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Wie entsteht Macht?

Frage: Wie entsteht Macht?
(22 Antworten)


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Guten Morgen,


was denkt ihr, wie entsteht (urspruenglich) das Machtgefuehl beim Menschen? Ich meine damit:
Wieso akzeptieren wir Menschen scheinbar instinktiv dieses Rollenbild: Dominanz/Unterwerfung (Fuehrender/Untergebener) - und halten uns auch noch daran?
Wieso entwickelt sich bei einigen Menschen das Beduerfnis, sofern sie bspw ne Uniform verpasst bekommen, ihre zugestandene Macht zu missbrauchen?
Ist das womoeglich ein Indiz fuer unser faktisches nicht-Mensch sein?

Warum legen wir das nicht ab - zugunsten einer emanzipierten, gleichberechtigten, friedlicheren Gesellschaftsform?
Frage von auslese | am 21.12.2009 - 05:27


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Antwort von KiteBabe (ehem. Mitglied) | 21.12.2009 - 09:29
Hmm ich würde sagen das das vom urinstinkt der menschen kommt .... Um das überleben zu sichern .

Quasi das am sich einen besseren status als die anderen zu legt und dadurch größere chancen hat

Warum wir das nicht ablegen ... Hmm purer egoismus?! Tja vieleicht weil einige menschen genau das oben gennante ohne rücksicht auf verluste.


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Antwort von glubber202 | 21.12.2009 - 10:52
Dürfte ziemlich Simpel sein ...

Da der Mensch seine eigenen Vorteile als sehr angenehm wahrnimmt, das Leid anderer jedoch nicht als sher unangenehm wahrnimmt, wird der stärkere stets auf seinen Vorteil bedacht sein, auch wenn dies zum Nachteil / Leid anderer geschieht ...

Und das hat wohl nicht viel mit "nicht : Mensch sein" zutun .... sondern ist vielmehr die Natur des Menschen und allem was Lebt.

Meine Meinung ;-)

 
Antwort von GAST | 21.12.2009 - 11:42
ich denke, dass hier unter anderem bildung/erziehung und medien (aber im gegenzug auch deren fehlen) eine rolle spielen.

uniformierte gelten demnach zumeist als respektsperson. dies trifft zumindest zu, wenn die uniform als solche erkannt wird und mit etwas maechtigem in verbindung gebracht wird. 50 haarige maenner, die sich als sailor-moon uniformieren (in masse gleichwertig kleiden(!)) werden wohl kaum als einer maechtigen instanz zugehoerig wahrgenommen. 50 soldaten mit gewehren im anschlag, gehissten flaggen und marschmusik erwecken da einen anderen eindruck.
wer nicht weiss, was waffen sind (fehlende bildung) oder was damit angerichtet werden kann (fehlende bildung), kann einen solchen aufmarsch aber auch als zirkus erkennen.


weiterhin sollte es meiner meinung nach ur-menschlich (in jedem falle aber tierisch, oder natuerlich) sein, den staerkeren zu respektieren oder zu fuerchten. ob die staerke von einer masse (uniformiert) oder von einzelpersonen ausgeht ist dabei zweitrangig.
im zweiten weltkrieg haben die amerikaner ein lager auf einer kleinen insel mit eingeborenen ein lager errichtet. diese kannten weder flugzeuge noch uniformen noch waffen und waren von dem treiben zutiefst beeindruckt. sie haben die hoehere kultur (auch wenn ein soldat ohne waffe nur ein einfacher mensch ist) bewundert und angebetet, flugzeug-statuen aus stroh gebaut (aus anerkennung) und dankend geschenke (leere colaflaschen, etc (im allgemeinen cargo (eng: waren/gueter))) angenommen. daher kommt der begriff cargo-kultur
dies haetten sie wohl kaum gemacht, wenn sie gewusst haetten, dass dort ein zerstoererisches volk vor hat, andere menschen auf effektivste weise zu toeten (was man(n) ja im krieg macht).
ich wuerde zumindest den kontakt zu waffentraegern naturgemaess ablehnen. erst recht, wenn ich deren ziele nicht kenne oder nicht gutheisse. vielleicht sehen das andere genauso!?

betrachtet man soziales zusammenleben, spielen abhaengigkeiten eine rolle. kinder sind von eltern abhaengig und respektieren sie (erkennen sie an) als die maechtigen, ohne den sie nicht waeren. das kann sich aendern, sobald ihre existenz nicht mehr vom wohlwollen der eltern abhängt (oder ebendies geglaubt wird). das waere in der pubertaet der fall. oder bei scheidungen.
auch einen geldgeber wird man mit respekt begegnen. zumindest muss man es ihn glauben lassen. niemand wird einen finanzbeamten, auf dessen wohlwollen er angewiesen ist, beschimpfen. das gleiche gilt fuer vorgesetzte. was man von dieser person (im privaten denkt) ist davon voellig losgeloest.

wird ein ganzes sozialsystem betrachtet, spielen neben den abhaengigkeiten auch politische entscheidungen, werte und normen eine rolle. und natuerlich gewohnheit.
hier wird der mensch in meinen augen zu respekt (wenn auch zum teil falschen respekt erzogen und gezwungen). so ist es in unserer kultur angebracht, alle menschen, oder zumindest deren rechte zu respektieren. verletze ich hausrecht oder menschenwuerde droht strafe einer uebermaechtigen, waffengewaltigen, ruecksichtslosen instanz. (*)
so respektieren wir in unseren kreisen (z.t. notgedrungen) frauen oder kinder, obwohl sie weder gefahr darstellen noch koerperlich ueberlegen sind.

...
*: achtung abschweifend:
dies fuehrt zum teil zu absurden erscheinungen. betrachtet man sich allein die grundstuecksverteilung in einem land, muss man erkennen, dass die masse sie hinnehmen muss, obwohl sie unfair ist. man darf ohne den willen des eigentuemers keine fremden grundstuecke betreten, weil andernfalls strafe droht. in manchen faellen muss man sogar dafuer bezahlen, dass man fremden grund betritt. als ob der eigenztuemer etwas dafuer getan haette, dass dieser flecken erde existiert. dies wiederspricht dem natuerlich revierverhalten von lebewesen voellig. in der natur werden reviere unter den staerksten aufgeteilt. nicht durch erbe, oder kauf, oder bestechung... ausserdem werden sie nur dann aufgeteilt wenn mehrere interessenten dasselbe gebiet fuer sich beanspruchen. dies ist nur bei hoher population der fall
wird eine population zu gross und gewalt verboten, muessen regeln eingefuehrt werden, deren einhaltung ueberwacht werden muss. ...ein teufelskreis...


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Antwort von auslese | 21.12.2009 - 20:47
Zitat:
Da der Mensch seine eigenen Vorteile als sehr angenehm wahrnimmt, das Leid anderer jedoch nicht als sher unangenehm wahrnimmt

Das würde ja bedeuten, dass der Mensch kein Mitgefühl zeigt. Oder wie meinst du das mit dem wahrnehmen?
Zitat:
Und das hat wohl nicht viel mit "nicht : Mensch sein" zutun .... sondern ist vielmehr die Natur des Menschen und allem was Lebt.

"was Lebt" ist wohl die Natur an-sich, also unser nicht-Mensch sein. Biologisch gesehen wären wir zwar Tiere, also Teil der Natur, aber dadurch, dass wir uns ne eigene (pseudo-)Kultur zugelegt haben, versuchen wir uns automatisch von allem "Natürlichen" abzugrenzen.
Zitat:
Hmm ich würde sagen das das vom urinstinkt der menschen kommt .... Um das überleben zu sichern .
Quasi das am sich einen besseren status als die anderen zu legt und dadurch größere chancen hat

Also denkst du, wir lassen uns doch noch zu sehr von unseren animalischen Urinstinkten, denn vernünftigerem Humanismus leiten..?
Zitat:
ich denke, dass hier unter anderem bildung/erziehung und medien (aber im gegenzug auch deren fehlen) eine rolle spielen.

AUf jeden Fall, aber du stellst ja selbst anhand deiner "cargo-Kultur" Anekdote fest, dass auch Menschen, die zuvor nie mit den Werten westlicher Kulturformen (inklusive ihrer Individuation) konfrontiert wurden und fernab jeglicher Zivilisation lebten, sich "Macht" unterordnen, da sie scheinbar instinktiv dieser (gefühlten) Überlegenheit "ergeben" waren.
Zitat:
dies wiederspricht dem natuerlich revierverhalten von lebewesen voellig. in der natur werden reviere unter den staerksten aufgeteilt. nicht durch erbe, oder kauf, oder bestechung...

Spräche also dafür, dass die ursprüngliche rein auf körperliche Überlegenheit basierende Durchsetzung von Stärke durch das Vorhandensein von Kapital ersetzt wurde, allerdings der Aggressor "Macht" immer noch dieselbe "animalische" Triebfeder unseres Handelns darstellt.
Entweder ändert sich also der Mensch oder das System. Oh man...


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Antwort von glubber202 | 21.12.2009 - 21:04
Auslese, in der Kosten / Nutzen Rechnung ...

Steht der eigene Vorteil vor dem Mitgefühl ;-)


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Antwort von algieba (ehem. Mitglied) | 21.12.2009 - 22:18
Zitat:
"Entweder ändert sich also der Mensch oder das System."


"Das System" wird sich aber nur durch den Menschen ändern.

Das mit dem Kapital finde ich zu einfach. Der Wärter der Macht über den Insassen hat, bezieht diese nicht aus der Tatsache, dass er vielleicht mehr Kapital hat. Es sei denn, du hast einen sehr weiten Begriff von Kapital, in den die Palette der Möglichkeiten des Wärters, dem Insassen das Leben noch schwerer zu machen, hineinpassen.

 
Antwort von GAST | 21.12.2009 - 22:23
Zitat:
Zitat:

ich denke, dass hier unter anderem bildung/erziehung und medien (aber im gegenzug auch deren fehlen) eine rolle spielen.

Antwort:
AUf jeden Fall, aber du stellst ja selbst anhand deiner "cargo-Kultur" Anekdote fest, dass auch Menschen, die zuvor nie mit den Werten westlicher Kulturformen (inklusive ihrer Individuation) konfrontiert wurden und fernab jeglicher Zivilisation lebten, sich "Macht" unterordnen, da sie scheinbar instinktiv dieser (gefühlten) Überlegenheit "ergeben" waren.


ist das eine wiederholung, oder werden neue erkenntnisse erarbeitet und ich sehe sie nicht!? *schon muede*


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Antwort von auslese | 21.12.2009 - 22:48
Zitat:
"Das System" wird sich aber nur durch den Menschen ändern.

Aber der Mensch kann sich nur ändern, wenn das "System" ein anderes ist.

Das mit dem Kapital hab ich auf das Zitat bezogen. Zuvor ging es um vererbte Immobilien oder Grundstücke (also Produktions- bzw Konsumgüter), die man dann bspw. "vererben" oder "verkaufen" kann, wodurch Gewinn (Finanzkapital) ensteht.
Diesen Vorgang der Gewinnmaximierung kann man mit einer Kombination der verschiedenen Produktionsfaktoren auf so gut wie alle ökonomischen Prozesse übertragen - daher der "oberflächliche" Begriff Kapital.
Zitat:
ist das eine wiederholung, oder werden neue erkenntnisse erarbeitet und ich sehe sie nicht!?

Das war eher eine Feststellung ,dass du dich in zwei Absätzen widersprichst, denn scheinbar spielt der Einfluss der Gesellschaft doch keine so elementare Rolle, siehe cargo-Kultur.

Sicherlich hat Sozialisation Einfluss auf den Menschen - denn diese macht ihn ja erst gesellschaftsfähig, zumindest versucht sie das; und auch das Leben in einem Kultursystem gibt dem Menschen "den Rest" - aber meine eigentlich Frage, wie dieser "Machtgedanke" überhaupt erst entstehen kann, wurde noch nicht geklärt - außer man begründet es mit der "Urinstinkt" - Sache.. (Wenn man zwischen dem n und s bei Urinstinkt n Strich zwischen macht, hat es ne ganz andere Bedeutung..)

 
Antwort von GAST | 21.12.2009 - 22:57
Zitat:
ich denke, dass hier unter anderem bildung/erziehung und medien (aber im gegenzug auch deren fehlen) eine rolle spielen.


das sollte sich wiedersprechen.
und das ist das schlimme daran... :D

...
der machtgedanke: (meine meinung)

da macht nicht nur dem menschen eigen ist, sondern auch im tierreich bekannt ist, sollte man ihre wurzeln auch dort suchen.
der mensch hat nur neue maechte entwickelt. in der menschenwelt kann auch durch bildung, technologie, regelwerke und reichtum macht generiert werden.
nicht zu vergessen: mit aengsten.


// hat hier jemand spargel gegessen?


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Antwort von auslese | 21.12.2009 - 23:12
Ach so, ok.

Zitat:
da macht nicht nur dem menschen eigen ist, sondern auch im tierreich bekannt ist, sollte man ihre wurzeln auch dort suchen.

Im Tierreich kommt es aber zu keinem Machtmissbrauch - zumindest ist mir dafür noch keine Beispiel untergekommen.
Zitat:
der mensch hat nur neue maechte entwickelt. in der menschenwelt kann auch durch bildung, technologie, regelwerke und reichtum macht generiert werden.

Macht oder Kapital - oder Macht durch Kapital?

Ja hm.. - Nee, kein Spargel, ich hasse Spargel.

 
Antwort von GAST | 21.12.2009 - 23:18
macht oder kapital?
macht durch kapital?

macht durch angst... vielleicht.

betrachtet man die letzten jahrhunderte, ist die kirche die machtvollste institution. diese lebt durch unwissen und gottesfurcht.

unwissenheit und furcht koennen wohldosiert im volk gestreut werden. (eher konspirativ, wenn auch bestimmt nicht sehr falsch)


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Antwort von auslese | 21.12.2009 - 23:26
Die Kirche ist wohl kaum in der Position, eine reale Existenzbedrohung für mich darzustellen - der Staat, die Konzerne, die Gesellschaft schon.


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Antwort von RichardLancelot | 21.12.2009 - 23:30
Zitat:
Die Kirche ist wohl kaum in der Position, eine reale Existenzbedrohung für mich darzustellen
Das würde ich vom Land abhängig machen. Und auch von deiner Position innerhalb der Gesellschaft.

 
Antwort von GAST | 21.12.2009 - 23:30
ich meine eher die entwicklung in den letzten jahrhunderten.
die kirche fuer bildung gesorgt und ein wertesystem geschaffen.

in diesem leben wir heute.
ob wir es moegen, oder nicht.


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Antwort von algieba (ehem. Mitglied) | 21.12.2009 - 23:33
Aber die Kirche kann doch nur über wenige von uns Macht ausüben.

Auch wenn ich den grundlegenden Gedanken teile, dass das Verteilen von Wissen und das Schüren von Ängsten mit Macht zusammenhängen/Macht manifestieren können.

 
Antwort von GAST | 21.12.2009 - 23:38
die kirche und vorkirchliche institutionen hatten jahrtausende zeit zu wirken. in der zeit ist viel entstanden, das widernatuerlich ist.

wie gesagt: dass macht von koerpelich unterlegenen ausgeht ist ein soziales "problem". kein natuerliches.
mir faellt im tierreich auch keine "macht der masse" innerhalb derselben spezies ein. auch dies kann beim menschen ein soziales "problem" sein.


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Antwort von auslese | 21.12.2009 - 23:39
Zitat:
Das würde ich vom Land abhängig machen.

Sicher, in einem dieser gottesfürchtigen US-Bundesstaten sähe die Sache sicher anders aus, daher bezog ich die Aussage auch auf mich - und ich wohn in Schlaand.
Zitat:
Und auch von deiner Position innerhalb der Gesellschaft.

Ok, ich wohn in einem protestantisch geprägtem Gebiet von Schlaand.
Zitat:
die kirche fuer bildung gesorgt und ein wertesystem geschaffen.

Ja, leider hat die Kirche oder der christliche Glaube sowas wie das Moralmonopol "gepachtet". Selbst wenn Moral nicht zwangsläufig etwas mit der Religion an sich zu tun hat, wird es dennoch immer noch mit ihr in enger Verbindung gesetzt. Aber befinde ich die Stellung der Kirche heutzutage (hier in Deutschland) als eine nicht mehr so entscheidende für die Willensbildung des Menschen bzw würde ich ihr keine so zentrale Rolle beimessen, da wir mittlerweile ein anderes Staatssystem haben, eine Republik mit Verfassung und Mehrheitsdemokratie, welche wiederum den Pluralismus fördert.

 
Antwort von GAST | 21.12.2009 - 23:47
ja.

du brauchst aber nicht in der gegenwart nach "der entstehung des machtgedanken" suchen.

es ist zweitrangig welche rolle welche institution heute spielt.
dein "machtgedanke" ist in den koepfen der menschen.

 
Antwort von GAST | 22.12.2009 - 00:29
Es gibt zielstrebige und ehrgezeige Menschen und es gibt Menschen mit antonymen Eigenschaften.
Die erstere Gruppierung übernimmt die Macht und die zweite unterwirft sich, da sie die bequeme Variante ohne jeglicher Verantwortung bevorzugen - "die arbeit" lieber den anderen überlassen.


Menschen wollen von Natur aus mehr haben als sie brauchen.Würden die Menschem im Einklang mit der Natur leben,würden nicht so viele Tierarten und Pflanzenarten sterben.
Und wenn eine Person Autorität besitzt, dann versucht es sie auszuweiten.

faktisches nicht-mensch sein?
=> k.a. was du da genau meinst..

tja,cest la vie.


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Antwort von A-Dee | 22.12.2009 - 01:08
mh ... mir fällt dazu nur ein :
schau dir ma das regimen von Hitler an, und seine anfänge ....
da kannst bestens sehen, wie macht entsteht oder sich entwickelt

hab letztens auf N24 ne doku über die machtentfaltung des 3.reiches und hitler gesehn....
find leider im archiv bei denen nich den film >.<

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