Versuch eines Gedichtes

Hey ihr Lieben!

Mich würde interessieren, was ihr von folgendem Gedicht haltet, dass ich verfasst habe (mein erster Versuch):

Es war einmal die alte Grete,
die einst Gevatter Tod anflehte:
Mein Mann, das Schwein, hat mich betrogen,
hat mir die Marktfrau vorgezogen.
Erbost bin ich, das kannst mir glauben,
drum will ich, dass wir ihn berauben.
So nimm hinfort das sünd’ge Weib,
so nimm hinfort den schmutz’gen Leib!
Verzaubern soll sie keinen mehr,
gib mir dein Wort, ich bitt dich sehr!

Der Tod vergnügte sich sosehr,
die ernste Miene ward ihm schwer.
Mein liebes Weib, vergesse nicht
- das Erinnern ist ja meine Pflicht!-
dass du, die hier so fleißig meckerst,
dich auch nicht sehr mit Ruhm bekleckerst.
Des Bauern Jüngling, ein starker Mann,
zog dich einst selbst in seinen Bann.
Betrachte ich deines Sohnes Gesicht,
erkenn ich dort das Schwein so nicht,
sondern die Züge des Bauernsohn …
erlaub mir, dass ich dich vor mehr verschon!

Doch eine Sünde will ich nicht erlassen,
gar schwer fällt‘s, sie in Worte zu fassen.
Aber mehr als Untreu lieb ich den Wunsch
zu reichen einen gift’gen Punsch,
denn dann darf ich nicht nur den Trunknen holen,
sondern auch den, der den anderen hat bestohlen,
der ihm nahm das süßliche Leben,
ja, nach diesem Mensche darf ich streben.

So sprachs der Tod aus seinem Munde,
Alt Grete erstarrte ob dieser Kunde.
Sie war verloren, aus wars mit ihr.
So endet diese Mär auch hier,
mit dem Rat an alle Frauen,
dem Manne nicht so sehr zu trauen.
Und tauscht er euch gegen Jüngres aus,
so werfet ihn bestimmt hinaus.
Das junge Ding bestraft mit Schimpf und Schande,
doch geht nicht über jene Bande,
die Tod und Leben emsig trennt,
denn sonst seid ihrs, die man verkennt,
die das Gewissen packt so arg,
und schließlich endet in dem Sarg.