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Warum kommt Atommüll nicht nach Russland oder in die Sahara?

Frage: Warum kommt Atommüll nicht nach Russland oder in die Sahara?
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Mich wundert es schon sehr lange, warum der Atommüll nicht nach Russland, wovon eh nur extrem wenig bewohnt ist, geschickt wird.
Will Russland das nicht? Man könnte ihnen ja Geld anbieten. Wenn man sogar auf die Idee kommt, den Atommüll ins Weltall zu schießen, was, wie ich denke, extrem teuer wäre, warum baut man in Russland nicht Endlager aus dickem Beton, da wo keine oder extrem wenige Menschen wohnen, z.B. in Sibierien oder so?
Oder in die Sahara könnte man den Müll doch auch bringen, oder nicht?
Frage von smaeT (ehem. Mitglied) | am 14.05.2012 - 14:30


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Antwort von Harvard (ehem. Mitglied) | 14.05.2012 - 14:36
Dafür
hat Deutschland doch kein Geld ;o)


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Antwort von smaeT (ehem. Mitglied) | 14.05.2012 - 14:38
Die Konzerne, die den Müll produzieren, schon.


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Antwort von Harvard (ehem. Mitglied) | 14.05.2012 - 15:00
Ja.. aber die wollen das billig machen...


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Antwort von Sebastian8 (ehem. Mitglied) | 14.05.2012 - 16:18
Es gibt soweit ich weiß Gesetze, dass jedes Land seinen eigenen Atommüll Endlagern muss, auf eigenem Gebiet

 
Antwort von GAST | 14.05.2012 - 16:44
ich finde die fragestellung irgendwie naiv, aber total super.

vielleicht spielt mit rein, dass atommüll nicht einfach irgendwo lagern sollte. ich kann mir vorstellen, dass ein terrorist den atommüll gerne an sich nehmen würde.

so lange wir den atommüll hier haben und hier bewachen, kann immerhin niemand quatsch damit machen. hier gibt es auch selten erdbeben oder andere krasse naturphänomene, die die lebensdauer eines endlagers verkürzen.

wir können ja wirklich behaupten, dass von anfang an bekannt ist, dass müll anfällt und dass man ihn irgendwie (für die nächsten 10.000 jahre) beherrschen muss.

die statistik zum thema wäre jetzt spannend:
- wie viel atommüll produzieren wir? (und wofür?)
- wie lange und wie kräftig strahlen die verschiedenen müllarten?
- was kostet die entsorgung/bewachung (pro tonne/pro jahr/pro m³)?


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Antwort von Harvard (ehem. Mitglied) | 14.05.2012 - 16:48
Eigentlich ist es doch totaler Bullshit, dass wir trotz den bekannten Folgen einfach weiter leben und die Tatsache, dass irgendwelche Menschen nach uns mit unserem Bullshit auskommen müssen, einfach ausblenden - ist wirklich einfach.

Ich glaube ich kaufe mir eine Insel auf unbekanntem Territorium und lebe in einer Hängematte

 
Antwort von GAST | 14.05.2012 - 17:08
vielleicht ne insel im bikini-atoll... :D

atomstrom verkauft sich nur, weil nachfrage danach entsteht. soweit ich weiß, wird niemand gezwungen, den strom abzunehmen. trotzdem möchte man nicht drauf verzichten. das heißt dann lebensstandard. :/

kohlestrom ist in meinen augen viel schlimmer. aber dort lässt es sich ohne weiteres machen: wir entsorgen den abfall, das co2, überall hin. nicht nur im deutschen luftraum...


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Antwort von Dauergast (ehem. Mitglied) | 14.05.2012 - 18:47
Der eigentliche Skandal bei diesem Thema ist, dass die Politik(er) per (Geheim-)Vertrag die Endlagerkosten der Energiekonzerne auf den Steuerzahler abwälzen!


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Antwort von John_Connor | 14.05.2012 - 18:52
Das ist ein Irrglaube, dass Steuern nur auf Konsumenten zukommen.


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Antwort von Dauergast (ehem. Mitglied) | 14.05.2012 - 18:56
Theoretisch hast Du natürlich recht!
In der Praxis zahlen gerade die großen Konzerne eher wenig oder keine Steuern, weil sie sich entsprechend "gewinnarm" rechnen und sogar Schmiergelder absetzen dürfen!

 
Antwort von GAST | 14.05.2012 - 19:37
(konsument ist teilmenge von steuerzahler.)

schade, dass kosten (auch hier im forum) nur in euro oder dollar gerechnet werden. die endlager-problematik kostet auch umwelt, lebensraum, und sicherheit. unabhängig von der herrschenden währung. - jetzt und in vielen, vielen jahren...

und: die endlager-problematik zieht energien von anderen wichtigen themen ab, obwohl sie völlig vermeidbar war (wäre).


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Antwort von the_wolfi | 10.08.2012 - 01:01
Konsument oder Steuerzahler...zwei Wörter für nur einen Menschen. Und der hat gerne Strom, weil damit sein gesamter Lebensstandard läuft. Ich persönlich halte Atomkraft für das größere Übel. CO2 ist natürlich auch ein Problem, bei dem uns allerdings nicht gleich die Haare ausfallen.


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Antwort von cleosulz | 10.08.2012 - 08:51
Frage:
Zitat:
Warum kommt Atommüll nicht nach Russland oder in die Sahara?


Getreu nach dem Motto "Heiliger St. Florian, verschon mein Haus, zünd andere an!"


Aber Abtommüll bzw. Abfallprodukte der Atomindustrie werden doch schon in andere Länder "verschubt".

Zitat:
http://de.wikipedia.org/wiki/Radioaktiver_Abfall

Nach Angaben der World Nuclear Association entstehen Jahr für Jahr 12.000 Tonnen hochradioaktive Abfälle. Bis Ende 2010 sind weltweit etwa 300.000 Tonnen hochradioaktiven Abfalls angefallen,[3] davon etwa 70.000 in den USA.[4] In den deutschen Atomkraftwerken werden jährlich rund 450 Tonnen hochradioaktive abgebrannte Brennelemente erzeugt.[5]

In Russland lagerten 2008 mehr als 700.000 Tonnen radioaktiven Mülls unterschiedlicher Strahlung, davon 140.000 Tonnen aus europäischen Meilern.


Und die Leutchen dort sind nicht glücklich über diese Art von Zwischenlager:

Das ist eine Überschrift eines Artikels über solche Lagerung:

Atom-Endlager Russland - Protest gegen deutschen Müll


Den Artikel kannst du hier lesen:
http://www.lvz-online.de/nachrichten/topthema/atom-endlager-russland--protest-gegen-deutschen-muell/r-topthema-a-60333.html


Zitat:
Der Transport von Atommüll in afrikanische, karibische, pazifische Länder sowie die Antarktis war schon zuvor durch entsprechende Richtlinien verboten.[


Siehe Pressemitteilung der EU vom Juni 2011.

http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/11/906&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=en

Verboten ist so ein "wachsweiches Wort" dafür:

Zitat:
Ausfuhren in Länder außerhalb der EU sind unter sehr strengen und obligatorischen Auflagen gestattet: Zum Zeitpunkt des Abfalltransports muss das Drittland über ein in Betrieb befindliches Endlager verfügen. Ein Endlager für hoch radioaktive Abfälle muss nach internationaler Definition ein Endlager in tiefen geologischen Formationen sein.

Derzeit existieren nirgendwo in der Welt derartige Endlager, und es befindet sich auch keines außerhalb der EU im Bau. Zur Zeit werden mindestens 40 Jahre für Entwicklung und Bau eines Tiefenlagers veranschlagt.


Ich frage mich, wie lange es dauert, bis irgend ein Regierungschef über die Köpfe seiner Bevölkerung hin weg erklärt:
Unser Land ist in der Lage Atommüll endzulagern, was zahlt ihr mir dafür?
Und die nächste Frage wäre dann:
Wie lange dauert es, bis die obigen Richtlinien "angepasst" werden und dieses angebliche Endlager dann für "sicher" erklärt wird, nur damit man z.B. in Deutschland oder Frankreich, innerhalb der EU überhaupt, kein solches Endlager haben muss?

Das "St.-Florian-Prinzip" greift immer und überall.
Und die meisten Menschen (und Politiker) sind gerne dabei, wenn es darum geht, dass man für die eigenen Fehler nicht direkt einstehen muss, sondern diese Folgen auf andere Nationen abwälzen kann.

Und um zu deiner eigentlichen Frage zurückzukommen:

Ein Atomendlager gibt es noch nicht.
Und warum sollte ein Land sich der Gefahren eines Atomendlagers aussetzen für Atommüll, den es nicht selbst verursacht hat?

Antwort:
Auch in Rußland und in der Sahara leben Menschen, die ein Recht auf Unversehrtheit haben.

Und der dicke Betonmantel, der alles "Böse unter sich versteckt" und das für alle Zeit (überlege mal, wie lange das Zeug strahlt!) den gibt es nicht.
Auch Tschernobyl mit seinem Beton-Sarkophag ist noch lange nicht "gelöst".
Das Problem ist nur zugedeckt, wird uns aber früher oder später ganz böse aufwachen lassen.

________________________
 e-Hausaufgaben.de - Team


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Antwort von pizZabOotin | 13.08.2012 - 13:10
Zitat:
CO2 ist natürlich auch ein Problem, bei dem uns allerdings nicht gleich die Haare ausfallen.

Die Probleme bei CO2 sind stärker. Immer härtere Dürren, Überschwemmungen und Unwetter fordern mehr Todesopfer als die atomare Strahlung der bisherigen SuperGAUS. Aber eben nicht vor unserer Haustür.

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