoff in Berührung kommt. Er reagiert mit dem Luftsauerstoff zu P4O5 und sublimiert. Danach reagiert er weiter mit dem Luftsauerstoff zu P4O10. Die entstandene Energie wird nicht in Form von Wärme abgegeben, sondern in Form von Licht. Um diese Reaktion zu verhindern wird weißer Phosphor unter Wasser aufbewahrt.
Es ist durchaus möglich, dass es mit Wasser vielleicht halb gefüllte Fläschchen gab, und unter der Flüssigkeit wurde weißer Phosphor aufbewahrt. Beim Schütteln kam es dann zur Reaktion zwischen Sauerstoff mit der sich über der Flüssigkeit befindlichen Luft, und der Phosphor leuchtete. Karl May muss solche Fläschchen gekannt haben, denn er konnte sich so etwas ohne diese Kenntnis nicht „aus dem Ärmel schütteln“.
Weisser Phosphor ist sehr giftig. Bereits 0.05 g sind tödlich.
In fein verteiltem Zustand entzündet sich weißer Phosphor an der Luft von selbst, ab etwa 50 °C entzünden sich auch kompakte Stücke und verbrennen zu Phosphor(V)-oxid. Daher muss weißer Phosphor unter Wasser aufbewahrt werden.


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Antwort von Witt | 19.12.2022 - 13:48
Vielen Dank für die fundierte Antwort.
Parallel dazu hat ein Karl May-Freund ein Buch gefunden, in dem genau dieses Phosphor-Fläschchen beschrieben ist. Benutzt wurden diese Phosphorfläschchen von Polizeibeamten und Nachtwächtern in Paris immer dann wenn keine Blendlaterne wegen Feuergefahr erlaubt war.
Der Titel: Schlagwetter und Sicherheitslampen, Stuttgart 1891

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